Antworten: 27
  09-03-2007 11:50  sturmi
Auf gehts...
Ich kann euch einen Beitrag in der Welser Rundschau nicht vorenthalten. Mich täte interessieren, wie ihr diesen bewertet.
Vorab meine Meinung dazu:
Übertrieben, Halbwahrheiten, bewusste Stimmungsmache zum investieren, Bauernneid schüren, schulterklopfende Agrarpolitiker, Verschuldung und Abhängigkeit von den Banken fördern, Wirtschaftsbelebung, kein Ende des Bauernsterbens;
Schlagzeile:
Keine Katerstimmung in der Schweinehochburg (Bez. Wels-Land OÖ)
Optimistische Bauern / Bund und Land sorgen dafür, dass noch mehr EU-Geld fließt!
Nicht weniger als 61 Mio. € investierten die Bauern im Bez. Wels-Land. Dafür gab´s
4,5 Mio. € Fördergelder. In dieser Tonart geht es weiter, ja mehr noch, Agrarlandesrat Stockinger spricht vom bisher ehrgeizigsten Investitionsprogramm für die OÖ Landwirte.
„Durch die Verhandlungserfolge in Brüssel können wir die Unterstützung praktisch verdoppeln.“ so der Landesrat. „Es ist wieder a Freud, Bauer zu sein“ angesichts der prall gefüllten Fördertöpfe, frohlockt LR Stockinger. „Wer Bauer bleiben will, muss jetzt das offene Tor für die Zukunft nützen.“ geben sich der BBK-Obmann und der Agrarlandesrat geradezu euphorisch. Bleibt zu wünschen, dass von der Euphorie auch die Landwirte angesteckt werden.
MfG Sturmi



  09-03-2007 11:56  Christoph38
Auf geht´s...
Was soll man dazu sagen, es versucht halt jeder sich selbst zu vermarkten:

Der Politiker stellt dar, was er alles geleistet hat. Der Händler will verkaufen, die Wirtschaft braucht Umsatz. Die Bank will Geld verleihen.

Aber kein Bauer ist gezwungen diese Selbstbeweihräucherungen zu glauben.

  09-03-2007 12:15  petermoser
Auf geht´s...
Mir gefält es gut was der gesagt hat. Weil was wäre wenn es anders wäre und statt mehr geld weniger geld da wäre Was wäre das dan für jamerei
Aber wenn du ein roter bist wird dir auch nichts gefallen was für die bauern gut ist wenn es ein schwarzer sagt

  09-03-2007 12:16  sturmi
Auf geht´s...
Das ist alles richtig Christoph, nur vergiß nicht, was denken sich die 95% der nichtbäuerlichen Bevölkerung?!
Bin gestern beim Frisör gesessen und im Gespräch habe ich mich als Bauer geoutet. "Ja über euch Bauern steht e was in der Zeitung." sagte mein Gesprächspartner. "Ihr Bauern werdet gut gefördert, habt ihr ein Glück.“ „Ist aber keine Wunder, habt ihr doch mit Pröll und Molterer eure "Leute" in der Regierung." ein anderer Frisörkunde.
Na was glaubst du was die reden zuhause oder am Arbeitsplatz über uns?
MfG Sturmi




  09-03-2007 12:27  petermoser
Auf geht´s...
Machsd du dir auch gedanken was 99 % von den leuten die nicht bei der eisen bahn sind zu den miliarden kosten von choralm tunel machen Du bist glaub ich einer den man es nicht recht machen kan so oder so

  09-03-2007 12:27  kraftwerk81
Auf geht´s...
Und wo liegt das Problem? Schämst Dich dafür?

