Atomausstieg in Deutschland
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24-05-2010 09:13 biolix
Atomausstieg in Deutschland
Guten Morgen !
ich weiß nciht ob das wer letzte Woche von Euch verfolgt hat, aber dieser Brief u.a gefällt mir so sehr das ich ih rein stellen muss... Das ein LW Redakteur, "bürgerlich" mal gut definiert, inkl. vielleicht auch mal drauf kommt, was ein kleiner atomarer "Austritt" für die umliegenden Landwirtschaften bedeudet, das wird wohl bald jeder mit bekommen...
apropos, hier kann man sich auch weiters Fragen wo die "Mitte" ist.. ;-))
lg biolix
23.05.2010
E-Mail an Stefan Mappus (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Sehr geehrter Herr Mappus! Erlangen – Eine ganz direkt Frage: Wollen Sie die CDU vollends atomisieren? So sah es zumindest diese Woche aus, als Sie Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der übrigens der gleichen Partei wie Sie angehört, zum Rücktritt aufforderten.
Stefan Mappus, CDU, Ministerpräsident von Baden-Württemberg (Foto: CDU)Als ob die CDU im Augenblick nicht genügend Baustellen hätte: Da ist die Frage nach der Führungsschwäche von Angela Merkel (Stichwort: Seehofer), die Frage nach Kürzungen in der Bildung (Stichwort: Koch), die Frage nach dem Gesundheitszustand des Finanzministers (Stichwort: Schäuble), da ist Nordrhein-Westfalen und die Frage nach der Mehrheit im Bundesrat (Stichwort: Rüttgers).
Und Sie kommen nun am Montag dieser Woche mit der Forderung Bundesumweltminister Norbert Röttgen solle zurücktreten. Grund: Er habe sich mit seinem Engagement nach einer Verlängerung der Laufzeit der bundesdeutschen Atomkraftwerke von nur noch weiteren acht Jahren zu weit von der Regierung entfernt.
Es ging nur dabei oberflächlich um die Frage nach den Entscheidungskompetenzen des Bundesrates in Sachen Laufzeitenverlängerung. Röttgen konterte, er vermute Sie hätten nicht richtig aufgepasst, als der Koalitionsvertrag abgeschlossen wurde. Nach einer Rüge von Kanzlerin Merkel kamen Sie am Mittwoch dann mit einer Forderung nach 10 oder 12 Jahren, um – laut Spiegel-Magazin von heute - dann am Donnerstag wieder 15 Jahre zu fordern.
Auch konservative Medien finden Ihr Verhalten nicht mehr unbedingt begrüßenswert. So analysierte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung heute in ihrem Feuilleton (!), dass Sie und Röttgen für vollkommen unterschiedliche Auffassungen von Konservatismus stehen.
Autor Niklas Maak fragt sich: "Warum macht das Atom-Thema vor allem die bürgerlichen Parteien so nervös? Vielleicht deswegen, weil am Umgang mit der Kernkraft die Identität jenes Milieus hängt, das man das bürgerliche nennt – und da tut sich ideologisch gerade sehr viel, was nicht ohne Konsequenzen für die Frage ist, was in Zukunft bürgerlich und konservativ heißt."
Rund 72 Prozent der Bundesbürger sind nach einer Emnid-Umfrage für eine Stilllegung älterer Atomkraftwerke. "Gegen diese Mehrheit sind keine Wahlen zu gewinnen", folgert Maak. Und da ist was dran. Auch an der These von den unterschiedlichen Milieus.
Zumal Sie in Stuttgart dieses neue konservativ-progressive und urbane Milieu kennen sollten. Es hat bei den letzten Kommunalwahlen dafür gesorgt, dass die Grünen mit über 25 Prozent zweitstärkste Kraft im Stadtrat der Landeshauptstadt wurden. Dieses Milieu, das auch CDU wählt, will einen Konservatismus moderner Prägung - und der beinhaltet einen möglichst schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien.
