Die neue Landlust

Die neue Landlust
Der moderne Bauer ist ein selbstständig wirtschaftender Mensch, der die Regeln des Marktes für sich nutzt:

zB durch eine Samenspende

Salzburger Nachrichten 11. Juni 2008, Beilage Gesünder Leben

Die neue Landlust
Vielen Dank für diesen Artikel,
das sage ich meiner Familie auch immer, wir versuchen die Gratwanderung hinzubekommen zwischen der Lust auf dem Land zu leben und der Kunst, davon leben zu können :-))
ich find ausserdem die Zeitschrift wirklich gut gemacht, dort sind bessere Artikel über den Boden als in jeder landw. Fachzeitschrift.
Man brauchte sich ja nur die vor kurzem veröffentlichte Befragung der Konsumenten vor Augen halten, hier müssen wir ansetzen, denn die Wünsche und Vorstellungen der Konsumenten driften von der Wirklichkeit in der Landwirtschaft immer weiter weg.

Die neue Landlust
liest sich ja alles sehr schön, oft und oft gelesen.....der apfelsaft von den streuobstwiesen, die milch von der alm, die verbundenheit zur natur, kulturlandschaft bla bla bla...
tatsache ist , dass eine neue generation heranwächst, in der freizeit einen sehr hohen stellenwert hat und dies unkompatibel mit dem modell des wachstumsbetriebes ist.
andererseits gibts die neubauern, oft flüchtlinge aus anderen berufen, ein paar ziegen, schweine, muttterkühe, die frau oftmals lehrerin oder so, der mann hobbybauer und künstler-wenn er seine berufstätige frau nicht hätte wäre er auf wohlstandsniveau eines sandlers-leistet in der tat meist auch nicht mehr, in früheren zeiten ohne die möglichkeit der finanziellen versorgung durch die frau wären diese typen als "Quartierer "von hof zu hof gezogen.
grob gesagt lässt sich die neue landlust in dieses schema einordnen ohne anspruch auf vollständigkeit und natürlich mit positiven ausnahmen.
mfg

Die neue Landlust
Am Anfang war ich auch skeptisch, eine Zeitschrift, die die Sehnsucht nach einer heilen Welt weckt, die ein Bild der Landwirtschaft, des Landes nährt, das es überhaupt niht mehr gibt?
Und mit jeder neuen Ausgabe fand ich mich selbst als Bäuerin angesprochen- dass all die Sachen, die mir wichtig sind, die oft als Schmarrn abgetan- für mich und mein Leben passen.
Wir haben wieder einen grossen Streuobstgarten, es ist ein Genuss, die vielen alten Sorten kosten zu können, es ist ein Genuss, sortenreinen Apfelsaft zu haben, ds Brot aus dem eigenen Getreide essen zu dürfen, es ist eine ganz andere Bindung, das Korn, das gesäät worden ist, dann am Schluss wieder als Teig in den Händen zu haben. Oder die Getreidesorten, die wir nicht anbauen, von befreundeten Betrieben zu kaufen, deren Einstellung man kennt.
Es ist für mich eine tiefe innere Freude, alte Gemüsesorten anzubauen, sie beim Wachsen begleiten zu dürfen- beim Kochen und Essen habe ich dazu eine ganz andere Beziehung.
Ich würde diese Erfahrungen für kein Geld der Welt hergeben und da erscheinen mir die Nahrungsmittel im Supermakrt so schal und leer.
Es macht sehr viel Arbeit, muss ja auch mit den normalen Arbeiten am Hof irgendwie auf die Reihe gebracht werden, aber erst diese Erfahrungen machen meine Arbeit als Bäuerin rund.
Dass ich dabei auch noch mit der Mikrobiologie des Bodens und seinen Geheimnissen in Berührung gekommen bin- sehe ich als ein Geschenk an, dessen Grösse mir erst nach und nach bewusst wird.
Bäuerin sein mit Leib und Seele- das ist bei mir sicher nicht mit der "neuen Landlust" geworden, das steckte schon immer in mir drinnen. Es hat lange gedauert, bis ich diesen Weg gefunden hab- ich bin sehr dankbar dafür.

Die neue Landlust
Wieso verstehe ich unter "neuer" Landlust ganz was anderes als Ihr ??

Hab mich schon auf ein sinnlichen, erotischen Beitrag gefreut !
Jetzt geht´s wieder um Berufsfindung, Gesellschaftssünden und Marktbewußtsein.

Dabei sind die "Holderblüten" so inspirierend.....:-))


P.S. Vernunft verbietet nicht die Sinnlichkeit... - schrieb mal Heinrich Heine
(also, keine falschen Antworten ! :-)