Sepp Holzer - Permakultur - positiv

Antworten: 7
  14-11-2005 19:45  Moarpeda
Sepp Holzer - Permakultur - positiv
Prüft alles – das Gute und Wahre behaltet.

Habe kein „Tiwi“ kann also diesbezüglich nur eingeschränkt mitdiskutieren.

Andererseits habe ich schon vor 25 Jahren die Bücher von Mollison gelesen, natürlich auch das von Sepp Holzer und das für mich und meine Gegebenheiten brauchbare in meine Arbeitsweise einfliesen lassen.

Permakultur ist „unordentlich“, damit muß man leben – die Natur kennt keine „gepflegten“ Zustände wie bei Monokulturen.
Die Natur fast frei walten zu lassen bin ich zu feig oder zu kontrollierend, bei mir ist das bei mir so ein Mittelding.

Die Ideen die dahinter stehen sind grandios im Sinne der Natur – für Selbstversorger gut geeignet, leben kann man nicht davon - es sei den man handhabt es wie der Sepp Holzer und ich vergönne es ihm, weil Gehirnschmalz und Fantasie sind auch etwas wert.

Für jeden Boden, jedes Klima, jede Niederschlagsintensität usw. bedeutet Permakultur etwas anderes.

Als ich hörte, dass der Sepp Holzer im Burgenland etwas aufzieht dachte ich mir, wie wird es ihm mit den völlig anderen Gegebenheiten wohl ergehen.

In einer so trockenen Gegend - ohne sein Wasserspiele und mit dem Lehmboden – naja er hat scheinbar Fehler gemacht – ist im Prinzip kein Problem - nur wer nichts macht, macht keine Fehler.

Das Problem schient nach dem was ich gelesen habe zu sein, dass er nicht dafür geradesteht.

Er sollte seine Fehler auf seine Kosten korrigieren und dann guten Gewissens um Erfahrungen reicher wieder ein Buch schreiben.


  15-11-2005 00:43  FrankFrei
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Man braucht dem Vorgesagten nicht viel hinzufügen... ich mach es mal trotzdem

Zu den Tatsachen: es ist nichts schlimmes dabei, wenn ein "Agrar-Rebell" seinen eigenen Grund und Boden umbaggert und verwildern lässt. Es ist auch nix dabei wenn er ein paar exotische Pflanzen setzt und diese dort auch teilweise mal wachsen. Der Lungau ist zwar im Winter der Kältepol des Landes, ist aber im Sommer durch die normalen Temperaturen gepaart mit hohem Niederschlag durchaus als hervorragendes Grünlandgebiet anzusehen.

Es ist auch noch immer nichts dabei, wenn dieser Herr seinen "Garten Eden" zur Besichtigung bewirbt und dafür auch gehörig Eintrittsgelder und sonstiges kassiert. Das ist sein neuer Broterwerb, er lebt nicht mehr von den "Erträgen" seiner Landwirtschaft, das wäre wie man gesehen hat auch gar nicht möglich.

Kritisch wird es allerdings, wenn derselbe Herr dann auch noch Bücher über sein Treiben verfasst und seiner wilden Aktionen den Titel "Permakultur" gibt. Diese Permakultur an sich ist absolut positiv zu sehen, es wird kaum etwas ökologisch Besseres geben. Aber was IST Permakultur? Dazu heisst es auf der Homepage der permakultur Österreich, www.permakultur.net ..."Ausgangspunkt der Überlegungen Bill Mollisons (Anm. Entwickler) waren natürliche und naturnahe Ökosysteme sowie ihre Nutzung oder Nachahmung durch indigene Völker, wie beispielsweise die Aborigines in Australien. "... Das heißt auf gutdeutsch übersetzt: Mit Permakultur sollte "den Wilden" ein Park geschaffen werden, der unverwüstlich ist, sich selbst regeneriert und ohne weiteres Zutun gerade mal soviel abwirft, dass die darin lebenden sich davon ernähren können. Das ist Permakultur!

Jetzt kann man sich überlegen, wer braucht das? Eine Bauernfamilie mit zB 10 ha Grund könnte sich damit OHNE viel weiteres zutun ERHÄHREN. dh. ihren Nahrungsbedarf an Obst, Gemüse und Kleinvieh decken, mehr nicht. Sammler und Jäger. Jetzt ist es aber in Europa mit blosser Ernährung nicht abgetan, und so wurde eben die Landwirtschaft, so wie alle Produktionszweige, seit anbeginn verfeinert und ertraglich verbessert. Dh ich warte nicht passiv, was die Natur mir gibt, ich helfe ihr aktiv, mir und meinen Mitmenschen MEHR zu geben. Nur dadurch war unsere Höherentwicklung zum modernen Menschen möglich. Und damit kann, eine gewisse Mindestgröße vorausgesetzt, ein Bauer heute auch halbwegs zeitgemäß leben.

