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Natur oder doch Zivilisationskatastrophen
25. Aug. 2005, 21:42 biolix
Natur oder doch Zivilisationskatastrophen
einfach 2 gute beiträge zum nachdenken... "Kleine Zeitung" Kommentar: "Die Naturkatastrophen und der Klimafaktor Mensch" (Von Helena Wallner) Utl.: Ausgabe vom 26.08.2005 = Graz (OTS) - Was wurde da gelacht, als die grünen Fuzzis vor Jahrzehnten mit ihren Litaneien vom Waldsterben und Ozonloch, vom Artentod und dem drohenden Klimawandel der mobilitätsgeilen und konsumsüchtigen Gesellschaft das pralle Leben zu vermiesen suchten. Nun vergeht das Lachen von Jahr zu Jahr mehr. Sommer 2005. Die Iberische Halbinsel in Flammen, der Alpenraum von Wassermassen und Schlammlawinen zerstört. Und es herrscht wieder einmal Erklärungsnotstand. Die bisherige Abfolge ist hinlänglich bekannt: Eine Naturkatastrophe bricht über uns herein und postwendend folgen Erläuterungen wie: "Alles schon da gewesen; auch die Altvorderen trugen schwer an dieser Last; im langjährigen Durchschnitt eigentlich nicht außergewöhnlich; durch Forschungsmodelle nicht belegt." Und so weiter, und so fort. Der kleine Unterschied: Diese Stellungnahmen müssen immer öfter abgegeben werden, so genannte Jahrhundertfluten suchen uns unterdessen in knappesten Abständen heim, wie das Oder-Hochwasser 1997, die Katastrophe an Elbe und Donau 2002 und jetzt die Fluten vom Alpenraum bis nach Rumänien belegen. Zwischen 1950 und 1959 gab es weltweit 13 große wetterbedingte Katastrophen, zwischen 1990 und 1999 waren es 74, ist aus der Datenbank der Münchner Rückversicherung ersichtlich, die nicht im Verdacht steht, mit den Öko-Freaks unter einer Decke zu stecken. Das sei erst der Anfang, heißt es jetzt nach der Sintflut in der Schweiz, in Bayern und in Österreich, wir müssten mit brütend heißen Sommermonaten, sintflutartigen Regenfällen und heftigen Stürmen leben lernen. Und erstmals lassen die für ihre Vorsicht bekannten Klimaforscher anklingen, dass zwischen den extremen Wetterereignissen und dem globalen Klimawandel Zusammenhänge bestehen, Hochwasser und Dürre sozusagen nur die zwei Seiten ein- und derselben Medaille darstellen. So wichtig es für die Katastrophenopfer ist, dass rasche Hilfe anrollt, kann es damit nicht getan sein. Frühwarnsysteme im Hochwasserschutz müssen weiterentwickelt werden. Es soll auch nicht verboten sein, aus den ökologischen Fehlern der Vergangenheit endlich zu lernen. Die alles entscheidende Frage bleibt die Reduzierung des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen. Man kann bei Gluthitze darauf warten, bis sich die Großen dieser Welt auf ein Vertragsmodell geeinigt haben, man kann aber auch selber etwas tun - und z. B. das Auto stehen lassen, weil Kleinvieh nicht nur Mist machen muss.**** Rückfragehinweis: Kleine Zeitung Redaktionssekretariat Tel.: 0316/875-4032, 4033, 4035, 4047 mailto:redaktion@kleinezeitung.at <a href="nhttp://www.kleinezeitung.at Und" target=_blank>nhttp://www.kleinezeitung.at Und</a> wer wird das alles bezahlen? 25.8.2005 Greenpeace fordert CO2-Steuer zur Finanzierung von Klimaschäden Greenpeace fordert eine deutliche Aufstockung des Katastrophenschutz-Fonds auf Basis einer CO2-Steuer. "Wenn Politiker jetzt lautstark zusätzliche Mittel für die Flutkatastrophe versprechen, geben Sie nicht eigenes Geld, sondern Steuermittel aus dem Budget aus", kritisiert Greenpeace-Klimaexperte Erwin Mayer. "Und dieses Steuergeld stammt zu mehr als zwei Drittel von der Umsatz- und Lohnsteuer, weitaus weniger bis gar nicht jedenfalls von Steuern auf Umweltverschmutzung und den CO2-Ausstoß." Am fairsten wäre Greenpeace zufolge eine CO2-Steuer auf jedes Kilogramm CO2, egal ob die Emissionen von der Industrie, der E-Wirtschaft, dem Verkehr oder den Haushalten ausgestoßen werden. "Allein die Gleichbehandlung im Verkehrsbereich brächte Milliarden an Steuereinnahmen, die vor allem den Katastrophenschutz-Fonds speisen könnten und eine mehr als spürbare Entlastung bei Lohn und Umsatzsteuern ermöglichen würden", meint Mayer. Derzeit zahlen Benzinfahrer über die Mineralöl-Steuer am meisten für das Kilogramm CO2, Diesel-Lkw (Transit inkl.) und Diesel-Pkw zahlen um knapp vierzig Prozent weniger. Und Kerosin ist überhaupt nicht besteuert. Außerhalb des Verkehrsbereichs bekommen Industrie und E-Wirtschaft, die für knapp die Hälfte aller heimischen CO2-Emissionen verantwortlich sind, die CO2-Verschmutzungrechte nach einer Einigung von Umweltminister Pröll und Wirtschaftsminister Bartenstein gratis. Und während die Privathaushalte weiterhin Energiesteuern auf Strom, Kohle, Heizöl und Erdgas bezahlen, werden dieselben Steuern für Großbetriebe mit hohem CO2-Ausstoß gedeckelt und rückvergütet. Die Gleichbehandlung von Privaten und Industrie bei der Energiebesteuerung brächte aber zumindest weitere 500 Millionen Euro jährlich für das Budget. "Wer den Klimawandel mit massivem CO2-Ausstoß beschleunigt, zahlt wenig bis gar nichts, und wer viel arbeitet und konsumiert, zahlt für die Abdeckung der Klimaschäden", hebt Mayer die ungleiche Behandlung von Klimasündern und -opfern hervor. Deshalb fordert Greenpeace, dass Industrie und E-Wirtschaft im Rahmen des Emissionshandels nicht mehr unentgeltlich CO2 ausstoßen dürfen. "Gemäß dem Verursacherprinzip müssen auch Industrie und E-Wirtschaft zur Finanzierung der Folgen des Klimawandels beitragen", setzt sich Mayer für eine rasche Änderung der Klima- und Steuerpolitik sowie eine faire Lastenverteilung ein.
