Der Kompost im Herbst
Der Kompost ist das Gold des Gartens, schreibt Profi-Gärtner Hans Höfler in seinem Buch „Die Gartenschatzkiste“. Für uns Anlass genug, sich diesem Gold zu widmen. Eine natürliche Kreislaufwirtschaft wird durch den Kompost ja erst möglich gemacht, der in keinem Garten fehlen darf. In diesem Beitrag beschreiben wir dessen Anlage und Pflege, und was Sie mit dem Kompost im Herbst tun können.
Einen richtig guten Kompost zu erzeugen, erscheint vielen Gärtnern als Wissenschaft. Braucht man doch neben Geduld und dem passenden Platz auch eine ordentliche Portion Erfahrungswissen dazu. Wir räumen mit diesem Mythos auf und zeigen Ihnen, worauf es beim Kompost ankommt.
Der richtige Platz für den Kompost
Ein Komposthaufen passt in jeden Garten. Schließlich kann man im Fachhandel auch auf Komposter in allen Größen zurückgreifen.
Achten Sie darauf, dass Ihr Komposthaufen schattig steht. Und dass Sie dafür einen weniger frequentierten, aber genügend großen Bereich Ihres Gartens vorsehen. Denn im Regelfall werden Sie zwei bis drei Komposter errichten, um den Garten mit feiner Komposterde laufend versorgen zu können.
Unter hohen Bäumen und im Schatten einer Hecke an der Grundstücksgrenze, das kann ein idealer Platz für den Komposthaufen sein. Wie das Bild zeigt, sollte man gleich drei Kompost-Bereiche vorsehen, die unterschiedlich reife Kompoststadien beheimaten.
Und im Herbst wird der Kompost nach dem Umsetzen, wie auf dem Foto abgebildet, mit Laub bedeck.
Die Höhe des Komposters darf einen Meter nicht überschreiten. Denn im Kern eines zu hohen Komposthaufens kommt es dann nicht mehr zur Verrottung, sondern zu Fäulnis und Gärung. Und das wirkt sich negativ auf den Verrottungsprozess aus. Der Grund, die für die Verrottung nötige Luft dringt nicht bis zum Kern eines über einen Meter hohen Komposters durch.
Auch dieses Bild zeigt einen einfachen Komposter aus Schalbrettern. Er ist im Schatten eines Strauches aufgestellt. Komposter sollten zudem seitlich zugänglich sein, dass man ihn umsetzen oder den reifen Kompost leicht entnehmen kann. Zudem eignen sich Nord- oder Nordwest gelegene Bereiche des Gartens für eine Kompostzone, da dort die Sonneneinstrahlung geringer ausfällt. Der Kompost darf nämlich nicht austrocknen.
Im Sommer fördert eine Abdeckung mit Grasschnitt die Verrottung. Man kann dafür aber auch Pappkarton verwenden, der die durch die Verrottung entstehende Wärme im Kern des Komposthaufens behält.
Welche Abfälle dürfen auf den Kompost?
Im Prinzip dürfen alle Küchenabfälle, außer Fleisch und Essensreste, auf den Kompost. Das sind Gemüseputzabfälle im Rohzustand, organische Pflanzenabfälle, Laub und Rasenschnitt, die sich dort zu neuem wertvollen Humus verwandeln.
Auch kann auf den Komposthaufen Strauchschnitt zum Verrotten gebracht werden. Häckselt man diesen klein, verrottet dieser schneller. Wie schon im Artikel zum Hochbeet beschrieben, können auch Zweige und Äste von Pflanzen mit natürlichen Giftstoffen am Kompost verrotten. Diese Pflanzengiftstoffe werden durch die Verrottung abgebaut.
Diese organischen Materialien sollten nicht auf den Kompost
Zwar kann man Laub in dosierten Mengen dem Kompost beigeben. Laub vom Nussbaum oder der Eiche verwenden Sie aber in Maßen, da es viel Gerbsäure enthält.
Überhaupt sollte man den Komposter nicht ausschließlich mit Laub füllen. Dieses findet durchaus auch an anderer Stelle im Garten Verwendung – beispielsweise als Laubhaufen um Igeln einen Unterschlupf zu gewähren. Oder man mulcht im Herbst die Beete damit, sodass das Laub als Kälteschutz dient. Unsere Erfahrungen mit einem halben Meter hohen Laubmulch als Schutz vor Kälte sind nur der allerbesten Art.
