Antworten: 9
  23-07-2017 10:48  dude
Milchpreis
Europaweit steigt die Anlieferung von Milch - die Interventionslager sind zum Bersten voll und werden derzeit nicht angegriffen. Hat das was mit den Wahlen in Frankreich und der BRD zu tun?
Kommt das große Erwachen nach der Wahl in der BRD?
Was sagt denn dem Basti seine neue Generalsekretärin dazu, die sich sooo in Brüssel für die Landwirtschaft verdient gemacht hat?

  23-07-2017 11:11  xaver75
Milchpreis
Nein, das hat sicher nicht mit anstehenden Wahlen zu tun. Noch befindet sich der Milchpreis auf einem für die Aufkäufer erträglichen Niveau, wenn der Preis weiter steigen sollte, werden halt die Lager geräumt oder Milchfett wieder durch anderes Klumpat ersetzt.
Eines ist sicher, Spitzenpreise sind durch Lagerhaltung nicht mehr möglich, zum Schutz der Versorgungssicherheit der Verbraucher und zum Schutze vor einer ev. Abhängigkeit von den Bauern.

  23-07-2017 17:12  jakob.r1
Milchpreis
...@xaver75... auch wenn das nicht direkt mit den Wahlen zu tun hat, ist das Milchherauskaufprogramm z.B. in Deutschland "zufällig" vor den Wahlen aufgelegt worden um hier nicht eine neue Baustelle für den sozialen Frieden herauszufordern. Nach den Wahlen, wenn das Programm wieder beendet ist stehen die Milchbauern schon wieder in den Startlöchern um feste neue Milchmengen in den übersättigten Markt zu pumpen. Dadurch sinkt der Preis wieder und deshalb wird die Milchproduktion weiter erhöht um die sinkenden Preise durch noch mehr Menge zu kompensieren.... eine ewige Spirale nach unten bei den Bauern die im Hamsterrad des "um jeden Preis liefern müssen" feststecken.
Ich habe einen Stammferiengast aus Norddeutschland bei mir am Hof, der seines Zeichens Vorstandsvorsitzender einer Genossenschaftsbank ist. Da gibt es bereits Milchviehbetriebe die von der Bank schon verkauft worden sind, bei denen die ehemaligen Eigentümer nun als Pächter weitermachen weil der Investor kein Interesse an Landwirtschaft hat.
Nachdenkliche Grüße
Jakob

  23-07-2017 17:42  mfj
Milchpreis

Also ein "Milchherauskaufprogramm" hat es nie gegeben, Jakob. Und es handelt sich auch nicht um ein Einzelstaatliches Programm sondern um ein EU weites Programm.

Der Name dafür ist "Milchreduktionsprämie" und ist an eindeutige Richtlinien gebunden.
Einfach ausgedrückt - wer weniger Milch in den dafür vorgesehenen Monaten liefert, als im Vorjahr - bekommt eine Prämie.

Diese EU-weite Maßnahme trat im Herbst 2016 in Kraft - wo sich der MIlchpreis bereits wieder nach oben bewegt hat. Die Politik ist halt zu langsam, der Markt hat gedreht, und Politker aller Couleur haben es auf die Prämie geschoben. War völliger Quatsch.

Letztlich war es ein Prämie für Aufgabebetriebe denen man noch Steuergeld hinterher geworfen hat...und ein paar gewiefte gnadenlosen Bauern - die Kühe dann abstoßen es günstig ist, und wieder einkaufen wenn der Wind dreht.

Ich sage es hier nochmals. Solange die Milcherzeugung nicht kostenorientiert produziert wird - d. H. betriebswirtschaftlich kalkuliert ist - wird dieser Zyklus weitergehen. Die Bauern sind selber schuld - und finanzieren in schlechten Zeiten ihre Produktion mit anderen Einkünften...und jammern !




  23-07-2017 18:45  jakob.r1
Milchpreis
...@mfj ... entschuldige meine laxe Ausdrucksweise und danke für die Infos wie das Milchherauskaufsprogramm tatsächlich heisst.
Sicher hast Du recht, das die Bauern selbst schuld sind am schlechten Milchpreis. Wenn europaweit kein Bauer mehr die Milch unter 5 Euro/ kg hergeben würde, wäre der Milchpreis eben bei 5 Euro. Diese 5 Euro sind mein gefühlter Preis um die gleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wie vor 30 Jahren herzustellen. warum soll ich heute weniger verdienen als vor 30 Jahren? Das sehe ich gar nicht ein.....
Sicher würde der Milchabsatz einbrechen, aber das ist bei 5 Euro ziemlich egal. Die Bauern müssten eben sich selbst verpflichten pro Hektar nur soviel Milch zu produzieren wie auch abgesetzt werden kann. (monatliche Anpassung laufend) Die Großkonzerne Audi, BMW, Mercedes und einige mehr haben die Preise ja auch abgesprochen, oder die Anbieter von Feuerwehraufbauten....
Wenn tatsächlich für 5 Euro keine Milch mehr verkauft werden kann, dann wird eben keine Milch mehr produziert und die Milchbauern sollten ein anderes Produkt herstellen .
Mir ist klar, das dies alles nicht passieren wird, weil nach einem alten Sprichwort ja nicht mal drei Bauern unter einem Hut zu bringen sind. Aber es würde funktionieren.
Tatsächlich werden sich die Bauern aber so verhalten wie ich das oben beschrieben habe, und die Milch trotz weiter steigender Betriebsmittel- Lebenshaltungskosten.... immer noch billiger verkaufen......
Beste Grüße
Jakob

  23-07-2017 18:53  thomas.t3
Milchpreis
Illegale Preisabsprache :)

  23-07-2017 19:42  Peter1545
Milchpreis
illegal wären sie nur wenn sie nicht der Kartellbehörde gemeldet werden.
Opec macht ja auch nichts anderes.

  23-07-2017 20:03  Vollmilch
Milchpreis
Funktioniert ja auch super das OPEC - Kartell!

:-)

LG Vollmilch

  23-07-2017 21:19  office@pauxner.at
Milchpreis
Jakob,
muss Dir leider zustimmen und verstehe zugleich auch die Milchindustrie . Warum sollten
sie mehr bezahlen wenn's um Spottpreise auch geht ohne daß sich irgendwo merklich
Widerstand regt. Und gibt's ein paar Querdenker unter uns die aus dem "Hamsterrad"
ausbrechen werden sie meist von den eigenen Berufskollegen & Vertretern aus welcher
Motivation auch immer (mag sich jeder seine Gedanken machen) schlecht gemacht oder
Prügel vor die Füße geworfen ..... leider ! Und so wurschtelt halt jeder weiter, immer
öfter halt nur mehr als Pächter auf "seinem" Betrieb wie Du in Deinem Beispiel anführst oder es geht halt jedes Jahr ein STück von der Substanz weg um die Negativerlöse auszugleichen.
Trotzdem wünsch ich Euch einen schönen Abend !
LG
Milkywoman

  24-07-2017 15:22  Kniiie
Milchpreis
Ja, das ist das Problem mit solchen Trends, ohne mächtigen Widerstand (welcher nur in sehr seltenen Fällen auftritt) gehen sie unvermindert weiter



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