Antworten: 44
  07-03-2006 20:51  forelle
Rosige Zeiten
Der Text hat mir sehr gut gefallen ,im letzten Landwirt von Berta Paster .
Da auch ich ein Mittelbetrieb bin.Ich habe von meinem Schwager erfahren der sich einen Hochförderer kaufen wollte,und ihn wieder abbestellte da er von der BBK erfahren musste das es ab 2010 generell keine Anbindehaltung mehr geben darf.Ich hätte gerne auskunft von jemanden mit erfahrung ob diese Information stimmt! Im DLZ Heft 3/2006 wurde ein Beitrag geschrieben, daß die EU die Anbindehaltung weiter genehmigt.
Da auch mein Betrieb trotz Nachvolger Wahrscheindlich Viehlos wird wenn das umgesetzt wird. Ich Frage mich auch immer wieder wo unsere
Vertretung ist,die man immer so Brav Wählt.

  07-03-2006 20:55  FrankFrei
Rosige Zeiten

Wer sagt denn dass Anbindehaltung verboten ist?

https://www.landwirt.com/ez/index.php/forum/message/37700/

  07-03-2006 21:02  forelle
Rosige Zeiten
Noch nicht Verboten! Aber Laut Auskunft der BBK soll es ab 2010 Verboten werden!

  07-03-2006 21:20  FrankFrei
Rosige Zeiten
Lies einfach nach

"https://www.landwirt.com/ez/index.php/forum/message/37700/"

...das Tierschutzgesetz erlaubt die Anbindehaltung von Rindern über 6 Monaten Alter bei Auslauf oder Weide von mind 90 Tagen p. a. auch nach 2010 und für alle Zukunft!!!



  07-03-2006 23:04  palme
Rosige Zeiten
Hallo allerseits ,... Ich glaube daß noch alles nicht ganz sicher ist . Ich machte erst unlängst einen Kurs mit , damit ich die Trockensteller den Kühen selber verabreichen darf, und da sagte der Amtstierarzt folgendes : Bis 2010 Anbindung ab 6 Monaten erlaubt , dann bis 2012 Anbindung nur bei 90 Tagen Auslauf , und danach wird es sehr schwierig werden mit der Anbindehaltung . Wie es danach weiter geht , konnte auch er nicht sicher sagen .....

  08-03-2006 09:29  biolix
Anbindehaltung
Hallo !

also wir selbst haben "beengte Hoflage" und haben es geschafft billigst umzubauen...
weiters ob sozialer kontakt ein leben an der kette an d er selben stelle über jahre, täglich nur auf und nieder ein "tiergerechtes" ist möchte ich bezweifeln..
weiters gab es schon übergangsbestimmungen von 1995 bis 2005, nun wurde nochmals verlängert und für "beengteste Hoflage" wirds auch dauerhaft ausnahmen geben.. aber bitte, denkt an eure eigene gesundheit wie in der letzten diskussion schon besprochen...

mfg. biolix

ps. winfreund, welche freiheiten hast du bzw. brauchst du ohne ÖPUL ?

  08-03-2006 10:26  bri
Rosige Zeiten
Hallo,
ein generelles Anbindeverbot ist nur für Bio Betriebe ab 2010.
Konventionelle Landwirte sind damit nicht betroffen, wenn die Tiere mind. 90 Tage Auslauf haben.
Ich bin ein Laufstall GEGNER, man braucht sich nur umschauen - hören, es treten vermehrt Eutererkrankungen auf, sei es durch den Zug von den Spalten, oder auch durch die Liegeboxen. Jedesmal liegt eine andere in den Boxen lässt Milch rínnen, andere legt sich wieder rein, Ansteckung perfekt.
Klauenverletzungen durch Spalten usw..
Auch beneide ich keinen Landwirt im Winter, wie ein Nordpolforcher angezogen zu sein, um nicht selbst zu erfrieren. Wenn der Bauer mit 50 an Gicht und Rheuma leidet ist egal.
Ebenso kann mir kein Mensch erzählen dass sich bei Minus Graden die Tiere super wohl fühlen, dass sie es nicht heiss mögen ist jedem klar, aber bei 8-10 Grad plus im Winter ist`s für Tier und Mensch angenehm.
Noch dazu bereitet ein Laufstall Mehr an Arbeit und mehr an Maschinen, wie z.B Traktor zum einfüttern ausmisten wenn Schraper eingefroren ist usw.

Trau mich was Wetten, dass viele ihren alten Stall vermissen, aber es nicht vor den anderen Sagen getrauen, wäre sonst selbst der blöde....
Mfg

  08-03-2006 11:07  biolix
Rosige Zeiten
hallo bri !

also "kaltstall und kaltstall inkl. Laufstall" ist ein Unterschied, wir gehen z.b. noch immer in den alten Warmstall füttern, aber natürlich ist er durch den Zubau vom Tieflaufstall zum Kaltstall geworden, klar haben wir auch oft -10 grad drinnenm aber das ist wirklcih kein Problem.. hatten z.b. seit oktober keinen Tierarzt mehr... und wer die Kühe täglich im Tieflaufstall vor freude "gallopieren" sieht auf frisch eingestreuten Stroh der möchte keine Kuh mehr länger anhängen, schon gar nicht die Nachzucht...

lg biolix

  08-03-2006 16:48  FrankFrei
Rosige Zeiten

Nur zur Information: es werden auch heute noch weit mehr Anbinde-Ställe gebaut als Laufställe!!!

