Ist Österreich wirklich anders?

Antworten: 9
  02-08-2011 17:15  Muuh
Ist Österreich wirklich anders?
Zur heutige Aussendung

Berlakovich: Keine Schweizer Verhältnisse in Österreich

Der Trend in der Schweizer Landwirtschaft geht in Richtung Industrialisierung, sagte dazu heute Landwirtschaftsminister Berlakovich. Kleine landwirtschaftliche Betriebe schließen oder werden durch größere übernommen. Die Folge: Industrialisierung der Betriebe.

Ist das bei uns nicht so ??????????????

Nein, weil weiters:
"Österreich ist in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft organisiert. Das gewährleistet Qualität und Vielfalt der bäuerlichen Produkte.
....
und weiter "genau deswegen ist mir der Erhalt unserer bäuerlichen kleinstrukturierten Kultur - meist in Familienbetrieben - so wichtig."






  02-08-2011 18:24  joholt
Ist Österreich wirklich anders?
Oder will sich die ÖVP zumindest einen gewissen Prozentsatz an sicheren Wählerstimmmvieh halten das sie nicht ganz in die Unbeteutentheit verschwindet?????
mfg

  02-08-2011 18:34  5299
Ist Österreich wirklich anders?
Natürlich ist hier nichts anders.
Aber der Minister ist ein schlauer Politiker und weiß: wer unangenehme Dinge sagt, auch wenn sie richtig sind, wird nicht gewählt.
Wir haben mit unserem Wahlverhalten diese Art Politiker gezüchtet.

  02-08-2011 18:43  golfrabbit
Ist Österreich wirklich anders?
@5299
Das mit dem "schlauen Politiker Namens Berlakovic" ist von dir aber nicht wörtlich zu verstehen?
--Man fragt ja nur--
Josef


  02-08-2011 18:50  5299
Ist Österreich wirklich anders?
@golfrabbit
Jetzt fällt es mir wieder ein. Das ist doch der, der am Flughafen ausgerastet ist. Nein, das ist nicht schlau.
Zum Rest stehe ich weiterhin. Politiker wissen sehr gut, was sie sagen müssen, um gewählt zu werden.

  02-08-2011 18:52  Johannfranz
Ist Österreich wirklich anders?
@5299

Du glaubst doch wohl selbst nicht,dass sollten wir durch unser Wahlverhalten eine andere Art (Partei) von Politikern gezüchtet haben, sich irgendetwas in eine andere Richtung entwickelt hätte !

Hau diese Kaste ab einer bestimmten heirarchischen Ebene einfach in einen Topf ( Und wähle dann)

  02-08-2011 19:10  golfrabbit
Ist Österreich wirklich anders?
@Johannfranz
Aber warum denn gleich so negativ? Stimmt schon, viele unserer Häuptlinge haben leider den Bodenkontakt verloren, nur müssen wir - die es natürlich sowieso besser wüßten - auch zugeben, daß wenn die Reihe an uns wäre Verantwortung in der Politik zu übernehmen meist sehr kleinlaut werden. Es gibt auch heute noch Politiker ( Farbe egal) mit Handschlagqualitäten. Daß es nicht mehr sind ---siiehe oben.
Josef( der sich sicher nicht ausnimmt)

  02-08-2011 21:22  Moarpeda
Ist Österreich wirklich anders?
nachdem ich tränen der rührung vergossen habe, hörte ich den schweizer landwirschaftsminister sprechen:

Keine Österreichischen Verhältnisse in der Schweiz.
Der Trend in der Österreichischen Landwirtschaft geht in Richtung Industrialisierung.
Kleine landwirtschaftliche Betriebe schließen oder werden durch größere übernommen.
Die Folge: Industrialisierung der Betriebe.
Die Schweiz ist in einer kleinstrukturierten Landwirtschaft organisiert.
Das gewährleistet Qualität und Vielfalt der bäuerlichen Produkte, genau deswegen ist mir der Erhalt unserer bäuerlichen kleinstrukturierten Kultur - meist in Familienbetrieben - so wichtig."