Antworten: 1
25. Aug. 2005, 21:58 dobo
Natur oder doch Zivilisationskatastrophen
> Auch ganz interessant dazu ist die gestrige Presseaussendung vom WWF: Presseinformation WWF fordert Fließgewässerprogramm Mehr Platz für Flüsse – mehr Sicherheit für Menschen! Wien, 24. August 2005: Angesichts der aktuellen Hochwässer fordert der WWF Österreich Umwelt- und Wasserminister Josef Pröll auf, ein neues naturnahes Hochwasserkonzept zu erarbeiten. „Die Strategie des technischen Hochwasserschutzes ist gescheitert. Wir brauchen ein Konzept, das mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet“, fordert DI Ulrich Eichelmann, WWF-Flussexperte. „Deshalb fordern wir ein Fließgewässerprogramm, eine Renaturierungsoffensive für unsere Fließgewässer.“ Studien des WWF zeigen, dass den Flüssen und Bächen zusätzlich mindestens 84.000 Hektar mehr Platz gegeben werden muss, das entspricht etwa einem Prozent der Bundesfläche. „Nur Renaturierungen können nachhaltig vor Hochwasser schützen und ihre Höhe und Intensität verringern,“ so der WWF. Weniger Platz – stärkere Hochwässer Die Intensität der Hochwässer ist hausgemacht, denn den Flüssen - vom kleinsten Rinnsal bis zur großen Donau - wurden riesige Überschwemmungsflächen genommen. Beispiele: Etwa 400.000 Hektar gingen in Österreich allein seit 1950 als natürliche Überflutungsflächen verloren. An 16 ostösterreichischen Flüssen in Niederösterreich, Burgenland und Steiermark wurden 74 Prozent der ursprünglichen Auen abgedämmt. In der Folge können sich die Wassermassen nicht mehr ausbreiten. Diese fließen quasi in einem engen Schlauch ab und werden dadurch immer höher und schneller. Das Problem liegt in den fehlenden Überschwemmungsflächen, deshalb muss die Lösung „mehr Platz für Flüsse“ lauten“. DI Ulrich Eichelmann: „Wir fordern seit Jahren ein Fließgewässerprogramm ein, in dem für die nächsten 10 bis15 Jahre klar gestellt wird, welche Flüsse wo mehr Platz bekommen sollen. Doch bislang wurde das Geld fast ausschließlich in technische Maßnahmen gesteckt.“ So wurden zum Beispiel 2003, ein Jahr nach der letzten großen Hochwasserkatastrophe und entgegen aller politischer Ankündigungen, vier mal mehr Flüsse verbaut, als renaturiert. „Das Geld darf nicht wieder nur in technische Maßnahmen gesteckt werden“, warnt Eichelmann. „Das führt letztlich nur zu noch mehr Schäden und noch größeren Katastrophen.“ Mehr Platz ist machbar Der Rückbau von Fließgewässern im großen Stil ist realistisch und machbar. Eine Studie im Auftrag des WWF hat ergeben, dass Österreichs Adernetz einen zusätzlichen Raumbedarf von mindestens 84.000 Hektar hat. Für die derzeit betroffenen Länder wurde dabei folgender zusätzlicher Flächenbedarf errechnet: Steiermark: 18.200 Hektar; Tirol: 13.400 Hektar; Vorarlberg: 2.750 Hektar und Salzburg: 7.600 Hektar. Eine weitere Studie über die Fließgewässer Ostösterreichs ergab für 16 Flüsse ein realistisches Renaturierungspotenzial von 17.700 Hektar. Dieses drastische Hochwasserereignis muss die Politik und allen voran Bundesminister Pröll nutzen, um endlich ein Umdenken im Hochwasserschutz herbeizuführen. „Eine nachhaltige Entspannung bringt nur ein Hochwasserschutzkonzept mit der Natur - also ein Fließgewässerprogramm“, erklärt Eichelmann. „Alles andere wäre kurzsichtig und erfolglos.“ Weitere Informationen: Susanne Grof, WWF Öffentlichkeitsarbeit, 0676/83 488 249 Ulrich Eichelmann, WWF-Flussexperte, 0676/83 488 279
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