Und wie gesagt: Anbindehaltung bleibt auch zukünftig bei 3 Monaten Weide oder Auslauf erlaubt, außer man ist Bio. Denen sind Spaltenböden-Laufställe lieber als sauber eingestreute Langstände. Total Tierfreundlich halt :-)))

Und dass der Laufstall für Euterkrankheiten verantwortlich ist, die es früher fast nicht gab ist bekannt und wurde hier schon diskutiert. (Stichwort Staph Aureus)

Meine persönliche Meinung: Ein guter Anbindestall mit Sommerweide ist mir lieber (und sicher auch tierfreundlicher) als Ganzjahres-Spaltenboden-Laufstall. Und Kälber unter 6 Monaten nicht anzubinden ist ein Akt der Tierfreundlichkeit, das wäre auch ohne Gesetz nicht ok.


  08-03-2006 19:00  forelle
Anbindehaltung
Danke Wickler du hast die Lage erkannt! Es ist in einer Ortschaft nicht immer möglich einen Auslauf zu gestalten ! Und wenn es sich um einen Mastbetrieb handelt sowiso unrentabel oder nicht notwendig?

  08-03-2006 20:06  steffrei
Anbindehaltung
Ein Hallo aus der schweiz

Es erstaunt mich wie rückständig ihr seid!! Genau heute vor 20 Jahren it mein Vater in den neu erbauten Laufstall ein gezogen! Der ist Tierschutz mässig immer noch kommplet io. Was beim Anbindestall sicher nicht so wäre! Leider hat sich viel geändert.

Wenns uns wohl der Kühe geht,dann gibts nur den Laufstall.Mann bedenke Fresszeit,Liegezeit, Freiestandortwahl,Auslauf.Leistungsmässig ist in Anbindehaltung auch viel möglich, aber nur mit einem imensem Arbeitsaufwand.Brunstbeobachtung ist wohl bei euch kein thema??

In der Schweiz werden zur zeit fast keine Anbindeställe gebaut,odr nur erweiterungen von 3-4 Plätze,so wie ich weiss. Arbeite selber in einer Stallbaufirma, wir bauen ca 5-6 Laufställe mit 35-60 Plätze im Jahr.

ich weisss nicht wies bei euch ist; bei uns müsse die Tiere 90 Tage Auslauf haben,weide zählt auch.Davon 1 tag in der Woche bei Vegetationsruhe(Winter) mindest 2h.grösse des Auslaufs ist vorgeschrieben.Bei Anbindehaltung.Dann dibts noch das Raus-programm vom Bund das sind 180 Tage Auslauf im Jahr,ein Teil auch noch im Winter. also jeden 2 Tag. Ertragsmässig sind das ca 60 Euro pro GVE Grossvieheinheit.

Zum Laufstall: Kein Auslauf vorgeschrieben. Aber mit permanent auslauf RausProgramm möglich. Bei 2,5m2 nicht überdachter Lauffläche.
Wird alles einmal Jährlich durch ein Kontrolleur überprüft.

Also ich kann nur sehr schwer verstehen das man heute noch einen neuen Anbindestall bauen kann.Es ist viel schöner mit Laufstallkühen zu Arbeiten.

Habt ihr keine Winterauslaufpflicht oder so etwas? Def.Auslauf ist ein befestigter Platz dessen entwäserung In die Güllengrube geht. Wird natürlich zum Grubenvolumen dazu gezählt.Niederschläge und so. Das so bei 15m3 pro GVE liegt.

Hab in meiner Lehre 1 jahr in einem Anbindestall gearbeitet. Nur so zum sagen kenne den Anbindestall auch! möchte aber keinen, und würde auch keinen Bauen.

steff


  08-03-2006 21:07  realist
Anbindehaltung
Hallo steffrei

Wie geht es dann bei einem Betrieb direkt im Ort ist, der keinen Platz für einen Auslauf hat, und die Nachbarn schon nicht zufrieden sind, wenn sie eine Kuh schreien hören, gescheige denn eine Kuh sehen wollen?
Wird der dann in der Schweiz gezwungen zm Aufhören?

