landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert

Antworten: 15
  05-02-2011 20:15  Restaurator
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/weiz/gleisdorf/2665865/bund-hungert-agrar-schulen.story

kein thema hier im forum?
DAS ist ein noch wirkungsvollerer angriff gegen die landwirtschaft als das kürzen von subventionen. hier wird fachwissen entzogen und vorenthalten. offenbar sollen möglichst wenige über landwirtschaftliches fachwissen verfügen und schon gar nicht mit einer erweiterten ausbildung ein zweites standbein haben um als landwirt überleben zu können, z.b. die Gleisdorfer Fachschule für Obst-Wirtschaft und EDV-Technik.
:( :( :( :( :(

  05-02-2011 20:22  tch
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Das siehst nur Du so.... frag mal auf kleinen Betrieben was die Betriebsleiter von Schulen halten wenn doch der alte zu Hause eh alles weis....erst Schule dann Bundesheer- verlorene Zeit....:-)

tch

  06-02-2011 08:55  helmar
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Hmmmm......kommt vielleicht auch auf das Bundesland an, könnte ich mir schon vorstellen. Schulen mit einem breiten Angebot haben sogar viele Schülerund Schülerinnen welche nicht aus landwirtschaftlichen Betrieben kommen, besonders seitdem man ja von dort an höhere Lehranstalten wechseln kann. Oft gehen Schüler, vielleicht sogar noch mehr Schülerinnen anstelle des Polys in die LFS, und bleiben dann nach Ende der Schulpflicht dort.
Aber es gibt auch solche Betriebe wie es der tch schildert, leider......
Mfg, Helga

  06-02-2011 09:17  walterst
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
vermutlich geht es um diesen Artikel in der Kleinen Zeitung

Bund hungert die Agrar-Schulen aus

Da der Bund seinen Zahlungen nicht nachkommt, nehmen einige landwirtschaftliche Fachschulen derzeit keine Schüler auf. Das Land klagte den Bund.
Die Steiermark klagte Minister Berlakovich, weil der Bund seinen Verpflichtungen nicht nachkommt

Foto © APA Die Steiermark klagte Minister Berlakovich, weil der Bund seinen Verpflichtungen nicht nachkommt

Gerüchte, dass die Gleisdorfer Fachschule für Obst-Wirtschaft und EDV-Technik bald geschlossen werden könnte, gibt es schon länger. Bisher wurden diese von der Landespolitik dementiert - mittlerweile sieht die Situation jedoch anders aus: Die zuständige Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann hat die Fachschule ersucht, verbindliche Schüleraufnahmen nicht vor dem Ende des Wintersemesters auszusprechen.

Vom vorübergehenden Aufnahmestopp ist aber nicht nur die Fachschule Gleisdorf betroffen. Aber wie viele der insgesamt 33 landwirtschaftlichen Fachschulen in der Steiermark und welche es betrifft, möchte man beim Land jedoch nicht verraten. Man spricht von "einer Handvoll".
Jörg Schwaiger, Büro Landesrätin Grossmann

"Das Ministerium lässt uns auf den Kosten des landwirtschaftlichen Schulwesens sitzen."

Der Grund für den Aufnahmestopp: "Das Landwirtschaftsministerium lässt uns auf den Kosten des landwirtschaftlichen Schulwesens sitzen", sagt Jörg Schwaiger, Sprecher von Grossmann. Aufgrund der Gesetzeslage müsste der Bund die Gehälter der Lehrer an den land-, forst- und ernährungswirtschaftlichen Fachschulen zur Hälfte mittragen. Müsste - denn seit Jahren bleibe der Bund seinen Anteil schuldig. Die ausständige Summe bewege sich mittlerweile im Millionen-Euro-Bereich.
Verfassungsklage

Diesbezügliche Anfragen des Landes bei Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich ergaben bisher keine Lösung. Deshalb brachte das Land Steiermark eine Klage beim Verfassungsgerichtshof gegen Minister Berlakovich ein. In Zeiten der Budgetkonsolidierung müsse das Land eben genau darauf achten, dass es auch zu dem Geld komme, das ihm zusteht, rechtfertigt Schwaiger diese Vorgehensweise. Anderen Bundesländern geht es dabei gleich: "Dieser Klage sind mittlerweile viele Bundesländer beigetreten", so Schwaiger.

Zusätzlich bemüht sich Landesrätin Grossmann darum, dass die Kosten für das neunte Schuljahr auch im Bereich der land-, forst- und ernährungswirtschaftlichen Fachschulen vom Bund zur Gänze getragen werden.

Gemeinsam haben die betroffenen Schulen, dass sie vor zwei Jahren in einer Studie zum landwirtschaftlichen Schulwesen als optimierungsbedürftig und als Schließungskandidaten bezeichnet wurden.