  09-03-2007 13:20  loik
Auf geht´s...
Es ist ein Aufwärtstrend in der Landwirtschaft Gott sei Dank zu verzeichnen.
Jetzt heisst es auch für viele Bauern auf den Zug aufspringen.
Du darfst nicht nur die Banken heranziehen und sagen, alle wollen Geschäfte machen. Es stimmt aber wenn unterm Strich für den einzelenen Bauern auch wieder mehr heraus schaut ist es ja kein Nachteil oder?
Überleg mal, wieveiel Geld in den 30er Jahren wertlos wurde bei der Wirtschaftskrise. Das Geld soll nicht gehortet werden sondern soll im Umlauf sein, dann profitieren wir alle.
Wenn es dem Bauern gut geht, geht es auch der übrigen Bevölkerung gut, dass sollen sich Arbeitnehmer überlegen. Denn ein Landwirt invstiert nur, wenn er es kann und direkt oder indirekt profitieren alle davon, weil ein Landwirt investiert überwiegend in die heimische Wirtschaft und trägt sein Geld nicht ins Ausland.
Die SPÖ Wähler kann ich sowieso nicht verstehen, denn es wurde ihr Zwangsbeitrag der Gewerkschaft in Mio Höhe veruntreut und dennoch sehen sie nur die Förderungen der Bauern, als wenn der Beitrag von ihnen zu leisten wär. Die verlorenen Gewerkschaftsbeiträge sind ihnen egal und sie bezahlen weiterhin brav ein.


  09-03-2007 14:24  Christoph38
Auf geht´s...
Hallo sturmi,
was sich die nichtbäuerliche Bevölkerung denkt ist folgendes:
Die glauben den Bauern werden für nichts Förderungsgelder geschenkt und zwar in einer Höhe, wo sie dafür ein ganzes Jahr arbeiten müssen. Noch dazu aus ihren Steuergeldern, wo doch jeder Bauer allein durch seinen Grundbesitz schon ein Millionär ist.

Die breite Bevölkerung glaubt auch, dass sie für ihre Arbeit € 10,- € die Stunde erhalten, die Firma € 40,- kassiert, abzüglich ein paar € Spesen, ergibt für die Firma ca. € 20,-/Reingewinn.

Viele glauben auch, dass es ein Wahnsinngeschäft ist, ein Gasthaus zu führen, Schnitzelfleisch um € 2,- zu kaufen und vom Gast dann € 12,- zu kassieren.

Was ich damit sagen will ist, dass ein Bauernhof ein Betrieb ist, wie andere Betriebe auch und die meisten Leute wenig Ahnung von einem Betrieb haben, nicht zuletzt, weil sie sich in Wahrheit gar nicht dafür interessieren und daher nicht über den Tellerrand hinausblicken.

  09-03-2007 19:47  helmar
Auf geht´s...
...also wenn jemand meint dass er "investieren muß" dann wird ers meistens auch tun, egal wie......aber die Kehrseite der Medaille sehen wenige: selbst wenn nun die Investitionsförderungen erhöht werden, gratis sind diese beileibe nicht und der Rest muß, egal woher, auch aufgebracht werden......und da Papier geduldig ist wird wohl auch ein gefordertes Betriebskonzept zu machen sein. Was aber niemand voraussagen kann ist wie es sich in Zukunft mit den Kosten für Energie, mit der Verfügbarkeit von Flächen, besonders wenn der Boom der Energierzeugung vom Acker greift, usw. verhalten wird. Wenn in Verbesserungen der Arbeitssituation z.B. investiert wird, warum nicht. Aber wenn Ställe jetzt dreifach so groß wie vorher gebaut werden weil der Nachbar eh schon über 50 ist, die Quote eh auslaufen wird, und, und, und, gibts spätestens bei den nächsten Preisschwankungen nach unten Heulen und Zähneknirschen, und dann sind wieder die Abnehmer die miesen und die IG soll das Eisen aus dem Feuer holen......
Mfg, helmar

  09-03-2007 21:00  loik
Auf geht´s...
Was würdest Du raten? Resignieren und abwarten was in Zukunft kommen wird. Dabei jetzt nichts haben und später noch weniger.
Ich glaube jeder Betriebsführer wird wohl selbst am besten abschätzen können, wieviel er investeirt und was ihm unterm Strich bleibt.Oder glaubst Du die Bauern sind blöd und machen keine Kosten-Nutzen-Rechnung, bauen einfach Stallungen, weil der Nachbar auch gebaut hat.
Hast du aus der Vergangenheit nicht gelernt, dass wenn eine Generation stehen geblieben ist, es für den Nachfolger nicht oder nur schwer Aufholbar ist.


