Einheitswertfeststellung neu

Antworten: 41
  08-04-2014 07:17  bauermartin
Einheitswertfeststellung neu
Habe im vergangenen Jahr meinen Betrieb, den ich gepachtet habe, von 30 auf 50 Zuchtsauen aufgetockt und bin gerade dabei den Maststall fertigzustellen damit ich die Tiere selber mästen kann. Zur Zeit habe ich ca. 35 ha Ackerfläche.
Gestern war ich bei einer Infoveranstaltung zur neuen Einheitswertfeststellung und da hat es mich schon ziehmlich getroffen!
Wie es ausschaut wird mein Einheitswert durch den Tierbesatz richtig ansteigen und ich wede um einiges mehr zahlen müssen.
Hingegen wird sich bei den reinen Ackerbauern nicht sehr viel ändern und das ist wirklich unfassbar was da unsere sogenannte Vertreter ausverhandelt haben. Ein Ackerbauer hat wenn überhaupt die halbe Arbeitszeit im Jahr gegenüber einen Viehhalter und muss nicht 365 mal in der früh aufstehn, kann Urlaub machen und ... und als Viehhalter wird man dafür dass man ständig ums überleben kämpft bei den Schlacht und Futterpreisen voll abgestraft fürs arbeiten.
Was ist eure Meinung dazu?

  08-04-2014 07:31  Wicki
Einheitswertfeststellung neu
Hallo!

Wieso wirst du nicht auch ein Ackerbauer, wenn alles so rosig ist für die Ackerbauern?
Wenn du ständig ums Überleben kämpfen musst solltest du etwas ändern!

  08-04-2014 07:52  Peter1545
Einheitswertfeststellung neu
Du sagst es ja selber dass du einige Zeit im Stall stehst. Ich vermute mal dass du es nicht per Spass machst und auch was mit den Schweinen verdienst - ist es da dann nicht naheliegend dass man dafür Steuern zahlt? nur weil die Viehbauern früher gewisse Privilegien genossen, muss es dann auch in Zukunft so sein?
Ich habe auch Vieh, ich weis zwar noch nicht genau wieviel mein Ehw steigt aber finde es fair!

  08-04-2014 08:15  helmar
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Es ist halt nur zu hoffen dass, wenn auf Grund des EHW alle Abgaben, Steuern, SVB-Beiträge steigen, sich das auch auf die Pensi auswirkt.
Mfg, Helga


  08-04-2014 08:48  dorni
Einheitswertfeststellung neu
Ist doch immerwieder toll was der BB für uns leistet!!!!
Aber ein Ziel haben sie erreicht, die Bauern untereinander aufzuhetzen.
mfg

  08-04-2014 08:59  bauermartin
Einheitswertfeststellung neu
Wenn ich genug verdiene bin ich auch bereit Steuern zu zahlen. Ich habe mir auch schon überlegt in die Buchhaltung einzusteigen, denn dass wäre von den Abgaben sicher am fairsten - bei einem gutem Jahr zahlt man mehr bei einem schlechten weniger. Aber da ich fast alles selber mache damit meine ich selber bauen, alle Reparaturen selber mache, eigenes Futter, keine neuen Maschinen usw. werde ich in diesem System draufzahlen.


  08-04-2014 09:39  Fluxi
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ja,liebe leule,und im Waldviertel genauso in vielen hügelgebieten werden alle Ackerbauern soviel zur allgemeinen solitariät unter den berufskollegen

  08-04-2014 11:22  pepbog
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Ein Bauer jammert: ich verdien nichts, zahl nur drauf !!
darauf guter Rat: "sperr doch zu !!
darauf der super darauf zahlende Bauer-Geschäftsmann:
UND VON WAS SOLL ICH DANN LEBEN ????


  08-04-2014 12:24  Interessierter
Einheitswertfeststellung neu
pepbog, natürlich ist die Antwort zutreffend, er lebt wie vermutlich auch ich, aber auch viele andere, von der Substanz des Betriebes.