Die weitere Zukunft der Schulen bleibt somit ungewiss. Sicher ist nur: Begonnene Ausbildungen können abgeschlossen werden.


  06-02-2011 09:23  helmar
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Interessant........und wie schaut es in anderen "roten" Bundesländern aus?
Mfg, Helga

  06-02-2011 09:46  Restaurator
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
tatsache ist, dass die sparvorgabe der derzeitigen (rot dominierten) landesregierung minus 25% für jedes ressort ist.
zumindest bei mir bleibt der schale nachgeschmack, dass im bildungsbereich einerseits die neue mittelschule sogar in ihrer letztlich übrig gebliebenen krüppelvariante ordentliche mehrkosten verursacht, andererseits minus 25% vorgegeben sind und jetzt offenbar die landwirtschaftlichen fachschulen die zeche bezahlen sollen. dabei findet gerade dort alles das statt, wovon alle plaudern: theorie und praxis sind bestens verwebt, unterschiedlich begabte schüler arbeiten und lernen gemeinsam, auch ein "dummer" geht mit einem rucksack voller praxiswissen und kompetenzen nach hause.

  06-02-2011 09:48  derek
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
hallo

die halben LFS gehören zugesperrt die was übrig bleiben sind FS für die bäuerinnen und bauern jetzt sind die LS auffanlager für tepperte die mit derLw nichts zu tun haben.
und die bar bauern auch noch teppert machen. bei jeder LS muß der sessel besetzt sein egal von wem. der was in der HS 5 fetzen hat wird in der LfS auch aufgenommen


mfg Derek


  06-02-2011 10:50  frischauf
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
@derek: Für deine Rechtschreibkünste brauchen wir noch ein landwirtschaftliche Sonderschule. :-D

  06-02-2011 12:49  pa1984
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Meine persönliche Erfahrung mit landw. Fachschulen war katastrophal. Die Lehrenden verzapften seit 20 Jahren den gleichen Unsinn. Völlig frei von Fach- und Wirtschaftskompetenz. Verlorene Zeit für Jugendliche. Dafür gabs ein beheiztes Hallenbad für die Schüler. (Im Großraum Leibnitz gibt es bis heute kein Hallenbad - wegen der Kosten).

Wie sieht es heute aus? Wer kann von Erfahrungen berichten?

  06-02-2011 13:00  teilchen
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
@Restaurator

Die hbla in pitzelstätten in Kärnten war Ende der 80er jahre eine der wenigen Schulen mit EDV-arbeitsplätzen für alle Schülerinnen einer Klasse. Andere Schulen hatten einen für die ganze schule. Kärnten war damals rot regiert, das Argument gilt also nicht.

Ich glaube viele lfs gehen am bedarf vorbei, wer heute weitermachen will, der geht auf eine höhere Schule mit Zusatzausbildungen.
Wenn die lfs als alternative zum poly gesehen wird, glaub ich gern dass das Ministerium nicht mehr dafür zuständig sein will.
wenn man sieht dass ein Großteil der Absolventen gar nicht in die Lws geht, ist das Geld auch falsch investiert.


  06-02-2011 13:06  walterst
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
@teilchen
Ich will zwar Dein Argument nicht abschwächen, dass das Aushungern der LW-Schulen mit der Landesregierungsfarbe nichts zu tun hätte, aber bei Deinem Beispiel muss ich fragen: Wofür steht denn das B in HBLA?

Mit der Tatsache, dass die Absolventen Großteils nicht mehr in der LW landen, wird übrigens oft breit geworben. Anrechnungen bei Lehrzeiten für Tischler, Schlosser, Mechaniker usw. inklusive.

  06-02-2011 13:14  Restaurator
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
@teilchen:
kärnten ist tatsächlich anders: auch heute besitzt kärnten eines der bestversorgten schulsysteme. darüber scheint es dort einen parteiübergreifenden konsens zu geben.

  06-02-2011 14:06  wernergrabler
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Hallo!

Wie teilchen sagt:
Viele gehen als Alternative von. z.B. der Poly in die LFS.
Sind meistens die größten Obizahra.

Aber es hilft auch nix, wenn man das Kind trotz kompletten Desinteresse in die Schule schickt, weil sonst keiner den Hof übernehmen würde. Das ist noch viel schlimmer!

In der Hauptschule da war noch (kommt mir so vor) alles "ruhig".
Aber sobald man in die landwirtschaftliche Richtung kommt, hört man nur wie schlecht es allen gehen würde. Verordnungen, Vorschreiben, Pflichten.
finanzielle Abhängigkeit eigentlich vom Staat.

Ich wusste selbst in der 4. Klasse HS nicht, was ich weiter machen will.
Super Alternative die immer noch 3 Möglichkeiten offen hält:
Landwirtschaftliche Fachschule mit kaufmännischer Ausbildung.
Am Ende der 3 Jahre (die ich mit Sicherheit nicht missen möchte) konnte ich mich entscheiden:
--> Lehre und Job
--> Aufbaulehrgang in einer höheren lw. BLA
--> Aufbaulehrgang in einer HAK.