  08-03-2006 21:53  Fadinger
Ros(t)ige Zeiten?
Hallo!
Das mit "den Schalter im Kopf umlegen", so wie es aladin beschrieb, funktioniert bei mir nicht ganz, zumindest bringt es mich nicht weiter, wenn ich das Hirn ausschalte ...
Setzt man sein Hirn jedoch sinnvoll ein, wird man draufkommen, das für kleinere Milchviehbestände die Anbindehaltung trotz alledem die bessere Haltungsform ist. So habe ich mich in letzter Zeit etwas informiert, wie es Milchviehbetrieben bei der Umstellung so gegangen ist, das Ergebnis ist keine gute Werbung für den Laufstall. Eigentlich hätten sich alle eine Leistungssteigerung erwartet, da auch viel in die "Wellness für die Kuh" investiert wurde (el. Putzmaschine, Gummimatten, heller & luftiger Stallneubau), es ist jedoch das Gegenteil eingetreten. Der Erlös über das Milchgeld ist fallweise um 25% gesunken! Einige Kühe haben nicht mal mehr die Hälfte an Milch gegeben und mussten schließlich "ausgetauscht" werden. Und dann gings erst richtig los: Brunstbeobachtung - Welche von den Fünfen, die sich da am GruppenXXX beteiligt haben, ist denn nun brünstig?
Rauferei bei den Tränken - Da einige Tiere enthornt waren, jedoch nicht alle, bekamen einige Kühe zuwenig Wasser, was die Milchleistung auch nicht gerade fördert.
Das selbe beim Fressen, Kraftfuttereinsatz war zwar nicht vorgesehen, schließlich mußte dann aber ein Futterautomat angeschafft werden, um annähernd die Leistung zu erhalten, die zuvor im Anbindestall ohne Krafftfutter erreicht wurde.
Komischerweise gingen die Rangeleien vor allem von den enthornten Tieren aus. (habe selber (noch) enthornte Tiere, lasse aber aus dieser Erkenntnis heraus nicht mehr enthornen!).
Staphylokokken - gleich im ersten Sommer eine Welle, einige Rinder "ausgeschieden" bei einigen Antibiotikabehandling, Milch konnte nicht geliefert werden. zuvor schon Zettel von der Molkerei, drauf eine Zellzahl mit jeder Menge Stellen ....
Dann der Winter - der Stall war hell und luftig - und saukalt, also Eislaufplatz bei den Tränken. Da hilft Salz ... leider auch zu den Klauenentzündungen.
Man kann es sehen wie man will, der Laufstall bringt sicher einiges an Arbeitserleichterung, ganz "out" ist aber auch die Anbindehaltung nicht. Zumal ein moderner Anbindestall ja auch nicht das ist, was manche Gruppierungen vermitteln (wollen) - die Kühe sind nicht mit rostigen Eisenketten gefesselt. Und da die Kuh nun mal die höchste Leistung bringt, wenn sie sich wohl fühlt, dürfte auch der Laufstall nicht so ganz artgerecht sein (was ich bei teilweise 20cm hohen Stufen und als Rutschbahnen ausgeführten Laufgängen auch schwer bezweifle).
Meine Kühe (auch Anbindehaltung) gehen im Sommer klarerweise gerne auf die Weide, aber sie gehen genau so gerne wieder in den (Anbinde)Stall zurück. Wobei es auch hin und wieder mal vorkommt, das eine "offline" bleibt, die steht dann auch auf ihren Platz, so wie es sich gehört, auch am nächsten Tag, hin und wieder verrät halt ein "Krapfen", das da mal ein "Ausflügler" unterwegs war ...
Und auch bei den Kälbern kann ich es sehr wohl mit meinem Gewissen vereinbaren, sie von klein an an die Anbindehaltung zu gewöhnen, das geht sicher leichter und schmerzloser als bei einen sechs Monate alten Rind!
Gruß F

  08-03-2006 22:05  forelle
Rosige Zeiten?
Ein Anbindestall hat auch seine Vorteile wie man in vielen Berichten lesen kann.Man muss nicht überall mithüpfen. Und der neid spielt sicher auch noch mit.Ich hoffe nur das die großen Laufstallbesitzer sich auch für die kleinen einsetzen .Die Landwirte sollten sowieso mehr zusammenhalten!!!

  08-03-2006 22:14  biolix
Rosige Zeiten?
hallo tiger !

hab ich nie verschwiegen, komisch aber unsere Kühe haben sind auch im schnitt nun 12 jahre, die älteste mit über 20 mußte vor 3 monaten "gehen"...
Mistgeschichte kann ich nicht bestätigen...
kenne aber 3 dutzend die neu genaut haben die letzten jahre aber keiner mehr in den alten anbindestall zurüclk gehen würde und das mit der Milchleistung ist bei denen nicht eingetreten...
und was das berggebiet mit weide betrifft, schreib ich jetzt das 5 mal das ich voll dafür bin das sie im winter angehängt sind. aber kälber anzuhängen ist für mich, na ja zitiere lieber meine frau, ist für sie "das letzte" wen man die sieht wie die oft in einem z.b. tieflaufstall mit freude herumfetzen..
also siehe beispile schweiz, und viele andere auch, wo es alte ställe gibt o.k. und beengte hoflage bzw. auslaufende betriebe aber neubauten seits mir nicht böse einerseits wollts den fortschritt ( gentechnik etc. ) andererseits glaubt man manist wirklich im mittelalter...

lg biolix

  08-03-2006 22:36  biolix
Rosige Zeiten?
ach ja die nachzucht, na da wird doch platz sein für boxen und nach einigen monaten kommen sie eh auf die weide bzw.. alm warum nicht..

apropos Fortschritt/ Rückschritt: habe gerade topagrar gelesen von Februar.. na die deutschen bauern kommen anscheinend schon drauf was ihnen blüht bei quoten wegfall... da schreibt schon mancher
"weniger ist mehr" der alte bioleitspruch, aber vielelciht muß der "Fortschritt" wirklich noch ordentlich weitergehen das noch mehr merken das die biol . LW ( auch natürlich ohne import und großflächige "verschiebung" von Futtermittel ) der begrenzende Faktor für die Europ. bzw. weltweite LW wäre, und eigentlich das einfachste...
aber das wird und ei reaktion werden wieder folgen ;-)) noch sehr sehr lange dauern...

lg biolix und kurier dich aus...
apropos toll finde ich auch den leserbrief in der Blick ins land, der nagriff auf karl erlach, der 1. inder bio austria öpul arbeitsgruppe ist also wirklcih ökosoziale interessen zu vertreten hat und 2. es schon toll ist wenn man ein umweltprogramm an die intensivsten Betriebe anpassen muß, und sich nicht die intensivsten wenn sie mitmachen wollen an einem Umweltprogramm überhaupt wenn die Geldmittel gekprzt werden, komische Logik, wie heisst er SChwärzler, kenn t den wer ?
noch was zu karl erlach, noch komischer das einer der den bauern ide wahrheit sagt bez. kürzungen und das schon vor 2 monaten so nagekündigt hat als bauernverhetzer hingestellt wird obwohl er nur die wahrheit sagt..s chon sehr komisch...

