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sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Nach dem herbstlichen Hoch bei den Holzpreisen und einer Medienkampagne zu verstärkter Holnutzung und Mobilisierung kam der Sturm Kyrill und der so hoffnungsvolle Holzmarkt in Europa ist wiederum eingebrochen. Wen trifft die Hauptschuld? Haben wir Bauern zuviel gehackt, oder hat die Säge- und Holzindustrie ihre Abmachungen nicht eingehalten? War der Sturm der tatsächliche Auslöser für den Markteinbruch oder nur ein vorgeschobenes Argument? Wie denkt ihr darüber und werdet ihr heuer trotzdem Holz ernten?
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo liebchen!
Ich habe dieser Tage ein Mail von meiner WWG bekommen, daß der Holzmarkt total eingebrochen ist. Es wurde aufgefordert sämtliche Nutzungen einzustellen, sogar Sturmholz das noch an den Wurzeln hängt sollte so belassen werden.
Es wurde auf Grund der guten Preissituation, des milden Winters und auch der verstärkten Werbung vor dem Sturm sehr viel eingeschlagen. Die Sägeindustrie brauchte ja das Holz dringenst. Jetzt nach dem Sturm liegen Unmengen an Holz abfuhrbereit an den Straßen. Die Säger sind natürlich nicht gewillt dieses Holz auch um 90 Euro einzukaufen. Sie wollen es wesentlich billiger haben. Die Waldbesitzer sind wegen der hohen Borkenkäfergefahr und der damit drohenden Wertminderung mehr oder weniger gezwungen, daß Holz zum niedrigeren Preis zu verkaufen.
Unlängst hat man in den Medien gehört und gelesen, daß der Absatz von Schnittholz nach wie vor sehr gut geht. Schwierigkeiten gibt es verständlicherweise bei den Pellets, weil die Lager wegen des milden Winters ja noch voll sind.
Ich galube nicht, daß die Absatzschwierigkeiten bei den Pellets den ganzen Holzmarkt einbrechen lassen können. Meiner Meinung nach ist der Sturm nur ein vorgeschobenes Argument. Die Holzindustrie will möglichst billig an das Rundholz kommen. Dabei nützt sie die Situation des momentanigen Übernagebotes zum Ungunsten der Waldbesitzer voll aus.
Ich hätte eine längere Wegtrasse zum Ernten gehabt. Ich werde jetzt einmal abwarten wie sich die Lage entwickelt und dann eher kurzfristig entscheiden. Jedenfalls ist es nicht so, daß ich um jeden Preis einschlagen werde.
Liebe Grüße Martin
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo!
Vor ein paar Monaten wurde noch gepredigt, das quasi jeder der eine Motorsäge besitzt, sie anwerfen soll, und ja jeden Baum der vertrauenserweckend dreinschaut an den Kragen zu gehen. Die Standesvertretung schrieh: Geht und hackt! Die Sagler appelierten: Wir brauchen euer Holz!
Was passierte: Der Preis stimmte kurzfristig, dann das große AHAAAA Preis ist wiedereinmal im Keller.
Wir Bauern sind wirklich leicht zu manipulieren, manchmal kommts mir vor, alle richtens so wie sies brauchen und wir biegen uns mit der Strömung mit.??
Wenn das nächste mal die Herren schrein, wir brauchen Holz, wetten alle springen wieder in Gurte?
Was sagt ihr dazu?
Donald
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo
Sicher es ist heuer eine blöde sitatieon mit dem sturm aber nächstes Jahr oder übernächstes Jahr wenn wieder holz benötigt wiert . Dann wenn die Säger wieder nach Holz schreien dann müßen die Bauer nicht gleich wieder in den Wald laufen
und Holz hacken.
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo Leidln
Ich habe auch noch jede Menge Sturmholz liegen aber das Problem ist das die Sägeindustrie Holz von Tschechien einkauft Festmeter Holz zugestellt um 50€ und unsere heimischen Transportunternehmen werden bei Rumplmayr und Co schikaniert und unbeachtet stehengelassen das die Tschechen schnell abladen können und so jede Menge liefern können.
Soll so ein Politiker noch mal sagen Klimaerwärmung und zu viel Schwerverkehr auf den Straßen.
Meine Meinung ist: Alles ein verlogener Sauhaufen die Politik die Wirtschaft und unsere scheiß Meinungsvertreter. Wozu sitzen diese Futzis auf der Kammer wenn eh nichts dagegen unternommen wird?
Dann noch das Problem mit der Trockenheit: Wenn das so weitergeht, hat der Käfer heuer Hochkonjunktur und wir haben wieder reichlich Schadholz.
