Antworten: 19
  05-05-2019 12:43  xaver75
Tote Tiere im Stall
Hallo, es ist ein brisantes Thema, in letzter Zeit häufen sich doch immer mehr die Vorfälle (vor ein paar Wochen Schweine in Oö., jetzt Rinder in Kärnten) mit katastrophalen Zuständen in Ställen.
Das wird sicher am meisten psychische Probleme des Tierhalters als Ursache haben, aber wenn noch ein paar Fälle auftreten, wird irgendwann ein wöchentlicher Kontrollbesuch von so "Supagscheide" zum Standard werden.
Auf diesen könnte ich gerne verzichten.

In den nächsten Jahren, Jahrzehnten werden viele eingefleischte Bauern (die was es nicht so interessiert hat, haben eh schon aufgehört) ihren Betrieb stilllegen müssen, Tiertragödien werden da häufiger werden …

Ich hab ehrlichgesagt auch keine Lösung, wie man sowas verhindern kann.

mfg

  05-05-2019 13:20  A81
Tote Tiere im Stall
Hallo
Irgendwie ist es kein Wunder das diese Vorfälle mehr werden. Viele Bäuerinnen und Bauern können nicht mehr,sie brechen unter der Last zusammen (psychisch od. körperlich).
Das was den Bäuerinnen und Bauern aufs Kreuz aufgeladen wird ist nicht ohne .
Lösung würde es schon geben um die Vorfälle niedrig zu halten ,aber die will man nicht.



  05-05-2019 13:20  eklips
Tote Tiere im Stall
Eine Lösung habe ich leider auch nicht anzubieten, aber als ich die Meldung gelesen habe und die Statements der Behörden und Veterinäre, musste ich laut und bitter lachen. Nicht nur der Bauer wird mit der Situation überfordert gewesen sein, sondern auch die Behörden sind es offenbar ständig. Warum kommt nicht einem einzigen Amtstierarzt der Spruch über die Lippen, dass es nicht nur um Tierquälerei geht, sondern um Erkrankungen der Tierhalter, die im Zunehmen sind?
Früher waren für 20 oder 30 Tiere ein paar Leute am Hof und somit war gewährleistet, dass persönliche Tiefen auch überwunden werden konnten ohne großen Schaden für die Tiere.
Heute ist es selbstverständlich, dass man 50 Tiere allein so nebenbei erledigt und menschliche Leiden werden erst anhand der tierischen Katastrophen sichtbar.

  05-05-2019 14:46  biozukunft
Tote Tiere im Stall
Depressionen, wobei man nicht mehr sinnvoll handeln kann, hat es wohl schon immer gegeben. Das ist nicht nur eine Streß-Krankheit der westl. Marktwirtschaft, sondern ist auch in Entwicklungsländern bei den Ärmsten, die oft nicht wissen, was sie Ihren Kindern am nächsten Tag zu essen geben sollen - weit verbreitet.
Unsere Landwirtschaftspolitik spielt leider seit Jahrzehnten mit der Ausbeutung durch Konzerne mit. Immer größere Einheiten sollen/werden entstehen. Dies wird dann mit billigen Arbeitskräften aus dem Osten u. Süden, oder vollautomatisiert bewirtschaftet. Kleinbetrieben wird wenig beigestanden und auf der Strecke bleiben die dann auch noch wenn der Klimawandel mit Wetterextremen noch mehr wird, aber die Welt gehört Allen - nicht den Großgundbesitzern u. Konzernen!


  05-05-2019 14:55  xaver75
Tote Tiere im Stall
Die Kärntner Tierschutzreferentin appelliert an die Bevölkerung, Verdachtsfälle von Vernachlässigung an die Behörden zu melden.

Hat jemand einen guten Tipp, wo man in Oö gute Rottweiler kaufen kann?

mfg

  05-05-2019 15:49  meki4
Tote Tiere im Stall
Wie soll man den was für seine Gesundheit tun, wenn niemand in der Zeit der Kur oder Urlaub die Tiere versorgt? Ich hatte vor 1,5 J. einen Arbeitsunfall - da machte ein Betriebshelfer vom MR das.
Jetzt möchte ich vorausplanend für Jän. oder Feb. um Anschlußreha oder Kur ansuchen - hab vor 3 Wo. beim Maschinenring angefragt, ob jemand in dieser Zeit meinen Betrieb führen könnte - leider noch keine Antwort bis jetzt.
Oder soll ich einen Betriebshelfer direkt bei der SVA beantragen?
BG M.