  08-04-2014 13:10  179781
Einheitswertfeststellung neu
Die Mehrhait der Bauern ist doch für die Pauschlierung. Dss die mit Ungerechtigkeiten verbunden ist, ist auch klar, aber das geht bei dem Sysstem nicht anders.
Wenn alle eine Buchhaltung machen müsssten, und ihre Abgaben nach cem tatsächlichen Einkommen berechnen, wäe das Problem vom Tisch. Und die, die nichts verdienen, müssten dann überhaupt viel weniger zahlen, wähend diejenigen die gut verdienen mehr zur Kassa gebeten würden.

Gotfried

  08-04-2014 13:33  colonus
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@179781

Hallo, ich bin zwar kein Steuerprofi, aber ich vermute folgendes:

Du hast absolut Recht, das die merheit der Bauern eine pauschalierung möchte, aber ich vermute die SVB, Finanzamt, usw. möchte noch viel mehr das die pauschalierung bleibt.

Warum???

Die Großbetriebe sind eh in der Buchhaltung und durch die Pauschalierung können die Kleinbetriebe auch geschröpft werden. Denn wenn alle Kleinbetriebe in die Buchhaltung gehen wird sich bald herausstellen das nicht viel überbleibt!!! Also, das viele zb. keine SVB zahlen müssten und das wollen die ja nicht, ODER?

  08-04-2014 13:58  JD6230
Einheitswertfeststellung neu
Naja, an und für sich hat es jetzt auch schon tierzuschläge für die luf-Betriebe gegeben. Jedoch waren die Finanzämter da nicht dahinter (außer ein paar Bezirke in österreich)

in meiner Ausbildung habe ich einmal gehört, dass wenn sich der tierbestand nachhaltig ändert (also mit jedem Stallbau) MUSS ein neuer Einheitswert festgestellt werden.

ich zB habe 2008/2009 einen neuen Stall gebaut, 2013 kam vom Finanzamt ein feststellungsformular per 1.1.2011. ein Monat danach der neue EHW-Bescheid: Viehzuschläge mehr als vorher (ist mir ja auch klar-es sind mehr tiere da) aber auch der EHW für die Ackerfläche wurde höher.
bei 50 ha und ca 200 VE habe ich seither einen EHW (gesamtbetrieblich) von ca 95.000 EUR (davor durfte ich mit 72.000 EUR zufrieden sein)

und dann kamen die entsprechenden Briefe:
- SVB
- Gemeinde (Grundsteuer)
- FA (Abgaben von luf Betriebe,...)
- .....

  08-04-2014 15:48  bauermartin
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Möchte gerne mal wissen wieviel man bei so einem hohen Einheitswert Kirchenbeitragssteuer leisten muss?

  08-04-2014 17:44  179781
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colonus, da hast du Recht. Bei den "Kleinen" würde es vor allem in Gebieten mit schlechten Böden, einige erwischen, die wesentlich mehr verdienen, als mit dem Einheitswert herauskommt. Auf der anderen Seite kämen aber noch viel mehr Betriebe bei der SVB wesentlich mit den Einzahlungen herunter. Und das will man tunlichst vermeiden.

Bei der Kirchensteuer kommt es drauf an, bei welcher Kirche du bist. Es gibt welche die erwarten 10 % des Einkommens und bei Besserverdienern noch mehr. Die katholische Kirche gibt es billiger als die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft. Die verrechnet den gleichen %Satz, aber vom versteuerten Einkommen, während die Gewerkschaft vom steurpflichtigen rechnet.
@ bauermartin
wenn du mit deinen Zuchtsauen so schlecht verdienst, dass du auf einen kleinen Ackerbauern schon einen Neid haben musst, dann solltest du schleunigst was unternehmen, um herauszufinden, wo das Geld bei dir danebengeht. Gut geführte Zuchtsauenbetriebe verdienen durchaus ein ordentliches Einkommen.

