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Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Gestern flatterte wie so üblich ist, die Kammerzeitung der NÖ Landeslandwirtschaftkammer ins Haus. Nun, es stehen viele nützliche Informationen drinnen, das stimmt schon.......und ein Schwerpunktthema ist diesmal die Berufsausbildung in der Landwirtschaft. Die Landwirtschaft wird immer professioneller und da ist es sehr wichtig auch in der Ausbildung professionelle Wege zu gehen, das ist wichtig und richtig.
In der Betriebsreportage wird eine junge Frau vorgestellt welche Landwirtschaftsmeisterin ist und die Facharbeiterbriefe für Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Forstwirtschaft, Obstbau und Bioenergiewirtschaft hat. Mein großer Respekt vor dieser jungen Frau, und ich freue mich für solche Leistungen........jetzt kommt aber mein großes ABER.........denn in diesem Bericht steht auch dass deren Bruder für die Hofnachfolge vorgesehen gewesen ist. Und dieser ist als Kind gestorben. Wäre nun dieser Bruder noch am Leben dann wäre dieser wohl die Nr. 1 in der Hofnachfolge.......interessant ist dass auch die Schwestern der jungen Frau in der Landwirtschaft ausgebildet wurden, bzhw. werden. Den Betrieb wird aber wohl nur eine der drei Frauen übernehmen können. Und was wird aus den beiden anderen?
Wenn dieser Bericht die Leistungsfähigkeit dieser jungen Frauen darstellen soll dann finde ich es ok wenn diese Frauen vor den Vorhang gebeten werden...........aber für mich hat die Sache einen schalen Beigeschmack.......wenn kein Nachfolger da ist, dann kann man auf einmal auch eine Nachfolgerin brauchen.
Mfg, Helga
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Eine gute Ausbildung ist immer was wert, egal ob man einen Betrieb übernehmen kann oder nicht.
Diese Damen haben recht viele Jobmöglichkeiten.
Nicht zuletzt sind sie auch noch ne gute "partie" für einen Bauern.
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
muß auch Helmar irgendwie recht geben......
Frage an Fallkerbe: welche Jobmöglichkeiten stehen diesen Mädchen offen?
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Schließe mich ganz unabhängig der Frage von kst an .... Die aufgeführten Facharbeiterbriefe sind zwar sicher eine gute Ausbildung, aber bei welchem Unternehmen kann man da dan Vollzeit oder vo mir aus auch Teilzeit anfangen, wird als "Vollwertige Arbeitskraft" hingenommen (Nicht falsch verstehen, ich meine dass ma ned als Hilfsarbeiter gilt) und das über das ganze Jahr also Saisonunabhängig? Und es sollte ja anscheinend wenn schon eine Arbeit sein die sich zeitlich zumindest halbwegs mit der LW vereinen kann ...
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Hallo Helga!
In der heutigen Zeit(wenn auch noch nicht überall) wird man nicht "für die LW ausgebildet" sondern man interessiert sich dafür und macht deshalb diese Ausbildung.
Oder findest du es ok, wenn Kindern ihre gewünschte Ausbildung verwehrt wird, nur weil ja eh der ältere Bruder schon in die LW-Schule geht?
Ich denke, im Schulalter ist es heute nicht mehr möglich, den wirklichen Hofnachfolger(so es diesen überhaupt geben wird) schon vorauszusehen. Wenn sich mehrere Kinder für die LW interessieren so kann das für den Betrieb doch nur gut sein(natürlicher Konkurrenzkampf).
Meine Schwester war auch als top-Ausgebildete daheim und hat dann nach "weit-weg" geheiratet...
so kam ich als "ungebildeter" zum Zug! ;)
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Hallo Leitenfexer.......die Frage welche ich mir da stelle ist schon jene.......dürfen, können, sollen oder müssen die 3 jungen Frauen........ich kann mir sehr schwer vorstellen dass diese 3 Frauen absolut gleich "ticken". Wenn ich daran denke wie sehr verschieden meine beiden Schwestern und ich sind oder wenn ich Geschwister beobachte kann ich mir das sehr schwer vorstellen. Aber ich lasse mich gerne eines anderen belehren.
Zum Praktischen....angenommen alle 3 wollen, wenn man das Alter der Eltern in Betracht zieht, dann sagen wir mal in 5-10 Jahren den Betrieb übernehmen, was passiert dann? Alle 3 miteinander? Hmm...bei einer solchen Betriebsgröße schwierig. Und man sollte da auch daran denken ob die jeweiligen Partner da mitmachen. Lebensfähig ist dieser Betrieb wohl auch in Zukunft nur für eine Familie. Egal wer von diesen Frauen einmal übernimmt, es wird immer 2 "Verliererinnen" geben........auch wenn sie das Arbeiten gelernt haben. Allzuviel Jobs gibt es nicht mit welchen man mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung reüssieren kann, zumindest haben es heute viele sehr schwer welche nicht eine berufsspezifische Ausbildung haben. Ich wünsche jenen welche nicht übernehmen werden dass sie nicht eines Tages sehr bitter ihre ganzen Facharbeiter und Meisterbriefe irgendwohin hängen, weil ihnen diese im täglichen Berufsleben absolut nichts gebracht haben.
