Wildschaden bei Weizen

Antworten: 14
  19-12-2016 08:29  208
Wildschaden bei Weizen
Beobachte schon seit Jahren das die Rehe bei uns extrem mehr werden. Habe einen Acker wo jetzt schon ca 100 Rehe beieinander stehen. Da dort die meiste Ruhe ist. Mein Weizen den ich dort angebaut habe weißt jetzt schon frassstellen auf. Obwohl das vom Boden her mein bester Acker ist habe ich dort immer weniger Ertrag wie auf anderen Feldern. Die jägerschaft sagt das macht den Weizen nichts. Ich kann mir das nicht vorstellen.

  19-12-2016 09:10  enzi99
Wildschaden bei Weizen
Wenn du dir sicher bist das du einen Wildschaden hast, dann dem Jäger bzw Jagdleiter melden. Wenn es keine Reaktion ihrerseits gibt, innerhalb von 3 Wochen der örtlichen Wildschadenskommission melden.
In Oö ists so, wie es in anderen Bundesländern ist weiß ich nicht.
Am Besten auch mit dem Jagdausschussobmann Kontakt aufnehmen. Eventuell kannst auch eine persönliche Vergleichsfläche im Weizen anlegen, um einen Vergleich zu haben.


  19-12-2016 09:45  gerhardchef
Wildschaden bei Weizen
@ 208
100 Rehe?
Willst uns wohl einen Bären aufbinden?

  19-12-2016 10:23  Schaf_1608
Wildschaden bei Weizen
100 Rehe können im Winter in extremen Ackerbaugebieten durchaus am selben Feld sein, ist garnichts ungewöhnliches für solche Gebiete. Sobald die Vegetation wieder zu sprießen beginnt verteilen sie sich wieder... Die Rehe konzentrieren sich in solchen Regionen oft weil viele Gebiete ungeeignet sind, wie 208 schon gesagt hat: Ruhe, aber oft sist es ach einMangel an Nahrungsalternativen, Erde können sie nunmal nicht freßen...
Für dein Problem sehe ich zwei Lösungsansätze: 1. Alle Rehe totschießen und Herr über die Natur sein. 2. Eine geeignete Umwelt schaffen: Hecken (Sichtschutz und dadurch auch woanderst Ruhe), Winterbegrünungen (Nahrungsalternative) etc... Und gleichzeitig einen angepassten Wildstand anstreben und sich an der Schönheit der Natur erfreuen (Leider kan man sich von Schönheit nichts kaufen)



  19-12-2016 11:39  LechnerJ
Wildschaden bei Weizen
Unser Rekord steht bei 141 Rehe auf einem Acker. Verständnis der Jägerschaft für dieses Problem liegt bei Null.

  19-12-2016 12:32  208
Wildschaden bei Weizen
ich weiß schon das die Rehe die nicht die blanke Erde fressen können. Nebenbei ein Feld mit abgestorbener Winterbegrünung sonst ist fast alles gepflügt rundherum die Rapsfelder die in der nähe sind sind neben der Strasse als keine Ruhe. Mir fällt halt auf das in der "sutten" wo die Rehe stehen halt immer weniger Ertrag ist als am Hügel. Hatte auch mal Grünschittroggen auf dem Acker war beim mähen dort stellenweise wie auf einer Weide abgegrast da kann ja wohl kein Ertrag entstehen.

  19-12-2016 16:48  179781
Wildschaden bei Weizen
Auf jeden Fall solltest du gleich eine Weiserfläche anlegen. Geht ja am Acker ganz leicht. Im betroffenen Gebiet ein Stück mindestens 5 x 5 oder besser über mehr als eine Fahrgassenbreite mit Hasendichtem Wildzaun auszäunen. Dort sieht man dann, ob sich der Bestand anders entwickelt als dort wo Rehe hinkönnen. Eine gute Grundlage um mit Jagdverantworlichen über Schadensregulierung zu reden.

Gottfried

  19-12-2016 19:31  Jophi
Wildschaden bei Weizen
Ich weiß ja nicht wie das in Österreich ist, und auch in Deutschland hatte ich schon ewig nichts mehr mit Wildschäden durch Rehwild im Feld zu tun.
Aber ich meine mich erinnern zu können, daß solcher zumindest in D nicht ersatzpflichtig ist.

