Antworten: 7
Waldbesitz - Handhabung?
Hallo!
Ich bin noch kein Landwirt!
(Danke an der Stelle an alle die mir im vorigen Forum geholfen haben!)
Wenn ich mir den Grund kaufen würde (10ha, davon viel Wald, etwas Felder und Wiesen) dann könnte ich mit Holz aus dem Eigenwald heizen.
Wie sind die Gesetze, wenn man Bäume fällt, dass man diese Nachplanzen muss und welche Bäume man fällen darf?
Wie muss man einen Wald behandeln:
1. Fall: Wie ist die Handhabung VOM GESETZ vorgeschrieben?
(sprich: Porkenkäferbefall, kranke oder umgefallene Bäume, ...)
2.Fall: NICHT GESETZLICH GEREGELTE HANDLUNGEN damit der
Wald nicht kollapiert, oder sich Schädlinge ausbreiten,......
Danke
Waldbesitz - Handhabung?
Hallo!
Grundsätzlich kannst Du mit Deinem Wald machen, was Du willst. Auch Borkenkäfer züchten. Du mußt blos verhindern können, das sie zum Nachbarn fliegen, weil der könnte sonst den Schaden bei Dir einklagen.
Bezüglich Rodung oder Aufforstung sind natürlich Bewilligungen einzuholen, genauso für eine Teilung in Stücke unter 2ha. Bei einen halbwegs vernünftig bewirtschafteten Plenterwald hast Du von Kammer/Förster aber ziemlich Ruhe.
Gruß F
Waldbesitz - Handhabung?
Danke sehr!
Aber für das bisl Brennholz für´s Haus muss ich mir nix holen vom Amt´l, oder?
Wie gut kann man einen Wald, ein Feld oder eine Wiese (Lage Nähe Jauerling) verpachten? Eh billig! Oder interessiert das heut keinen Landwirten mehr weil jeder selber alles hat?
Und noch was: Wenn ich normal als Schlosser arbeite, muss ich dann beim Kauf solchen Grundstücks sofort nebenbei selbstständig ein Gewerbe (oder wie immer das bei Landwirtschaft heisst) anmelden oder erst wenn ich etwas bewirtschaften will?
Was wenn ich nur Pferde einstellen will und dafür manchmal Heu von den Wiesen hole? Das fällt doch hoffentlich unter privat hoff ich?
Nur dass die Einstellgebühr unter Nebeneinnahnen fällt ist mir klar!
Waldbesitz - Handhabung?
Hallo!
Ich würde Dir raten, den "landwirtschaftlichen Betrieb" bestehend aus den Grundstücken soundso, Einlagezahl soundso, in Pausch und Bogen zu kaufen/übernehmen. Es ist dazu ja sowieso die Zustimmung der Grundverkehrskomission notwendig, diese kann nämlich beim Verkauf von einzelnen Grunstücken zugunsten eines etwaig daran interessierten Landwirtes entscheiden, dann ist der Kauf für Dich passé ....
Und auch wegen der Grunderwerbssteuer ist das wichtig, als "Landwirt" sparst Du Dir da einiges. Für etwaige Einkünfte aus dieser Landwirtschaft gibt es dann einen Einheitswert, nach diesem wird besteuert, eine Buchhaltung oder Einnahmen-Ausgaben Buchführung ist nicht vorgeschrieben. Das erledigt normalerweise das Finanzamt bei der grundbücherlichen Umschreibung. Du mußt Dich dann lediglich bei der Kammer und bei der SVB für die landwirtschaftliche Unfallversicherung anmelden.
Gruß F
Waldbesitz - Handhabung?
Bin ich aber auch schon "Landwirt" wenn ich das neben meinem Hauptberuf erledige, oder nur wenn ich hauptberuflich Bauer bin??
Wie mach ich das jetzt am g´scheitesten?
(Muss ja nicht unbedingt auf einen Steuernachlass verzichten müssen, weil mitn Geld i´s schlecht her bei uns, aber wir wollen uns unbedingt den Traum vom Bauernhof erfüllen, Tiere halten, Heu selbst holen, Holz machen, ......)
Nur leider ist das als "Neuling" dann Hauptberuflich nicht machbar weil ich mich nix auskenn und aber finanzielle Fixkosten bei der Bank und auf den Grund habe!