Achtung ironie


  02-08-2011 21:41  schellniesel
Ist Österreich wirklich anders?
Selbst Vergleichen (Quelle wikipedia)

Schweiz
Die naturräumliche Gliederung der Schweiz mit 70% Berg- und Hügelgebieten (Alpen, Voralpen und Jura) beschränkt Betriebsgrösse, Nutzung, Mechanisierung und Industrialisierung der Schweizer Landwirtschaft. Die landwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 23,9%, die alpwirtschaftliche 13 % der Gesamtfläche der Schweiz (1997). 55% der Betriebe befinden sich in der Berg-/Hügel- und 45% in der Talregion. Die durchschnittliche Betriebsgrösse hat zwischen 1905 und 2008 von 4.7 auf 17.4 ha zugenommen. Die kleingliedrigen Strukturen, das zum Teil ungünstige Gelände, das hohe Lohnniveau und die strengen Vorschriften (Tierhaltung, Landschaftsschutz) wirken sich negativ auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit aus. Die Bewirtschaftung der Berggebiete dient gleichzeitig dem für den Tourismus wichtigen Schutz der Kulturlandschaft und der Eindämmung von Naturkatastrophen (Erdrutsche, Lawinen, Überschwemmungen, Erosion). Diese Zusatzleistungen werden den Bauern vom Bund mit Direktzahlungen vergütet. Rund 30% der Bauernbetriebe werden nebenberuflich bewirtschaftet.
Die Schweizer Landwirtschaft befindet sich in einem starken Wandel. Von 1990 bis 2008 haben die Bauernhöfe von 93.000 auf 60.900 und die Beschäftigten in der Landwirtschaft von 254.000 auf 168.500 abgenommen. [6]. Gleichzeitig sind die Einkommen in dieser Zeit um rund 30 % gesunken, während die Konsumenten nur 14 % höhere Preise bezahlen mussten. 40 % der Betriebsleiter fehlt eine Zukunftsperspektive. 11 % der gesamten Kulturfläche werden als ökologische Ausgleichsfläche bewirtschaftet. Es werden 30 % weniger Pflanzenschutzmittel und 68 % weniger Mineraldünger als vor 15 Jahren eingesetzt. 6.000 Landwirtschaftsbetriebe sind zertifizierte (Bio-Knospe-Label) Biobetriebe (2008). Im Durchschnitt kauft jeder Schweizer für fast 160 Franken Bioprodukte pro Jahr, was gemäß Bio Suisse Weltrekord bedeutet.