  20-12-2016 14:07  208
Wildschaden bei Weizen
@koerner südl. Weinviertel

  20-12-2016 22:35  Ferdi 197
Wildschaden bei Weizen
Werden da BIO Flächen von den Rehen bevorzugt?
Im Bezirk Melk NÖ schaut das schon so aus, die Triticale Felder schauen im Frühjahr teilweise aus wie eine Kurzrasenweide!
Wäre ein Auftrag an eine Forschungsanstalt wie z.B. BOKU ob das Wild die BIO Flächen bevorzugen, bei uns schaut das so aus "Wahnsinn".


  21-12-2016 08:06  ijl
Wildschaden bei Weizen
Beobachte dieses Phänomen auch immer öfter.
Nur ist es bei uns umgekehrt.
Unsere Rehe fressen lieber konv. Weizen als die ganzen Disteln Weißwurzen Kamille usw verseuchten Biobestände
Lg


  21-12-2016 08:45  Lammperl
Wildschaden bei Weizen
Was machst du wenn auf der Kontrollfläche dann weniger Ertrag ist?

Es kann ja auch sein das es dem Weizen nichts macht sondern er daduch mehr bestockt.

In Deutschland dürfen Schäfer mit ihren Schafen bis mitte Februar über die Äcker gehen.

Weizen der erst im Dezember gebaut wird, und im schlechtestenfall erst im Februar keimt, bringt auch seinen Ertrag.

Weil es auf die Phase der Bestockung ankommt ab mitte Februar bis mitte März hier entscheidet sich dergroßteil des Ertrages.

LG Lammperl

  21-12-2016 08:59  Century
Wildschaden bei Weizen
100 Rehe ist schon eine Hausnummer, aber wundern tut mich diese Zahl nicht.

In meiner Gemeinde mussten 2015 an die 700 Rehe geschossen werden, und das bei einer Fläche von 47km².

Trotzdem haben wir immer noch einen riesigen Überbestand.

  21-12-2016 10:15  Juglans
Wildschaden bei Weizen
@schaf: Wie würde es aussehen wenn man von den 100 Rehen 70 entnimmt? Ich denke dann waere eine Art " Normalzustand " hergestellt mit der alle Leben könnten.
Die Wildbestaende sind krankhaft überhöht. Und solange wir Bauern diese nicht gnadenlos eintreiben werden die Wildbestaende nur weiter ansteigen.
mfg

  21-12-2016 12:48  Schaf_1608
Wildschaden bei Weizen
@Ferdi
Ich beobachte bei uns, dass sie Rehe gleichmäßig überall sind, nach dem striegeln meiden sie Bioflächen ein wenig ebenso nach Pesitizid Einsatz, aber grundsätzlich sind Rehe wenig empfindlich... Niederwild bevorzugt Bioflächen aber ungemein mehr! Hasen weil sie ja Kräuter lieben und Vögel wegen den Insekten... Dazu gibt es auch eine interessante Studie aus Belgien...

@Lammperl
Interessanter Gedanke... Wenn die Weiserfläche weniger Ertrag haben sollte macht es ja auch nichts, muss er ja niemanden sagen ;-) Aber im Forum würde es mich trotzdem interesssieren...

@Juglans
Wenn du dort 100 Rehe entnimmst hast zu wahrscheinlich eine Woche später wieder 20 dort stehen ;-) Aber das ist ein Effekt der Biotopverteilung...
Kommen wir nun aber auf das zurück was du vermutlich meinst: Überall 70 Prozent der Rehe entnehmen. Wenn man danach nicht konsequent den Zuwachs entnimmt hat man in wenigen Jahren wieder gleich viele Rehe als davor (Kulturfolger, Vermehrungsbiologie...)
Ich kann da sehr leicht reden, weil die Wildbestände bei uns sehr gut angepasst sind und ich dadurch keine Probleme habe. Im Falls von 208 ist das Problem ja ganz obern bereits erklärt: Die Rehe schließen sich in Agarsteppen zu großen Trupps zusammen, dort wo es was zu fressen gibt, Hecken, mehr Winterbegrünungen und Wintergetreide würden die Sache sehr schnell lösen... Keiner würde mehr von zu vielen Rehen sprechen, obwohl noch immer gleich viele da wären... Also alles eine Frage der Betrachtung. Es kommt schließlich drauf an was man sieht, oder sehen will, wir Bauern ärgern uns weil Rehe auf den Feldern sind, die Jäger ärgern sich weil die Landschaft so ausgeräumt ist. Jeder schaut nur auf sich, ich bin der einzige der auf mich schaut ;-)



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