Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?

Antworten: 28
  25-12-2009 09:41  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Was ist bei uns los? Bei uns kämpfen die Biogasanlagenbetreiber ums nackte überleben. Der Hilfeschrei des ehemaligen Bauernbundpolitikers Blochberger sagt doch viel aus. Zum Spaß geht er sicherlich nicht in die Öffentlichkeit. Er spricht davon, daß sich im Jänner entscheidet, ob er seine Anlagen in Konkurs schicken muß.
In Deutschland, bei unserem großen Bruder rechnet man mit 500 - 600 neuen Anlagen allein 2010. Durch gut durchdachter Gesetzgebung (Güllebonus 4 Cent/kWh) und sonst recht guten Einspeisetarifen ist es in Deutschland eben wirtschaftlich interessant in diesen Bereich zu investieren. Man muß den "Liebhaberpreis" von gut 20 Cent/kWh als Einspeisetarif als vorausschauend und arbeitsplatzsichernd sehen, meine ich. Oder ist es vielleicht intelligenter, die Arbeitslosen täglich mehr werden zu lassen und über deren Mindestsicherung zu streiten - das kotzt doch eh jeden an! Der momentane Einspeisetarif von 14,5 Cent/kWh ist zum überleben zuwenig und zum sterben zuviel - das Deutschlandmodell ist doch nur nachzumachen. Wir brauchen das Rad in Österreich nicht neu erfinden.....

  25-12-2009 09:59  riener
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
hast schon recht, der "biogasstrom" soll teurer werden -das zahlen wir alle wieder mit einer höheren ökostromabgabe und wir nicht biogasbauern auch noch mit höheren pachtpreisen.

  25-12-2009 10:21  josefderzweite
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
die niederlande hat gar nur 9 cent und dass nur auf 15 jahre. die arbeiten alle über strom/gasbörsen. funktioniert auch nicht schlecht.

  25-12-2009 10:24  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
@riener
Dieses Denken ist aber kleinkariert und kurzsichtig. Wenn der nächste Energieschock kommt (man rechnet schon 2012 damit), wir für Strom dann 30 Cent/kWh zu zahlen haben, können wir aber nicht über Nacht hunderte Biogasanlagen aus dem Hut zaubern.....Der kluge Mann baut vor, heißt ein altes Sprichwort! Das kennt man in Österreich scheinbar nicht.
Nur zum Nachdenken:
In China gibt es etwa 7 Mill. kleine einfache, dezentrale Biogasanlagen.....versorgen 18 Mill. Familien mit Energie und Wärme.
Sogar in Nepal gibt es gut 100000 solche kleine Anlagen.
Dort weiß man, daß man energieautark sein muß, um nachhaltige Energiesicherheit zu haben.
Bei uns bangen die mächtigen Energiekonzerne um deren Macht und Einfluß, wenn sie durch dezentrale Energiesysteme Marktanteile verlieren.
Da viele unserer Politiker in gutbezahlten Positionen in diesen Energiekonzernen sitzen, werden diese manipuliert, denke ich, um in Sachen Biogas so zu bremsem. Eigentlich skandalös! Auch die Arbeiterkammer in ihrem primitiven Kurzzeitdenken sieht auch nur den momentanen zu hohen Einspeisetarif (zumindest in Deutschland).....Vorausschauend, langfristig zu Denken ist nicht gefragt - die nächste Wahl ist ja schon bald wieder.....
Oder gibts doch noch ein Weihnachtswunder?



  25-12-2009 10:36  pepbog
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Kleine ("wahre") Geschichte:
Ein Landesprodktehändler jammert bei allen Lieferanten, dass er bei den Preisen nur mehr draufzahle.
Auf den Einwand "dann lass es eben" - meinte dieser fragend : und von was soll ich dann leben" ??
So ähnlich klingt doch auch dein Forumsbeitrag - ich kenn wirklich NIEMANDEN mehr der zufrieden ist - ALLE wollen für alles MEHR - da hift doch nur ---- beten!!! denn bezahlen kann diese "fromme" ? Forderungen längst längst keiner mehr, oder wüsstest Du von wo dieses von Dir geforderte Geld kommen soll? Ich denke das ist Dir egal, hauptsach es kommt.
RICHTIG ???
Blochbergers "Hilfeschrei" - ohne "Hilfe" muss er hungern und verrecken ?
NEIN er kann höchstens weniger und weniger risikoreich veranlagen !!
Und alle Anderen ("Mitbürger") sind doch Euch längst schon egal.
LEIDER

