Antworten: 16
  10-10-2017 01:49  matthias.h(z7r29)
Neubau Stall
Hallo, würde gerne eure Meinung zu einem Stallneubau hören bezüglich kosten.
-Stallbau für 25 milchkühe + 12 Jungrinder
- Güllegrube 250 m3
-Maschinenraum 150m2
-Belüftung +Heukran
-2* Schrapper und Autotandemmelkstand
-Futterhalle

Würde mich über eure Meinung freuen
Mfg

  10-10-2017 07:48  Ziegenbua
Neubau Stall
Meine 2 Meinungen zu den Kosten:
- Mach genau so weiter wie bisher und warte bis die zweite Million am Konto ist
- Mach dir ein schönes Leben mit dem Geld

Du musst schon in einer extremen Ungunstlage liegen, um die Kosten für die (Neu?)Errichtung einer kompletten Hofstelle mit modernen Arbeitsbedingungen jemals wieder hereinzubekommen. Mit 100k Umsatz für Milch (7.500kg Schnitt bei angenommen 50 Cent für Bio Heumilch) und 10k für Zuchtviehverkauf hast du in den ersten 10 jahren gerademal die Investition umgesetzt.... Mit 50k jährliche Subventionen siehts natürlich anders aus, aber wenn die mal ausbleiben Gute Nacht.

  10-10-2017 10:59  Richard0808
Neubau Stall
250m3 ist wenig, ich habe für 25 Kühe 380m3 hätte die Grube noch eine Nummer größer bauen sollen dann könnte ich mehr Dachwasser zum verdünnen Einleiten aber naja.....

Zu den Kosten....
Kann man so sicher nicht sagen, es gibt Ställe um 10.000€ pro Kuhplatz oder z.B.: im steilen Gelände mit 25.000€ und mehr
Grob über den Daumen sag ich mal 900.000€


  10-10-2017 12:36  einfacherbauer
Neubau Stall
die fragestellung erlaubt an u für sich schon keine anständige antwort.

ja es lohnt sich: vermarktungsform, gelände, leistung, flächen, pacht, u so vieles mehr.

nein überhaupt nicht: für eine schnelle antwort.


  10-10-2017 13:31  jakob.r1
Neubau Stall
@Riiitsch... Du hast recht das der Autotandem für diese Kuhzahl der schönste Melkstand ist.
Habe 1988 schon einen 2x2 Autotandem von Gascogne Melotte eingebaut mit automatischer Melkzeugabnahme und 10 Jahre damit gemolken. Kühe holen kam äußerst selten vor, aber wichtig ist die Kraftfuttergabe bei jedem Melkplatz. Heute würde ich auch bei 20 oder 30 Kühen einen AMS reinstellen -- aber eben erst ab 5 Euro/Liter Milch Erlös. Wer einmal erkannt hat, das die Zeiten in denen man melken muss eigentlich verlorene Zeit sind, in denen man entweder mehr Geld verdienen oder Freizeit genießen kann, der wird nur mit AMS melken (lassen). Wenn der Beitragseröffner diese Investition wirklich ernsthaft vorhat, -- dann nur AMS Melksystem und nichts anderes.
Allerdings würde ich sicher keinen neuen Stall bauen wenn ich eine Million verbraten müsste,
(stadtverdrängter Landwirt, Lottogewinner, Millionenerbe...) -- das ist klar.
Beste Grüße
Jakob

  10-10-2017 17:23  Vollmilch
Neubau Stall
Hallo!

Um so eine Frage zu beantworten, braucht es ein "paar" mehr Details.

Aber vielleicht sollte man das Pferd von der anderen Seite aufzäumen. Ich würde mal sagen mehr als ein Viertel des Milchpreises sollten nicht für die Gebäudeabschreibung gebraucht werden.
Also bei GVO frei momentan ca 10 Cent / kg verkaufter Milch, bei Bio kann man um 2,5 Cent teurer bauen, bei Bio - Heumilch noch etwas mehr,...

