Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben

Antworten: 15
  01-05-2019 08:20  Braun
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Obwohl wir seit kurzem im Grenzkataster sind, hat mutmaßlich ein Nachbar Grenzzeichen (Metallmarke und Holzpflock) bei einem Waldgrundstück versetzt. Beim Grenzpunkt wurden fünf mir unbekannte Gegenstände (Länge Stirnseite 1 - 2 cm) vergraben. Weiß jemand von euch, was das ist? Wurden bei Euch auch schon Grenzzeichen versetzt, welche Konsequenzen gab es für den Täter? Strafe nach § 230 Stgb, Tragen der Kosten für eine Wiederherstellung durch Geometer bzw. Vermessungsamt, Besitzstörungsklage?

  01-05-2019 08:56  Klammeraffe
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Interessante Geschichte!
Kannst du beurteilen ob die Gegenstände tatsächlich vergraben worden sind oder nur durchs versetzen der Grenzmarkierung "zu Tage" getreten sind.
ist die Markierung zum neuen Grenzkatasterpunkt "hingewandert" oder davon weg?

  01-05-2019 09:50  Neudecker
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Hallo Braun
Wenn früher Grenzsteine gesetzt wurden, war es Brauch, dass vor dem Einsetzen einige verschieden große Ziegelbrocken in die Grube gelegt und die Beteiligten an den Ohren gezogen wurden. Möglicherweise handelt es sich bei diesen von dir gezeigten Objekten um den sogenannten Woasl. (Beweis)
Liebe Grüße vom Neudecker

  01-05-2019 12:13  xaver75
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Der Nachbar wird beratungsresistent sein, und daher nie den Unterschied zwischen Grundsteuer und Grenzkastaster verstehen.
Bei der Überführung in den Grenzkataster hat er die Grenzen mit seiner Unterschrift akzeptiert, aber wird weiterhin die Naturgrenze als das einzig wahre sehen. ,-)
War der Nachbar beim vermessen, Marken setzen dabei?
Wie weit ist die Marke gewandert?
Gab es früher schon Unklarheiten bezüglich des Grenzverlaufs und wurde beim Vermessen der Grenzverlauf zur Naturgrenze erheblich verändert?

mfg


  01-05-2019 18:40  Braun
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
@xaver75
Der Grenzverlauf wurde im Zuge des Zusammenlegungsverfahren aufgenommen, d. h. Erhebung des ruhigen Besitzstandes (Naturgrenze) durch die Agrarbehörde im Beisein der Eigentümer, damals vor mehr als 20 Jahren der Vater des Nachbarn, wobei es keine Unklarheit bezüglich Grenzverlauf gab. Mit Rechtskraft des Besitzstandausweises hatten wir bereits so etwas wie einen Grenzkataster, wenn auch noch nicht grundbücherlich durchgeführt. Die Agrarbehörde brauchte zum Vermessen der Grenzpunkte im Wald natürlich Vermessungspunkte, die durch Eisenrohre gekennzeichnet wurden, im Gegensatz zu den Grenzpunkten, die durch Metallmarken gekennzeichnet wurden. Der damals, also vor mehr als 20 Jahren knapp 40-jährige heutige Eigentümer war damals nicht in der Lage, den Unterschied zwischen Vermessungspunkt und Grenzpunkt zu erkennen und hat bei jedem Vermessungspunkt einen Holzpflock eingeschlagen, weil er der Meinung war, es seien Grenzpunkte. Das hat aber mit der Versetzung jetzt nichts zu tun. Die Marke ist in Längsrichtung einen halben Meter, seitlich 1,5 Meter gewandert.
Ich glaube, Du solltest Dein Urteil "beratungsresistent" noch einmal überdenken :-) mfg

  01-05-2019 20:04  xaver75
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Mit beratungsresistent meinte ich eh den Nachbarn, da kann man erklären, was man will, das Wissen ist schon vorhanden.
Mein Vater hat mir auch so ein Ei gelegt, Zufahrt zur Wiese zwischen 2 benachbarten Bauparzellen, 3 m breit. Eine unverbaute Parzelle im Grenzkataster, die andere bebaute im Grundsteuerkataster, und mein Vater hat gemeint, der im Grundsteuerkataster darf etwas weiter herrücken, weil auf der anderen Seite sowieso Platz ist und der andere Spezialist hatte auch nichts dagegen, weil er nicht wusste das Grenzkataster bindend ist.
Dann wurde das alte Häuschen übergeben und ein Zaun wurde errichtet …. nichts als Scherereien.

mfg

  01-05-2019 22:19  Braun
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
@ Klammeraffe
Natürlich könnte es sein, daß vor meiner Zeit die Grenze mit diesen Gegenständen (zusätzlich) gekennzeichnet wurde, Dagegen spricht aber, daß ich regelmäßig die Metallmarken von Waldstreu befreie, damit sie nicht irgendwann unter der Erde verschwinden, daher müßten mir irgendwann diese Gegenstände aufgefallen sein. Ominös ist auch, daß eine Grenzmarke zu meinen Ungunsten und eine zu meinen Gunsten versetzt wurde.