  25-12-2009 10:37  maximal
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Zuerst haben die Biogasanlagen unseren Landwirtschaftlichen Fördertopf leer gefressen
dann sind sie Gewerblich geworden, treiben den Pachtpreis in die Höhe (Über 1000 Euro)
Kassierten noch einen Zuschuss für zu hohe Rohstoffkosten, um dann noch in den Ausgleich zu gehen und die Gläubiger noch zur Kasse bitten
Wo ist da bitte die Arbeitsplatzsicherung und ob eine Biogasanlage Energieeffizient ist sei dahingestellt .
Habe in meiner nähe (umkreis 10 km ) fünf Biogasanlagen
und mir tut sicher keiner der 5 Leid

  25-12-2009 10:47  Fallkerbe
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?

Hallo,
Biogas wird bei uns nicht sabotiert, aber auch nicht so gut subvensioniert wie in Deutschland.
Vor kurzem hatten wir hier im Forum einen Tread, wo sich die Bauern über eine Strompreiserhöhung aufgeregt haben. Wenn man den Biogasstrom jetzt noch teurer einkaufen würde ( per Gesetz müsste) dann würden Logischerweise auch die Strompreise für die Bauern Steigen. Man muss sich schon entscheiden, was man gerne möchte.

Ich halte Biogasanlagen für eine sehr vernünftige sache, eine tolle Erwerbsmöglichkeit für einige Bauern. Aus beruflichen Gründen bin ich sehr viel im Allgäu unterwegs, und da gewinnt man den eindruck, das derzeit nur die Biogasbauern noch ordentliches Geld verdienen.
Die zahlen scheinbar auch derzeit so hohe Pachtpreise, das Milch und schweinebauern bei weitem nicht mithalten können, im wettbewerb um die Pachtflächen.
Durch die hohe Biostromvergütung (förderung) wurde da scheinbar ein ungleichgewicht geschaffen, das die Milch und schweinebauern sehr benachteiligt. Flächenmässiges Wachstum ist für Milchbauern im einzugsbereich starker Biogasanlagen kaum mehr möglich, da fast alle Flächen die zur neuverpachtung kommen, an den Bestbieter, also eine Biogasanlage gehen.

Ich bin mir nicht ganz schlüssig, was ich davon halten soll.



  25-12-2009 11:08  riener
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
@dorn
keine sorge beim nächsten energieschock ( wann immer der auch kommen wird - vorausgesagte katastrophen kommen meistens nicht ) gehen nicht über nacht die lichter aus - nicht einmal in kärnten. wenn der strom teurer wird ( sagen wir einmal 30 oder 40 Cent ) werden wir alle auf einmal zu richtigen stromsparprofis werden.



  25-12-2009 11:08  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Aber eines ist trotzdem klar: In den Bereichen Milch, Fleisch..... erzeugen wir Überschüsse, müssen um einen Hungerlohn arbeiten.....
Andererseits: Fossile Energie wird rasch knapper, schwerer und teurer zu erschließen - verbrennen sie primitiv, ruinieren uns das Weltklima, anstatt alternative Technologien bereits schon jetzt zu nutzen, um unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu erhalten.....
Wenn wir mehr Flächen zur Energienutzung brauchen, werden wir keine Überschüsse mehr produzieren und die Preise werden wieder gerechter und zu akzeptieren sein, oder nicht?
Ist das nicht logisch?
Das mit den Pachtpreisen ist ein Problem, gebe ich zu!

  25-12-2009 11:55  Vercingethorix
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Hallo zusammen!
... nur ein paar Fakten zum Nachdenken...


Den Biogaslern wurden Planungsmodelle verkauft, die von absolut gleichbleibenden Faktoren (Energie u. Rohstoffpreisen) ausgingen. Keine der Planungsfirmen hat auch nur eine einzige Anlage auf eigene Gefahr errichtet.

Zur "Sicherheit" - nämlich der ertraglichen- wurde gleich einmal ein vielfaches der betrieblichen Fläche als Substratfläche geplant. Diese war ja billig zu haben! Damals!
Dann kam ein Jahr Preisschock - und sieheda es wurde wieder verdammt wichtig, selbst über eigene Flächen zu verfügen. Deshalb auch die hohen Pachtpreise.