Diese Freiheit war für mich super, da ich weitere 3 Jahre Zeit hatte und nicht mit 14 entscheiden hab müssen in welche Himmelsrichtung sich mein Leben dreht.

Bei den sich immer wendenden und evtl. auch undurchsichtigen Rahmenbedingungen festzuhalten, wird ohne jeglicher Bildung sicher nicht funktionieren.
Da wird am falschen Ende gespart.

Dann schauts wieder aus wie in den alten Tagen: "Glernt hot a net, oba kennt si iberoll aus".
Gerade das Hintergrundwissen, die Grundlagen sind das Wichtige.
Sicher funktionierts ohne auch. Aber wo soll das hinführen?

Soll jetzt keine Fehlersuche werden:
Aber brauchen wir wirklich 9 verschiedene Gesetzgebungen für jedes Bundesland in Ö?
Sind burgenländische Kinder besser/klüger/... als steirische weil sie im Rahmen des Jugendschutzgesetzes länger alleine fortgehen dürfen wenn sie nicht volljährig sind?

Ich selbst find immer wieder Begeisterung an der LW.
Natürlich ist meine lw. Tätigkeit wegen der Schule aufs Wochenende eingeschränkt.
Aber ich werde nicht die ganze Woche überlegen was getan werden muss etc. und am Wochenende schepfn und am Traktor sitzen wenn ich keine Freude daran hätte.

Was begeistert mich?
Ackerbau / Pflanzenkunde / Forst
die dazugehörigen Geräte und Maschinen
die Beeinflussbarkeit des grünen Umfelds um einen selbst
Entscheidungsfreiheiten (wenn auch nur zum Teil)

mfg
wgsf


  06-02-2011 15:12  teilchen
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert

@walterst

Danke für den Hinweis, gilt für mich aber nicht als Argument, denn schließlich werden beide Schulformen, HBLA und LFS, von Bund und Ländern finanziert.
Und wer drückt sich aktuell bei der Finanzierung der LFS?

Ich vermute, dass das Werbeargument, dass die Absolventen ja nicht nur Landwirte werden, nur einen Grund haben kann: es gäbe sonst zu wenige Schüler.


  06-02-2011 15:35  walterst
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Na logisch will jede Schule die Hütte voll haben, damit man leichter zur Renovierung von Internat, Turnsaal, Lehrstall......Argumente findet. Das ist ja legitim. Aber Schülermangel ist glaube ich nicht das große Problem der LW-Fach und Mittelschulen

  07-02-2011 21:45  farmerJT
landwirtschaftliche fachschulen werden ausgehungert
Also die LFS, welche ich besucht habe wird immer fleißig investiert! Vollkommen übermechanisiert, dafür halt viele relativ günstige Mietmaschinen. Internat und Verpflegung eig sehr gut. MUKU Stall neu. Milchviehstall und Küche wird in den nächsten Jahren gebaut. Also im konkreten Fall kommt es mir nicht so vor als käme zu wenig Geld herein.

Jedoch wird zu wenig gefordert! Als Schüler ist man man froh wenns etwas ,,leichter,, ist aber im Nachhinen finde ich es Schade das ich mir nicht etwas mehr mitnehmen konnte. Kommt halt sehr stark drauf an welche Lehrer man hat und ob man was lernen will! Also bin ich als Absolvent in einigen Fächern besser ausgebildet und in manchen halt schlechter. In den Fächer wo wir sowie so nichts gscheites gelernt haben, hab ich mir die Zeit mit dem Lesen von Fachzeitschriften vertrieben.
Dabei habe ich die Zeit sicher sinnvoller genutzt als z.B. einen Werbefilm eines Landmaschinenhersteller anzusehen..........

Landwirtschaftlicher Facharbeiter sollte doch ein richtig erlernter Beruf sein, also sollte dem auch etwas mehr Niveau gebühren!
Finde aber trotzdem das man von 3 Jahren Fachschule mehr hat als von den Abendkursen...
Ausserdem sollte meiner Meinung nach den Landw. Facharbeiter jeder Hofübernehmer als Mindestausbildung haben.

Bin jetzt 19 Jahre, hab nach der LFS den Forstfacharbeiter als Heimllehre gemacht. (Arbeite seit 2008 also am Betrieb, beim Maschinenring als Betriebs und Waldhelfer sowie als Holzakkordandt) Mir ist meine bisherige Ausbildung aber zu wenig, deshalb möchte ich nach dem ZV Dienst unbedingt mit der Meisterausbildung beginnen. Landw.- oder Forstmeister weis ich noch nicht genau.....





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