  10-03-2007 08:45  loik
Auf geht´s...
Wenn Du und Helmar solche Pessimisten seid, dann werdet ihr mit eurer Einstellung und mit eurem alten Stand stehen bleiben und auslaufen.
Ich kenn genug andere Beispiele in meiner Region, die haben super Ställe gebaut. Auch die Wohnhäuser wurden renoviert und sind auf den neuesten Stand, Wärmedämmung, Fenster, Heizung usw. Keiner von dehnen ist verschuldet. Die Auslaufmodelle geben halt auf weil sie nach dem Aten Trott gewirtschaftet haben, wie es schon die Eltern und Großeltern taten, da können die Einnahmen nicht mehr stimmen.
Glaubst Du, dass ein Landwirt mit Anbindestall und Melkeimer mit 10 Kühen Erfolg haben kann?
Auch mein Bruder und ich, gehören zu den Landwirten, die neu gebaut und neue Maschinen und Geräte angeschafft haben. Auch wir haben keine Schulden.
Nur soviel zu diesem Thema.

  10-03-2007 09:14  helmar
Auf geht´s...
...habe auch keine, loik, wie so manche andere auch, aber warum steigt dann die ha Verschuldung auch in Österreich immer mehr? Warum gibt es in jedem Kammerbezirk Fälle in welchen die Bank bereits die Hand auf den Ausgleichszahlungen im Herbst drauf hält? Warum gibt es in Teilen meines Bezirks ein Wettrennen um Pachtflächen um jeden Preis seit auch Mais fürs Biogar gebraucht wird? Und die Ställe mit 3 facher Kapazität sind reale Beispiele....vielleicht ist nach der Decke strecken genausowenig in wie ein alter Traktor, aber glaubst du wirklich dass es in 15-20 jahren solche Idealisten in rauher Menge geben wird welche soo begeistert von der Landwirtschaft sind dass sie auch überglücklich sind Schulden mit übernehmen zu dürfen?......ich glaubs nicht........und wies hinter den Kulissen aussieht steht im Grundbuch am C-blatt, und glücklich jeder wenn dort höchstens ein Wegerecht oder Ausgedinge für die Eltern steht und sonst nichts......
Mfg, helmar

  10-03-2007 09:39  naturbauer
Auf geht´s...
Dann bin ich auch ein Pessimist, weil ich auch so eine Einstellung habe wie tch und helmar haben. Beim tch wirds wohl so sein, dass er, wenn er viel unterwegs ist die WAHRHEIT oft genug sieht. Das ist nämlich der Punkt bei dem ich tch recht geben muss, über den Tellerrand hinaus schauen. Loik, woher du dein Geld hast weiß ich nicht, aber vom Milchviehstall alleine kommt es nicht. (Ackerbauernzuschüsse kenne ich nicht wieviel es da gibt) Ich kenne persönlich auch welche die haben auch alles neu, aber das Geld kommt eben woanders her. 300ha Betrieb davon 14 ha Bauland verkauft für Industrie, da kann jeder kaufen. Ähnlich Beispiele in kleineren Dimensionen hätte ich auch noch auf Lager.
Neulich hat mich ein LKWfahrer(Kraftfutter) aufgesucht bei seiner Tour und hat mit mir über Heilkunde 2 Stunden lang geredet. Wir kennen uns von früher. Alles in allem kam auch die gar nicht mehr selten vorkommende Not der Bauern zur Sprache, das heißt, der Mann hat Einblick in die Wahrheit. Man braucht nur die richtigen Leute fragen und schon sieht die Wirklichkeit anders aus, als von dir dargestellt. Wenn das Geld schon woanders herkommt, dann auch so ehrlich sein und zugeben und nicht der Welt was vorgaukeln, was es gar nicht geben kann. Wie schon erwähnt ich rede nur von mir als Milchbauer im Dauergrünland und hab daher keine Ahnung von den Geldquellen eines Ackerbauern und Milchviehbauern. Ich weiß nur soviel, dass andere hier die mit mir vergleichbar sind unwesentlich mehr Geld (als Österreicher) bekommen und daher der Realität entsprechend nach meiner Meinung nur die Wirklichkeit nennen.