Apropos hoch: Wenn jemand freiwillig 1000 € pacht bezahlt, dann ist das sicher noch nicht die Schmerzgrenze.

Alle Biogasler jammern - doch wieviele Betriebe haben bisher Konkurs angemeldet?
Der Ertrag einer Biogasanlage ist immer noch um ein vielfaches höher als in der Veredelung!
Der große Nachteil besteht darin, das die Anlagen sehr teuer und nocht nicht abgeschrieben sind! Aber wehe, sie schaffen die Abschreibungsschwelle! Dann werden sie mit noch größerer Gier zuschlagen als bisher!

Denn die Grundzüge in der Landwirtschaft sind immer gleich! Wachsen oder weichen! Deshalb gibt es in den seltensten Fällen ein gut funktionierendes Nebeneinander ohne Neidgesellschaft! Sobald irgendwo Flächen frei werden, stürzen sich immer noch mehrere Pächter darauf.
Fazit:
Die Biogasler brauchen unser Mitleid nicht wirklich! Sie haben schon jetzt ein sehr gut funktionierendes Veredelungssystem, das ihnen ein sehr gutes Einkommen garantiert! Varrausgesetzt sie schaffen es durchzuhalten, werden sie schlußendlich auch diejenigen sein, die zuletzt lachen!



  25-12-2009 12:07  DJ111
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Mein Mitleid mit den großen Maisbiogasanlagen hält sich in Grenzen

1) Ich halte nur Anlagen für sinnvoll, die mit Mist, Gülle o.ä. betrieben werden, da diese sowieso anfallen und ein Nachnutzen davon zu erzielen ist.
2) Anlagen die mit öffentlichen Geldern massiv unterstützt werden um dann sozusagen mit subventionierten Pachtzinsen Kollegen Flächen wegpachten können nicht im Sinn des Erfinders sein.
3) Das Arbeitsplatzargument zählt auch nicht: Denn es lebt ja trotzdem nur der Betreiber davon.
4) Anlagen ohne Abwärmenutzung gehörten sowieso verboten, da diese meist weniger Energie erzeugen, als vorher in Anbau, Transport und Ernte investiert wurde.

... aber jeder wie er glaubt ...

  25-12-2009 12:28  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Denke, all diese Argumente und Einwände haben ihre Berechtigung.
Trotzdem: In Deutschland wird man doch nicht zum Spaß 40% mehr Einspeisetarif zahlen? Die 14,5 Cent bei uns haben keine Zukunft. Man wird unter diesen Umständen keinen dazu ermutigen können, in diese Richtung zu investieren. Übrigens: Der Einspeisetarif für Photovotaikanlagen liegt um einiges höher! Warum wohl?

  25-12-2009 12:33  Noro
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
ich komme aus bayern an der grenze zu ö.
bei uns im landkreis sind für das nächst jahr allein 70 neue kleinbiogasanlagen (

  25-12-2009 12:35  Tyrolens
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Die Deutschen haben eine lange Tradition im sinnlosen subventionieren. Dazu gibt's unzählige Beispiele. Und ich weiß auch nicht, ob es sonderlich klug ist, sich wieder in die Arme des Staates zu begeben und zu hoffen, dass die möglichst lange einen bestimmten Strompreis garantieren. Das ganze erinnert doch zu stark an die Milchpreispolitik der letzten 20 Jahre.
Fest steht, dass Biogas nicht wirklich eine effiziente Form der Stromerzeugung ist. Der Gaserzeugung eher schon.

  25-12-2009 12:39  Noro
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
dann eben nochmal...


ich komme aus bayern an der grenze zu ö.
bei uns im landkreis sind für das nächst jahr allein 70 neue kleinbiogasanlagen geplant und in manchen orten werden für den hektar ackerland 1.800€ hingeblättert, dass da dann auch ne menge an gärresten hinkommen ist den verpächtern dann natrülich schwer bei zu bringen.
ich hab jetzt eine fläche unterpacht, die ein gaserer nur ein jahr hatte, für diese 1,8 hektar grünland ist er einfach 8 km gefahrn, hat das ganze vom LU mähen lassen, denn er ist geflügelmäster und dann fragt man sich, wenn man noch den wirkungsgrad des motors, bzw. die energie, die "verheitzt" wird bis das substrat in den fermenter gelangt, abzieht, dann fragt man sich schon, wie sich das rentieren kann!!! nebenbei, jetzt hat der gaserer hier noch 4 tagwerk ackerland auf zwei flächen verteilt !!! ^^