  08-03-2006 23:00  Fadinger
Rosige Zeiten?
Hallo!
@ biolix,
mag sein, das Anbindehaltung (oder die Leute die sie betreiben) für dich das letzte sind, aber kehr ruhig mal vor der eigenen (Laufstall)Tür. Hab da mal ein kleines Beispiel aus der Nachbarschaft. Da war auch zum Einfangen einer so "voll Freude herumflitzenden" Kalbin ein Großaufgebot an Treibern nötig, zuerst das trächtige Tier mal im Stall von den anderen zu trennen, und später auf einen Pferdeanhänger zu verladen. Welchen sie dann auch beinahe vor "Freude" zertrümmert hätte. Hat das 33 Wochen trächtige Rind dann aber doch nicht geschafft, weil es sich derart schwer verletzt hatte, das es schließlich auf Anraten des Tierarztes notgeschlachtet wurde ..... toll, gell?
Ich getraue mich hingegen alleine meine Kälber, Kühe oder Kalbinen, ja sogar den Stier zu verladen oder irgendwo hinzutreiben, was alleine schon deshalb besser ist, weil ich es eben "alleine" mache, und deshalb erst gar keine Aufregung entsteht. Aber ich bin ja so ein schlechter Kerl ....
Gruß F

  09-03-2006 06:40  theres
Rosige Zeiten?
Eines ist komisch, egal ob es sich um Anbinde/Laufstallhaltung, ob um Förderungen in der Landwirtschaft, um den Einsatz von Gentechnik im Ackerbau oder um sonstige Dinge geht,
es wird so viel palavert, bitte entschuldigt den Ausdruck, aber ich kann es nicht mehr hören.
In der Landwirtschaft stehen gewaltige Probleme an, die auch die Bäuerinnen mitschultern müssen, habt ihr eigentlich noch den Blick für den Horizont frei, um was es wirklich geht.
Schön langsam glaube ich dass das böse Sprichwort-
wenn man 3 Bauern unter einen Hut bringen will, dann muss man 2 erschl........
wirklich stimmt.
Bauern scheinen sich über alles ereifern zu können, aber sie werden nie zu einer Einheit finden.
Wenn ich hier die Beiträge über den Laufstall lese, dann frage ich mich schon, was läuft denn da eigentlich.
Mir ist vollkommen klar, dass der Bau eines Laufstalles mit gewaltigen Kosten verbunden ist, es hat jede Stallform ihre Vor- und Nachteile.
Eine Kuh, die das ganze Jahr angehängt ist, lebt sicher ein anderes Leben, als die Kuh, die im Laufstall herumgehen kann.
Die glückliche Kuh, die noch auf die Weide darf, hat wieder andere Lebensbedingungen.
Dafür gibt es ja genug "kluge Leute", die uns sagen, wie wir die Tiere halten müssen, damit es ihnen gut geht.
Spaltenboden, Ganzjahressilage, momentan ist der Kuhkomfort eines der grosses Themen.
Aber was ich in dieser Diskussion vermisse,
wird wirklich nachgedacht, was die Kuh für Lebensbedingungen braucht, damit sie einigermaßen gesund leben kann, dazu noch genauso wichtig, wie muss die Haltung sein, dass auch Bäuerin und Bauer gesundheitlich gut damit klar kommen.
Stallhaltung wurde im 19. Jahrhundert den Bauern als wichtiges Ziel vorgemacht, damit sie an Mist kommen, die Bestände wurden grösser und grösser, die Technik hielt Einzug in der Landwirtschaft und Dank Laufstall können jetzt sehr mehr Kühe gehalten und gemolken werden,
dafür ist der Milchpreis nach unten gerutscht.
Irgendwie scheint doch alles zusammenzuhängen,
mehr Technik - mehr Produktion, weniger Erlös, wieder mehr Technik und mehr Produktion- weniger Erlös,
und dann müssen sich andere Gruppierungen damit beschäftigen, wie wir unsere Kühe zu halten haben.
Diejenigen, die 365 Tage im Stall stehen haben nichts anderes zu tun,
als sich Gegenseitig mit ihren Stallhaltungsformen abzuwerten.
Es gibt für mich eine ganz einfach Frage:
Was braucht die Kuh, um so zu leben, dass es ihr gut geht,
was braucht der Mensch, um so zu leben, dass es ihm gut geht.
Wie können die beiden Lebensformen von Kuh und Mensch ausgerichtet werden, dass es beiden gut geht.
Und am Ende steht das Produkt Milch oder und Fleisch, das als Mittel zum Leben für andere wieder einen Wert haben soll.
Warum machen sich die Bauern nicht selbst auf den Weg, um sich über die Lebensbedingungen von Kuh und Mensch mehr zu informieren, warum verlassen sie sich immer auf andere, die ihnen zu sagen haben, wie sie ihre Arbeit machen sollen-
wir haben doch selbst Verstand, Wissen, Können und das Bauchgefühl,
was es braucht, um einigermaßen vernünftig zu leben.
Aber scheinbar haut man sich gegenseitig lieber auf die Rübe, scheint wirklich eine Illusion zu sein, dass Bauern endlich einmal aufstehen-
und wirklich nachdenken, um was es eigentlich geht.
Gesunder Boden, gesunde Planzen, gesunde Tiere-------gesunder Mensch.


  09-03-2006 07:12  biolix
Rosige Zeiten?
morgen !

danke regie, du sagst es ganz genau.. und daher gibts unterschiede und die sind bekannt... also komisch wenn man 5 m al schreibt mit auslauf, weide 90Tage ists o.k. dann versteht das hier keiner, ein ganzes leben angehängt das kann es nicht sein...

lg biolix

  09-03-2006 08:54  raubby
Rosige Zeiten?
respekt, respekt, schade dass nicht mehr unserer Kollegen so denken wie du!!! Das trifft den Nagel genau auf den Kopf!!!
Gruß raubby!

