Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer

Antworten: 22
  14-12-2007 21:24  naturbauer
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Es schaut ganz so aus,
als würde sich die bayrische Regierung jetzt Sorgen darüber zu machen, dass sich die Milchbauern in zwei Lager aufspalten könnten. Die einen sind vehemente Verweigerer dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter gegenüber, die anderen akzeptieren den Bauernverband mit Präsident Sonnleitner an der Spitze nicht mehr. Alois Glück der bayerische Landtagspräsident befürchtet, dass es nach heutiger Ausgangslage zu einer endgültigen Spaltung und damit zur Schwächung der Bauern ingesamt gegenüber der Politik kommen könnte.

Der Bauernverband ist nach meiner Meinung an dieser Lage selber schuld, da er seine Bauern immer wieder unbefriedigt stehen gelassen hat. (Milchpreis) Genauso ist es mittlerweile auch bei anderen Themen so. Da nun wir BDMler diese Themen aufgreifen um unsere Kollegen über so manches informieren kommt es natürlicherweise zum Neid. Dem Bauernverband schwimmen ganz einfach die Felle davon. Wir wehren uns nicht gegen den Bauernverband, wenn er sich zu uns gesinnt und endlich seinen Mitgliedern sagt was Sache ist und er sie genauso vehement vertritt, wie er es schuldig ist.
Es schadet nicht, wenn sich die Regierung Sorgen macht, denn vorher wurden wir kaum beachtet, da man in Regierungkreisen anscheinend der Meinung war, die Bauern sind in ihrem Verband gut aufgehoben und vertreten. Wären wir das alles gewesen, wäre kein BDM gekommen.
Frage mich, ob es der Regeirung jetzt erst richtig bewußt wird, wie Ernst die Lage der Milchbauern ist. Wenn dem so ist, ist es der Beweis, dass der Bauernverband zu wenig getan hat. Quittiert wird eben zum Schluss!!
Im Verlauf der Geschichte mussten die Menschen schon öfter neue Wege gehen, dass machen wir zur Zeit, ob es einer Regierung passt oder nicht.




  14-12-2007 21:45  helmar
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Nicht nur in Bayern, lieber Naturbauer.......unser BB hat da auch sehr lange die Milchbauern nicht so ernst genommen wie es diese gern gehabt hätten. Das hat aber auch organisatorische Gründe. Viele Bauern können nur dann Fuktionen annehmen wenn sie entweder keine Milchkühe haben, oder sie haben einen guten Stallgeher am Betrieb. Und der Trend zum 1 oder 2 Personenbetrieb bindet auch die Arbeitskräfte. Und wenn eine Sitzung schon so geplant ist, dass man bei der Hälfte davon schleichen muß, weil eben die Stallarbeit wartet, dann schmeißt man irgendwann das Handtuch.......und daher ists auch in unseren Gremien so dass vom Kammerpräsidenten abwärts zwar alle brav bei den Veranstaltungen mit Rinderhaltung aufmarschieren, aber mangels eigener Betroffenheit auch keinen so richtigen Bezug zur Sache, leider.....und dann kommt abgehobenes Agieren u.ä. ins Spiel, und wenn sich dann neue Gruppierungen formieren, die große Empörung, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Und weils so ist liefern sich dann die Betonköpfe auf beiden Seiten den Kleinkrieg anstatt die besten Lösungen zu suchen.
Mfg, helmar

  14-12-2007 22:06  helmar
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
...auch wahre Worte, lieber Grafeder.....aber die wenigen in unserer Gegend welche Funktionen übernehmen(können) werden dann sehr gerne von den Kollegen der eigenen Sparte gern unter Beschuß genommen.....und was die IGler betrifft: einige mir bekannte haben etwas größere "Besatzungen" für Hof und Stall als z.B. ich......
Mfg, helmar

  14-12-2007 22:07  Muuh
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Keiner will den BB-Obmann machen, keiner den OB-Obmann, keiner den BBK-Rat etc. Aber für z.B. die IG-Milch haben sie dann Zeit- die Milchbauern!