Markus
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
aber sie werden es tun, "Bauern" werden nicht "Gscheiter" (kaufmännisch)
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
ich hoffe die bauern ziehen aus dieser situation die lehren.
eine kammer und ein agrarreferent der die waldoffensive unterstützt muß abgewählt werden. ja sogar sein rücktritt wäre zu fordern.
auch der mitlerweile im politischen einfluß stehende maschinenring startet mit forstservice durch. ich will es gar nicht annehnen das diese auswirkung ´jeder versteht, aber vielleicht denkt so mancher darüber nach.
aber in diesen forum ist ein diskussionsbeitrag der nennt sich : die bauern , das reichste und dümmste volk.
jeder sollte darüber einmal ernsthaft nachdenken.
das meint muk
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo zusammen!
Ich finde Markus32 hat den Nagel auf den Kopf getroffen.
Alles ist eine abgesprochene Sauerei von Politik, Bauernvertreter , Kammer und den paar Sägewerken die es bei uns im oberen Waldviertel gibt.
mfg Herbert
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Jeder der Verschwörung ortet liegt wahrscheinlich falsch. Auch der saisonale Preisrückgang ist noch immer dagewesen. Die Sägeindustrie nützt natürlich jede Gelegenheit (Sturm) um den Preis wieder zu senken. Die Kammer hat sich zu einer Mobilisierungskampagne hinreißen lassen, die sicher berechtigt war, aber unter jetztiger Sicht nicht unbedingt das Gelbe vom Ei war. So etwas wird es in Zukunft vermutlich nicht mehr geben. Die Zellstoff industrie hat die Bauern zu Solidarität (in Richtung Versorgung) aufgerufen. Nachdem ein wenig Sturmholz da war, war´s schon wieder aus mit der Solidarität der Industrie. Ich als bäuerlicher Waldbesitzer werde auch im Herbst/Winter wieder in den Wald gehen. Je nach Preis entweder verstärkt in Pflege oder Endnutzung. Ich bin froh, hier flexiebel sein zu können.
Übrigens, ich habe bis Juni noch einen Vertrag mit gutem Preis, den ich früh genug gezeichnet habe, deshalb bin ich nicht unmittelbar auf die fallenden Tagespreise angewiesen.
MfG
MaSi
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo zusammen!
Lassen wir doch einmal die Emotionen bei Seite! Was sind die Fakten? Vor dem Sturm Kyrill wurde unser Holz dringend gebraucht, daher hat auch die LWK für die Nutzung geworben. Ich hatte mich auch entschlossen mehr Holz zu "ernten" als üblich, weil nach meiner Meinung ein Spitzenpreis vorhanden war. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wieder einige meinten, wart noch ab, der Holzpreis wird noch teurer. Dann kam dieser Sturm Kyrill und eine Woche vorher hieß er Franz. Dann ist das passiert was halt in der freien Marktwirtschaft immer passiert, Überangebot, fallende Preise. Als Schweinezüchter und Mäster kenne ich dieses "Spiel" seit Jahren. Jetzt z.b. wird von den Agrarpolitikern vollmundig propagiert, investiert, liebe Schweinebauern investiert, es gibt ein Investitionsprogramm, macht euch EU-fit! Bringt eure Ställe auf 100 bis 200 Zuchten, so unlängst Schweinebörsengeschäftsführer Schlederer. Nah was glaubt ihr wir passieren in den nächsten paar Jahren?! Der Schweinepreis rasselt in den Keller, das große Aufheulen wird wieder kommen, wie jetzt beim Holzpreis. Eines ist sicher, die Bauwirtschaft profitiert auf jeden Fall, wir Bauern auch?
MfG Sturmi
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo sturmi
darf ich fragen wieviele Zuchtsauen und Mastschweine du hälst.
unser derzeit Bestand: 15 ZS + Mast.(alles auf Stroh)
Ich mache gerade eine Lehre
mein Vater ist mechaniker.
sind gerade am überlegen auf 70-90 ZS aufzustocken und dafür Mast wegzulassen.