Österreich

Österreich zeigt – als Alpenstaat – einige Besonderheiten innerhal der Agrarstruktur der Europäischen Union:
so den enorm hohen Anteil an Kleinwald und Privatwald, womit der Großteil aller Landwirte auch Forstwirte sind
einen hohen Anteil an – naturgemäß kleinen, aber extensiv wirtschaftenden – Bergbauern, dadurch ist die Grünlandwirtschaft (Vieh- und Milchwirtschft, Grünfuttermittelproduktion) im Vergleich zum Ackerbau und Spezialkulturformen in Österreich überdurchnittlich stark vertreten
eine Besonderheit ist auch eine weltweit führende Stellung in der ökologische Landwirtschaft.
Die meisten Kenndaten liegen aber im EU-Durchschnitt, nur bei der Alterverteilung der Betriebsleiter hat Österreich die Spitzenposition (an hohem Alter), was den derzeit stattfinden Generationswechsel von traditioneller Wirtschaftsform, die seit den 1070ern vom mitteleuropaweiten „Bauernsterben“ und der Landflucht betroffen ist (eine Generation, die die Landwirtschaft meist verlassen hat), hin zu gut ausgebildeten Landwirten und innovativen Betriebsformen mit Fokus auf hochklassige und -preisige Spezial- und Nischenprodukte und Direktvermarktung.
Die letzte vollständige Agrarstrukturerhebung – auf Basis des Bundesstatistikgesetz 2000[3] – wurde 1999 vorgenommen, dazwischen nur Stichprobenerhebungen, und dann wieder 2010,[4][5] womit ein umfassender Datensatz über die aktuelle Struktur der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sowie über landwirtschaftlichen Produktionsmethoden in Österreich vorliegt. Diese wurden von der Statistik Austria in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft erhoben und online auszugsweise veröffentlicht, und werden voraussichtlich im Grünen Bericht 2011 publiziert.
Daten Grüner Bericht 2010:[6]
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe (2007):[7] Gesamt 187.034 (zu 2005 −1,3 %, zu 1999 –14,0 %)
Niederösterreich 45.782 Betriebe, Steiermark 42.370, Oberösterreich 36.385 (zusammen 2⁄3, die drei großen Agrarproduktionsländer), geringste Betriebszahlen: Salzburg 10.028, Vorarlberg 4.762, Wien 699
– wobei außer bei Wien die Landwirtschaft in den flächenkleineren Ländern Salzburg und Vorarlberg durchaus eine bedeutende Rolle einnimmt, der Anteil durch die Alpenlage und den starken Tourismus aber relativ klein ist, außerdem herrschen dort Vollerwerbslandwirte vor (also auch Umstellung auf Tourismus im Vollerwerb und Landwirtschaftsflucht), in Tirol, Kärnten, der Steiermark und dem Burgenland sind Erhalt der Landwirtschaft trotz Tourismus oder branchenfremdem Erwerb häufig
Wirtschaftsform:
Einzelunternehmen (Familienbetriebe) 93,5 %; 2,6% Personengemeinschaften (i.a. Agrargemeinschaften), 3,8 % in der Hand juristischer Personen (Firmen)
70.097 (40,1 %) im Haupterwerb und 104.814 (59,9 %) im Nebenerwerb (also schon knapp 2⁄5), letzeres am stärksten Tirol und Steiermark, am geringsten Niederösterreich und Oberösterreich
Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor kleinbetrieblich strukturiert:
Betriebsgröße (2007): 35,0 ha (1951 16,3 ha), landwirtschaftlich genutzte Fläche 18,9 ha LF/Betrieb (1951 9,4 ha, EU-27-Durchschnitt 12,6 ha)
61,5 % der Betriebe (114.947) bewirtschaften weniger als 20 ha, nur 4,0 % (7.452) über 100 ha (EU-27: 70 %/2 %)
Bergbauernbetriebe: 69.424 Betriebe (37,1 % aller Betriebe)
Land- und forstwirtschaftliche bewirtschafte Gesamtfläche: 7.559.000 ha (Österreich: 8.387.197 ha, also über 90 % der Landesfläche)
landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) 3.191.000 ha (38 % Österreichs), forstwirtschaftlich genutzte Fläche 3.341.000 ha (40 %, Erfassungsuntergrenze von 3 ha, also nicht die gesamte Fläche)[8]