Das Problem besteht darin, dass man durch BB-Funktionen in ein System gedrängt wird, und sich damit nicht mehr frei und im Sinne der Milchbauern agieren kann.

Siehe Causa Steinbichler.

Anerkennung dem BDM für seine konsequente Abeit.


  14-12-2007 22:10  helmar
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
....drum scheint auch ein Molkereiobmann aus solchen Gründen aus der Landeslandwirtschaftskammer abhanden gekommen zu sein.....helmar

  14-12-2007 22:24  teufelaberauch
Bayrische Regierung besorgt über die Entwicklung der Milchba
Wenn der BBV (DBV) sogar die Milchbauern verliert, die ja für den BBV (DBV) eigentlich immer Klientel Nr. 1 waren, dann kann man schon erahnen, wie weit weg von der Basis Sonnleitner und sein Verein mittlerweile sind.
Als Schweinebauer bin ich schon lange nicht mehr dabei, weil der BBV (DBV) ohnehin nichts anderes kennt als Rindvieher.
Ich kann die Milchbauern verstehen, wenn ihnen von ihren eigenen Berufsvertretern 25 ct gepredig wird....


  14-12-2007 23:29  Muuh
Bayrische Regierung besorgt über die Entwicklung der Milchba
Angenommen ich oder jemand anders würde sich entschliessen in BB, OB, BBK, Genossenschaft als Funktionär zu engagieren und meinen Mum einbringen, wäre das Endergebnis wieder ähnlich wie die Causa Steinbichler. Rausschmiss.

Funktionäre haben uns auf 25 Cent eingestimmt und "vorbereitet".

Aber sie haben nichts ernsthaftes dagegen unternommen!
Außer Wettbewerbsfähig, Produktionskosten senken........

Aber schön, dass du wenigstens erkennst, das wir in ein bestimmtes System eingezwängt sind.



  14-12-2007 23:52  Gourmet
Bayrische Regierung besorgt über die Entwicklung der Milchba
@Grafeder

Du hast gut beobachtet. Den Eindruck habe ich auch oft gewonnen. Besser könnte man die Situation nicht beschreiben.

Zu dem nicht-zuhören-können kommt leider bei vielen noch das nicht-zuhören-wollen. Mich wundert es nicht mehr, dass Politiker mit einfachen Lösungen besser ankommen. Leider habe ich den Eindruck, dass es bei der IG-Milch und der IG-Fleisch in die selbe Richtung geht.


@ Muuh

Deine Einschätzung ist falsch. Ich war lange genug in verschiedenen politischen Funktionen tätig und beobachte den gleichen Vorgang jetzt noch bei vielen Bekannten. Du bist überall gerne gesehen, solange Du nicht Deine eigene Meinung deutlich sagst. Dann ist es aber vorbei. Du wirst normalerweise nicht rausgeworfen, sondern Du gehst dann freiwillig, weil Du etwas besseres zu tun hast, als tagelang bei Sitzungen den Aussenseiter zu spielen.

  14-12-2007 23:56  Muuh
Bayrische Regierung besorgt über die Entwicklung der Milchba
... gehst dann freiwillig, weil Du etwas besseres zu tun hast, als tagelang bei Sitzungen den Aussenseiter zu spielen.

Stimmt, Gourmet.

