Antworten: 13
  27-02-2007 14:28  Optimist
Vollerwerb?
Hab mich grad angemeldet, weil ich gerne ein Thema zur Diskussion stellen möchte. Ich gehe vollzeit arbeiten und betreibe nebenbei eine LW. Ich würde gerne in den Vollerwerb wechseln, aber mindestens 8 von 10 Leuten, mit denen ich rede, sagen mir alle Gründe warum es nicht funktioniert. Gibt es nicht auch irgendwo Positivbeispiele von jenen, bei denen es funktioniert hat?
Ich will es irgendwie nicht wahrhaben.
Natürlich bin ich mir bewußt, das nicht alles rosarot ist, aber das ist es am Arbeitsmarkt auch bei Gott nicht!

  27-02-2007 15:16  kst
Vollerwerb?
Hallo Optimist!
Erwartest du dir wirklich, dass dir jemand auf Grund deiner nicht gemachten Angaben sagen kann ob du in den Vollerwerb wechseln kannst?

Du mußt doch selbst am besten wissen, welche Einnahmen du jetzt hast und welche Mehreinnahmen du haben könntest, wenn du in den Vollerwerb gehst.

Nur du kannst wissen, welchen Betriebszweig du in der Landwirtschaft ausbauen kannst, um den fehlenden Lohn auszugleichen.
Mfg. kst


  27-02-2007 16:19  Christoph38
Vollerwerb?
Es gibt durchaus Beispiele die funktionieren. So kann ich mir vorstellen, daß Maximilian Hardegg durchaus im Vollerwerb leben kann.

Bei uns in der Gegend gibt ein paar die haben Eigenjagden und Einnahmen aus Liftbetrieben und die können auch im Vollerwerb leben.

Also warum nicht Vollerwerbsbauer werden.

Möglich ist es auch sich hauptsächlich von Kartoffeln und Karotten zu ernähren, was der Boden halt so hergibt.

  27-02-2007 16:39  Roby
Vollerwerb?
Bin Landwirtschaftlicher Angestellter, aber wenn ich mir meinen Schwager anschau im Schwarzwald, 20 Mutterkühe, Äcker verpachtet.
Bischen übern Hof spaziern und zwei Autos drei Kinder kann ich diers nur raten.Das geht schon 10 Jahre so. Vorher hat er sich beide Arme und Beine Ausgerissen selber Käse,Butter, Backen.
Landwirtschaft hab ich noch nicht kapiert wie das "funktioniert".Aber vileicht werd ich hier schlauer.
Schreib mehr über Deinen Hof und hoffentlich klapts !


  27-02-2007 17:00  walterst
Vollerwerb?
Einfache Geschäftsidee: Schaubauernhof für Leute, die sich dafür interessieren, wie man im Vollerwerb leben kann.

Funktionierendes Beispiel: Sepp Holzer, Agrarrebell

Man vertritt ein System, das vom herkömmlichen abweicht und zeigt dies auch her.

Dabei lebt man nicht vom neuen System selbst, sondern vom herzeigen.

Walter

  27-02-2007 20:30  loik
Vollerwerb?
Guten Abend lieber Landwirt1

Ich weiss zwar nicht wie groß Deine Landwirtschaft ist, welche Möglichkeiten Du innerbetrieblich oder auch ausserbetrieblich (Maschinenring, Winterdienst usw.) noch hast um Dein Einkommen zu steigern, aber dir abzuraten einen landw. Betrieb im Vollerwerb zu führen kann nur jemand, der noch nie als Arbeitnehmer im Berufsleben gestanden ist. Zudem ist in einem gut geführten Landwirtschaftsbetrieb, egal welcher Vertriebszweig, der als Arbeitnehmer erhaltenen Monatslohn jederzeit zu erwirtschaften.
Zusätzlich ist es in Erwägung zu ziehen, dass das Leben an einem schönen Bauernhof eine ganz andere Lebensqualität für die ganze Familie bietet.
Also ich kann Dir nur raten, in den Vollerwerb zu wechseln um eine bessere Lebensqualität zu erreichen, denn eine Doppelbelastung auf Dauer ist keine Lösung. 100% Leistung am Arbeitsplatz, dann zu Hause weiter arbeiten macht auf Dauer keinen Spaß und Du gibst die Landwirtschaft auf, was eher nachteilig wäre.