27 ha LN
bitte um deine Antwort und Meinung
mfg
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
armer sturmi - verzeih mir den ausdruck aber ich werde ihn dir begründen.
holz hatte spitzenpreis - hast geschrieben
die entwicklung rund um den holzpreis brauche ich hoffentlich nicht zu erklären.
allein die aussage im vergangenen herbst : der kampf um den rohstoff holz ist voll entbrandt, sagt sehr viel.
ein spitzenpreis beginnt bei E 115,- das werden sicher viele nicht wahr haben wollen.
können sich alle noch erinnern als diesel ats 9,00 ( E 0,65) gekostet hat.
heute kostet diesel ats 14,00 ( E 1,025) und das wirtschaftssystem funktioniert immer noch.
also was ist gegen E 115,-- einzuwenden. ich glaube gar nix und vieles deutet darauf hin das dieser zu erreichen ist.
nur wir müßen störfaktoren (lwk - agrarreferenten mit waldoffensive ) ausschalten. auch mr forstservice zählt dazu.
aber - wie in diesem forum bereits diskutiert - gibts ein reiches aber dummes volk.
schade.
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo Max!
Ich bin ein 1 Mannbetrieb (Eltern helfen zum Teil noch mit), meine Frau sorgt für ein Zusatzeinkommen. Wir haben 40 Zuchten auf Stroh + Mast (Neubau 2005). Wir kommen gut über die Runden, falls die Ausgleichszahlungen wegfallen sollten wird’s aber eng. Nun, jeder Futterberater, jeder LWK Berater rät sich zu spezialisieren. Bei wenig Eigengrund, Zuchtsauen, sonst Schweinemast. Falls du dir vorstellen kannst mit 70-90 Zuchtsauen zu arbeiten, warum nicht. Lass dir einen Finanzierungsplan erstellen und dann entscheide dich.
Mfg Sturmi
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Habe gerade wieder die Erfolgsmeldung der WWG Mur Mürztal hier auf der Startseite gelesen. Die Sinnhaftigkeit der in dieser Pressemeldung so hochgelobten Holzmobilisierung ist aber doch umstritten, wie diese Diskussion beweist - denn der Verfall des Holzpreises ist Tatsache. Wer trägt die Schuld - der Sturm, die Holzmobilisierung, die Sägeindustrie oder die Bauern selbst? Geben sie ihre Stimme ab beim aktuellen Voting auf der landwirt.com Startseite.
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
hallo.
an alle die hier diskutieren die frage : wer hat zur holzmobilisierung (mehr holzernte empfohlen) ? ? ?
war das eine nicht durchdachte aktion ? man hat scheinbar keine unvorhersehbaren zwischenfälle eingeplant.
planlos drauflosempfohlen, obwohl eigentlich hätte bewust sein sollen, daß sturmschäden jederzeit auftreten können.
und jetzt gebe ich eine empfehlung ab :
1. den einschlag von frischholz sofort stoppen
2. in zukunft solchen empfehlungen (waldoffensive) nicht mehr folge leisten
und zum schluß der sägeindustrie die schuld am preisverfall zu geben ist doch bei freier marktwirtschaft so etwas von unrealistisch.
gute betriebswirte müßen die überschußsituation sogar nützen um billig einzukaufen. das ist das gesetz des marktes.
also folgen sie meiner strategie.
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Der Holzpreis regelt sich am freien Markt über Angebot und Nachfrage. Die Sägewerke benötigen, um effizient d.h. mit voller Kapazität zu produzieren, eine gewisse Mindestmenge an Schnittholz. Da derzeit genügend Schnittholz zur Verfügung steht, verfällt daher der Holzpreis. Meiner Meinung nach sind die Schnittholzproduzenten ( Waldbesitzer - auch kleine ! ) selbst schuld daran ! Alle sollten mindestens ein Jahr kein Schnitt.- und auch kein Energieholz mehr produzieren! Wenn dann die Sägewerke Aufgrund fehlenden Rohstoffes nur mehr mit 50%tiger Kapazität produzieren werden, wird der Holzpreis wieder steigen !
Da dies jedoch in der Realität nicht möglich ist, werden die fetten Mercedes weiter vor den Sägewerken und nicht auf Bauernhöfen stehen !?
Ein fustrierter Kleinwaldbesitzer
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Hallo!
Ich weiß nicht, wer das in die Welt gesetzt hat, aber aufgrund des enorm ansteigenden Holzbedarfs des Energiesektors - Stichwort erneuerbare Energien - steigen die Holzpreise für die traditionelle Holzindustri - das he´ßt für die Papier- sowie die Möbelindustrie, etc. rasant an und der `Trend nach oben hält an. Man braucht sich ja nur umzuschauen, teilweise zahlt man für den Festmeter ab 50,- Euro aufwärts, zumindest in Mitteleuropa. Das ist in anderen Teilen der Welt nicht anders.
sinkende Holzpreise - wer ist schuld?
Wer hat was in die Welt gesetzt?
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