  10-03-2007 11:45  loik
Auf geht´s...
Also ihr habt sicherlich auch Recht, wenn ihr diese Betriebe erwähnt, die so verschuldet sind. Aber das ist das Geschick jedes einzelnen Betriebsführers. Es gibt auch bei anderen Unternehmersparten hoch verschuldete Betriebe und welche die gut arbeiten.
Also man kann nicht alle über einen Kamm scherren, denn es gibt solche und solche. Das soll aber nicht sagen, dass kein Betrieb mehr umstellen, umbauen und investieren soll, das ist damit gemeint.
Bei uns hat auch ein Nachbar alles abgebaut, neue Traktoren, immer größere usw. Hatte zwei Betriebe in einer guten Fremdenverkehrsregion, ist heute in Pension und hat nur mehr 3 Ha, Eigenfläche, da er alles verkaufen mußte.
Er war immer fleißig, fuhr für den Maschinenring, trotzdem baute er ab. auch das gibt es ist mir auch bewußt. Aber das liegt an der Betriebsführung, da er die besseren Grundvorraussetzungen hatte als manche andere die Aufhausen, denn er hatte 2 Ha Grünfläche am See und viele Baugründe zu verkaufen.
lg.

  10-03-2007 14:49  Brandgans
Auf geht´s...
Eine kurze Geschichte über Schulden.
Als ich vor mehr als 20 Jahren Stall gebaut habe,
suchte ich um einen AIK Kredit an,welchen ich Gott sei dank
wieder abgestottert habe.
Vor ein paar Jahren baute ein Betrieb in meiner Nähe einen ungleich
grösseren Stall.
Eben ein solcher der alles vom feinsten hat.
Bei einem Gespräch vor kurzer zeit sagte mir der gute Betriebsführer
das er inzwischen Schuldenfrei sei.
Als ich so nebenbei bemerkte das AIK Kredite so 20 Jahre laufen
meinte er nur lachend,AIK das sind doch keine Schulden.



  10-03-2007 15:18  loik
Auf geht´s...
Für seinen Stallbau hat er 50 % der Baukosten als Förderung erhalten, Bergbauern bis 70% Daher hat er auch keine Schulden mehr.
Und bei einem AIK bezahlen 50% Zinsen das Land.
Wenn jemand ein Wohnhaus errichtet hat er auch eine Wohnbaufinanzierung (Wohnbauförderung) glaubst Du sonst würden so viele Häuser gebaut werden.
Ich finde es eine gute Einrichtung, dass es für Landwirte Förderungen und AIK Kredite gibt. Ich zB. habe keine Förderung und keinen AIK Kredit für meinen Hallenbau bekommen, da mein Jahresbruttoeinkommen € 85.000,-- beträgt.

  10-03-2007 15:57  Brandgans
Auf geht´s...
@ loik
Du magst mit den Förderungen Recht haben.
Nur, ich kenne den Betrieb,du nicht.
Und nach 15 Spritzer wird die Zunge locker
und der schuldenstand auch zugegeben.
Da möchte ich nicht tauschen.Das kannst mir glauben.