nun möchte ein nachbar auch 150 kw bauen, hat nebenher noch 35 stück milchvieh. hierzu muss er jedoch 50% des substrats und 400 m³ gülle zukaufen, um in den gülle bonus zu kommen.
der gülle bonus wird dann auch nicht anteilsmäßig ausgeschüttet, was die gülle an energie erbring sondern gleich auf die gesamte energie, aus die aus mais und nawaro produziert wird und das ist ein krampf. im landkreis fällt so viel rasenschnitt, laub und schlachtabfälle an, aber diese darf man dann nicht in den anlage werfen bzw. bekommt dafür keine nawaro förderung.

ich finde das system biogas recht interessant und höre auch viel übers studium, jedoch sehe ich den mangel an organischem C als größtes problem in unseren kleinen strukturen bzw. zu großen biogasanlagen. man sieht es den böden, die seit mindestens 5 jahren unter gas stehen an: sie neigen zur erhöhten verschlemmung, der boden ist tot an organismen, klar wenn kein organisches C in form von Pflanzenresten oder zumindest rinder/schweinegülle kommt.
der gärest ist äußerst aggressiv, dass wassergelöste ammonium -n dringt z.T schnell ein und die würmer werden verätzt und zum tei auch das gras, dass man dann in gemischt betrieben schwer gute grundfutterqualitäten zusammen bringt ist dann doch hoffentlich klar.
zu dem würd mich mal interessieren, wie sich ein gärreste in einem schweren bodenverhalten, und wie viel lachgas dabei dann erst entsteht .

sinnvoller währe es, mehr abfälle zu verwenden und keine oder nur wenig ackerfrüchte. schlauer währe es jedoch die dachflächen solaranlagen weiter zu fördern und auszubauen, denn das ist z.Z. m.E. das geschickteste.

lg
th


  25-12-2009 13:13  Bioziege
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
hi tyrolens
im fall des eeg hat der deutsche staat kein geld in die hand genommen(subventioniert)sondern nur ein gesetz geschaffen, daß jeder der strom verbraucht einen beitrag zur energiewende beitragen mus. die biogasgeschichte hat sich zugegebenermasen von der ursprünglich gewollten zielsetzung entfernt,und die da oben kriegen diese fehlentwicklung wieder mal nicht in griff.(oder wollen nicht ?).das der erneuerbare strom teuerer ist sehe ich nicht .den ökostrom bezahlen wir komplett,bei dem anderen strom ists wie bei ratenkauf: unsere generation macht die anzahlung(ist billiger wie ökostrom)aber unsere kinder und kindeskinder müssen die raten (atommüll ,klimawandel,u.s.w.)bezahlen und die sind dann um einiges teurer, viel teurer!
mfg bioziege

  25-12-2009 13:33  Halodri
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Die Biogasbetriebe pachten um Preise die sich kein Schweinebauer leisten kann, und das beim Derzeitigen Einspeisetarif. Man muß sich als Veredlungsbetrieb verarscht vorkommen,sollte der Einspeistarif erhöht werden. Der Markt regelt sich von alleine bekommen die Schweinebauern zu hören wenn die Marktpreise keine kostendeckenden Erlöse zulassen.
Also was soll diese Forderung? Sie würde das Ungleichgewicht zwischen Biogas- und Verdelungsbetrieben noch mehr in Richtung Biogas verschieben.
@ dorn
Was hast du mit deinen Zuchtsauen gemacht?

  25-12-2009 14:22  Chevy
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
@ Bioziege:

Der deutsche Staat hat beim EEG sehr wohl das Geld seiner Bürger in die Hand genommen, ohne damit irgendeinen Nutzen zu lukrieren - es war von vornherein völlig klar, daß sich das nicht ausgehen kann. Abgesehen davon führt das EEG keineswegs zu einer umweltfreundlichen Stromerzeugung - es wird nur Geld umverteilt und zwar in die falsche Richtung.


MfG


  25-12-2009 15:08  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
@halodri
Unseren Zuchtsauen gehts besser denn je! Wieso fragst du?