Regenwürmer lieben Komposthaufen. Sie helfen bei der Verrottung der Pflanzenabfälle.
Haben Sie gewusst, dass ein Regenwurm täglich bis zu 20 Blätter in seine Gänge zieht und diese dort verdaut?
Übrigens >>> Finger weg von Zitrusfrüchten!
Die Schalen von Zitrone, Orange, Grapefruit und Bananenschalen sollten nicht am Kompost landen.
Auch sollten keine Wurzelunkräuter wie Giersch, Quecke oder Samen tragende Unkräuter wie die Hirse am Komposthaufen landen. Kranke Pflanzenteile werden ebenfalls nicht kompostiert. Man verbrennt sie.
So geht richtiges Kompostieren
Wie schon beschrieben, findet im Inneren des Komposthaufens eine Verrottung bei Wärmeentwicklung statt. So kann die Temperatur im Inneren des Komposters auch mal 70 Grad betragen.
Voraussetzung für eine gute Rotte sind Lufträume innerhalb des Komposthaufens. Schließt dieser luftdicht ab, fängt die ganze Sache an zu faulen und zu gären. Fäulnis und Schimmel gilt es aber zu vermeiden.
So schafft man Lufträume im Komposthaufen
Abfälle und Mähschnitt werden kreuz und quer in den Komposter gefüllt. Keinesfalls dürfen diese festgetreten oder festgestampft werden!
Um Lufträume zu schaffen, gibt man kleinere Äste dazwischen. Ist der Komposter voll, beginnt man mit der Befüllung des zweiten Kompostbereiches, und deckt den ersten mit Laub oder Grasschnitt ab.
Um die Verrottung zu beschleunigen, setzt man den Komposter, der über den Sommer gefüllt wurde, im Herbst einmal um. Das heißt, der Kompost wird umgeschaufelt und zu einem Haufen aufgetürmt. Achtung, auch dieser umgesetzte Kompost ist maximal einen Meter hoch.
Ein guter Kompost benötigt rund zwei Jahre, bis er fertig ist. Innerhalb dieses Zeitraumes wird er im Frühling und im Herbst jeweils einmal umgesetzt, also überschaufelt.
Komposthaufen können sinnvoll genutzt werden, indem man sie mit Kürbissen bepflanzt. Am Rand des Komposthaufens werden ein paar Kürbisse gesetzt. Seine Ranken sollten aber seitlich des Komposters verlaufen.
Im Herbst wird dann nicht nur der Komposthaufen umgesetzt. Man kann auch Kürbisse für Halloween ernten und den Kindern damit eine große Freude bereiten.
Komposterde entnehmen
Frühestens im ersten Jahr nach der Kompostierung kann schon frische Komposterde entnommen werden. Diese sollte man sieben und die großen Stücke aussortieren. Die kommen zurück in den Komposter. Mit dieser satten und nährstoffreichen Humuserde werden dann die Beete im Frühjahr gedüngt.
Gerne überwintern die Engerlinge der Maikäfer und Junikäfer im Komposthaufen, da dort ein feuchtes Milieu vorherrscht. Wird der erste Kompost gesiebt, treten auch diese Larven zutage. Sie werden aussortiert und sollen nicht wieder zurück in den Komposter. Denn Larven und Käfer ernähren sich von Wurzeln bzw. Blättern und können, wenn sie in Massen auftreten, zu einer echten Gartenplage werden.
Klauben Sie beim Umsetzen des Komposthaufens ebenfalls die Engerlinge heraus. Sie werden liebend gerne von Singvögeln, Mäusen, Maulwürfen und Fledermäusen gefressen. Engerlinge bleiben drei bis fünf Jahre im Boden, bis sie sich zu Käfern entwickeln.
Zusammfassung Kompost
Jeder Garten sollte über einen Komposthaufen verfügen. Er ist das Gold des Gärtners, denn in einem solchen Komposter reift nährstoffreiche Humuserde heran. Außerdem bildet der Kompost einen natürlichen Dünger für Gemüse- und Blumenbeete, für Obststräucher und frische Baumpflanzungen.
Ein guter Gärtner macht schließlich seinen Kompost selber. Und sorgt damit für Artenvielfalt in seinem Lebensraum.
Wir haben uns für den Kompost Artikel von Hans Höfler inspirieren lassen. Hier finden Sie spannende Bücher zum Thema Garten.
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