landwirtschaftliche Fläche: Dauergrünland: 1.731.000 ha (Höchste Anteile in Vorarlberg 44,7 %, Salzburg 36,0 %); Ackerland 1.389.000 ha (Höchste Anteile im Burgenland 53,9 %, Niederösterreich 42,1 %), 66.000 ha Dauerkulturen (wie Haus- und Nutzgärten, Beeren, Wein, Baumschulen u.a. – wenig, aber aufgrund der hohen Wertschöpfung bedeutend), 5.000 ha Brach- und unproduktive Flächen, Gebäude- und Hofflächen, sonstige Wirtschaftsflächen
Landwirtschaftliche Hauptsparten:
Ackerbau (2009): Getreide 835.071 ha (61,1 %), Feldfutter 239.720 ha (17,5 %), Ölfrüchte 134.024 ha (9,8 %), Hackfrüchte 66.296 ha (4,9 %), Körnerleguminosen 21.589 ha (1,6 %), Brachfläche 45.076 ha (3,3 %)
Viehzucht (2009): Viehhaltende Betriebe: 104.000; Viehbestand in Österreich (2009) rund 2,0 Mio GVE, davon 3⁄4 Kategorie Rinder (73.466 Halter; 2.026.000 Stk. Kühe, Kalbinnen, Kälber; 532.976 Stk. Milchkühe, 264.547 Stk. Mutterkühe), 18 % Kategorie Schweine (38.002 Halter; 3.136.967 Stk.), 8 % übrige Tierkategorien (insb. Schafe 14.596 Halter; 344.709 Stk.)
Biobetriebe (2009): Es gibt in Österreich ca. 21.000 anerkannte Betriebe, mit 518.757 ha LF (geförderte und nicht geförderte Biobetriebe inklusive der Almenflächen und Bergmähder), das sind 11 % der Betriebe (zu 2008 +4,6 %, Anteil der geförderten Biobetrieben nach INVEKOS-Datenbank 15,2 %), und 16 % der gesamten landwirtschaftlichen Fläche (zu 2008 +5,4%); 85 % der Biobetriebe halten Vieh, 19 % der Rinder werden nach biologischen Richtlinien gehalten (Milchkühe 17 %, Mutterkühen 32 %), aber nur 2 % aller Schweine, sowie 27 % aller Schafe, und 50 % aller Ziegen. Der Anteil an Biobetrieben über 25 % aller Betriebe konzentriert sich auf das ganze Land Salzburg, das Tiroler Unterland, die Obersteiermark, die Eisenwurzen, das Mühl- und Waldviertel, und die Ötztaler Alpen[9]
LEADER-Programme zur Entwicklung ländlicher Regionen (Förderperiode 2007–2013): 86 Regionen (88 % der Staatsfläche) mit über 4,4 Mio. Einwohnern (52% der Einwohner, zu 2000–2006 beinahe verdoppelt)
Demographie (2009):
Arbeitskräfte im Wirtschaftsbereich Landwirtschaft/Land- und Forstwirtschaft: 171.722 Jahresarbeitseinheiten (JAE) (zu 2008 –1,8%), davon 140.140 JAE (–2,1%) nicht entlohnte Arbeitskräfte (Familienarbeitskräfte), 31.582 JAE (–0,5%) entlohnte Arbeitskräfte (4,5:1, deutlich über dem EU-Durchschnitt von 10:1)
die Gesamtzahl der Lehrlinge in der Land- und Forstwirtschaft betrug Ende 2009 1.257, davon 1.054 in Fremdlehre, und 203 in Heimlehre; Landwirtschaftsschüler insg. (Schuljahr 2009/10): 17414; bestandene Reife- und Diplomprüfungen (Höhere land- und forstwirtschaftliche Lehranstalten, Jahrgang 2009): 621;[10] Absolventen Universität für Bodenkultur: über 1.000 (alle Sparten 2009, insg. 9.000 Studenten)[11]
Saisoniers 8.000 Beschäftigungsbewilligungen, Erntehelfer 7.500 Beschäftigungsbewilligungen
Geschlechterverteilung: 65.589 Betriebe (35,1 %) mit weiblicher Betriebsführung (2005 33,6 %, also Anstieg des Frauenanteils um 1,5 %);[12] weibliche Schüler (Schuljahr 2009/10): 8605 (49 %)[10]
durchschnittliches monatliches Bruttoeinkommen in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Fischzucht (2008): Männer 1.435 Euro, Frauen 1.046 Euro; kollektivvertraglichen Stundenlöhne der Forstarbeiter in Privatbetrieben (1. Juli 2009) Hilfsarbeiter über 18 Jahren 8,25 Euro, Forstfacharbeiter mit Prüfung 9,69 Euro (Bruttowerte, für die Landwirtschaft liegen naturgemäß keine Zahlen vor).



Also wie die meisten richtig erkannt das selbe in Grün könnten auch die Schweizer erzählen.

Mfg schellniesel

  02-08-2011 21:41  melchiorr
Ist Österreich wirklich anders?
Hallo!
@ golfrabbit
Bin ganz deiner Meinung. Die meisten Jammerer, Besserwisser und Schreier in diesem Forum haben sicher noch keinen Finger unentgeltlich für die Allgemeinheit gerührt, so wie es Hunderte kleiner Bauernvertreter täglich machen. Aber schimpfen am Stammtisch ist halt eifacher und kommt bei den Stammtischbrüdern und Berufskollegen gut an.
lg. herbyy



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