Bitte Hilfe! Wenn wer irgendwelche Tipps hat!
Waldbesitz - Handhabung?
Hallo!
Sobald Du einen Einheitswert und dazu eine LFBIS-Nr. hast, bist Du "praktizierender" Landwirt, egal welchen Beruf Du sonst hast. Obwohl, etwas Hintergrundwissen würde nicht schaden, und für Fälle wie Dich gibt es die Abendschule (auch ich habe einen anderen Beruf gelernt und den Facharbeiter erst später nachgeholt).
Als tierhaltender Betrieb (2 GVE) ist es zB. auch einfacher, Ausnahmen bei der Bauordnung zu bekommen, oder man kann die Kanalanschlusspflicht (je nach Bundesland unterschiedlich geregelt) umgehen.
Um konkrete Tips geben zu können, ist aber die Materie in ihrer Gesamtheit zu komplex (Bewirtschaftung/Tierhaltung/Waldwirtschaft!!!), das würde den Rahmen des Forums sprengen.
Dazu wäre es nicht schlecht, wenn Du dich an jemanden "anlehnen" könntest (Vorbesitzer, Nachbar), der Dir im Fall des Falles mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn da wird sicher noch allerhand "auftauchen".
Halte erst mal Einsicht ins Grundbuch und schau Dir die Lastenfreiheit (oder Nichtlastenfreiheit) der für dich interessanten Grundstücke an, damit Du weißt, welche Rechte und Pflichten (Fahrtrecht, Wasserrecht, Hypotheken, ...) Du damit "erwirbst".
... Und bleib bitte bei EINEN Thread!
Gruß F
Waldbesitz - Handhabung?
Hallo!
Es gibt wahrscheinlich zu viel, was für einen Landwirt selbstverständlich ist, für dich aber zu erklären wäre, um es hier im Forum zu behandeln. Grundsätzlich würde ich mich an deiner Stelle bei deiner Landwirtschaftskammer informieren. Zum Wald: Wald verpachten ist sehr unüblich. Die Nutzung ist an das Forstgesetz gebunden. (Hiebsunreife, genehmigungspflichtige Nutzungen, Wiederbewaldungsfristen usw.) Für kleinräumige, Nutzungen hat man aber sehr viel Spielraum. Aber auch hier gilt: Informiere dich bei der Kammer, einem befreundeten Landwirt usw. Für die Führung eines landw. Betriebes ist eine landw. Ausbildung zur Teilnahme an Förderprogrammen notwendig. Wie schon erwähnt kann man dies aber Nachmachen.
Viel Glück!
MaSi
Waldbesitz - Handhabung?
Sie sollten sich unbedingt an ihre Landwirtschaftskammer bzw. Forstkammer wegen der rechtlichen Situation wenden. Die können qualifiziert und rechtlich verbindlich Auskunft geben.
Wenn Sie "nur" auf "preiswerteres Holz" aus sind, sollten sie sich erst mal beim Forstamt als Selbstwerber eintragen lassen. Ich kann jedoch eigentlich nur davor warnen: Es gibt wohl kaum ein gefährlicheres Hobby als Waldarbeit. Arbeiten mit Sägen deshalb nie ohne "Führerschein" oder Sägeseminar und niemals ohne umfassenden Arbeitsschutz,.
Aber eigentlich empfehle ich lieber: Mehrere Angebote einholen und dann ausreichend Holz kaufen.
Waldbesitz ist in unseren Breitengraden wenig rentabel: Die durchschnittlichen Renditen liegen deutlich unter 5 Prozent. Deutlich rentabler ist statisch gesehen Waldbesitz in den Tropen. Der Tropenholz—Index NCREIF wies in den letzten 25 Jahren eine Durchschnittsrendite von über 15 % p.a. (nach IRR) auf. Das ist mehr, als jeder Aktienindex.
Lieber also Holz kaufen und das Geld besser in Tropenholzinvestments investieren. Zum Beispiel in die SChweizer Precious Woods- Aktie oder in die Baumsparkasse.
Das Forum wurde am 21.01.2021 geschlossen und ist für unsere User als Archiv einsehbar.
Das neue Forum der Fachzeitschrift LANDWIRT finden sie hier!
Wir bitten um Ihr Verständnis!