Also bei 25 Kühen, 200.000 kg verkaufte Milch, 25 Jahre Abschreibung bei derzeitigen (!) Preisen: maximal 500.000€ GVO frei,( 625.000 € bio).
Teurer sollte es nicht werden.

LG Vollmilch

  10-10-2017 20:24  MC122
Neubau Stall
Hallo,

Ich finde die Herangehensweise von Vollmilch sehr interessant und richtig. Ich persönlich würde eine Investition in der Landwirtschaft maximal 15 Jahre abschreiben.

Zu deiner Frage, sie ist einfach zu ungenau. Am Beispiel der Maschinenhalle, unsere 250m2 kostet 40 Tausend.

  10-10-2017 21:07  maegger
Neubau Stall
@Vollmilch

Was du schreibst ist realitätsnahe! Mir wären 25 Jahre auch zu lange, wenn ich meine Arbeitszeit voll berechnen will ( Abnahme der Wirtschaftlichkeit von alten Gebäuden ). Wir selbst produzieren in bei weitem älteren Anlagen 60 Jahre+ aber außer einer Vollbeschäftigung der Familie (bei vorhandener Pauschalierung) finde ich kaum wirtschaftliche Vorteile, gegenüber Produktionsstätten welcher eine kalkulatorischen Abschreibung unterliegen.

Auch der Anteil von 25% des Milchpreises wäre mir zu hoch. Da kann ich in der Vollkostenrechnung fast rechnen wie ich will, solange ich die Futterkosten, Arbeitskosten voll berechne wird das nichts.

Weiters hab ich die 25% des Milchpreises nach meiner Vollkostenrechnung fast bei der halben Investitionssumme bereits verbraucht.

In Wahrheit werden die Kosten aber tatsächlich zwischen 700k und 1,2 Mio. liegen. bzw. das zeigt die gängige Praxis bei uns.

  10-10-2017 21:56  maegger
Neubau Stall
@Vollmilch

Was du schreibst ist realitätsnahe! Mir wären 25 Jahre auch zu lange, wenn ich meine Arbeitszeit voll berechnen will ( Abnahme der Wirtschaftlichkeit von alten Gebäuden ). Wir selbst produzieren in bei weitem älteren Anlagen 60 Jahre+ aber außer einer Vollbeschäftigung der Familie (bei vorhandener Pauschalierung) finde ich kaum wirtschaftliche Vorteile, gegenüber Produktionsstätten welcher eine kalkulatorischen Abschreibung unterliegen.

Auch der Anteil von 25% des Milchpreises wäre mir zu hoch. Da kann ich in der Vollkostenrechnung fast rechnen wie ich will, solange ich die Futterkosten, Arbeitskosten voll berechne wird das nichts.

Weiters hab ich die 25% des Milchpreises nach meiner Vollkostenrechnung fast bei der halben Investitionssumme bereits verbraucht.

In Wahrheit werden die Kosten aber tatsächlich zwischen 700k und 1,2 Mio. liegen. bzw. das zeigt die gängige Praxis bei uns.

  10-10-2017 22:22  Vollmilch
Neubau Stall
Mit welchen Zahlen da jeder kalkuliert, bleibt dem einzelnen Unternehmer selbst überlassen. Jeder sollte seine Vorstellungen in Zahlen gießen und dann rechnen.

LG Vollmilch

  11-10-2017 08:48  Ziegenbua
Neubau Stall
Zitat Vollmilch:
Also bei GVO frei momentan ca 10 Cent / kg verkaufter Milch, bei Bio kann man um 2,5 Cent teurer bauen, bei Bio - Heumilch noch etwas mehr,...

Bei selber Kuhzahl bleibt also annähernd die selbe Investitionssumme, da die Break Even Punkte bei verschiedenen Milchleistungen (und somit geliferter Milchmenge) erreicht werden und sich die Kurven nach dem Maximalen Mehrwert wieder nach unten überschneiden werden. Für jeden ist 10.000kg Stalldurchschnitt auch mit Vollgasfütterung über dem Optimum, bei Bio werden es noch weniger sein und bei (Bio-)Heumilch wirds schon schwer bzw. unmöglich überhaupt hinzukommen.