  10-03-2007 19:44  0815
Auf geht´s...
Wenn man sich auf die Investitionsförderungen verlässt, dann ist man „verlassen“. Diese decken nur einen kleinen Teil der Kosten. Die Kostenvoranschläge stimmen bis zum Rohbau. Dann aber kostet alles viel mehr als vorgesehen! Gerade bei der Einrichtung des Stalles kommen viel mehr kosten dazu, als vorgesehen. Mit dem Zuschuss muss man gleich wieder Umbauten und Geräte bezahlen. Zunächst glaubt man noch, gewisse Geräte weiter nutzen zu können. Aber nichts passt mehr zusammen, neue (auch gebrauchte) Geräte müssen her. Eine Neuanschaffung jagt die Andere. Fertig wird man da nie. Dann kommen noch Maschinen für die Außenmechanisierung, die man im Zuge für die Betriebserweiterung benötigt. Was ich noch beobachte ist, dass viel in neue Kühe investiert wird, da ein Teil der Kühe die Umstellung nicht verkraften, und die eigene Nachzucht noch nicht zur Verwendung ist. Die Ställe sind größer dimensioniert worden, weil man ja noch aufstocken will. Dann sind aber jahrelang viele Plätze leer aus verschiedenen Gründen. Überhaupt mit Pachtflächen, die schnell verloren sein können, und ein aufstocken unmöglich machen. Darum meine ich, der Investitionszuschuss ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein!
Wenn ich „Loik´s“ seine Beiträge durchlese, dann glaube ich fast, unser Kammerobmann könnte das sein! Der ist auch so ein „Einpeitscher“. Investiert, es braucht nur mehr das Geld abgeholt werden, so spricht unser Obmann! Selbst hat er viele Baugründe verkaufen können, nachdem ihm viele Wiesen in Bauland umgewidmet wurden.
Habe gerade noch einen Beitrag von Loik gelesen. Das Land, wo man 50% der Kosten , oder gar 70% für Bergbauern refundiert bekommt, möchte ich kennenlernen! Die Prozentsätze stimmen schon, aber für den Zinsenzuschuss beim AIK! Und wie schon in einem beitrag geschrieben worden ist, bei etlichen Spritzern, erfährt man mehr, als zu Hause bei einem Kübel Wasser! Und bei einem Jahreseinkommen von 85.000€ kann man viel investieren, ohne in Schulden zu kommen. Hobbylandwirtschaft nennt man so etwas. Wir werden auch als Hobbybetriebe eingestuft, denn mit so einer Betriebsgröße kann man normal nicht leben. Bin aber keinem seinen Reichtum neidig. Glücklich ist der, was zufrieden ist! Jammern darf man aber schon. ggg


  11-03-2007 09:35  helmar
Auf geht´s...
...ÖPUL wird unser liok aber schon machen, oder irre ich mich?
Mfg, helmar

  11-03-2007 15:54  Christoph38
Auf geht´s...
Wenn jemand viel investiert hat und sich gern als guter Betriebsführer darstellt, wird auch gerne mit Halbwahrheiten gearbeitet.

Wo sind die Angaben zu:
- Nebeneinkünften wie Eigenjagd, Skiliftpacht, Skihütte, Nebenerwerb
- gab es Bauplatzverkäufe ?

Ich kenne zwar auch ein paar Betriebsfüher, die binnen relativ kurzer Zeit erhebliche Investitionen verkraftet haben, wäre ja traurig wenn es gar keine solchen Bauern mehr gäbe.
Das sind durchwegs Leute:
die Vollgas arbeiten
die Familie und die alten arbeiten auch 100%
gute Betriebestruktur
meist Nebeneinnahmen, wie UaB, Mieteinkünfte
schuldenfrei übernommen, Abfindungen von Eltern bezahlt

Wenn ich aber von einer Milchlieferleistung von 200.000 kg/Jahr ausgehe, was für Österreich viel ist, dann braucht mir keiner erzählen, dass er davon satte Ersparnisse macht und so nebenbei locker mal € 300.000,- abbezahlt.
Ich glaube nämlich nicht, dass 200.000 kg mal 30ct = € 60.000,- Reingewinn sind, weil ich davon ausgehe, dass die Milchproduktion genug Kosten verursacht.

