OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...

Antworten: 5
  04-01-2008 13:51  sturmi
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
Nach der Kronejubelmeldung vom Sonntag steht jetzt dieser Beitrag in den heutigen OÖ Nachrichten vom 4. Jänner, Seite 10, Wirtschaftsteil.
AGRAR: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden weil neben Getreide- und Milchpreisen auch Kosten gestiegen sind!
Laut Market Institut wurden 1000 österreichische Bauern befragt. Die wirtschaftliche Zufriedenheit lag 2006 bei 69%, 2007 bei 72%! Trotz guter Getreide- und Milchpreise also kaum eine Steigerung der Zufriedenheit.
Agrarlandesrat Stockinger hat die Antwort. Das historische Schweinepreistief und die Befragung fand vor der Auszahlung der "Förderungen" (=Ausgleichszahlungen für Weltmarktpreise nach EU Beitritt und Umweltgerechte Landbewirtschaftung) statt!
Der Herr Landesrat bedient sich jetzt auch schon des Wortschatzes der Bauernneider, sehr bedenklich!
Jedenfalls wäre Stockinger kein Politiker wenn er nicht auch etwas positives aus der Befragung herauslesen könnte. Er beurteilt die Befragung als sensationelle Trendwende weil 23% der Bauern sagen, sie erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation.
Und deshalb zeigen sich die Bauern wieder investitionfreudig, jeder Zweite Bauer wird bis 2009 im Durchschnitt 40.000 Euro investieren.
Na dann, alles in bester Ordnung, weitermachen!
MfG Sturmi



  04-01-2008 14:31  Halodri
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
Wenn 23 % der Bauern eine Verbesserung der wirtschaftlichen Situation erwarten, heißt das das immerhin 77% dies nicht erwarten. Politiker interpretieren solche Befragungen so wie es ihnen am Besten in den Kram passt. Tatsache ist das Ackerbauern und Milchbauern mit den jüngsten Entwicklungen zufrieden sein werden. Schweinebauern hingegen sehen sich mit katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklungen konfrontiert. Auf der einen Seite ist bei Ferkeln nichts zu verdienen auf der anderen soll man investitionsfreudig sein in einer Sparte wo die Industrialisierung stetig voranschreitet. Schweineproduktion hat Zukunft hat es in einer Aussendung der LWK-Zeitung geheißen, eher das Gegenteil ist der Fall.

  04-01-2008 15:49  schellniesel
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
Zu mir hat ein schweine bauer mal gesagt: Mit 1000 000 € schulden hab ich noch schlecht geschlafen aber mit 10 000 000 € Schulden schläft der Bankdirektor schon schlecht!! Soviel zu der Situation der schweinebauern. Sowie die empfehlung in der Landwirtschaftlichen Mitteilung das Schweinebauern ihre Laufenden Kredite mit günstigen Kurzeitkrediten abdecken sollten weil der Schweinepreis sicher wieder steigen wird.
Schellniesel

  04-01-2008 16:04  sturmi
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
Unlängst beichtete mir ein Standeskollege, dass er bei seinem 70 Zuchtsauen ein minus von 17.000 Euro "eingefahren" hat. Dabei geht er noch so "nebenbei" 3 Werkstage LKW fahren!
Sein "Hofnachfolger" besucht die HTL, den wer die Zukunft richtig deutet ist besser dran!
MfG Sturmi


  04-01-2008 17:36  Halodri
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
In der letzten Ausgabe der top agrar steht im Artikel Ferkelmarkt:Welche Wege führen aus der Krise unter anderem folgendes:
Die Ferkelerzeuger können mit dem Wachstumstempo der Mäster nicht mithalten. Als möglicher Ausweg sollte die Kooperation mit einem etwa gleichgelagerten Berufskollegen ins Auge gefaßt werden. Statt je 250 bis 350 Zuchtsauen könnte ein gemeinsam geführter Bestand mit z.B. 700 Zuchtsauen in Größenordnungen vorstoßen um mit Groß-Anlagen mithalten zu können. Sowas steht im Österreichteil der Top-agrar. Solche Wege führen aus der Schweinekrise, da wird einem ja schlecht!

  04-01-2008 18:49  helmar
OÖN: Bauern sind wirtschaftlich unzufrieden...
...auch ich habe die TopAGRAR, aber nicht mehr lange, obwohl es auch interessant, zumindest zwischen den Zeilen, zu lesen ist wie blöd doch so manche, welche drauf schauen dass sich der Fremdkapitalanteil in Grenzen hält, doch wären.......aber das liest man ja nicht nur bei den Schweinen, sondern auch im Rinderteil, samt allen möglichen Methoden aus der Falle, ZZ, Remontierung etc. herauszukommen.......sollen Bauern damit zufrieden sein wenn sie, weil sie die Auflagen fürs ÖPUL nicht mehr einhalten können, aussteigen müssen, und mit dem "Erfolg der Intensivierung" ins Minus sausen? Ich trau mich zu wetten dass es auf kurz oder lang, wenn es bei den ersten welche den Zaghaften als das große Vorbild vor die Nase gestoßen, knallt, der bäuerliche Unternehmer halt kein so guter gewesen ist, oder halt der Beratung nicht gefolgt ist........wir werden uns drauf einstellen müssen dass die Landwirtschaft im allgemeinen nicht mehr das Einkommen für ein Paar/Familie bringen wird, sondern für eine Person, welche dann gezwungen ist, den Betrieb zu vereinfachen........oft liest man das auch in oben genannter Zeitschrift......dass Frau des Bauern als Lehrerin, Krankenschwester oder sonstwas arbeitet.....warum denn wohl?
Und soo selten kommt das ja auch anderswo in der EU und auch weltweit nicht vor......nur bei uns braucht man den Nebenerwerbsbetrieb......bei den Wahlen! Ansonsten ist dieser eigentlich jedem politisch im Wege....
Mfg, helmar



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