  01-05-2019 22:46  textad4091
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Wenn's jetzt im Grenzkataster ist, zählt sowieso nicht der Naturstand, sondern die Koordinaten am Plan ... Aber mach das einmal deinem Nachbarn klar xD

Würde eine "Grenzmarkierung" mittels Kunststoffpflöcke mit Beisein des Nachbars funktionieren? Dann würdest du dir zumindest Arbeit ersparen ...

  03-05-2019 20:06  Artinger
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Es gibt ein Feldgeschworenen- Geheimnis
Es wird unter den Grenzstein was hineingelegt,(vom Feldg.) wie und was weis ich auch nicht.
Wird ein Grenzstein versetzt müsste der Feldgeschworene das erkennen
mfg. josef

  03-05-2019 23:06  Ferdi 197
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Öfters wurden Glasscherben unter einem Grenzstein auch vergraben.

Aber wenn du diese Grundstücke im Grenzkataster hast, bist eh auf nur Sicher unterwegs, nur dieser gibt nämlich die Rechtssicherheit u. dadurch gibt es niemals mehr einen Ersitzung oder div. Benützungs - Sevitute usw. Steine einmesse u. fertig.

  04-05-2019 07:00  Braun
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
@Ferdi 197
Was Du über den Grenzkataster schreibst ist mir natürlich alles bekannt. Trotzdem ist das Ganze lästig, Wäre mir nie im Traum eingefallen, daß ich nach dem Zusammenlegungsverfahren noch einmal mit Grenzstreitigkeiten zu tun habe. Nach dem Vermessungsgesetz haben wir heute eine Toleranzgrenze von 5 cm ! Und wenn wegen der Bäume das Einmessen weder mit dem Messband noch mit GPS geht, wird's halt dann doch teuer - Geometerkosten oder durch Vermessungsamt.

  04-05-2019 07:33  Braun
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
@ Artinger
Hallo josef, Feldgeschworene habe ich heute zum ersten mal gehört, laut Google gab es das in Bayern. Bist Du aus Bayern? Ich komme aus dem Innviertel, daß ja lange bei Bayern war. Danke jedenfalls für den Tipp, werde mich mal bei einem bekannter Vermessungstechniker informieren, der weiß sicher auch über die Geschichte des Vermessungswesen bescheid. Geheime Zeichen von Feldgeschworenen wurden jedoch immer unterhalb des Grenzsteins vergraben, ich habe die Gegenstände unter der Waldstreu gefunden.

  04-05-2019 08:53  Artinger
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
@braun
vielleicht sind dem Geschworenen Scherben übrig geblieben und er hat sie vergraben.
Ich verstehe das Problem nicht
wenn vermessen ist, dann gibt es Spannmaße im Vermessungsamt.
Wenn nicht vermessen ist gibt es auch keine Maße, die müssen ermittelt werden
Feldgeschworene sind meist ältere Männer, es werden immer wieder Neue vereidigt, in der Gemeinde
Gruß aus bay. Wald


  04-05-2019 09:07  svoboda12
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Früher wurden bei uns NÖ Glasscherben unter dem Grenzstein vergraben. Und bei uns in der Gemeinde gibt es auch "Sachverständige" für Grenzstreitigkeiten. Das sind normale Personen, da wird über die Gemeinde zuerst ohne Vermessung bzw Gericht versucht einen Grenzverlauf herszustellen. Kostet nur die Gemeinde gebühr dafür.

  04-05-2019 09:08  svoboda12
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Früher wurden bei uns NÖ Glasscherben unter dem Grenzstein vergraben. Und bei uns in der Gemeinde gibt es auch "Sachverständige" für Grenzstreitigkeiten. Das sind normale Personen, da wird über die Gemeinde zuerst ohne Vermessung bzw Gericht versucht einen Grenzverlauf herszustellen. Kostet nur die Gemeinde gebühr dafür.

  04-05-2019 14:09  mittermuehl
Grenzzeichen versetzt - Gegenstände vergraben
Mir hat ein alter Nachbard den Grenzstein ausgegraben weil er ihm beim Pflügen im Weg war. Ich hab ihm gesagt das es ungeschickt ist weil ich mich jetzt nach dem Kataster richten muß und das man schon am Luftbild sehen kann das der Grenzstein etwas zu seinem Vorteil war. Dann ist er gestorben. Jetzt ist sein Sohn etwas in der Not weil er mir erklären will wo der Stein "früher eh immer schon war".... ;)



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