  25-12-2009 16:21  Tyrolens
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Noro, das NH4 ist nicht mal das Problem. So viel davon ist in der BGA Gülle gar nicht drinnen. Man müsste also schon den Acker direkt fluten, was ich auch schon ab und zu gesehen habe. Problematischer ist eher der enorme K Anteil der GBA-Gülle.

Bioziege, der Chevy hat's schon geschrieben: Wenn ich als Staat den Bürger quasi zwangsbeglücke und er dafür zahlen muss, dann ich das eine Art der Subventionierung.

Was haben BGAs mit der Energiewende zu tun? Vielleicht meldet sich unser selbsternannter Energiepapst zu Wort. ;)

  25-12-2009 17:11  rotfeder
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Hallo!
Ich halte auch nichts von den Biogasanlagen, Pflanzenölmotoren, Biomassekraftwerken.
Das diese Anlagen unser Energieproblem lösen werden, ist eine Utopie. Es geht hier nur um Geschäft. In unserer gesättigten Welt, wo eh schon soviel gebaut ist, wird eben von der Politik wieder eine Möglichkeit geschaffen, um wieder Investitionen auszulösen. Damit verbunden haben wieder viele Menschen Arbeit und Firmen Aufträge. Die Umwelt oder die Nachfolgende Generation hat davon wenig, weil der Wirkungsgrad so gering ist. Alternativenergie wäre z.B. Gras oder Mais in Muskelkraft umzuwandeln, das hat mit abstand den höchsten Wirkungsgrad. Aber ein Politiker wird sich nicht trauen, den Leuten wieder zum Pferdefuhrwerk zu raten. Wahrscheinlich würde er für verrückt erklärt werden. Leider werden halt die Biogasanlagen ec. Kanal in entlegenen Gebieten usw. alle mit dem Umweltschutz mascherl verkauft. Tatsache ist, das der fossilenergieverbrauch trotz etlichen Anlagen nicht merklich gesunken ist. Also im Energiesparen ist mehr zu holen als mit 100ten Anlagen, aber es wird halt weniger Geld damit verdient.

  25-12-2009 17:55  dorn
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Habe von Studien gehört, daß ein Energiemix aus vielen verschiedenen erneuerbaren und CO2-neutralen Energieträgern die Lösung der Zukunft sein wird. Dem sparsamsten Umgang mit der wertvollen Energie wird höchster Priorität eingeräumt werden müssen.
Ein Mix aus Sonnen-, Wind- und erneuerbarer Biomasseenergie im grossen Stil soll das Erdölzeitalter ablösen. Atomenergie soll keine Zukunft haben.
Da bei Biogaserzeugung mehr Wärmeenergie entsteht als Gas bzw. Strom anfällt, wird diese Wärmeenergie natürlich zur Gänze ausgenützt werden. Eine große Anzahl von dezentralen eher kleinen Anlagen, wobei nur kurze Transportwege zur Ernte bzw. zur Ausbringung des Substrats notwendig sind werden Zukunft haben.
Scheint logisch, oder.....

  25-12-2009 17:58  Noro
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
@ tyrolens: ich hab berichte gehört, dass 70% des N als wassergelöster Ammonium-N vorliegt und die Gesamt N Menge über der von Rindergülle liegt.
wie du ja weißt ist die BGA ein Faulprozess, also unter sauerstoff abschluss. was passiert jetzt, wenn du im frühjar 40m³ gärreste auf deinen lehmacker fährst, pflügst oder tief grupperst und dann regnets am bessten noch 2 wochen lang. was unter diesen umständen dann auch aus den anaeroben und faktultativ anaeroben mikroorganismen und baktieren wird, ist genauso interessant, denn welcher gaserer lässt seine reste abkühlen, geschweige denn bereitet diese auf???

@rotfeder: ich seh schon, dass das ganze sinnvoll ist, im gewissen masse, so finde ich es durchaus akzeptabel, wenn man die hachschnitzel zentral verheizt und somit warmwasser, strom und eventuell noch so wärme produziert, aber eine anlage draussen in der "prärie", wo nur strom "gewonnen" wird und die wärme durchs dach der maschinenhalle raus geht, ist nicht klimaschonend.
das mit der muskelkraft wär ja schön und gut und wenn wir nur die pkw´s ersetzten würden, so wäre dies trotztdem, allein in D oder Ö, nicht durch zu setzten, denn dafür sind wir zu viele menschen.

was mich ja mal brennend interessieren würde ist, wer soll denn den ganzen strom abnehemen, wir haben noch die alten anlangen ( Atom, Kohle,Wasser,..) , jetzt bauen wir neue anlagen ( Wind, Biomasse, Solar,..) und gleichzeitig sparen wir ( durch dämmung, bewusstsein,,..), dass müsste doch eigentlich viel zu viel werden??