  05-05-2019 16:18  FeSt
Tote Tiere im Stall
Gibt's eigentlich vom Gesetzgeber vorgeschrieben auch schon genormte Zeitvorgaben für Tierbeobachtung und maximaler möglicher Ausgangszeit,

sprich Mindest-Anwesenheitspflicht am Betrieb zusätzlich zur Stallarbeitszeit??
(Könnte ja sein, da ja alles heutzutage schon geregelt ist, den Bereitschaft hat man ja eh 24h x 365d)
_____

@meki
Bis einige vom MR, fühlt sich ja leider niemand zuständig helfend und unterstützend anzupacken.

Für die 10h Außenwirtschaft findet immer wer bzw. eine Lösung, doch kaum geht es um je eine Stunde am Morgen und am Abend, muß der Notstand ausgerufen werden, weil es keiner übernehmen und machen will.

  05-05-2019 16:25  xaver75
Tote Tiere im Stall
@meki (3 stellige ha Anzahl)
Das sind in der Regel die zu kleinen Betriebe ohne Zukunftsperspektive.
Im Kärntner Fall wollten sich die Angehörigen um die Rinder kümmern, welche schon seit mehreren Wochen tot im Stall lagen, da dürfte im familiären Umfeld auch nicht alles optimal gelaufen sein.

Die Selbstmordrate bei den französischen Bauern lässt mich auch nicht mehr kalt, da wird es eher die Überschuldung sein. Solche Themen werden aber in der Öffentlichkeit überhaupt nicht behandelt.

Ich fürchte nur, das mit solchen Fällen wir Bauern noch mehr der Überwachung ausgesetzt werden ...…… und uns nur noch die Arbeit und ein mieses Einkommen bleibt.

mfg

  05-05-2019 17:58  meki4
Tote Tiere im Stall
Leider machen die hohen Köpfe vom MR Werbung damit, wissen aber nicht, wie die Sache in der Praxis läuft.
Anscheinend aber nichts dahinter.
 

  05-05-2019 18:47  179781
Tote Tiere im Stall
Das mit Betriebshilfe ist ein eigenes Thema. Der MR kann dazu bei uns etwa gar keine Leute vermitteln. Weil es die schlicht und einfach nicht gibt.
Praktisch jeder Bauernhof fährt mit der Arbeitskapazität an der Grenze des möglichen. Wo ich jung war, waren überall junge Leute zu Hause, die gerne eine bestimmte Zeit jede Woche auswärts gearbeitet haben, um sich etwas dazu zu verdienen. Heute sind solche, wenn es sie am Hof noch gibt, voll eingespannt, weil die Betriebe und vor allem die Tierbestände stark gewachsen sind. Und die Mehrzahl der Kleinen, die die Zeit für einen Zuverdienst hatten und den auch brauchten gibt es nicht mehr. Die arbeiten jetzt in Industrie und Gewerbe und die Betriebe sind verpachtet.
Wir hatten vor Jahren einen Praktikanten aus Finnland. Dort gibt es Betriebshelfer, die sind bei der Sozialversicherung fix angestellt. Jeder Bauer hat ein Anrecht, so einen für eine bestimmte Zeit im Jahr anzufordern, zwecks Urlaub oder so.

Gottfried

  05-05-2019 18:53  eklips
Tote Tiere im Stall
100% Zustimmung

  05-05-2019 18:59  meki4
Tote Tiere im Stall
Dann bin ich wohl nicht der einzige mit dem Problem.
Aber dann sollten die vom MR mal so ehrlich sein, und den scheiß aus der Werbung zu nehmen.
Schaut mal rein, was die auf ihren Internetseiten schreiben!!


  05-05-2019 19:11  FeSt
Tote Tiere im Stall
Nun ja es tut sich bereits was, aber die
1-2/Ring, die sich dazu entschließen und ausbilden lassen, sind derart mit den Notfällen beschäftigt, dass es zuerst brennen muss und die sehen das auch als 40h Job und werden oft auch noch für schönere Jobs(außer landwirtschaftlich) abgezogen.

Nicht ganz unbeteiligt an der Sache ist hierfür auch die SVB und Gesetzgeber...