Viel Glück und liebe Grüße aus Kärnten

  27-02-2007 21:26  ritzi
Vollerwerb?
Hallo Optimist!
In unserer Gemeinde haben zwei Jungbauern vorgezeigt wie das geht:
Kleinere Landwirtschaftsbetriebe mit nicht allzuviel Grund, erlernten Beruf (Tischler) aufgegeben, grössere Investitionen in Stallbauten, teilweise Flächenzupacht, jetzt betreibt jeder einen Zuchtsauenbetrieb mit 100 bis 120 Zuchten mit Ferkelverkauf, die Betriebe scheinen gut zu laufen;
Ich glaube wer gern Vollerwerbsbauer sein will, Fleiß und unternehmerisches Geschick mitbringt, der sollte den Schritt wagen, da der Vollerwerb auch viele angenehme Nebenerscheinungen hat!

  27-02-2007 21:26  may
Vollerwerb?
hallo loik!

Auch Du bist mit der 10-fachen Größe von Optimist im Nebenerwerb.
Es ist halt so, dass für das Leben ein gewisses Nettoeinkommen notwendig ist. Außerdem ist auch die Sozialversicherung zu bezahlen.

Das heißt aber nicht, dass die Betriebsgröße entscheidend ist für die Erwerbsart, sondern was man machen kann
Bei ca. 10 ha ist es sicherlich notwendig, im Bereich Gemüse, Obst/Wein oder Spezialkulturen tätig zu sein, um bei erträglicher Arbeitsbelastung ein ausreichendes Einkommen zu erwirtschaften.

Bei Pachtpreisen, die in der Südsteiermark anscheinend gezahlt werden ist der (risikoreiche) Aufbau einer Veredelungsproduktion (Tierhaltung) kaum möglich.
Der Zweig Direktvermarktung bedarf genauer Abklärung bezüglich Absatz und Arbeitsbelastung

also ?? ich weiß es auch nicht
Hans

  28-02-2007 08:39  Christoph38
Vollerwerb?
Nicht alles was für einen außenstehenden toll ausschaut muss auch so sein.
Es ist nicht selten zu beobachten, dass mit viel Schwung und Tatkraft große Investitionen gemacht werden, die zu einem Schuldenberg führen, mit einer "Schuldknechtschaft" bis zur Pension.
Aber nach außen eine tolle Fassade präsentieren, wie fleißig man ist, welchen Schwung bei der Arbeit der hat , wie hoch der Stalldurchschnitt ist etc..

Im übrigen kann ich mich der Meinung nur anschließen, dass es viel gescheiter ist man verdient im Vollerwerb viel Geld, als in die Arbeit zu gehen und den Hof im Nebenwerb zu führen.

Man könnte evtl. auch in Erwägung ziehen im Lotto zu gewinnen oder eine gute Erbschaft zu machen.



  28-02-2007 21:00  bindreig
Vollerwerb?
Hallo Optimist!
Ich habe vor 6Jahren auch vom Nebenerwerb in den Vollerwerb gewechselt und könnte es Mir nicht mehr anders vorstellen.
Habe seitdem Betrieb etwas vergrößert und Bin sehr gerne Landwirt.
Das wichtigste ist aber die Eigene einstellung zur Landwirtschaft und Freude am Betrieb den es gibt überall Vor bzw.Nachteile die Du selber abwägen mußt,würde Dich aber niemals davor abraten.