Jetzt kann ich aber auch Zwischenstufen der Landbewirtschaftung wählen: Biologische Landwirtschaft zB, heißt weniger Betriebsmittel und mehr Arbeitseinsatz bei etwas geringerem Ertrag. Davon kann ich mich ernähren UND Kleiden, Waschen, Wohnen usw. Dann ist aber auch bald schluss, leider. Umweltförderungen gleichen das dann etwas aus, und somit lässt sich in Österreich auch von biologischer Landwirtschaft zeitgemäß leben.

Aber zurück zu Sepp Holzer: Sein Hof ist keine echte "Permakultur" (siehe Klärschlammdüngung, einbaggern des Wildwuchses usw.) sonder einfach eine "Erlebniswelt" mit ökologischem Charakter. Wenn er darüber BERICHTENDE Bücher schreiben würde, OK. Er aber verleitet zur Nachahmung und verspricht Ertrag und Lebensfähigkeit durch sein "System", das ist fahrlässig. Denn leben kann im heutigen Sinne nur ER davon, als Vermarkter seiner selbst.

Am Rande der Legalität allerdings wandert der gute Mann, wenn er wie geschehen sich auch noch als Planer, Projektant und Errichter einer "Permakulturanlage" ausgibt, von der er wie gesehen wenig Ahnung hat. Der zugegeben naiven Frau im Burgenland das schöne Grundstück in eine Mondlandschaft zu verwandeln grenzt an vorsätzliche Schädigung. Ihr dafür noch horrende Summen abzuverlangen will ich nicht näher kommentieren, weil ich nicht auch eine Klage von diesem scheinbar sehr streitbaren Herrn riskieren will.

Aber es zeigt sich halt wieder, dass wie es bei uns so schön heißt "a guate Goschn mehr wert ist als a schlechte Bauernkeuschen", (Anm: Die Keusche: heute abwertend für kleines Bauernhaus) dieser Satz charakterisiert Herrn Holzer und sein Tun wohl in aller Kürze am Trefflichsten!

PS: Ich kenne Herrn Holzer nicht, war auch noch nie auf Exkursion, habe nur mal zufällig in einem Buch von ihm geblättert, habe auch mit seiner und der echten Permakultur nichts am Hut. Ich stütze mich auf allgemeine Recherchen und Informationen aus dem internet, weil mir Scharlatanereien an sich zuwider sind. Das ist die Kopie meines Beitrags vom 10. November, weil sie gerade zum vorgesagten so wunderbar passt.

  15-11-2005 06:59  theres
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Hallo FrankFrei,
einen anderen von seiner Meinung zu überzeugen- geht in den meisten Fällen schief.
Du hast dir deine Meinung über Holzer gemacht, ich war schon öfters auf diesen Hof und habe mir meine Meinung gemacht.
Ich habe auf diesem Betrieb sehr viel gelernt, vor allem eines, die Natur genau zu beobachten und mit ihr zu arbeiten - statt gegen sie.
Die Steillagen des Holzerischen Betriebes sind mit Obstbäumen bepflanzt,
die ganzen bewaldeten Berghänge in der Nachbarschaft sind einem Föhnsturm zum Opfer gefallen, Aufarbeitung und Neuanpflanzung haben bestimmt bei vielen Betrieben so viel gekostet, dass sie über die Gewinnsumme aus ihren Flächen keine Luftsprünge machen können- wenn überhaupt was übrig bleibt.
Ich habe keine Ahnung welche Form von Landwirtschaft du betreibst,
möchte dich auch nicht von meiner Meinung überzeugen- aber ich bin mehr als froh, dass ich die Gelegenheit hatte, diese ganz andere Form der Landbewirtschaftung besichtigen zu können.
Eines war mir von Anfang an vollkommen klar, sein System passt auf seinen Betrieb, wir haben ganz andere klimatische und landschaftliche Gegebenheiten.
Aber seit wir die Natur ins Boot geholt haben und Abläufe viel genauer anschauen, hat sich das für unseren Betrieb sehr positiv ausgewirkt.
Wir sind ein ganz normaler Vollerwerbsbetrieb, der von Milchviehhaltung und Ackerbau lebt-
Ich bin schon eine ganze Weile Bäuerin, kenne die Gegebenheiten in der Landwirtschaft doch relativ gut-
kritisches Hinterfragen gilt für jede Beratung, ich möchte nicht wissen wieviele Landwirte von anderen Beratern auch Sichtweisen übernommen haben, die ihnen heute teuer zu stehen kommen.
frdl. Gr.
regi