  25-12-2009 19:32  biolix
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Hallo !

hier sind so gute Beiträge zum thema, dorn tut dir der Blochberger oder seine Söhne echt leid ???

Er hat alle vorgaben gewusst vor dem Bau, hat sogar letztes jahr eine Zusatzförderugn bekommen und ?? es sind schon so viele Dinge genannt worden, Danke DJ sehe ich genaus so, diese "Maismonokulturproblematik" ist da, weils halt am besten geht mit MAis...

Noro ja pachtpreise ein graus, und dann jammern das passt nicht zsamm...

Inkl. bei der Düngugn hast du recht, mittlerweile gibts schon Untersuchungen die seit über 10 jahren mit Biogasgülle güllen, das schaut nicht gut aus...

Ja der EE Strommix hätte einen Sinn, udn lasst euch bitte von Chevy und Co nicht eine Blödsinn einreden, drauf zahlen müssen wir alle, egal ob wir die Folgekosten mal zahlen oder jetzt einige Cent mehr, und "die Umverteilung in die falsche Richtung" ist auch klar, er als Industriemensch kann nicht für eine Umverteilung nach "unten" sein.. ;-)))

Ja , was mich stört ist das die Biogasanlagenbetreiber direkt "rein getrieben" wurden was das nciht für ein tolles Geschäft wird, und Hauptsache Groß udn noch größer, rentiert sich ja viel schneller... heute sagen die selben Leut, nein sie waren immer für kleine regionale Anlagen so um die 100 kW....

so ists, und jeder hat rechnen können oder nciht, und sieht jetzt überhaupt wenn bis zu 100% fremdfinanziert war was überbleibt...

lg biolix

p.s. Und falls du mich gemeint hast tiroler "Ungustl";
da brauchst keinen "Energiepapst" der sich nie selbsernannt hat, sondern nicht mal bei den Preisen die er jemals bekommen hat einen einzigen selbst eingereicht hat, sondern das wichtigste ist das man es tut, und sogar als Biobetrieb zeigen kann, das man seine Energie zum großteil selbst erzeugen kann und trotzdem gut leben kann... ;-))))

  25-12-2009 21:03  Haa-Pee
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
freuts euch im prinzip über biogasanlagen,subventioniert oder sonstwas sie nehmen von den getreide,maisbergen ein paar "schauferl" weg und jedes schauferl getreide was vom markt kommt ist eine "gute" schaufel.....

dass biogaser natürlich pachtpreistreiber sind und es sich auch leisten können oder müssen liegt in mehreren komponenten begründet!

dass sich diese anlagen erst langfristig bewähren müssen ist auch ein faktum einige haben schon massive probleme mit "technischem" übermässigem verschleiss usw...

ob jetzt biogasgülle oder schweinegülle "gesünder" ist das dürfte sich garantiert die waage halten,ich dünge biogasgülle und stelle keinerlei negative auswirkungen fest im gegenteil sie ätzt bedeutend weniger und flüten dürfte man laut CC usw ohnehin nicht !

die technik in biogas ist sicher sinnvoller als die ganze solar und windkraftförderung da biogasanlagen wenigstens speicherbar fahren und an die 8000 btrsd im jahr fahren.
noch sinnvoller erscheint mir aber die direkte gasverwendung ohne stromerzeugung!

dass in biogas geld zu verdienen gibt zeigt allein schon der enorme zustrom "branchenfremder" investoren und steigen kaum in dinge ein die sich nicht rentieren...
kenne keine anleger die milchviehställe,schweineställe oder schafherden finanzieren!?ergo!

eine weitere förderung halte ich aber nicht für zielführend jeder muss das risiko abwägen und dafür gerade stehen sonst wirkt es absolut wettbewerbsverzerrend innerhalb der landwirtschaft!

  26-12-2009 09:00  biolix
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Morgen Haapee !

also du bist mir einer... ;-))

Biogas ist super, windkraft so schlecht meintest du letztens, obwohl der Windkraftstrom um die hälfte billiger ist, und viel weniger "INput Energie" benötigt.... ;-))

Was die Gülle betrifft hast leider keine Ahnung, es ist die Schweinegülle ganz anders zu bewerten wie die Biogasgülle, gut für den Boden ist auf dauer keine...

