Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?

Antworten: 7
  12-06-2016 20:20  henry.s(h1p1)
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Hallo alle,

ich stehe mittlerweile vor ein kleinen "Dilemma", um es so auszudrücken.

Meine Freundin wird oder muss den Hof übernehmen. Noch nicht jetzt. Die Eltern so meine ich können aufgrund ihres Alter noch min. 10 Jahre alleine diesen Betrieb bewirtschaften. Natürlich hilft Sie immer wieder mit. Wir sind noch nicht so lange zusammen. Aber es gab das eine oder andere Gespräch darüber. Sie ist ein Einzelkind.

Der Hof macht Ackerbau.

So nun zu mir selbst ich habe keine handwerkliche Ausbildung. Mein Vater kommt aus einem Bauernhof. Bin dort bei meinen Opa auch mit aufgewachsen. Dieses ehemalige Gut(Einsielderbauernhof) wurde aber zu einem Reitstall von meinen Onkel schon längst umgebaut. Ich habe keinerlei Erfahrung mit Ackerbau. Bin ein ganz normaler Tagelöhner, wie mein Vater immer so aus Jux und Spaß es sagt.

Als kleines Kind und in der "frühen Jugend" aus eigener Freude und Interesse(ohne Zwang und Druck) mal mit nen Bulldog gefahren oder bei der Ernte (Kartoffeln) mit geholfen usw. -Kleinigkeiten!

Meine Freundin hat den \"Wunsch\" den Bauernhof weiter zuführen.
Am Anfang war das alles kein so brisantes Thema in unserer Beziehung.
Jetzt wird es aber langsam ernst und sie erwartet eben von mir, dass ich mit ihr diesen Weg gehe. Was ich aus ihrer Sicht so oder so auch verstehen muss und auch kann. Sie braucht einen entsprechenden Partner.

Sie stellt es sich eben klassisch so vor, dass ich mich langsam einarbeite. Und mich um den Ackerbau kümmere. Und ich als Nebenerwerb den Bauernhof "führen" darf.

Ich bin, in allen Belangen bisher immer ein sehr kritischer und realistischer Mensch gewesen. Deswegen habe ich genau hier meine berechtigten Zweifel an diesen Vorgang:

1. Es wäre für mich eine Riesenumstellung (allgemein)
2. Sehr wenig Freizeit für mich
3.Ihre Eltern sind mir etwas suspekt in dieser Hinsicht (ist meistens so nehm ich an)
4.(wichtigste Punkt) selbst, wenn alles passt, diese Unsicherheit als Landwirt ist doch unerträglich?
Ich meine ich verdiene zwar nicht wenig mit meine gelernten \"Büro Job\", aber ich habe keine 1000 € am Monatsende frei zur Verfügung die in dem Bauernhof fließen könnten. Für Wartung und was weiß ich denn sonst noch...

Die Landwirtschaft ist für mich Neuland. Sie ist in der heutigen Zeit so meine ich, sehr Hart.
Man muss vieles können und gleichzeitig einiges dafür aufopfern, man wird von Staat total verarscht oder anders ausgedrückt unterdrückt. Das ist meine Sicht als Außenstehender. Die Industrie sorgt dafür und wird dafür sorgen, dass immer mehr Bauernhöfe von allein kapitulieren werden. Traurig aber Wahr. Oder etwa nicht. Das wird immer unmoralischer und aussichtsloser?

Ich frage euch:

Kann ich in einen Landschaftlichen Betrieb "reinheiraten". Mit meinen nicht existierenden Erfahrungen. Ich hab ja nicht mal einen L oder T Schein. Im Grunde alles Neu für mich.
Ich möchte und soll natürlich meine jetzigen Arbeit beibehalten. Das ist ja auch für mich okay. Das ganze so würde mein Vater es sagen sieht nach einen Mondscheinbauern aus.
Aber ich kann es nicht genau sagen. Was da wirklich auf mich zukommt. Und was wirklich der Plan\Absicht meiner Freundin ist oder besser gesagt ihrer Eltern?

Ich kann mir sehr gut vorstellen Landwirt zu werden- ganz ehrlich. Aber Vorstellen und dann es wirklich auch in der Tat umsetzen sind eben zweierlei!

Es ist eben eine extrem schwierige Frage die man wie so oft nicht 100% beantworten kann, aber mir würden ein paar Meinungen( eure ) dazu viel weiterhelfen.

Ich will nicht meine Zeit und auch nicht Ihre Zeit verschwenden. Natürlich liebe ich Sie.
Aber ich bin auch- wie so oft -ein rationell denkender Mensch.

Jedenfalls kann ich sowas nur in Ruhe und nach sehr genauer Betrachtung entscheiden.

Viele Dank







  12-06-2016 20:33  einfacherbauer
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
ackerbau ist jetzt kein großes dilema. sicher zu schaffen.

1. mal wie groß ist der hof
2. sind die maschinen am stand der technik?

3. du musst schulungen besuchen u wissen aufbauen.
4. du musst mehr als die 40h arbeiten. speziell frühjahr u herbst

5. du musst freude an der sache haben.

6. wenn deine schwieeltern nicht mehr in den betrieb einblick haben u deine freundin merkt dass du für deine familie sehr wenig zeit hast, überarbeitet u müde bist u noch dazu nichts großes dabei raus kommt, na dann wird sie dir vorschlagen den hof zu verpachten. des is fix.