  15-12-2007 06:55  theres
Bayrische Regierung besorgt über die Entwicklung der Milchba
Hallo grafeder,
teilweise hast du recht. Es wurde immer gesagt, dass die Bauern billiger produzieren müssten, aber auf der anderen Seite sagen dann die anderen, wie das gehen soll-
und darin liegt der Hase begraben.
Es gibt ein Sprichwort- viele Köche verderben den Brei-
und dieses Sprichwort bewahrheitet sich in der Landwirtschaft in hohem Maße.
5 Vorträge und 6 Meinungen.
Hier als Bäuerin oder Bauer die Spreu vom Weizen zu trennen, ist nicht ganz einfach.
Aber in der Form, wie heute Vertretung läuft, da geb ich den meisten Schreiber/innen vollkommen recht.
1. Fehlt manchmal einfach die Zeit, zum 2. ist es besonders für Bäuerinnen noch schwieriger, denn da gehts um ganz vieles, aber nicht um die Rahmenbedigungen in der Landwirtschaft, nix gegen Männer, aber auch die Bäuerinnen werden von den Problemen auf den Höfen, den Preisen usw. hautnah mitbetroffen.
3. ist eine eigene Meinung immer ein schwieriges Unterfangen, da brauchts schon ein gesundes Selbstbewusstsein, dass frau sich überall hinstellt.
Wie oft hab ich schon erlebt, dass die ganze Zeit geschimpft wird, aber wenn dann im Saal die Gelegenheit zur Diskussion wäre, dann ziehen die meisten die Köpfe ein- und frau ist dann oft ganz alleine.
Ich habe für mich entschieden, dass ich meine Zeit, Kraft und Energie bestimmt nicht mehr in Ehrenämter stecke, sondern in den Hof, in meine Familie, die Zeit dafür verwende, um nach guten Lösungen für unseren Betrieb zu suchen- den gemeinsamen Austausch mit Gleichgesinnten suche, da hab ich selbst auch was davon und ich bin zufrieden, weil ich da auch was erreiche.
Wer mal Zeit hat, es gibt eine interessante Studie- www.bauernkonflikte.at
die sagt eigentlich alles

  15-12-2007 08:28  stoariedlbauer
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
ich kann eigentlich allen die bisher geschrieben haben nur zustimmen. aber das problem hat sich in den letzten 20 oder25 jahren langsam aufgebaut und ist nun nicht mehr so einfach umkehrbar.
es war bisher so, daß funktionen im MR, genossenschaften, bbk ,bb, molkerei,... mit leuten besetzt wurden die am langsamsten nein gesagt haben oder von denen keine nenneswerte eigene meinung zu erwarten war.


  15-12-2007 09:04  biolix
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
oder das mann/frau das ganze nur geworden ist als braver Parteisoldat... und das traurige ist in allen o.a. organistionen... gibts da noch mehr davon ? ich glaub schon.. wo eigentlich parteipolitk darin nichts verloren hätte...

g biolix

  15-12-2007 09:29  stoariedlbauer
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
das hat mit parteipolitik nichts zu tun, wenn ein funktionär in eine funktion "gewählt" wird dann hat er die interessen der von ihm vertretenen mitglieder zu vertreten und nicht irgendeine parteilinie, denn außer beim bb oder richtigen politischen ämtern (gemeinderat usw)hat politik nichts verloren!


  15-12-2007 09:49  biolix
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
glaubst du das das dort so ist wie oben geschrieben wurde im MR, genossenschaften, bbk , molkereien so ist....

  15-12-2007 09:53  Muuh
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Zumindest wäre es ein großer Wunsch von vielen betroffenen Bauern.
Aber ohne unser Zutun wird es nur ein Wunsch ans Christkind bleiben.

  15-12-2007 09:59  walterst
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Da die sachlichen Argumente gegen die IG-Mich völlig zur Neige gegangen sind, wird jetzt flächendeckend noch einmal mit dem alten Schmäh Wirbel gemacht, dass die Leute der IG-Milch nirgends Verantwortung übernehmen und sich für Funktionen nicht zur Verfügung stellen und zu feig sind und was weiss ich.
Ich kann mich über solche Dummheiten nur freuen.

Bei uns in der Steiermark haben fast alle "Aktivisten" der IG-Milch Funktionen im Bauernbund oder in der Öffentlichkeit.
In meiner Gemeinde hätte die IG-Milch zum Beispiel im Pfarrgemeinderat die Mehrheit.