Beste Grüße
Olaf Deininger
Redaktionsleitung agrarheute.com
dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag
Lothstraße 29
80797 München
Telefon + 49/89/12705-327
E-Mail: olaf.deininger@dlv.de
www.dlv.de
Guten Morgen !
ich weiß nciht ob das wer letzte Woche von Euch verfolgt hat, aber dieser Brief u.a gefällt mir so sehr das ich ih rein stellen muss... Das ein LW Redakteur, "bürgerlich" mal gut definiert, inkl. vielleicht auch mal drauf kommt, was ein kleiner atomarer "Austritt" für die umliegenden Landwirtschaften bedeudet, das wird wohl bald jeder mit bekommen...
apropos, hier kann man sich auch weiters Fragen wo die "Mitte" ist.. ;-))
lg biolix
23.05.2010
E-Mail an Stefan Mappus (CDU), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
Sehr geehrter Herr Mappus! Erlangen – Eine ganz direkt Frage: Wollen Sie die CDU vollends atomisieren? So sah es zumindest diese Woche aus, als Sie Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der übrigens der gleichen Partei wie Sie angehört, zum Rücktritt aufforderten.
Stefan Mappus, CDU, Ministerpräsident von Baden-Württemberg (Foto: CDU)Als ob die CDU im Augenblick nicht genügend Baustellen hätte: Da ist die Frage nach der Führungsschwäche von Angela Merkel (Stichwort: Seehofer), die Frage nach Kürzungen in der Bildung (Stichwort: Koch), die Frage nach dem Gesundheitszustand des Finanzministers (Stichwort: Schäuble), da ist Nordrhein-Westfalen und die Frage nach der Mehrheit im Bundesrat (Stichwort: Rüttgers).
Und Sie kommen nun am Montag dieser Woche mit der Forderung Bundesumweltminister Norbert Röttgen solle zurücktreten. Grund: Er habe sich mit seinem Engagement nach einer Verlängerung der Laufzeit der bundesdeutschen Atomkraftwerke von nur noch weiteren acht Jahren zu weit von der Regierung entfernt.
Es ging nur dabei oberflächlich um die Frage nach den Entscheidungskompetenzen des Bundesrates in Sachen Laufzeitenverlängerung. Röttgen konterte, er vermute Sie hätten nicht richtig aufgepasst, als der Koalitionsvertrag abgeschlossen wurde. Nach einer Rüge von Kanzlerin Merkel kamen Sie am Mittwoch dann mit einer Forderung nach 10 oder 12 Jahren, um – laut Spiegel-Magazin von heute - dann am Donnerstag wieder 15 Jahre zu fordern.
Auch konservative Medien finden Ihr Verhalten nicht mehr unbedingt begrüßenswert. So analysierte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung heute in ihrem Feuilleton (!), dass Sie und Röttgen für vollkommen unterschiedliche Auffassungen von Konservatismus stehen.
Autor Niklas Maak fragt sich: "Warum macht das Atom-Thema vor allem die bürgerlichen Parteien so nervös? Vielleicht deswegen, weil am Umgang mit der Kernkraft die Identität jenes Milieus hängt, das man das bürgerliche nennt – und da tut sich ideologisch gerade sehr viel, was nicht ohne Konsequenzen für die Frage ist, was in Zukunft bürgerlich und konservativ heißt."
Rund 72 Prozent der Bundesbürger sind nach einer Emnid-Umfrage für eine Stilllegung älterer Atomkraftwerke. "Gegen diese Mehrheit sind keine Wahlen zu gewinnen", folgert Maak. Und da ist was dran. Auch an der These von den unterschiedlichen Milieus.
Zumal Sie in Stuttgart dieses neue konservativ-progressive und urbane Milieu kennen sollten. Es hat bei den letzten Kommunalwahlen dafür gesorgt, dass die Grünen mit über 25 Prozent zweitstärkste Kraft im Stadtrat der Landeshauptstadt wurden. Dieses Milieu, das auch CDU wählt, will einen Konservatismus moderner Prägung - und der beinhaltet einen möglichst schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien.
Beste Grüße
Olaf Deininger
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Lothstraße 29
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