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MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
Hab gestern in ORF-Nachrichten eine Meldung gehört, wo die Lw. Kommissarin gesagt haben soll, dass Getreide- u. Fleischpreise in den nächsten Jahren weiter stark steigen werden, hingegen wird der Milchpreis wieder abfallen. Da hab ich mir was gedacht dazu. Ich bin längst der Meinung, die Milchbauern haben keine Lobby. Das ist die Gattung mit viel Arbeit und wenig Zeit zum aufmücken. Es hat historischen Ursprung.
Diese Aussage lässt auch erkennen wie sehr der " freie Markt" manipuliert wird.
MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
@akut
Die Komissarin wird sicherlich auch einen Grund für ihre Einschätzung gesagt haben, der wäre hier natürlich interessant. Am Markt zählt immer noch das Spiel aus Angebot und Nachfrage. Das ein bestimmter Preis herbeigeredet werden kann, funktioniert nur dann, wenn alle Marktteilnehmer diesem Gerede glauben.
Solange bei Milchpreisangaben nicht dabeisteht ob mit Mehrwertsteuer oder ohne (wie ganz oben auf dieser Seite), würde ich die Schuld nicht bei jemand anderem suchen.
MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
Hallo!
Mariann Fischer Boel hat ihre Aussage damit begründet, daß die Milchproduktion in der EU um 3 bis 5% steigen wird und dadurch der Preis wieder gedrückt wird. Das Instrument der Marktmanipulation hat die Kommission mit der Kontigentierung ja in der Hand. Zumindest glauben sie das. Ob es dann wirklich so kommen wird, sei dahingestellt, auch der wirklich freie Markt sowie die Milchbauern selbst haben einen nicht unbedeutenden Einfluss darauf. Jene, die jetzt "auf Teufel komm raus" losproduzieren, in der Hoffnung, die Zusatzabgabe fällt, könnten sich ins eigene Knie schießen. So schnell wird die EU nicht auf "leichtes" Geld verzichten. Und wenn dann bei fallenden Preisen eine Superabgabe von 25 Cent fällig wird, weil ja alle brav überliefern, dann tut dieser "Schuß" unter Umständen auch sehr weh. Die Kommision wird sich angesichts solcher Dummheit und Leichtgläubigkeit ins Fäustchen lachen, hat sie doch zwei Fliegen mit einer Klappe erlegt. Niedrige Konsumentenpreise - das Volk ist beruhigt, und "superabgabezahlende" Bauern, - weiter in die Abhängikeit getrieben und ruhiggestellt .....
Gruß F
MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
Da stimme ich Fadinger voll und ganz zu!
MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
Hallo! Da ich NÖM Lieferant bin, kann ich von diesen Preissteigerungen leider noch nicht profitieren. Wir haben leider immer noch einen Milchpreis von 36,12 cent netto. Hoffe das ändert sich bald! Den grösseren Unterschied macht dann noch der Haltestellenbonus aus! Von der Kapazität des Unternehmens könnte sich die NÖM einen weitaus besseren Milchpreis leisten. Darum ist es wichtig, dass wir gemeinsam an einer österreichweiten Liefergemeinschaft arbeiten. Denn nur so können wir auch gemeinsam mehr Druck ausüben und müssen uns nicht immer alles von unseren Genossenschaftsvertretern gefallen lassen.
lg
MILCHPREIS mit 1. Oktober - 45 Cent
@cow
Eine österreichweite Liefergemeinschaft halte ich für nicht durchführbar. Zwischen Vorarlberg und Niederösterreich sind die Unterschiede einfach zu groß. Gerade jetzt, wo die Grenzen weg sind, und in einem kleinen Land ist die nächste Grenze oft nicht weit, halte ich so etwas für nicht durchführbar. Aus meiner Sicht hier in Salzburg, wäre das ein Rückschritt. Beispielsweise für jene Bauern hier, die nach Piding liefern (Piding ist geografisch gesehen praktisch in Salzburg - bis vor ca. 200 Jahren war Piding auch Teil des Fürsterzbistums, also nicht bei Österreich) und schon einen gute Milchpreis haben. Wir haben hier die selben Marktbedingungen wie die Milchbauern auf der anderen Seite der früheren Grenze.
Was ich aber gut finden würde, ist, dass sich Milchlieferanten in bestimmten Gebieten mit ähnlichen Voraussetzungen (z.B. NÖM-Lieferanten ohne wirkliche Alternativen) zusammenschließen und auf die Marktbedingungen reagieren. Solange das niemand macht, und die Lieferanten von der NÖM abhängig sind, wird diese weiterhin wenig Milchpreis zahlen und mit dem gesparten Geld im Ausland was zukaufen. Betriebswirtschaftlich aus Sicher der NÖM, vollkommen richtig.
Solange die IG-Milch es nicht schafft auf die regional unterschiedlichen Bedingungen einzugehen, sondern immer nur österreichbezogen denkt, wird sie in dieser Sache scheitern.
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