Liebe Grüße, Helga...auch an deine Frau und deine beiden Mädels, herzig und doch verschieden, oder nicht?
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Zitat
Frage an Fallkerbe: welche Jobmöglichkeiten stehen diesen Mädchen offen?
Zitat ende
Hallo kst
Mit Facharbeiterbriefen für Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Forstwirtschaft, Obstbau und Bioenergiewirtschaft sehe ich eine Vielzahl an Jobmöglichkeiten, der einfachheit halber führe ich nur mal ein paar arbeitgeber an, die verschiendenen denkbaren Jobs anzuführen wäre zu umfangreich
Kammer, AMA, Agrarbezirksbehörde, Zuchtverbände, Holzhandel, Forstbetrieb, Forstverwaltung ( Bundesforste oder Agrargemeinschaften) Holzverarbeitungsbetriebe, Agrarhandel, Energirversorger, Obstverarbeitungsbetriebe,
Das umfangreiche Thema Hauswirtschaft ist damit noch komplett aussen vor gelassen.
Natürlich muß man immer breit sein, sich in den betrieb oder Job einzulernen- das dürfte bei dieser Lernwilligkeit aber kein problem sein.
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Hallo Fallkerbe.....Absolventin einer LFS, Lehre Forstwirtschaft bei den Bundesforsten, gute Noten bei der Facharbeiterprüfung. Nach Abschluß der Lehrzeit unter naja, etwas fadenscheinigen Begründungen entlassen......die Eltern meinen dass man was gegen weibliche Forstfacharbeiter hatte.
Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren im Wald, und es ist ein bisserl komisch, aber es gibt einige Frauen aber auch Männer welcher der Meinung sind dass so Leute wie ich im Wald höchstens zum Schwammerlsuchen und Brennholzklauben was verloren hätten....;-).
Mfg, Helga
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
@helmar,
es braucht in allen branchen ja nicht nur Leute für die Körperlich schwersten arbeiten, es braucht auch immer einige "supporter"
z.b beim Bundesforst brauchts nicht nur Motörsägenmaschinisten, man braucht auch Leute im Büro, im Lager, in der werkstatt, usw, usf.
wobei ich damit nicht sagen will, das frauen keine motorsäge bedienen können ,:-)
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Das eine Frau es nicht leicht hat wenn sie unter die Holzarbeiter geht denk ich mir.
Es gibt aber auch viel anderes in Forstverwaltung außer Motorsäge und Seilwinde: Holznutzungsplanung, Auszeige, Abfuhrmanagement, Aufforstungsplanung, und auch die Vergabe und Organisation dazu.
Das können Frauen auch.
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Hallo Helga
ja schon sehr verschieden die zwei "Mädels", die kleiner hat so einen komischen Zipfel vorne drann... ;)
Und man muss nicht "gleich Ticken" um die selbe oder ähnliche Ausbildung zu absolvieren. Ich persönlich würde übrigens die "Ausbildung zum LW-Meister" sofort abschaffen, das halte ich für reine Zeitverschwendung! Aber wer will der soll, es gibt immer noch Interessenten für die Lehrgänge...
Übrigens kann man Betreibe auch Teilen, Erweitern oder sogar gemeinsam führen, da gibt es kaum Grenzen. Auch kann man neue Betriebe gründen oder in andere "einsteigen". Erweitere man deinen Horizont, ich hab ja schon fast das Gefühl, du wurdest selbst zu einer Ausbildung "genötigt" die du so gar nicht wolltest?
Gut ausgebildete Lückenbüßerinnen?
Hallo Leitenfexer........ja, ich wurde in eine HLA geschickt, genötigt wäre ein zu hartes Wort.........und weil ich diese Schule nicht wollte, die Landwirtschaft schon, bin ich nach der 1. Klasse(neuntes Schuljahr) abgegangen. Aber ich war so ein "Notnagel", und mein Vater hat mich das öfter als notwendig spüren lassen. Und unseren Hof hätte ein Sohn bekommen, wenn der vorhaden gewesen wäre. So blöd, faul oder was immer hätte der gar nicht sein können....und da wären wir wieder bei einer der Aussagen des Berichtes. Der Sohn fehlt, also tuns die Töchter auch. Aber das war früher öfter so, und wird zum Glück seltener.......
Mfg, Helga
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