Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

07. Aug. 2014, 10:24 DJ111

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

Nun sollen weitere Flächen als Naturschutzgebiete ausgewiesen werden. Die Interessen der Eigentümer sind da eigentlich wenig gefragt. Mich betriffts (bis jetzt) Gott sei Dank noch nicht persönlich. Aber man könnte sich schön langsam fragen, ob denn das Ziel verfolgt wird, das ganze Land als Freilichtmuseum mit sattelitenüberwachten Landschaftselementen und freilaufenden JA-natürlich-Schweinderln auszuweisen? Da werden Erinnerungen an die apokalyptische \"Piefke-Saga\" wach ;-) mfG, DJ

Antworten: 8

07. Aug. 2014, 10:53 ZMureck

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

Hallo Leute, Nicht nervös werden!!! Man sollte natürlich in einem Naturschutzgebiet die landw. Prokuktion auf "mit der Natur" umstellen. Das sollte bereits geschehen, sobald eine Discussion entsteht, daß man dadurch Betroffener wird. Ich kenne viele Betroffene, welche beim Übergang auf Naturschutzgebiet sehr laut waren. Jetzt hat sich gezeigt, daß sie ja sogar viel besser fahren , als zuvor . Da hört man natürlich nichts mehr. Hab gestern eine Discussion mit Landwirten gehabt = " Der Maiswurzelbohrer zerstört alles" Naja, hab den Leuten dann erklärt, daß wir Menschen vor ca. 45 Jahren auf den Mond geflogen sind - und gleich wieder zurück. Das war schon ein techn. menschliches Kunstwerk. Jetzt habt ihr enorme Schiss vor diesem kleinen Käferlein? . Es sollte sich schon schön langsam herumsprechen, daß auch am Land innovation gefragt ist. Fürchten war im Mittelalter gerechtfertigt.

07. Aug. 2014, 10:56 Christoph38

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

Bei uns wurden massiv Grünkorridore ausgewiesen. Basis war eine Studie die das Land in Auftrag gegeben hat, die aber natürlich geheim ist, also den betroffenen Grundeigentümern nicht zur Verfügung gestellt wird.

07. Aug. 2014, 11:19 helmar

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

Hier, lieber Zmureck würde in vielen Fällen wohl über die Rechte des Grundeigentümers beinhart drüber gefahren. Ich nehme an dass auch dir ein Stück Grund und Boden gehört.......und du natürlich gern dieses für die Natur und "natürliches Bauer sein" zur Verfügung stellen würdest. Schweine in Freilaufhaltung wären da eine tolle Sache, oder nicht? Mfg, Helga

07. Aug. 2014, 16:24 Mascher88

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

Liebe Helga, Den Zmurek andere Sichtweisen zu erläutern, hat sich als sehr mühsam und quasi nutzlos herausgestellt! Ist auch nicht nett, hier jemanden zu berichtigen, der offenbar mit Gottes gnädiger Weisheit gesegnet wurde. Wünsche dir aber weiterhin viel Glück ihn in seiner sehr extremen Sichtweise doch mit einem etwas realerem Weltbild zu konfrontieren. mfg Mascher

07. Aug. 2014, 18:50 Darki

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

@DJ Hast Angst? Also eines gehört auch mal gesagt. Bin das letztemal von Villach bis ins Maltatal gefahren, dort standen links und rechts auf vielen, vielen, vielen Kilometern, \"Mähfertige\" Wiesen; Weisst was komisch war? dass auf der ganzen Strecke nicht EINE EINZIGE BLÜTE von irgendeiner Wiesenblume zu sehen war! -> Stellst Dir das als Zukunft vor?????? Da sind mir Natura Gebiete lieber, ehrlich gesagt! Und für Zwangsenteignung für das öffentliche Interesse bin ich sowieso!

07. Aug. 2014, 19:00 DJ111

Stille Enteignung durch Naturschutz/Natura 2000

@ Darki: Mich wird's so schnell nicht betreffen, wie gesagt. Du bist ja eher im Wald zuhause - nach deiner Selbstbeschreibung. Dann stell dir mal vor, dein Wirtschaftswald wird von heut auf morgen als Schutzwald ausgewiesen und darf nur mehr sehr eingeschränkt genutzt werden. Da wäre ich dann aber neugierig wie du dazu stehen würdest ;-)