  15-11-2005 07:31  Bergdoktor1
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Hallo Theres,

Du brauchst dich doch hier im Forum nicht immer wieder zu rechtfertigen, dass du ein paar Sachen von Holzer übernommen hast. Es behauptet ja auch niemand, dass alles schlecht ist was von Holzer kommt. Ich hab mich jetzt mehr mit Holzer und "seiner" Permakultur beschäftigt, als ich eigentlich wollte. Wenn von verschiedenen Seiten behauptet wird, dass, als Holzer begann seine Paradies zu gründen, weitum alles erbärmlich von Klärschlamm stank, stellt sich mir jetzt folgende Frage: Könnte es sein, dass sich die Wurzeln der exotischen Pflanzen auf dem Holzer Hof die Nährstoffe noch immer aus dem Klärschlamm holen? Natürlich kann ich auch völlig falsch liegen- jeder soll sich selbst ein Bild von der Sache machen.

L.G. der Doc.


  15-11-2005 11:32  theres
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Hallo Doc,
ich rechtfertige mich keinesfalls, sondern mich stört, dass hier eigentlich so etwas wie Rufmord betrieben wird.
frdl. Gruss
regi

  15-11-2005 11:59  biolix
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Hallo !

leiber Frankfrei jetzt sag mal was du so machst, denn dieses schlechtmachen ist jetzt schon genug, das ist ja fast schon wie die Biobauern vor 20 jahren wenn einer was schlecht gmacht hat "verfolgt" worden ist.. mir reicht jetzt eigentlich deine schlechtmacherei schon..
bist du in der chem. industrie tätig, voll überzeugter konvie, schreib mal was was einen guten bauern auszeichnet.. ich hab nach dem satz aufgehört zum lesen "das lungau ist ein hervoragendes Grünlandgebiet..:"
das schöne ist ja das auch dort vielfalt möglich wäre und wenn allein das holzer schon gezeigt hat und wieder ins bewußtsein gerückt hat ist das schon was.. alles andere werden wohl die gerichte klären und es werden auch nicht mehr so vielew hinpilgern und sich freiwillig das geld aus der tasche ziehen lassen, freu dich, aber frag dich mal was du für weerte vertrittst..
tg biolix

  15-11-2005 12:56  raps
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
Hallo !

Theres, ich bin noch nicht lange in diesem Forum, glaube aber doch mitbekommen zu haben, dass hier jeder seine Meinung frei schreiben darf und würde daher kritische Beiträge von manchmal überkritischen Autoren nicht des Rufmordes bezichtigen. Ich glaube, dass jeder Leser imstande ist für sich eine Meinung zu bilden.
Denn, je mehr man versucht jemandem seine Meinung aufzuzwingen umso weniger gelingt es bekanntlich.
Sepp Holzer hat sich auf ein Abenteuer eingelassen, das er unterschätzt hat und dem er anscheinend nicht gewachsen war.
Es ist schon öfters gefallen, man kann es aber nicht oft genug wiederholen: Jeder hat das Recht Fehler zu machen, ankommen tut es nur darauf, wie man damit umgeht.
Wenn das was er auf seinem Betrieb macht funktioniert, und das tut es, soll er das auch machen. Auch wenn er nicht von seiner Produktion lebt, ist er doch für viele ein Vorbild was Vermarktungstalent und Mut zu Neuem betrifft.
Trotzdem glaube ich, hat er im Burgenland was gut zu machen, und das hat was mit Charakter zu tun und nicht mit Geschäft ist Geschäft.
Lg, raps


  15-11-2005 14:54  senf
Permakultur - positiv; Sepp Holzer - negativ
ich war bei sepp holzer!
er ist ein vermarktungsprofi.
er lebt von seinem betrieb.
nicht von der produktion, sondern von seinem betrieb - von seinem exkursionsbetrieb.
ich kann nur jeden ausdrücklich ermahnen, konzepte die für einen funktionieren mögen nicht als allgemeingültig hinzustellen.




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