  09-03-2006 09:09  biolix
Rosige Zeiten?
Winfreund !

GRÜNE NARREN meintest du wohl, muß man ein Grüner Narr sein wenn die kühe bzw. früher waren es die Stiere bei uns verkrüppelte Beine bekamen wenn sie täglich nur am Stand gekettet waren ?
Wo verwildern Tiere, was soll das ?? Nicht mal in der mutterkuhhaltung passiert das oft, wenns 1% der Betriebe gibt, warum verlallgemeinern ?
Alleine Sonnenlicht braucht jedes Säugetier möcht man meinen, will man ihnen das nicht gönnen wenns nur irgend wie geht ??
das hat doch nichts mit der stallbaumafia zu tun, bei uns hat beim umbau z.b. nimand verdient...

aber wie regi schon sagte, es ist noch ein weiter weg...
lg biolix


  09-03-2006 09:27  Fadinger
Rosige Zeiten?
Hallo!
Noch ein paar Ergänzungen ...
In der Laufstallhaltung kommt es mitunter vor, das sich die Kühe gegenseitig "melken", ist also bei Milchvieh auch nicht so optimal.
Als "verkrüppelt" könnte man zum Teil auch enthornte Tiere bezeichnen, ist nicht artgerecht, und oft wird beim Enthornen gemurkst.
Ich will mich zwar nicht stur auf eine Haltungsform versteifen, aber einige an den Haaren herbeigezogene Argumente schreien förmlich nach Gegenargumente ...
Gruß F

  09-03-2006 10:17  theres
Rosige Zeiten?
Lieber vor mir Schreibender,
Wahnsinn, welche Diskussionskultur in der Landwirtschaft herrscht. :-)))
Meine Familie holt sich am Futterautomaten ihre Verpflegung und deshalb habe ich Zeit, um am PC zu sitzen :-))))
Die soziale Bindung der Kühe zum Menschen ist sicher beim Anbindestall intensiver, ich habe auch nicht geschrieben, dass es den Kühen schlecht geht, sie haben eben ein anderes Leben als eine Laufstallkuh.
Unsere Kühe kalben in Abkalbboxen ab und das Kalb bleibt für einige Tage bei der Kuh. Soziale Bindung fängt beim Kalb an, je mehr Streicheleinheiten es bekommt, umso zutraulicher werden die Kälber und das muss bis zur Kuh so weitergehen.
Unsere Tiere kennen Führen oder Anhängen mit Strick nicht mehr und deshalb brauche wir auf den Menschen geprägte Rinder.
Jedes Kalb bekommt am Anfang einen Namen und es wird nur mit Namen gerufen.
Eines ist mir aufgefallen, die Umstellung von Anbindehaltung auf Laufstall hat mir eines vor Augen geführt, es gibt so gut wie keine Literatur über Rinder, die sich mit dem artgerechten Leben und der "sprachlichen Verständigung" mit ihnen befassen.
Während im Pferdebereich ein riesiger Markt dafür aufgebaut worden ist, unzählige Bücher drüber geschrieben worden sind,
wissen wir über Rinder sehr wenig.
Irgendwo auf Schreibtischen wird dann etwas entwickelt und auf politischer Ebene beschlossen,
aber wir, die jeden Tag im Stall stehen- haben wenig Möglichkeiten,
sich damit zu befassen, was eine Kuh für ein artgerechtes Leben brauchen würde.
Der Laufstall ist sicher so gut oder so schlecht wie der Anbindestall,
es muss ein Weg gefunden werden, wo sich Kuh und Mensch treffen können, dass es beiden gut geht.
So einen Beitrag wie von dir beschrieben finde ich ziemlich daneben,
so würde ich mit niemandem in meinem Umfeld diskutieren.
Scheinbar ist der Umgang mit den Buchstaben doch ein anderer wie im Wirtshaus.
So und jetzt werde ich mein faules Leben weiterführen,
bei deinem Betrag frage ich mich, haben die vielen Jahre als Bäuerin mich vergessen lassen, dass es gute Umgangsformen gibt, egal ob im Wirtshaus oder im Internet.


Was ich insgesamt vermisse, gute und günstige Umbaulösungen,
Möglichkeiten, um sich die Melkarbeit zu erleichtern, bei jeder Kuh 2 x hinbücken und das 2 x pro Tag geht halt auf die Gelenke, auf die Knie,
es muss ja nicht ein teurer Laufstall gebaut werden, Fressliegeboxen,
einfache Melkstände, preiswerte Lösungen, Auslauf oder Weide geht nicht bei jedem Betrieb.
Und was mich insgesamt so ärgert, dass es Forderungen gibt, Kuhkomfort einzufordern, bei gleichzeitiger Senkung des Milchpreises.
Wir können keine Tierhaltung wie in Neuseeland machen,
aber mit vernünfigen Milchpreisen ist auch eine sinnvolle Lösung möglich.
Mir fällt es immer bei den Kühen auf, wenn sie ein Kalb bekommen,
wenn so ein kleines Zwackerl auf wackligen Beinen von der Kuh liebevoll abgeleckt wird, das Butzerl zum Euter sucht und selbstständig trinkt,
wenn das Zwackerl ganz selbstbewusst bei der Kuh steht,
was wurde uns Bäuerinnen und Bauern genommen, weil man eben das Kalb sofort wegnimmt.
Es gehört mit zum schönsten in diesem Beruf, immer wieder diese wunderschönen Momente der Geborgenheit von Kuh und Kalb erleben zu dürfen.
Da brauche ich nicht irgendwo in der Öffentlichkeit damit hausieren gehen,
das geht ins eigene Herz.