  01-03-2007 07:39  mandy
Vollerwerb?
Hallo allerseits.
@Optimist: Mir gefällt immer wieder hier im Forum, das sich einige "gute Ratschläge" erwarten, aber sehr "zugeknöpft" sind über betriebliche Gegebenheiten und Voraussetzungen!
Wieviele Arbeitskräfte stehen am Betrieb zur Verfügung? Wie ist die maschinelle und bauliche Grundausstattung - veraltet, halbwegs in Schuß?
Welche wirtschaftliche Ausrichtung war bislang am Betrieb?
Wie "gesund" ist der Betrieb finanziell - gibt es weichende Kinder - Erbteilsansprüche?
Wie steht es um die Infrastruktur - bist du in der Nähe von einer größeren Anzahl zahlungskräftiger Konsumenten?
Bestünde die Möglichkeit, mit einer Fernwärmeheizanlage oder ähnliches zusätzliches Einkommen für`s "Auskommen" zu lukrieren?
Erst wenn man diese Aspekte und Hintergründe kennt, kann man seriös etwas konkrekt zu der Sachlage sagen - alles andere ist reines Oberflächengefasel - Ich würde dir auch zu einen Besuch bei der örtlichen Bauernkammer raten, die sollten die Situation in deiner Region und deine betrieblichen Vorraussetzungen kennen!
Was mir persönlich auch total abgeht, ist die Frage Partnerschaft:
Gibt es in deinen Leben eine Freundin/Lebensgefährtin - wie steht die zu deinen Plänen? Wäre meiner Meinung nach äußerst wichtig, diese in eine Entscheidungsfindung einzubinden und nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen - das kann ganz ordentlich schief gehen!
Ansonsten liegt es an dir, dich für entweder eine intensive (bei 10 ha Nutzfläche wird die Angelegenheit meiner Meinung nach sehr arbeitsintensiv, wenn du ein akzeptables Vollerwerbseinkommen erzielen möchtest) Nutzung
(je nach örtlichen und betrieblichen Vorraussetzungen, welche ja niemand hier im Forum kennt :ev. Buschenschank, ab Hofvermarktung, Urlaub am Bauernhof oder sonstige Erwerbskombination) oder im Nebenerwerb zu deinen unselbständigen Beruf zu betreiben - hat sicher beides seine Vor - aber bestimmt auch Nachteile!
Eines ist meiner Meinung nach vorbei - nämlich die "Goldene Zeit" der Landwirtschaft, wie wir sie in den 70 er Jahren erlebten und aus diesen guten Jahren noch zehren - Hoffe für dein Vorhaben, das deine Vorgänger am Betrieb diese "fetten Jahre" optimal nützten und den Betrieb auf "Vordermann" bringen konnten!!
Diese Entscheidung wird dir genausowenig wer abnehmen können, wie sie letztendlich uns selbst auch auferlegt wurde oder immer noch wird!!
Ich wünsche dir, das du eine für dich richtige Entscheidung triffst - alles Gute! L.G. mandy