20. Okt. 2014, 09:06 Niclas

Stille Enteignung durch NaturschutzNatura 2000

Den Grundgedanken der Natura 2000-Gebiete und diverser Naturschutzmaßnahmen, finde ich schon sinnvoll. Auch die Informationen zu Artenschutz und Naturvielfalt sind für mich willkommene Informationen. Wir Extensiv-Landwirte haben in den letzten Jahrzehnten, bzw. sogar Jahrhunderten von Jahren, durch unsere Beobachtungen, Bewirtschaftung und weitergegebenen Erfahrungen unserer Alten, so wertvolle Flächen erschaffen, das die jetzt als Naturschutzgebiete mit internationaler Bedeutung ausgewiesen werden und darauf können wir stolz sein. Allerdings gibt es aus eigener Erfahrung, häufig Probleme mit der ausufernden Bürokratie der Naturschutzbehörden. Die Behörden degradieren den Landwirt zu einem notwendigen Hilfsmittel, den man durch Fördergelder und Zwangsmaßnahmen, gefügig machen will nach dem uralten Motto „Zuckerbrot und Peitsche“. Mittlerweile muss ein enormer Zeitaufwand für Planungen, Anträge, Bewilligungen, Besichtigungsterminen und Kostenerstellung aufgewendet werden, die viel Zeit von der eigentlichen Landschaftspflege wegnehmen. Immer wieder gibt es Probleme mit, durch die Naturschutzbehörde ausgewiesenen FFH-Flächen, die aber dem Landwirt nicht mitgeteilt werden. Es wird aber darauf hingewiesen, dass sich der Bewirtschafter bei der Behörde informieren kann. Ich muss mich also ständig bei den Ämtern über ihre Ideen und Änderungen schlau machen. Die Behörde möchte vorher genau wissen, wo, wann, was und welche Fläche ich pflegen will. Wie hoch, breit und alt das Gebüsch ist, das ich entfernen will. Was wird dazu für ein Gerät benutzt. Astschere, Mulcher oder große Maschinen. Das Pflanzgut darf nicht auf der Fläche liegen bleiben oder verbrannt werden, wegen Eintrag von Nährstoffen. Ein Besichtigungstermin ist zwingend erforderlich, damit besonders wertvolle Pflanzen von dem Fachpersonal, gekennzeichnet werden können. Wir sind ja zu doof um sowas zu erkennen. Die beantragten Maßnahmen müssen dann zeitnah erfolgen. Außerdem verändern sich in letzter Zeit die Mähwiesen und Weiden durch untersagte Düngung wesentlich in der Artenzusammensetzung und Vielfalt. Ich beobachte bei uns immer mehr Weide- und Wiesenflächen, auf der vermehrt stark zehrende Pflanzen wie Klappertopf oder sehr giftige Pflanzen, wie Herbstzeitlose auftreten, die für die jungen und unerfahrenen Weiderinder absolut ungesund sind. Am Anfang hieß es noch, die Bewirtschaftung der Flächen können wie bisher weitergeführt werden. Ja, von wegen. Wer bringt eigentlich später den Pflanzenbestand wieder in Ordnung? Ich meine jetzt die artenreiche Vielfalt in den Bergregionen nicht die intensiv bewirtschaftete Fläche im Flachland. Die Naturschutzbehörde wird von einzelnen Fachpersonen schon darauf hingewiesen aber bis sich in so einem unflexiblen Verwaltungsapparat was ändert dauert Jahre wenn nicht Jahrzehnte. Das kann´s nicht sein. Wenn hier von mir aus Unkenntnis, irgendwelche Darlegungen nicht stimmen sollten, unterrichtet mich bitte. Erfahrungen von anderen Bewirtschaftern sind immer willkommen. Hier zwei interessante Berichte über das Thema. http://www.grundbesitzerverband-brandenburg.de/index.php/themen_depeschen/vollzug-von-ffh-managementplaenen-durch-die-naturschutzbehoerden-im-widerstreit-zu-dynamischen-reaktionsweisen-der-natur-und-essentiellen-beduerfnissen-der-bodennutzung/ und http://www.thur.de/philo/uvu/uvu4.html Hier einige Merkblätter von Eingriffsregelungen, Artenschutz, Landschaftspflege, etc. zur Info im Beispiel Baden Württemberg http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/200/?COMMAND=DisplayDir&FIS=200&OBJECT=50002&MODE=BER&ORDER=TITEL Finanziell wurden schon vor fast 10 Jahren für den Ausgleich, EU-weit 1€ Milliarde und für die Verwaltung 50€ Milliarden bereitgestellt. Siehe auch http://www.eu-natur.de/attach/201/Argumentesammlung_Finanzbeschluss_Auswirkung-D_neu_Sept06.pdf

20. Okt. 2014, 10:30 Century

Stille Enteignung durch NaturschutzNatura 2000

@Goldhafer: Du legst super dar was in unserem System falsch läuft.

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