Ich selber habe hinter mir oder bin noch tätig:
7 Jahre Schriftführer Maschinenring
5 Jahre Gemeinde
5 Jahre Kammer (hochkantig rausgeflogen auf Initiative der Ur-Altfunktionäre)
7 Jahre Kooptiert zur VollVers. Kammer
3 Jahre Erzeugergemeinschaft Steir.Rind
10 Jahre Bezirks-Bio-Regionalleiter
8 Jahre Bäuerliche Arge
3 Jahre kooptiert ARGE Bergbauern
10 Jahre Obmann Direktvermarktungsgemeinschaft/Schlachthof
5 Jahre Projektleiter 5b-Projekt Gesunde Rinder mit 177 Bauern
8 Jahre Vorstand bäuerlicher Vermarktungsverein
3 Jahre ARGE Biorind
5 Jahre Bioregion Murau
unzählige kammernahe Arbeitsgruppen zu landw. Aktivitäten inklusive
Kirner-Milch-Vollkostenstudie

2,5 Jahre IG-Milch Mitglied

Da bin ich wahrscheinlich nur Durchschnitt.

Aber wenn sich viele Kammer- und Bauernbundnahen Organisationen nur die Sorge machen, ob sich die Bauern spalten, aber völlig desinteressiert zuschauen wie sie draufgehen und der Milchpreis ins bodenlose fällt, dann habe ich dort nichts mehr verloren!
In meiner Region haut es aber mit etlichen Organisationen noch ganz gut hin und die IG-Milch wird auch in der Kammer akzeptiert (auf Bezirksebene)

Und morgen gründen wir die Steirische Milchfaireinigung um 10 Uhr in Niklasdorf.

Bis morgen!

Walter



  15-12-2007 10:17  Kathi
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Hallo

also zum Thema warum nicht für den BB oder der LWK engagieren, habe ich jetzt die Termine der letzten Wochen herausgesucht.

Ortsbäuerinnen (wo nur ein BB-Mitglied Obfrau werden darf): Sitzungen in Ortsebene: 19 Uhr - da muss ich mir alle Haxen ausreißen, damit sich das ausgeht.
Bezirksebene: 18 Uhr - schei** Zeit - unmöglich

Sonstige Bauerntermine: 19 Uhr - egal ob ÖPUL, MR oder sonst was

IG-Versammlung: 20 Uhr - geht sich gut aus, sogar mit Anfahrtszeit

Vielleicht denken andere Vereine doch noch mehr mit?

Kathi


  15-12-2007 11:15  sturmi
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Hallo Kathi!
Ich halte Funktionärstätigkeit schon für sehr wichtig, kann man doch seine Meinung einbringen und bis zu einen gewissen Grad mitbestimmen! Ich hab mal gefragt, warum ich den so "begehrt" bin in Vereinen mitzuarbeiten. "Wir brauchen keine Jasager, sondern Leute mit Ecken und Kanten und die trotzdem Teamfähig sind." so die Antwort. Das Stammtischgeschimpfe bringt rein gar nichts.
Das Zeitproblem ist für Milchviehalter sicher gültig. Doch für mich als Schweinehalter kann ich flexibler mit den Stallzeiten umgehen, daher bin ich in den Wintermonaten froh wenn eine Veranstaltung schon um 18 oder 19 h beginnt. Bleibt doch anschließend für den gemütlichen Teil mehr Zeit und meine Frau hat auch ah Freud wenns ned imma nach Mitternacht wird. ;-))
MfG Sturmi

  15-12-2007 11:29  Gourmet
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
@Kathi

Dass nur BB-Mitglieder Bäuerinnen-Obfrau werden darf, stimmt zumindest hier in Salzburg nicht. Ich kennen eine davon persönlich ganz gut, die ist ganz sicher nicht beim Bauernbund, aber trotzdem Ortsbäuerin.

  15-12-2007 13:46  Hausruckviertler
Bayerische Regierung besorgt über Entwicklung der Milchbauer
Es war bei uns immer so, dass die Ackerbauern in den verschiedenen Gremien das Sagen haben, weil sie eben mehr zeit haben als ein Milchbauer, der meistens anm Hof präsent sein muß. Das wird sich such in Zukunft nicht ändern. Drum ist es kein Wunder wenn separate Gruppierungen entstehen, wie die IG Milch oder die IG Fleisch, die direkt die Anliegen der betreffenden Bauern ansprechen.



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