  09-03-2006 12:09  biolix
Rosige Zeiten?
wo nimmst du die Geduld her Regi !!! toll, danke !!

also damit tiger weiß was ich arbeite gleich ein neuer threat.. und wenn das nichts ist wenn man z.b. um ÖPUL gelder wich engagiert für die ökosoziale LW und das unentgeldlich dann weiß ich nicht was besser ist, jetzt im Wald im schnee zu versinken oder sich auch um diese wichtigen Sachen zu kümmern...
gott sei dank gibt solche menschen noch die nicht jede minute z.b. als geldverdienen denken...

lg biolix

  09-03-2006 22:55  franzN
Rosige Zeiten?
liebe Diskussionsteilnehmer
Da wir selber seit ca. 2 Jahren einen Laufstall haben wundert es mich sehr, wieviel Blödsinn (verzeiht mir diesen Ausdruck) im laufe dieser Diskusion schon geschrieben wurde.
Es hat sicher jede Stallform seine Vor- und Nachteile. Das aber ein Laufstall generell als Dreckstall bezeichnet wird kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Wir haben eine elektr. Viehbürste, diese wird von den Kühen sehr gerne angenommen, daher sind sie auch immer 1a geputzt.
Weiters haben wir beim Stallbau sehr auf "Kuhkomfort" geachtet.(breite Laufgänge, Planbefestigt mit Gußasphalt, Tiefboxen,...) bin auch voll überzeugt davon!
Ich bin mir sicher das mit Laufställen älteren Datums bautechnisch sicher viele Fehler gemacht wurden, aber wie ihr schon gesagt habt, die Technik bleibt nicht stehen.
Das es mit der Eutergesundheit im Laufstall nicht klappen sollte kann ich auch nicht verstehen , wir haben zwischen 50-60 000 Zellzahl bei 8000 Stalldurchschnitt.(also Milch geben sie auch noch).
Die Eutergesundheit hängt sicherlich auch sehr mir der Fütterung zusammen, wobei glaube ich noch viele Fehler gemacht werden!
Da ich über den MR auch manchmal bei anderen Betrieben die Stallarbeit erledige, und es ja noch nicht so lange her ist da wir selber einen Anbindestall hatten kann ich sagen: ich würde nicht mehr tauschen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Unser Stall ist ein Kaltstall. Die größte Herausforderung ist sicher, das die ganze Technik funktioniert wenns so lange so kalt ist wies heuer der Fall war. Die Kühe haben aber absolut kein Problem, auch mit extremer Kälte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Abschließend möchte ich versöhnlich sagen, daß es am wichtigsten ist das jeder zufrieden ist mit dem was er hat, es kann sich s ja jeder selber richten, und die Arbeit nimmt einem keiner weg

mfg franz

  09-03-2006 23:15  forelle
Rosige Zeiten?
Ich Forelle habe diese Diskusion eröffnet aus Informtionsgründen Theres Danke!!! habe ein paar Tezte vor dir schon geschrieben das die Bauern mehr zusammenhalten sollten und auch auf andere schauen sollten.Das bestätigt auch deine Aussage über den HUT. Liebe Laufstallbesitzer ,wenn ihr mit euren Stall so Glücklich seit schimpft BITTE nicht so über die die noch Anbindehaltung betreiben.
PS: Man sieht in dieser Diskussion das sich doch jeder Gedanken macht über seine Tiere!!!DANKE

  10-03-2006 07:40  biolix
Rosige Zeiten?
Liebe forelle !

lies mal nach, mit schimpfen hat das ganze nicht viel zu tun gehabt bzw. wurde eher weil sich wieder einige angegriffen gefühlt haben eher auf den Laufstall zurück "geschimpft".. kann es sein das Franz Rohrmoser recht hat und die Bauern wirklcih zu wenig Konfliktfähig/Diskussionsfähig sind ?
also wir z.b. habens geschafft alles auszureden in der Familie z.b. und es ist viel viel besser als früher...

lg biolix



  10-03-2006 08:02  theres
Rosige Zeiten?
Hallo biolix,
mir kommt Rohrmoser auch oft in den Sinn, irgendwie scheint er in vielen Recht zu haben.
Frag mich oft, woher das kommt, dass Bauern sich nicht auf eine Linie einigen können. Ich trau mir nicht zu schreiben, was ich als Antwort darauf gefunden habe, sonst werde ich wegen Rassismus aus dem Forum geworfen. :-))))
Bei einem Beitrag zu diesem Thread habe ich mich wirklich auch gefragt, ob es Sinn macht, Zeit, Energie und Kraft für ehrenamtlichen Einsatz in die Landwirtschaft zu stecken. Da wäre Hopfen und Malz verloren.
@Forelle, eine Frage bist du eine Frau oder ein Mann, würde mich nur interessieren.
Alle die die Landwirtschaft beherrschen wollen, können doch bei den Beiträgen in den landw. Foren sich schenkelklopfend zurücklehnen,
mit den Bauern kann man alles machen, die sind so uneins wie nie zuvor.
Ist uns eigentlich bewusst, dass wir das Wertvollste in den Händen halten-
wir arbeiten mit Leben in seinen Variationen.
Aber es gerät immer mehr aus dem Blickfeld.
frdl. Gr.
regi

  10-03-2006 10:00  fischliebhaber
Rosige Zeiten?
naja, mal etwas zum thema anbindehaltung!?
auch bei uns wird viel darüber diskutiert, meiner meinung ist das alles nur geldmacherei, ist ja auch früher gegangen, warum sollte es in zukunft nicht möglich sein, die rinder anzubinden?