Gottfried

  09-04-2014 07:04  pouzity
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Hallo Woodster, betreffend zu Deinem letzten Satz: ...und diese Versprechungen waren sogar überall im TV, Radio, Live-Konfrontationen, etc. zu sehen, hören und lesen...alles ist nachzuverfolgen was versprochen wurde!!!!...stell´ Dir einmal vor, Du hast einen Betrieb und Angestellte und vereinbarst mit diesen was in nächster Zeit zu tun bzw was zu erledigen ist. Siehe da, die Angestellten machen aber alles anders als vereinbart wurde. ...z.B. du hast eine Durchforstung im Bestand vereinbart, aber die Forstarbeiter machen einen Kahlschlag im 40 jährigen Bestand....oder z.B. der Koch kocht heute nicht das Menü was auf der Speisekarte steht, sondern, weil er heute keine Lust zu kochen hat, macht er nur eine Suppe als Menü und soll genau so viel kosten......was machst Du mit solchen Angestellten ????? fristlose Kündigung, Schadenersatz, usw... und willst nie mehr etwas hören von solchen Personen.....Wie ist es aber in der Politik??????? wie ich schon oben geschrieben habe, sind alle diese Versprechungen die von Politikern vor den Wahlen gemacht wurden aufgezeichnet. Warum werden diese A....... nicht jetzt zur Verantwortung gezogen...wenn Dich Dein Angestellter anlügt schmeißt Du ihn raus und machst Du noch eine Anzeige wenn nötig. Aber die Politiker können öffentlich lügen und werden nicht zur Verantwortung gezogen. Alles eine Frechheit was da abgeht....!!! Alles das mieseste was es gibt !

  09-04-2014 07:56  colonus
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@ pouzity:

Wenn eine Partei mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet ist kann Sie auch alle Punkte welche Sie vor der Wahl "präsentiert" haben umsetzten.
Da aber absolute Mehrheiten seit langem nicht mehr exestieren müssen "kompromisse" unter den Regierungspartein gefunden werden.

Das ist bitte die Aussage von Politikern auf die oft gestellte Frage, warum Wahlversprechen nach der Wahl nicht 1 zu 1 umgesetzt werden.

Einfach Lösung: umstellung auf Mehrheitswahlrecht

  09-04-2014 08:03  179781
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In deinem Vergleich verwechselst du aber etwas grundlegendes puzity. Die Regierungsmannschaft besteht nicht aus unseren Angestellten, denen wir klare Anweisungen geben können. Das sind sozusagen die Geschäftsführer und Vorarbeiter, die "wir" selbst ausgewählt haben und auch bezahlen.
Die haben einen 5 Jahresvertrag, während dem wir sie nur schwer kündigen können. Wenn sich also im Nachhinein herausstellt, dass die ihren Job nicht so machen, wie wir uns das vorstellen, dann haben wir die Falschen ausgesucht und haben erst in 5 Jahren wieder die Chance andere auszuwählen. Das Problem ist nur, wo findet man besseres "Führungspersonal"?
Im Zusammenhang mit dem Einheitswertsystem liegt das Problem allerdings nicht bei der Regierung, sonderden bei den Bauern selbst. Die haben sich mehrheitlich an dieses längst überkommene System geklammert. Und zu glauben, das man damit immer steuerfrei und mit geringen Belastungen durchschlüpft ist doch mehr als blauäugig.

Gottfried

  09-04-2014 08:08  Josefjosef
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Ihr müßt das so sehen:
Der Bauer mit Tierhaltung ist der Böse Bauer, weil er zuviel Schadstoffe in die Luft entlässt.
(Also nicht er persönlich!)
Der Ackerbauer ist der Gute, weil er in der Bilanz sogar Sauerstoff erzeugt und pro ha viel weniger Treibstoff
vergeudet, als der Viehbauer.
So gesehen, wird die neue Regelung des EHW passen.
Nur wird den Bauern diese wichtige Info von den Entscheidungsträgern vorenthalten.
Vorsicht! teilweise ernst gemeint.
grüße
Josef