Mit der WEttbewerbsverzerrung hast recht, darum besser Wind und Solar, bei Windrädern kannst de gesammte Fläche weiter nutzen unterm Windrad, und bei solar sollten nur südseitige Dachflächen die noch zu 100.000 vorhanden sind, genutzt werden...

lg biolix





  26-12-2009 11:49  Tyrolens
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
So schlimm ist Gülle generell auch wieder nicht. Man muss damit umgehen können. Das gilt übrigens auch für Mist und jeden anderen Stoff auf diesem Globus.

  26-12-2009 12:17  Fallkerbe
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Zitat
Mit der WEttbewerbsverzerrung hast recht, darum besser Wind und Solar, bei Windrädern kannst de gesammte Fläche weiter nutzen unterm Windrad, und bei solar sollten nur südseitige Dachflächen die noch zu 100.000 vorhanden sind, genutzt werden...
Zitat ende

das Problem mit Windkraft und Solarkraftwerken in Österreich liegt unter anderem auch danach, das diese Stromproduktion nicht permanent verfügbar ist. Für jedes so "nachhaltig" produzierte KW muss noch irgendwo ein Konventionelles Kraftwerk bereitstehen um die Produktion zu übernehmen, wenn bei Windstille und bedecktem Himmel die "nachhaltigen" ihre Produktion einstellen.
Diese Kosten für die "reservekraftwerke müssten eigentlich auf die Biostromkosten noch aufgesechnet werden, was deren Wirtschaflichkeit noch weiter verschlechtert.



  26-12-2009 15:41  biolix
Wird "Biogas" in Österreich sapotiert?
Hallo !

ja fallkerbe, wenn man den Strombedraf aber sogar ums zig fache decken könnte, mit Wind und Solar, weißt du eigentlich wie viele 110kV Strommasten wir in Ö haben ?

Alleine die mit Windrädern ausgestattet, und an an einem normalen Windtag hätten wir einen Stromüberschuß in Ö.. weiter ergänuen sich gerade Wind und solar serh gut...

Und zu den" "Rückhaltekosten" hier im threat ist das gut beantwortet... nicht mal 0,4 Cent pro kWh....

http://www.igwindkraft.at/index.php?mdoc_id=1011708


lg biolix

https://www.landwirt.com/ez/index.php/forum/message/212651/ "Windkraftanlagen"

ein Auszug von HPS :
Windkraftanlagen erzeugen einen äußerst günstigen Strom. Im Falle von Überproduktion lassen sie sich auch ganz einfach innerhalb kürzester Zeit stillegen/ aus dem Wind drehen. Manche Anlagen stehen relativ wartungsfrei/arm auch schon länger als 10 Jahre,...

Zur Regelung der Mittellast (Kohle) bzw Spitzenlastkrsftwerke (Pumpspeicher/Speicher bzw Gaskraftwerke) bist du vermutlich kompetenter als ich. Dennoch möchte ich die Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit solcher Anlagen hervorheben. Alte Braunkohle und Steinkohlekraftwerke haben in etwa eine Anpassungsfähigkeit von 3-5% pro MINUTE der Grundlast. Teillastfähig sind sie meist von 40/50% bis 100%. Damit kann man schon einiges ausgleichen. Kernkraftwerke sind aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen meist etwas weniger dynamisch bei ihren Leistungsanpassungen.

Gasturbinenkraftwerke sind sehr flexibel extrem Teillastfähig und können innerhalb weniger Minuten auf Vollast gehen (moderne GuD-kraftwerke sind nur geringfügig langsamer). Pump-Speicherkraftwerke sind ohnehin die flexibelsten.

der Grundlaststrom (Laufkraftwerke, teilweise Kohle, Atom und Windkraftwerke) wird schlecht bezahlt. An den Strombörsen wird der Strom mit einem Tarif von 4-8 cent pro kWh gehandelt. Mit Spitzenlaststrom kann man gutes Geld verdienen, in hohen Bedarfszeiten kann der Börsenpreis auch über 20 cent pro kWh gehen. Auf solche Bedarfsschwankungen zielen vorwiegend Gaskraftwerke ab. Sie sind schnell und flexibel






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