  10-03-2006 19:40  biolix
Rosige Zeiten?
bravo taiger, bin froh wenn du dich so vehemennt auch bei dem Protest gegen die Gentechnik in der LW einsetzen wirst, denn da geht auch sooo
viel verloren und auch vieleicht unser aller gesundheit, hoffe ich höre von dir...

lg biolix



  11-03-2006 19:37  steffrei
Anbindehaltung
realist

Nein bei uns wird niemand gezwungen zum Aufhören. Aber seit ca 1973 gibts (oder hats gegeben) einen Finanzzustupf vom Bund wenn mann Ausgesiedelt hat.Voraussetzung gewisse grösse und dann pflichten wie Tierhaltung für die nächsten 20 Jahre usw..Darum sind schon viele Betriebe nicht mehr in den Ortschaften.Bin in der nähe von Zürich ca 35km zu hause. Dann haben wir noch den"kantönligeist" in jedem der 22 Kantone herrschen leicht andere bestimmungen.

Im weiteren haben wir einen ganzen Ordnervoller Auflagen, wie Gewässerschutz,Stapelvolumen, Licht,Tierschutzgesetz, Lusftreinhalteverordnun, Nährstoffbilanzen genaustsens zu erfüllen.

In den meistenfällen ists dann so das der fehlende Platz für Auslaus nicht der Todesstoss des Betriebes ist.Sondern alles zusammen !!!beim Gewässerschutz gibts dann Probleme Güllelagerraum, Mistplatz entwässerung.

Bei den Problemen mit den Nachbarn, sinds nicht die Kühe die Problemme machen sonder wir Bauern, Lohnunternehmer, die nachts in Dorfnähe Ballenpresswickeln, Maisernten!! Nicht mal der Milchtanker der morgens und halb 3 kommt ist ein Problem!

ich hoffe deine Fragen beantwortet zu haben!!


  11-03-2006 20:28  forelle
Rosige Zeiten?
Theres es wird wohl ein Geheimniss bleiben! Wir leben derzeit noch zufrieden in unseren Anbindestall nur die Kühe,Kälber in Boxen. Mastvieh auch angehängt.Ich habe von einen Mastbetrieb mit Neugebauten Boxen erfahren, er würde lieber wieder in seinen alten Anbindestall zurückkehren.Ich bin trotzdem kein Gegner vom Laufstall.Wo Kühe wirklich vor Freude springen ist sicher nur in einen Tieflaufstall mit VIEL Stroh.Wir hatten selbst einmal in der alten Scheune bis 10 St. Kalbinen Frei laufen Sommer u. Winter ohne Probleme auf Stroh.2 mal im Jahr ausgemistet das war für den Frontlader die härteste Arbeit. Ich kann mir dass auf einen harten nassen(rutschigen) Boden nicht vorstellen.Und wenn eine Brunstig ist habe ich auch schon gesehen Wenn dir ein Beitrag von mir nicht gefällt kannst du es ruhig schreiben.

  12-03-2006 06:23  theres
Rosige Zeiten?
Hallo forelle,
dann lassen wir es beim Geheimnis. Ich kann die Bekämpferei nicht verstehen und vor allem sollte jeder selbst entscheiden können, ob er bei der Anbindehaltung oder sich für einen Laufstall entscheidet.
Wenn die Politik immer druntermischt, das wird einfach immer schlimmer.
Unsere brünstigen Kühe hängen wir an, wir haben einen Krankenstand, die Tiere zum Abkalben kommen in Abkalbeboxen, dort ist dick mit Stroh eingestreut, ist auch praktisch, weil wir sofort schauen können, wie sich die Geburt entwickelt und nicht im Stall dann das Kalb vom Spaltenboden aufräumen müssen.
Es kommt zwar auch mal vor, dass wir ein Tier übersehen, aber die Kühe schieben das Kalb meist in die Liegebox.
Die Betreuung von Kühen ist im Laufstall anders und was ich wirklich kritsiere,
dass wir über die Haltung von Rindern so wenig wissen.
Vom Anbindestall in den Laufstall ist eben nicht mal nur eine andere Bauhülle und Aufstallung, sondern der Umggang muss ganz anders organisiert und gelernt werden.
Und da ist so gut wie keine Literatur vorhanden,
nicht mal Geburten werden von der Kuh aus gesehen, sondern immer nur vom Betreuenden.
Wenn aus politischer Seite den Bauern vorgeschrieben wird, wie sie die Tiere halten sollen, ist genauso wenig Fachwissen aus der Kuhseite dabei.
Und wir Bauern bekämpfeln uns wegen der Stallhaltungsvorschriften oder verschiedener Stallsysteme, anstatt dass wir selbst schauen, was Kühe brauchen, um gesund zu bleiben.
Und dafür nach preisgünstigen Möglichkeiten zu suchen, wo sich auch Kühe dabei wohlfühlen können und der Mensch eine gesunderhaltende Arbeitshaltung einnehmen kann.