  11-10-2017 10:38  roman.n(wg61)
Neubau Stall
Hallo Mathias!

Lies dir den Grüner Bericht durch. https://gruenerbericht.at Da gibt es eine Tabelle wo die Erträge bei Milchkuhhaltung ausmachen. Da kann man gut erkennen, dass eine Milchkuhhaltung unter 50 Milchkühe nicht mehr wirtschaftlich ist. Also lass dich besser bei der Landwirtschaftskammer beraten, ich gehe davon aus, wenn du unbedingt Rinder haben willst, dass es eher eine Mutterkuhhaltung wird. Bzgl. Mutterkuhhaltung muss ich auch sagen, dass ich schon mitbekommen habe, dass da auch schon ein paar Landwirte aufgegeben haben... Wenn man auf BIO umstellt, dann sollte man eigentlich weniger Arbeit haben, da man durch weniger Ertrag auch weniger Tiere halten kann und auch der Stall kleiner gebaut werden muss...


  11-10-2017 11:19  Lammperl
Neubau Stall
Ihr seit ja die wahren Künstler!

Wenn du 600 000 Tausend Investierst auf 25 Jahre zahlst du bei 2,5% 860000 zurück.
Da würde ich aber nicht wetten ob die Zinsen so tief bleiben.
Also eine Million ist dann zu viel? da bist du dann schon!

Natürlich gibt Fremdkapital einen Umsatzschub aber wenn du nicht breit aufgestellt bist (mehrere Standbeine) würde ich die Finger davon lassen.

Du baust einen Stall, wo sind die Maschinen und neue Pachtflächen kosten die kein Geld, Sozialversicherung beiträge explodieren?
Da fängt dann der schwanz mit dem Hund ins wädeln an....

LG Lammperl

  11-10-2017 12:29  Vollmilch
Neubau Stall
Hallo!

Zur Abschreibungsdauer: aus meiner Sicht sollte man da realistische Zahlen für die Kalkulation hernehmen und nicht die Vorgaben des Finanzamtes ausreizen. Sonst versäumt man gewinnbringende Investitionsmöglichkeiten.

LG Vollmilch

  11-10-2017 18:42  jakob.r1
Neubau Stall
@Peter...grins warum soll ich bezüglich Milchwirtschaft immer was anderes antworten? Du hast recht, das die Milchwirtschaft die ich noch kenne eine andere war als heute. Vor 30 Jahren hat man mit den damaligen 43 Cent Milchpreis (umgerechnet) diese von Matthias anvisierte Baumaßnahme für geschätzte 200 Tausend Euro (umgerechnet) haben können. Das von mir heute nur noch in Frage kommende AMS Melksystem gab es damals natürlich noch nicht. Aber z.B. ein Maurerpolier über die Firma hat damals 21 Euro/Std. (umgerechnet) gekostet, und der Milchfahrer hat jedes Monat eine "Schmutzprobe" gezogen, das war alles. Ja das waren noch Zeiten in denen der Milchbauer locker mit der eigenen Fläche sein Auskommen hatte. Das Milchkontigent war wertvoll und der Milchpreis stetig weiter steigend.... Bis dann die DDR der BRD zugeschlagen wurde und die Preise zusammengebrochen sind.
Aber ich lasse mich von Dir gerne eines Besseren belehren, das man heutzutage auch unter 5 Euro /kg Milcherlös mit der Milch verdienen kann und dabei nicht nur am Mindestlohn rumkrebst... ...oder nur noch Umsatz ranschafft damit die Bank noch ein paar Monate still hält.
Die Milchpulverberge in der EU haben mittlerweile ein Ausmaß erreicht, welches für den Milchpreis 2018 nichts tolles erwarten lassen, -- aber Du bist ja nicht EU.
Beste Grüße
Jakob




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