Schafhaltung im Nebenerwerb

Antworten: 11
  14-03-2016 21:56  pannoniaschäfer
Schafhaltung im Nebenerwerb
Hallo,

Ich würde gerne einige Informationen sowie Meinung zum Thema Nebenerwerbslandwirtschaft einholen, ein Besuch bei der zuständigen BH ist bereits geplant allerdings dachte ich mir es ist besser, wenn ich schon im Vorhinein einige Dinge mit Fachkundigen Leuten bespreche.

Meine derzeitige Situation sieht folgendermaßen aus:
Ich bin 24 Jahre alt, arbeite Vollzeit in einem IT Unternehmen und habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen. Eine davon ist die Landwirtschaftliche Fachschule.

Meine Ziele:
Ich möchte ab 2017 ca. Zackelschafe sowie Walliser Schwarznasenschafe in ganzjähriger Freilandhaltung halten.
Eine Vermarktung ist derzeit nicht vorgesehen, da ich allerdings auch vorhabe zeitweise Böcke mit den Mutterschafen mitweiden zu lassen, wird ein Verkauf von Lämmern notwendig werden.
Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Landschaftspflege, allerdings habe ich wie oben schon erwähnt, auch vor die einzelnen Rassen weiter zu vermehren und zur Erhaltung dieser alten Nutztierrassen beizutragen.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen damit ich Nebenerwerbslandwirt werden kann?
Welche Anzahl an Tieren ist Notwendig um Kostendeckend zu arbeiten?
Welche Art von und vor allem wie viel Weidefläche brauche ich?
Welche Kosten kommen auf mich zu? (Versicherungen, Steuern usw.)

Für Informationen und konstruktive Meinungen bin ich sehr dankbar
mfg


  15-03-2016 07:23  Ziegenbua
Schafhaltung im Nebenerwerb
Hast du auch schon eine Fläche die du mit den Tieren Pflegen könntest? Pacht geht sich als Weidefläche mit Schafen wohl nur schwer aus.

Rein zu den Rassen:
Walliser Schwarznasen sind sicher auch als Fleischlieferanten in Ordnung, wenn schon nicht die Lämmer richtig flott sind bekommst vom ausgewachsenen Schaf immerhin einige Würste raus - den Zackelschafen sind sie da weit überlegen.

Die Hörner werden ungefähr das Selbe abwerfen, dafür haben Walliser auch einen nicht zu vernächlässigenden Wert als Zuchttiere.

  15-03-2016 09:12  pannoniaschäfer
Schafhaltung im Nebenerwerb
Danke für die Infos,
Nein Fläche habe ich noch keine, ebenso keine Geräte oder Gebäude ich fange quasi von 0 an.
Du meinst also, ohne Vermarktung von Produkten z.B. Fleisch ist ein Kostendeckendes arbeiten nicht möglich?


  15-03-2016 11:08  Lammperl
Schafhaltung im Nebenerwerb
Vergiss es!

Wegen solcher Träumer wie du es bist, hat die Schafhaltung ihren schlechten Ruf!

Halte ein paar Tiere, brauch nichts Investieren und fahr dann in den Urlaub....

Förderung kassieren wollen, Schafe die keiner will, außer den Hörnern die kannst davon am leichtesten Verschenken!
Diese Hobby Betriebe hab ich eh schon satt!
ZB: Eine kauft bei mir 7 Schafe nach 3 Wochen fragt sie mich ob ich 4 wieder zurücknehme
weil sie packt die Arbeit nicht!
Oder: Ein Andrer kauft mir 22 Schafe ab, im Herbst hat er nur mehr 4 weil die andren ... waren.
Oder: Ein kleiner Hobby Betrieb mit 25 Mutterschafen fragt mich was mit seiner Herde los ist weil er hat letztes Jahr nur 5 Lämmer groß gezogen.

Solche Sachen kommern mit solchen Spinnern dann raus, bzw in die Zeitung.....

Lass die Finger davon! LG Lammperl


  15-03-2016 11:11  borromäus.n1
Schafhaltung im Nebenerwerb
vernünftig wär:
- nicht kopfüber in ein abenteuer stürzen
- alle angebotenen kurse zum thema schafe absolvieren (schur / klauenpflege, rund um die geburt, eines gibt's über den papierkram, stallbau, usw.). findest alles beim lfi, bist heuer damit ausgelastet und lernst schafhalter kennen mit denen du dich austauschen kannst, bzw. hast die möglichkeit kompetenten vortragenden fragen zu stellen.
- einmal alle kosten zusammenrechnen (alleine die wsn kosten 400€ aufwärts. du hast tierarztkosten, kosten für einen unterstand, heu- und strohlager, umzäunung, futter, bzw. gerätschaften zur futtererzeugung, wie löst die wasserversorgung, usw.)
- hast die zeit? im winter in der früh und am abend je eine halbe stunde zum füttern? für regelmässige nachschau? für tierbeobachtung ob eines hinkt oder so?
- sind die tiere ordentlich, durch eine sachkundige person versorgt, wenn du einmal weg bist? (urlaub, spital)
- wenn du die flächen nicht direkt neben deinem haus hast: bringst die zeit auf zum ständigen hin-- und herfahren? nix schlimmer, als schnell angeschaffte tiere, die dann auf irgendeiner leitn mit ungeschnittenen klauen dahinvegitieren weil der besitzer das ganze unterschätzt hat, bzw. nach der ersten euphorie die motivation grob nachlasst.
erfahrungsgemäss ist für 95% der "ich will jetzt schafe halten"-fraktion völlig ausreichend ;) will dir damit deine ernsthaftigkeit aber keinesfalls absprechen.
 