  12-06-2016 20:50  Vollmilch
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Hallo!
Um welche Fläche geht es denn? Kann deine Freundin den Betrieb auch alleine bewirtschaften?

Bei entsprechender Flächenausstattung ist ein reiner Ackerbaubetrieb imho recht angenehm zu führen und das Risiko überschaubar.

Wenn man mit selbständigem Unternehmertum nichts anfangen kann ist es vermutlich nicht zu empfehlen, aber deine Freundin übernimmt ja den Hof und nicht du!
Den Traktorschein kann man nachmachen und alles andere ist schnell erlernt und angelesen.

LG Vollmilch

  12-06-2016 21:05  Ferdi 197
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Schaut aus, wie das in Deutschland ist? Aber einen reinen Ackerbauer kann man bald betreiben. Die Freundin wird doch eine Landwirtschaftliche Ausbildung haben, wenn sie ein Einzelkind ist oder? Ansonsten kann man ja selber eine machen. Mit der Arbeitszeit evtl. auf 30h zurückgehen u. denn minder Gehalt können ja die Schwiegereltern dann dementsprechend aufbessern u. im zweiten Bildungsweg eine Landwirtschaftliche Ausbildung nachholen, wenn die Partnerin diese noch nicht hat.


  12-06-2016 22:49  179781
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Ackerbau ist der Betriebszweig, der je Arbeitsstunde noch am meisten Gewinn abwirft. Vorausgesetzt ist natürlich, dass ordentlich gewirtschaftet wird. Weil man aber sehr wenige Arbeitsstunden je ha braucht, muss man, wenn man davon leben will sehr viele ha besitzen. Das ist leider nur bei sehr wenigen der Fall.
Wenn der Betrieb von dem du schreibst finanziell gesund ist und immer halbwegs ordentlich bewirtschaftet wurde, hätte ich keine Bedenken da einzusteigen. Das ist ohne große Belastung zu schaffen und muss auch gehen ohne Geld aus einem anderen Einkommen zuzuschießen. Was anderes ist natürlich, wenn die Vorgänger den Betrieb heruntergewirtschaftet haben. Dann muss man sich das überlegen ob man viel Geld hineinsteckt, damit man dann ein kleines Einkommen damit erzielt.

Gottfried

  12-06-2016 23:03  chris361
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Aber wenn die Freude an der Arbeit fehlt, hilft das alles nix!!!


  13-06-2016 07:57  colonus
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Wie groß ist den der Ackerbau? Das wäre interessant!

Musst du 100 ha bearbeiten oder nur 20ha, das ist ein Unterschied!
Wenn es 20 ha sind kannst du nebenbei arbeiten gehen ab einer gewissen Größe wird's schwer.
Du schreibst eigentlich alles eher negativ also nehme ich an das es für dich innerlich nicht passt oder du eine gewisse Angst davor hast was ich natürlich verstehe.
Außerdem schreibst du davon, dass du jedes Monat 1000 Euro für die Landwirtschaft abdrücken musst, nimmst du das nur an oder hast du schon durchgerechnet wie die Zahlen am Betrieb ausschauen? Was macht deine Freundin beruflich? Hast du mit ihr schon darüber gesprochen und was denkt Sie über deine Zweifel.
Wenn es in eurer Beziehung passt kann man darüber offen sprechen ohne über den anderen diktieren zu müssen. Sollte dies nicht der Fall sein stellt sich die Frage ob es die Wahre Beziehung ist, denn in erster Linie zählt bei mir der Partner und nicht der Betrieb, wohlgemerkt aber bitte das ich ein Nebenerwerbslandwirt bin und nicht im Vollerwerb tätig bin!!
Bei mir steht die LW an 2. Stelle den mein Geld verdiene ich im Job das ist so.


  13-06-2016 12:50  textad4091
Einsteiger- Hof der Freundin- Nebenerwerb ?
Den Anfang auf jeden Fall so wie Riiitsch ihn beschriebn hat, machen. Mitarbeiten, mitarbeiten, mitarbeiten. Auch wenns't in manchen Bereichen vielleicht nix kannst und nix weist- Wie sollst du sonst jemals zum Wissen und zur Praxis kommen. Jeder fängt bei Null an- Manche im Kindesalter am elterlichen Betrieb, jene, deren Partner eine Landwirtschaft besitzt, eben erst später.
Auch wenn es ab und an für beide Seiten Mühsam sein kann und nicht so schnell geht, wie manche es vielleicht wollen- Nicht davon abbringen lassen, Ruhe bewahren, und einfach mal machen.

Dass du deine "Freizeit" (zumindest einen guten Teil) dafür opfern musst, muss auch klar sein. Wenn dir die Arbeit gefällt, siehst du es aber nicht mehr als "opfern" an!

Ich würd sagen, zuerst arbeitest du einmal mit und schaust, wie dir das ganze zusagt- Mit dem rechtlichen (Ausbildung, Kurse, ....) kannst dich später herumärgern ;)
Einzig wegen der Versicherung und Mitarbeit am Betrieb solltest gleich regeln, ich weis aber nicht, wie das in D geregelt ist ...



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