  09-04-2014 09:25  pouzity
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Hallo 179781: aber irgendwie sollte man denen doch ein Minimum an Gehirnschmalz zumuten können. Die Gewählten sind ja nicht irgendwie auf der "Nudelsuppe" daher geschwommen gekommen. 99 % (Annahme) haben einen akad. Titel, jahrelange Erfahrung in "Wort und Schrift", etc etc. Aber trotzdem sollte irgendwo die Grenze gesteckt sein. Dieser kennt sicher keine: http://www.youtube.com/watch?v=X2MLSZeEoUM


  09-04-2014 10:01  179781
Einheitswertfeststellung neu
@josefjosef
So wie du es darstellst, ist es nur in den Augen jener, die von ihren eigenen Umweltbelastungen ablenken wollen und deshalb anderen den Schwarzen Peter zuschieben.
In der Agrarpolitik gibt es aber auch viele führende Köpfe (oder sollte man da ein anderes Körperteil einsetzen?), die soweit abgehoben sind, dass sie normale Viehhalter sowieso für Dodeln halten, aber das ist eine andere Geschichte.

Gottfried

  09-04-2014 11:37  Peter1545
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@pouzity: Jetzt schimpft jeder und vor der nächsten Wahl ziehen sie das gleiche wieder ab und werden genauso wieder gewählt. Du wirst sehen!

  09-04-2014 12:08  Josefjosef
Einheitswertfeststellung neu
@Gottfried

und warum werden die Viehhalter für Dodeln gehalten?
Weil sie sich alles gefallen lassen, und sie von der Politik am besten verarscht werden können.
So läuft es. Und solange sich der "Dodel" sich nicht mal aufrafft und sich auf die Hinterbeine stellt,
wird sich nichts ändern.
Das ist jetzt von mir böse geschrieben, aber es ist Tatsache.
grüße
Josef


  09-04-2014 12:34  dorni
Einheitswertfeststellung neu
Wenn die Feststellung gerecht ablaufen würde, müsste eigentlich der Einheitswert sinken!
Denn die Einkommen sind seit der letzten Hauptfeststellung nicht gestiegen!!
mfg

  09-04-2014 13:48  Josefjosef
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@dorni
so ungefähr hast schon recht,
zumindest müßten die ganzen Hebesätze für Steuern usw. , sowie Berechnungen der SVA wieder mit der gleichen
Berechnungsgrundlage von damals ( wie der letzte EHW-Bescheid) herangezogen werden.
Dieses Lied spielt es aber nicht.
Eher das:
Bauer, spiel mir das Lied vom Tod.

grüße
Josef


  09-04-2014 15:02  Halodri
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Ich bin auch Zuchtsauenhalter und muß mit einer verdoppelung meines Einheitswertes rechnen. Hauptgrund ist dass etliche Parameter in der Besteuerung zu Ungunsten der Zuchtsauenhalter verändert wurden. Die VE (steuerliche Vieheinheit) wurde von 0,3 auf 0,35 je Zuchtsau erhöht.Des weiteren wurde der Steuerfreibetrag für die ersten zehn Hektar von 3 VE auf 2VE gesenkt.
Fazit der Geschichte ist das der Familienbetrieb mit geringer eigener Flächenausstattung übermäßig stark belastet wird. In Zukunft werden bei Stallneubauten wahrscheinlich nur mehr GesmbH etc. gegründet und Schweine in richtig großen Einheiten gehalten werden. Der Familienbetrieb wird Geschichte werden.
Also alles was sich der Konsument und Steuerzahler wünscht.

  10-04-2014 06:54  bauermartin
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Das ganze System ist genau darauf ausgerichtet, Familienbetriebe richtig abzukassieren.
VE Schlüssel für Mastbetrieb 0, 06 pro Schwein und für geschlossenen Betrieb 0, 07.
Was soll dass den? Schwein ist Schwein. Man hat ja genauso die VE für Sauen und Ferkel.
Das sind bei 1200 verkauften MS 12 VE und somit umgerechnet ca. 3000 € EHW für nichts!
Und das soll noch irgendwas mit Gerechtigkeit zu tun haben?!