Die Realität die ich kenne, ist die dass Betriebe die ordentlich und fleissig wirtschaften, ihr auslangen finden, mal ein bischen was sparen, dafür dann mal wieder investieren, mal einen AIk laufen haben für eine zB Garage, was auch pünktlich abbezahlt wird und dann hat sichs.

  11-03-2007 17:28  helmar
Auf geht´s...
Lieber Christoph!
Genau so wie du es beschreibst meine ich mit "nach der Decke Strecken", und solchen zerbröselts auch nicht den Hof unterm Hintern.......leider werden solche gar nicht so selten vom "eigenen Minister" als hinterwäldlerisch und nicht zukunftsreif hingestellt.........selber schon solche Aussagen von Min.Pröll gehört, leider!
Mfg, helmar

  11-03-2007 18:09  walterst
Auf geht´s...
Ich darf aber auch an Christophs Ausführungen erinnern (irgendwann vor einigen Monaten) " ein Betrieb, der nichts mehr investiert, ist praktisch schon gestorben, ohne dass er es merkt.... " oder so ähnlich.

Meine Einstellung: Ein Wachsen des Betriebes mindestens im Ausmaß des Strukturwandels muss drinnen sein, bei durchschnittlicher Arbeitsleistung. Und bezogen auf die Milchproduktion muss das Geld dafür aus den Ausgleichszahlungen und dem Milchpreis (plus Vieh natürlich) kommen.
Wer mit weniger auskommt, hat meine Hochachtung, solange er nicht anderen vorschreibt, es gleich machen zu müssen und mit dem Milchpreis zufrieden zu sein.

Walter



  12-03-2007 08:31  Christoph38
Auf geht´s...
Ja lieber Walter, das sehe ich etwa gleich wie Du.

Ich bin der Meinung, dass jeder Betrieb zumindest die Inflation abgegolten bekommen muss. Wenn nun der Produktpreis keine Anpassung zulässt, muss die Anpassung über eine Produktionsausweitung erfolgen, sonst kommt man von Jahr zu Jahr mehr ins Hintertreffen.

Was die Investitionen betrifft bleibe ich dabei, dass solche notwendig sind. Andererseits finde ich nichts katastrophaler als blindwütig drauflos zu investieren, nach dem Motto irgenwie wird schon gehen.

Liebe Grüße
Christoph

  12-03-2007 11:44  biolix
Auf geht´s...
Hallo !


Gefallen mir die letzten beiträge, nur mal kurz kritisch hinterfragt:
Was ist das wachsen nach dem Strukturwandel ? was verursacht den Strukturwandel ? wodurch wird er beschleunigt oder gebremst ? Und wann ist das ende des Strukturwandels ? warum müssen betriebe die schon 50 ha haben auf 100 ha die von 100 auf 200 und mehr... habt ihr euch das alles schon hinterfragt wo das hinfürht...nennt man das alles dann "natürlcihen Strukturwandel"......

lg biolix

  12-03-2007 12:41  walterst
Auf geht´s...
Den Satz: Wer nicht mehr investiert ist schon tot, ohne es zu wissen halte ich für richtig. Nur dass meine obige Meldung nicht missverstanden wird.

Der Satz bedeutet aber nicht, dass es um finanziellen Ruin der Betriebsführerfamilie geht, sondern um den Weiterbestand eines Betriebes in seiner aktuellen Form.
Nicht investiertes Geld kann ja auch sonst irgendwo parken...

Walter



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