  01-03-2007 07:56  mandy
Vollerwerb?
> Hallo allerseits.
> @Optimist: Mir gefällt immer wieder hier im Forum, das sich
> einige "gute Ratschläge" erwarten, aber sehr "zugeknöpft"
> sind über betriebliche Gegebenheiten und Voraussetzungen!
Hast du den acht von zehn, welche dir abrieten, auch nicht mehr Daten über dich und den besagten Betrieb genannt, dann wundert mich dies nicht :-)
> Wieviele Arbeitskräfte stehen am Betrieb zur Verfügung? Wie
> ist die maschinelle und bauliche Grundausstattung -
> veraltet, halbwegs in Schuß?
> Welche wirtschaftliche Ausrichtung war bislang am Betrieb?
> Wie "gesund" ist der Betrieb finanziell - gibt es weichende
> Kinder - Erbteilsansprüche?
> Wie steht es um die Infrastruktur - bist du in der Nähe von
> einer größeren Anzahl zahlungskräftiger Konsumenten?
> Bestünde die Möglichkeit, mit einer Fernwärmeheizanlage
> oder ähnliches zusätzliches Einkommen für`s "Auskommen" zu
> lukrieren?
> Erst wenn man diese Aspekte und Hintergründe kennt, kann
> man seriös etwas konkrekt zu der Sachlage sagen - alles
> andere ist reines Oberflächengefasel - Ich würde dir auch
> zu einen Besuch bei der örtlichen Bauernkammer raten, die
> sollten die Situation in deiner Region und deine
> betrieblichen Vorraussetzungen kennen!
> Was mir persönlich auch total abgeht, ist die Frage
> Partnerschaft:
> Gibt es in deinen Leben eine Freundin/Lebensgefährtin - wie
> steht die zu deinen Plänen? Wäre meiner Meinung nach äußerst
> wichtig, diese in eine Entscheidungsfindung einzubinden und
> nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen - das kann ganz
> ordentlich schief gehen!
> Ansonsten liegt es an dir, dich für entweder eine intensive
> (bei 10 ha Nutzfläche wird die Angelegenheit meiner Meinung
> nach sehr arbeitsintensiv, wenn du ein akzeptables
> Vollerwerbseinkommen erzielen möchtest) Nutzung
> (je nach örtlichen und betrieblichen Vorraussetzungen,
> welche ja niemand hier im Forum kennt :ev. Buschenschank,
> ab Hofvermarktung, Urlaub am Bauernhof oder sonstige
> Erwerbskombination) oder im Nebenerwerb zu deinen
> unselbständigen Beruf zu betreiben - hat sicher beides
> seine Vor - aber bestimmt auch Nachteile!
> Eines ist meiner Meinung nach vorbei - nämlich die "Goldene
> Zeit" der Landwirtschaft, wie wir sie in den 70 er Jahren
> erlebten und aus diesen guten Jahren noch zehren - Hoffe
> für dein Vorhaben, das deine Vorgänger am Betrieb diese
> "fetten Jahre" optimal nützten und den Betrieb auf
> "Vordermann" bringen konnten!!
> Diese Entscheidung wird dir genausowenig wer abnehmen
> können, wie sie letztendlich uns selbst auch auferlegt
> wurde oder immer noch wird!!
> Ich wünsche dir, das du eine für dich richtige Entscheidung
> triffst - alles Gute! L.G. mandy
>

  01-03-2007 08:00  mandy
Vollerwerb?
Bitte um Entschuldigung, wollte nicht zwei fast idente Einträge fabrizieren - vielleicht kann man den ersten löschen?? Habe nur eine Ergänzung beigefügt-
schönen Tag wünscht euch mandy

  01-03-2007 13:19  loik
Vollerwerb?
Lieber Mandy, ich gebe Dir teilweise Recht, dass es von verschieden Faktoren abhängt (Infrastruktor, Vermietungsmöglichkeiten, Hofvermarktung, ausserbetriebelicher Einsatz mit Maschinen beim Maschinenring usw.) dass mit einer geringeren Nutzfläche im Vollerwerb gewirtschaftet werden kann.
Aber das wird sich der umzustellende Landwirt sehr wohl bewußt sein, ansonsten hätte er nicht die Frage gestellt bzw. würde es nicht in Erwägung ziehen. Auf alle Fälle um auf die 70er Jahre zurückzukommen und zu sagen, die goldenen Zeiten sind vorbei, da kann ich Dir nicht beipflichten, denn auch heute gibt es in der Landwirtschaft einen Aufwärtstrend, da viele Menschen bewuster leben und Bioprodukte als Lebensmittel nicht nur Nahrungsmittel bevorzugen und auch kaufen.
Europa wird sich immer mehr auf nachhaltige Rohstoffe in der Energieerzeugung konzentrieren um unabhängig zu sein.
Das wird ein zweiter positiver Aspekt und eine zusätzliche Möglichkeit Einnahmen in der Landwirtschaft zu erziehlen.
Ich würde daher auf keinen Fall eine Landwirtschaft aufgeben, geschweige Grund verkaufen.
Ich rate allen Nebenerbsbauern, die die Möglichkeiten und Grundvorraussetzungen haben, in den Vollerberb umzusteigen.

mfg.




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