  10-04-2014 06:55  sturmi
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Wie in allen anderen Branchen wird auch in der Landwirschaft der Mittelstand ausgedünnt.
MfG Sturmi



  10-04-2014 07:07  JD6230
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@Bauer_Martin:

bei MS und FErkel zählen die Verkauften stück pro Jahr --> der geschlossene verkauft keine Ferkel, also werden diese gleich den MS zugerechnet.
bei Zuchtsauen zählt der Durchschnittstierbestand.

VE Mastschwein aus zugekauften Ferkel: 0,06
VE Mastschwein, geschlossener Betrieb: 0,07
VE Zuchtschwein: 0,35
VE Ferkel: 0,01 ( beim geschlossenen in die MS eingerechnet)

ist bisher auch so gewesen ( nur mit 0,09 bzw. 0,10 VE)

  10-04-2014 08:05  pouzity
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Diese EU spinnt total....das ist alles unglaublich und weltfremd was diese Bonzen vorhaben !!!!!

  10-04-2014 08:38  kst
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Was hat der Einheitswert mit der EU zu tun?
Ich verstehe die Tierhaltungsbetriebe vollkommen, Arbeitsbelastung, jeden Tag in den Stall gehen zu müssen usw.
Wir, bzw. mein Sohn, ich bin in Pension haben die Mastschweine , 330 Mastplätze bei Rein-Raus aufgegeben, es rentierte sich (für uns) nimmer.

Aber das die Viehhalter auf die reinen Ackerbauern jetzt losgehen versteh ich auch nicht.
Irgendwie ist es doch logisch, wenn ein gewisser Tierbesatz je ha überschritten wird, muss man doch annehmen, dass dieser Betrieb soferne er pauschaliert ist je ha mehr erwirtschaftet daher ein Zuschlag zum Ew

Und wenn man glaubt durch diesich daraus ergebenden höheren Abgaben und Steuern benachteiligt zu sein, dann hilft die Buchhaltung, dortvermindern alle Ausgaben den Gewinn und man sieht was wirklich überbleibt.
Mfg.kst

  10-04-2014 11:13  Haa-Pee
Einheitswertfeststellung neu
alle reden von steuergerechtigkeit nur so wirklich wird es sie nie geben!

fakt ist aber wer mehr vieh pro hektar hält auch wenn er 365 tage im jahr im stall steht sollte schon mehr beiträge zahlen als sein extensiv wirtschaftender kollege!

auch das nennt sich steuergerechtigkeit meine freunde!

ausserdem so schlecht kanns den viehhaltenden bauern nicht gehen als parameter nehme ich den bodenpachtmarkt!

in der region flachgau sbg bis zentralraum wels da werden im grünlandgebiet für minderwertigste wiesen 600 euro und mehr bezahlt nur um den zu "gross" geratenen stall auszulasten!

das ganze funktioniert auch mit den ackerflächen,wenn mir landwirtschaft nicht noch viel spass machen würde wäre die beste investition kein neuer stall sondern einen guten pächter suchen!(beste stundenverwertung und kapitalrendite)

also sind die zuschläge für die einheitswerte von den tierhaltern meiner meinung nach gerechtfertigt und wem sie zu hoch sind dem kann ich nur die buchhaltung empfehlen!

  10-04-2014 11:18  179781
Einheitswertfeststellung neu
Den gebeutelten Schweinehaltern kann ich zum Trost ein paar Worte unseres großen Vorsitzenden spenden. Hat er doch vor einiger Zeit auf einer Versammlung den unzufriedenen Bauern ganz einfach und klar erklärt: \"wenn es sich nicht mehr ausgeht, dann müsst ihr halt aufhören\".
Und einen weiteren Trost habe ich noch: die Schweinehalter sind von den Kürzungen im Förderungsbereich fast gar nicht betroffen, während andere - die nach Aussage des erwähnten Vorsitzenden bis jetzt privilegiert waren - massiv abgeräumt werden.
Also nicht besorgt sein, sondern frohen Mutes an die Arbeit gehen.