  05-05-2019 23:27  norbert.s(suk5)
Tote Tiere im Stall
Das der Landwirt alleine am Hof war, dürfte sich keiner um die Tiere gesorgt haben, somit sind die verendent.
Hand aufs Herz, jeder Bauer der alleine ist und gach ins Krankenhaus kommt, hat ev. keine Möglichkeit zu sagen hey schau dich um meine Viecher um
Wenn er zb einen Herzinfarkt hatte, und selber so schnell in eine Lage kam, in dem er so eine Meldung gar nicht mehr absetzten konnte!

  06-05-2019 06:31  zehentacker
Tote Tiere im Stall
Der von der Politik und den Medien herbeigeredete Familienbetrieb ist doch in der Realität sinnloses Wunschdenken. Die Betriebe, bei den Mann und Frau eine mit anderen Selbstständigen vergleichbare Arbeitszeit und auch Einkommen haben, natürlich auch Hofübernehmer vorhanden, sind doch die absolute Minderheit. " Die Streuobstwiese vom Hof, Mama und Papa, die Kinder und Großeltern, Kuh redet mit Huhn und Schwein" fürs Bilderbuch und nicht Realität.


  06-05-2019 09:26  svoboda12
Tote Tiere im Stall
@xaver95 Warum dürfte da in der Familie auch nicht alles in Ordnung gewesen sein?? Nur weil die Tiere schon länger tot waren?? Also ich kenne auch einen alleinigen Betriebsführer, der alleine am Hof ist. Auch da kommt selten wer zu Besuch (egal ob Familie oder sonstige Personen), max alle Monate 1x wer. Nur der fährt 1 oder 2x wöchentlich zu anderen auf Besuch. Auch zu der eigenen Familie. Und ich würde auch solche Personen eher selbst einladen, als zu Ihnen zu fahren, da sie doch genug Arbeit haben und möchte Ihnen mit dem Besuch nicht noch mehr Arbeit machen.

@Norbert.s Er ist aus aus eigenen Willen ins KH gegangen und hat sich von der Verwandtschaft hinfahren lassen.
Ich glaube nicht dass das meistens das Problem ist. Es wird sicher vorkommen, das jemand sehr isoliert ist und dann gar nicht gleich auffällt wenn jemand einige Tage nicht zuhause ist. Aber auch im Krankenhaus müssen sie ja auch einen Angehörigen verständigen, der sich dann des Besitzes kümmern sollte. Ich weiß von unseren Ort, da wird schon bisschen geschaut auf die alleinstehenden Personen. Nachbarn schauen nach wenn solche Personen 1 oder 2 Tage nicht gesehen wurde. Geschäftsangestellte fragen bei der Gemeinde nach, wenn eine Person länger nicht einkaufen war usw.


Die Landwirte sind eigentlich fast durch die Bank überlastet und es gibt zu wenig Betriebshelfer, bzw werden sie falsch vermittelt.

  06-05-2019 10:31  FeSt
Tote Tiere im Stall
@svoboda12
Krankenhaus oder auch Reha macht hierzulande (Oö) gar nix, aber absolut 0 punkto Informationsfluss auch an Familienmitglieder von sich aus (DSVGO lässt grüßen).
Wenn man da nicht selber nachgeht auf Punkt und Komma, über den Verlauf und weiteres, bekommst aus deren Eigeninitiative nix, die sind selber so überlastet.
Unser Krankensystem ist krank.

  06-05-2019 13:58  svoboda12
Tote Tiere im Stall
@FeSt ok, in Nö ist im Krankenhaus eine Kontaktperson im Notfall hinterlegt, die auch meistens wieder abgefragt wird, ob dies noch stimmt (mit Telefonnummer und so). Wurde bei mir zumindest die letzten 2 mal nachgefragt

  06-05-2019 16:25  textad4091
Tote Tiere im Stall
Scheitern bzw. das Zugeben des Scheiterns wird in unserer Gesellschaft nicht gelernt und von vielen geächtet, deswegen wurschtelt wohl viele soweit, bis ma's neama aus der Grube rausdastrampelt ... meine Meinung zu dem Thema, wie ein Mensch, egal welchen Alters, irgndein Lebenwesen verkommen lassen kann (Das geht ja Themenmäßig über die klassische Tierwelt hinaus ... ).
Es ist halt so wie überall, es fangt oft nur mit einer Kleinigkeit an und endet damit, dass ma allein ohne irgndwas dasteht. Hat's alles schon gegeben.




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