  15-03-2016 11:58  Ziegenbua
Schafhaltung im Nebenerwerb
Ohne Eigengrund wird aus weidenden Schafen nichts werden - somit kommt auch keine "Moderasse" in Frage.

  15-03-2016 14:53  einfacherbauer
Schafhaltung im Nebenerwerb
@panoniaschäfer

machs einfach.
such dir einen dir bekannten schäfer und frag ihm ein loch in bauch. ist sicher besser als hier im forum

was soll daneben gehen?

  15-03-2016 16:42  whitesheep
Schafhaltung im Nebenerwerb
so wie borromäus.n1 geschrieben hat hat es bei ir auch begonnen. zuerst lfi kurs (dipl. Schafhaltung,...) und dann die ersten 4 schafdamen angeschafft. gut eigengrund war vorhanden, aber ein alter ladewagen umgebaut zur mobilen schafhütte war ja ned die hexerei. alter 760 und mähwerk und anderes zeugs zum heuarbeiten war auch vorhanden. pressen hab ich dann vergeben. man kann zu beginn auch heu kaufen bzw. mit benachbarten landwirten bezüglich lagerung und heukauf ballen für ballen sich was aushandeln (machen wir immer noch so beim stroh, kaufen 10 ballen und holen uns die verkäufer wenn wir halt wieder einen brauchen)

und nach dem ersten erfolgreichen winter ist halt ein bock dazugekommen und dann waren schon auch mal 5 lämmer da und so weiter. nach nun 3 jahren sind 32 bei uns am hof, 15 auen, 2 böcke und 15 lämmer....da tut sich schon was.

landschaftspflege wird halt keinen ertrag bringen, wenn dann primär der verkauf von fleisch. informier dich bei schäfern, nsbesondere bei einem von dem du deine ersten schafe kaufen möchtest. lass dich eventuel von dem vor ort beraten wie man was umsätzen könnte bezüglich unterstand, fütterungslösungen, wasser (winter ned vergessen!!!) und probiers aus. veielleicht hast ja genügend überzeugungskraft für 2-3 schafe auf leihgabe...dann siehst selbst wie du zurecht kommst..

so long
sheep

  15-03-2016 17:12  kraftwerk81
Schafhaltung im Nebenerwerb
Zackelschafe zum Anfangen halte ich für nicht ideal. Meine Erfahrungen damit waren eher durchwachsen - die waren mir viel zu nervös. Wenn man das nur als Hobby betreibt will man ja Freude mit den Viechern haben. Da würd ich in erster Linie zutrauliche Tiere anschaffen - am Besten eine widerstandfähige Rasse mit guten Klauen die man womöglich nicht scheren muss. Die 4-5 Heuballen (1200kg) die ein Schaf über's Jahr frisst kannst Dir kaufen ca. €150,-. Unterstand und Auslauf kosten auch nicht die Welt.

Moslems die Dir das Viechzeug ev. abnehmen finden sich auch relativ leicht...



  15-03-2016 17:38  borromäus.n1
Schafhaltung im Nebenerwerb
@kraftwerk:
bei 1200kg jahresbedarf pro schaf fütterst aber schon ordentlich rein? 3kg / tier /tag reicht mehr als aus, auch für schwerere rassen, dass die qualität stimmt ist selbstredend.
mit 1200kg jahresbedarf steht das schaf auch ganzjährig nicht auf der weide, so sollte man schafe nicht halten. nur a bissl unstrukturierter auslauf ist mmn nicht tiergerecht.
und sie einem moslem verkaufen, also abgabe an den endverbraucher, das würde ich keinem meiner tiere zumuten, nie im leben.
in der regel spielen sich die als schlachtexperten auf, haben dann ein nicht optimal geschliffenes messer und wenn sie schlachten, dann wird das tier brutal festgehalten, meist von helfern, der kopf hochgezogen und der sch(l)ächter beginnt bei der gurgel hin und herzuschneiden. dauert dann eine gefühlte ewigkeit bis endlich die schlagader durch ist.
selbst mehrmals in ihren heimatländern gesehen und nur weil sie zu uns kommen ändert sich die technik auch nicht.
und: du kannst so einem hundertmal sagen, dass er besser mit einem schlanken, spitzen, perfekt geschliffenen messer hinter dem ohr einsticht und dann durchzieht, er macht es wieder nach seiner methode, ganz einfach weil man das immer schon so gemacht hat.
ich würde überhaupt keinem endverbraucher ein schaf verkaufen, ausser ich weiss, dass er weiss, was er tut.
einem schlachthof so nebenbei gesagt aber auch nicht. man denke nur an das vgt-video vom weizer schlachthof - so ein ende hat niemand verdient. wenn, dann will ich bis zum schluss dabei sein und sehen, dass alles passt.

  15-03-2016 17:58  kraftwerk81
Schafhaltung im Nebenerwerb
die Anfrage lautet ja - ohne Eigengrund - also wär halt ein Auslauf und Heufütterung naheliegend - und auch zum Einstieg am Günstigsten. Schafzaun kostet ein Vermögen!

1200kg sind so ungefähr die Erfahrungswerte von meiner Hobbyschafhaltung hochgerechnet auf reine Heufütterung wobei ein Teil vom Heu natürlich auch als Einstreu dient.





  15-03-2016 20:05  Mogwai
Schafhaltung im Nebenerwerb
Kauf dir lieber Hühner da hast du mehr davon, Schaffleisch ist nicht Jedermanns Sache und vorallem brauchst dafür auch wieder nen Schlachtraum wenns legal sein soll.

Hühner sind da genügsamer und Eier kann ein jeder gebrauchen.

Aber wennst auf Schafe stehst dann mach nur.


Mfg



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