Zum Einheitswertthema hat kst schon das richtige geschrieben. Es waren in der Vergangenheit in dem Bereich viele Betriebe begünstigt, weil ihr durchaus gutes Einkommen nicht von SVB und FA zur Berechnung hergenommen wurde, sondern nur ein veralteter EHW. Jetzt kommt es eben zu ein bisschen mehr Gerechtigkeit bei den Abgaben. Was soll daran so schlimm sein, wenn ein Bauer für seine Einnahmen die selben Steuern und Abgaben leisten muss, wie jeder andere Staatsbürger auch?
Und daraus ein Ende der Familienbetriebe abzuleiten, ist genau verkehrtherum. Die haben in dem System auch Vorteile gegenüber z. b. einer GesmbH.
Und zu dem Gejammere, dass die einen so lange im Stall sein müssen und sich andere ihr Geld leichter verdienen: Schaut bitte einmal auf dem Einkommenssteuerbescheid nach, wo da was steht davon, wie schwer das Geld verdient ist. Der Schwerarbeiter, der am Hochofen werkelt, zahlt die gleiche Steuer wie der Angestellte, der im klimatisierten Büro auf den selben Monatslohn kommt.

Gottfried

  10-04-2014 11:29  Josefjosef
Einheitswertfeststellung neu
@Gottfried.
siehst du, so ist es brav. Weiter so. :-)



  10-04-2014 16:29  tristan
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@Gottfried
>die Schweinehalter sind von den Kürzungen im Förderungsbereich fast gar nicht betroffen<
Logisch, wo es keine Förderung gibt, kann man keine kürzen.

  10-04-2014 17:58  179781
Einheitswertfeststellung neu
@ tristan: Dir wird wohl entgangen sein, dass die meisten Schweinehalter in Österreich einen wesentlichen Teil ihres Futters auf selbstbewirtschafteten Ackerflächen erzeugen und somit ihre Tiere mit subventioniertem Futter mästen. Im Bereich Flächenprämie am Acker sieht es momentan nicht nach wirklicher Kürzung aus. Da wird es wahrscheinlich fast den gleichen Betrag weiterhin geben, wie er zuletzt ausbezahlt wurde.
Für diejenigen, die den Vorgaben der Vertretung folgen und fleißig vergrößern, wird es sogar noch besser, weil die Investförderung aufgestockt wird. Und die paar Öpulmassnahmen die von Schweinehaltern beansprucht wurden, werden auch gleichbleiben.

Aber ich habe trotzdem Mitleid mit den armen Kollegen, die durch die Einheitswertdebatte aufgescheucht wurden und habe deshalb gleich einmal als Trost eine Wortspende gegeben. Geld brauchen wir nicht zu spenden, das haben sie ja genug, sonst würden sie sich nicht vor dem Finanzamt fürchten.

Gottfried

  10-04-2014 20:08  wawiland
Einheitswertfeststellung neu
Schade dass die Bauern sich von der Politik gegeneinander Aufhetzen lassen! Sind dass überhaupt Landwirte die auf dieser Ebene Disktieren?

Bauern halten besser zusammen und im Grunde ist es doch egal ob einmal die Schweinebauern, Ackerbauern oder Bergbauern mit diversen politischen Lenkungsmaßnahmen bevorzugt oder benachteiligt sind. Erheblich wichtiger ist es dass die Landwirtschaft im Ganzen viel zu Stark Besteuert wird! Die Folge daraus ist ein Strukturwandel der noch nie zuvor so Stark war wie in den letzten Jahren und ich befürchte durch die Einheitswertfeststellung und neue Pauschalierungsverordnung gemeinsam mit den Kürzungen bei den Ausgleichszahlungen dass dieser Strukturwandel noch beschleunigt wird.

Anpassung der Betriebe mehr Schweine, Fläche, Kühe, ..... ............................, damit wir die Abgaben und die enormen Preissteigerungen bei Betriebsmittel bezahlen können.
Der Konsument wünscht sich ein anderes Bild der Landwirtschaft (Bäuerliche Kleinbetriebe).