Wir lassen uns immer vor die Karren der anderen spannen.
Aber dieses Grundproblem der Bauern werde ich auch nicht lösen können.
Am schönsten ist es, wenn die Kühe auf die Weide dürfen, schon beim Weideherrichten scheinen die Kühe zu spüren, dass sie wieder raus dürfen. Sie scheinen es im Gefühl zu haben, dass ihre Weidezeit kommt.
Im Sommer lassen wir die Kühe auf der Weide abkalben, soweit das Wetter einigermaßen passt.
Wir haben in vielen Jahren vermutlich mehr von den Kühen gelernt, als sie von uns- in ihnen steckt eine ganze Menge Grips und Intuition, da kann ich oft nur einen hohen Respekt dafür zeigen. Je mehr Streicheleinheiten sie bekommen, umso zutraulicher sind sie, ist doch bei den anderen Tieren das gleiche. Auch wenn sich die ersten paar Tage die Kuh um ihr Kalb kümmert, gehe ich so oft als möglich in die Box, streichle die Kälber,
je mehr Berührungen sie bekommen und das bis zur erwachsenen Kuh, umso leichter ist der Umgang und das Vertrauen mit ihnen.
Wenn Kuh und Kalb in der Abklabebox drinnen sind, das Kalb dann so selbstbewusst neben der Mutter steht oder auch die Vorsicht der Kuh, dass sie nicht auf das Kalb tritt, das beeindruckt mich, oder auch die Fürsorge und Liebe, die die Kuh dem Kalb mitgibt.
Ich glaube, dass manches Menschenkind da richtig neidisch werden könnte. Wir müssen nach ein paar Tagen Kuh und Kalb trennen, die Kälber kommen dann zu den anderen Kälbern in eine Gruppe- alleine geben wir sie nicht mehr in die Boxen oder Iglus, weil ich das Gefühl habe,
dass ein Kalb den Kontakt zu den anderen Kälbern braucht, um sich sicher zu fühlen.
Wenn ein Kalb wirklich krank ist und in die Einzelbox mit Rotlichtlampe kommt, dann kommt in die daneben liegende Box auch ein Kalb.
Ich finde es traurig, dass ich mir das Wissen um die Kühe zu einem grossen Teil aus dem Pferdebereich zusammensuchen musste,
für die Rinder gibt es so gut wie keine brauchbare Literatur über artgemässe Haltung. Es zählt eben nur der wirtschaftliche Aspekt-
das andere wird überhaupt nicht gesehen. Auch wenn momentan Kuhkomfort so ein Modewort ist, aber dabei wird die Kuh auch wieder nur als Konsumbereich gesehen, was man alles bräuchte, wenn Kühe reden könnten, ich glaub die würden uns sehr genau sagen, was sie sich wünschen würden.
frdl.Gr.
regi



  12-03-2006 13:06  theres
Rosige Zeiten?
Hallo karlos,
Mensch du bringst mich auf eine Idee, ich schreib selbst ein Buch.
Bzw, es ist schon lange geschrieben, in Tagebuchform- Erfahrungen und Erlebnisse als Bäuerin, habe alle für mich erfreulichen und schönen Erlebnisse niedergeschrieben, weil sie sonst mit der Zeit vergessen werden.
Auch wenn dein Beitrag vor Spott nur so trieft, für mich ist der Umgang mit den Tieren einfach schön.
Man muss ja nicht alles bespötteln, nur weil andere nicht das gleiche Denken und Fühlen haben.
Ich bin schon lange in der Landwirtschaft und kenne den Umgang mit Tieren aus der wirtschaftlichen Seite und auch aus einem anderen Blickpunkt.
Kannst ruhig weiter spotten,
wir machen es halt auf unsere Weise.
Kannst auch darüber spotten, wie es einer Kuh geht, wenn man ihr das Kalb wegnimmt, sie hat es schließlich 9 Monate in sich getragen und auf die Welt gebracht.
Dass es nach ein paar Tagen auch nicht lustig ist, dazu stehe ich, aber wenigstens haben Kuh und Kalb ein paar Tage für sich.
Du brauchst es ja nicht nach unseren Erfahrungen machen,
allerdings ist in den Jahren der Kälberverlust um einiges weniger geworden.
Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.
Also spar dir dein Taschentuch für deine Krokodilstränen.
Ich wollte nur herausfinden, ob es möglich ist, einen Betrieb betriebswirtschaftlich erfolgreich zu führen und doch auch die Seele mitkommen zu lassen.
Denn so was steckt in jedem Menschen- dabei macht die Arbeit einfach um einiges mehr Freude.



  12-03-2006 20:52  theres
Rosige Zeiten?
Hallo Karlos,
komisch, mit so ähnlichen Argumenten wollten mir alle die Abkalbeboxen ausreden.
Wir sind total zufrieden damit, ist einfach praktisch, wir arbeiten mit einem Betrieb in unserer Nachbarschaft zusammen, dort leben die Kühe in Anbindehaltung, jede Kuh mit Familienanschluss, die Tiere sind total zahm und auf den Menschen bezogen, wenn wir wirklich Rinder kaufen, dann nur von diesem Betrieb, weil es um vieles einfacher ist, mit streichelgewohnten Tieren zu arbeiten.
Von Bullen habe ich nichts geschrieben und für die realitätsfernen Städter auf den Almen kann ich nichts.
Aber wir leben mit unseren Rindern 365 Tage im Jahr zusammen und da kann ich inzwischen einigermaßen gut mit ihnen umgehen.
Leider findet sich wirklich nichts in Büchern, selbst für die natürliche Geburt bei Rindern musste ich lange suchen, bis ich fündig geworden bin.
Beim Umgang und der Haltung von Rindern hat jede Stallform seine Vor- und Nachteile. Ich kann die Anregung und Abwertung gegeneinander nicht verstehen.
All das was ich mir mühsam im Bereich Rindviehhaltung an Wissen und Erfahrung erworben habe, lass ich mir nicht kaputtreden.
Da gibt es soviele gute Erfahrungen, die das Zusammenleben und noch vieles verbessern können, lieber beschiesst man sich hier.







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