Die Bauern sollten zusammen Halten ( wie zB.: Lehrer, Arbeitnehmer, Beamte) und gemeinsam mit den Konsumenten die Politik bestrafen die so Lenken, als wäre das der Wunsch der Bevölkerung!!!!!

Von meiner Einkommensteuer erhält die Landwirtschaft 1,9%, seht mal nach wo der Staat (Politik) die Rund 98% sonst noch vergeudet!

Ich bin schon ein Bauer, und ich bin (noch) Stolz darauf!



  10-04-2014 20:16  tristan
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@ Gottfried
das subvenionierte Futter kann man an alle Tierarten verfüttern oder auch verkaufen, die Ackerprämien haben nichts mit der Schweinehaltung zu tun.
Von welchem großen Vorsitzenden stammt der Spruch: wenn es sich nicht mehr ausgeht, dann müsst ihr halt aufhören? Wo er Recht hat, hat er Recht.
Vorm Finanzamt fürchte ich mich nicht, weil wo wenig Einkommen, da keine Einkommensteuer. Problem sind nur sämtliche Abgaben, die am Einheitswert hängen (SVB, Grundsteuer, Kirchensteuer, Abgabe FA für luf Betriebe, ...), und da wird es auch dich erwischen.

@bauer martin
mehr Tiere = mehr Einkommen = mehr Einheitswert.
Ist leider oder zum Glück so.

  10-04-2014 21:05  Halodri
Einheitswertfeststellung neu
@ Gottfried
Bisher galt ein Schweinehalter sowohl bei der AZ als auch im Öpul als viehloser Betrieb und erhielt in diesen Bereich sicherlich ein Drittel weniger Ausgleichszahlung als ein RGVE Betrieb.

  10-04-2014 21:41  179781
Einheitswertfeststellung neu
Wenn jemand so wenig verdient mit seiner Landwirtschaft, dass keine Einkommenssteuer mehr herauskommt, dann hat der als Vollerwerbsbetrieb keine Zukunft. Nach Meinung eines besonders klugen Kopfes, der öfter hier im Forum schreibt, soll man Auslaufbetrieben nicht auch noch Geld in Form von Förderungen hinterherwerfen. Das wäre durchaus ein Vorschlag bei der Neugestaltung der Agrarförderungen: Wer über mehrere Jahre für eine volle Arbeitskraft unter der Einkommenssteuergrenze ist, bekommt keine Förderung mehr, weil das nicht mehr als Wirtschaft, sondern als Liebhaberei einzustufen ist.
Das wir in Zukunft mit immer mehr Belastungen rechnen müssen ist leider eine unausweichliche Tatsache. Der Staat braucht immer mehr Geld und das kann er auf Dauer nur denen wegnehmen, die welches haben. Die Landwirtschaft ist dabei eine recht interessante Zielgruppe, weil die sind am Boden festgewachsen und können ihre Betriebe nicht woanders hin verlegen.

Meine Meinung hab ich schon öfter gesagt, dass ich er für gerechter halte, wenn alle Abgaben für aktive Landwirte nach ihren aus Aufzeichnungen festgestellten tatsächlichen Einkommen berechnet werden und nicht nach Einheitswerten, die in ihren wesentlichen Grundzügen auf das Jahr 1785 zurückgehen.

Gottfried



  11-04-2014 04:05  Rinderbaron
Einheitswertfeststellung neu
Wenn jemand für die Liebhaberei keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlen muss, ist das okay.

  11-04-2014 05:03  tristan
Einheitswertfeststellung neu
@Gottfried
Wenn jemand so wenig verdient mit seiner Landwirtschaft, dass keine Einkommenssteuer mehr herauskommt, dann hat der einen guten Steuerberater und seine Zahlen im Griff.
:-)




  11-04-2014 09:04  179781
Einheitswertfeststellung neu
@ tristan
Kann ich das so verstehen, dass es welche gibt, die rote Zahlen schreiben, weil sie schwarzes Geld horten?

Gottfried



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