19-09-2009 16:27  Sau007
Schweinepreis -7 Cent
Hallo Kollegen!

Der Schweinepreis der nächsten Woche wurde um 7 Cent gesenkt. Die Vorzeichen sehen nicht positiv aus. Wohin geht der Weg eurer Meinung? Auf die Prognosen unserer Experten kann man sich aus heutiger Sicht ja wenig verlassen; aber klar, nachher ist man immer klüger! Hab für nächste Woche 40 Schweine angemeldet und jetzt schon mal so ca. € 320 verloren.

LG Sigi


  19-09-2009 19:52  apfel11
Schweinepreis -7 Cent
Hallo Sigi!

Hätte ich auch nicht gedacht, dass der Preisverfall jetzt so rasch geht. Ich befürchte fast, dass sich die Preise zu Jahresbeginn bzw. im Fasching 2010 rund um 1 Euro bewegen werden - vielleicht bekommen wir Schweinebauern dann auch einen Termin beim Faymann :-)!!

LG + hoffentlich habe ich unrecht!
Werner

  19-09-2009 20:06  helmar
Schweinepreis -7 Cent
Bei den Schweinebauern ist es auch nicht anders wie bei den Milchbauern.......Kosten steigen, Erlöse fallen, und auch dort werden sich so manche überlegen, ob sie nicht aufhören sollen. Nur, so dramatisch diese Situation nun auch für die Schweinebauern ist, diese hatten nie Quoten...........und in der Milchwirtschaft gibt es sie noch. Auch wenn in den meisten Ländern der EU die Quote nicht überschritten wurde, der Absatzrückgang ist eine Tatsache, und doch.......glauben immer noch manche, dass irgendjemand per Verordnung Preise machen kann. Ists bei den Schweinen ein Überangebot oder ein Nachfragetief?
Mfg, helmar

  20-09-2009 09:26  Nobody
Schweinepreis -7 Cent
Ja das wird noch schlimm werden bis zum Fasching 2010. Die immer mächtigeren Aufkäufer werden die Preise unter 1 Euro drücken mit dem Argument das die Bauern jetzt billigeres Futter haben und die Konsumenten beim Essen sparen.

Mir kommt es überhaupt so vor als ob den EU Politikern der "Struturwandel" - die Enteignung der Bauern über den Preis zu langsam geht und deshalb in allen Bereichen noch mal ein Schauferl nachgelegt wird um uns mürbe zu machen...................

MfG
Nobody


  20-09-2009 10:27  apfel11
Schweinepreis -7 Cent
Hallo!

Nobody hat völlig recht - die großen und bedeutenden Ferkelproduzenten und Schweinemäster in Deutschland/Holland/Dänemark haben nichts mehr mit landwirtschaftlicher Produktion zu tun, sondern sind spezialisierte Unternehmen. In der Ferkelproduktion in Dänemark ist es oft so, dass die Ferkelproduzenten keinen Quadratmeter Ackerfläche haben und für die Gülle Entsorgungskosten anfallen.
Spanien ist beispielsweise der viertgrößte Schweineproduzent (Mast) in der EU und die Spanier kaufen den Großteil des Futters/Getreide am freien Markt ein - bei den derzeitigen Produktpreisen für Getreide ist es ganz klar, dass die Schweinepreise fallen müssen, weil das Futter wenig kostet und die Produktion folglich auch bei niedrigeren Schlachterlösen noch einen Ertrag bringt. Jedoch schließt sich der Kreislauf wieder auf dem Rücken der Bauern - irgendwer hat bei den Getreidepreisen doch schon ordentlich Geld verloren bzw. keinen Gewinn erwirtschaftet und wurde für seine Arbeit nicht ordentlich entlohnt!

Anders ist es leider bei uns - wenn ich in einer landwirtschaftlichen Zeitung von unseren Experten lese, dass die niedrigen Getreidepreise eine Chance für die Veredler ist, dann muss ich mich ernsthaft fragen, welche Logik diese Aussage hat.

Wenn ich mein eigenes Futter produziere und die Kosten auf dem Feld nicht decken kann, kann ich sicherlich nicht von einer Chance über den Futtertrog sprechen. Da muss ich erst einmal den Verlust vom Feld über den Trog decken und dann bleibt die Frage offen, ob meine Arbeit im Stall auch noch bezahlt wird.

Helmar - ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass die Milchbauern in Österreich eine rosige Zukunft haben. Der Wettbewerbsnachteil ist so enorm und wenn 2013 die Förderungen nochmal gekürzt werden oder sogar ganz wegfallen, wird es ein Massensterben geben. Was ich mir gut vorstellen kann ist, dass ihr in Zukunft für die Landschaftspflege entlohnt werdet, was meiner Meinung ein sehr guter Ansatz wäre und dann geht es auch mit der Milch weiter.

LG Werner

  20-09-2009 14:59  Halodri
Schweinepreis -7 Cent
Hallo Werner
Auch in der Schweinebranche wird die Zukunft für bäuerliche Strukturen nicht rosig sein, nicht nur im Milchbereich.Unternehmergewinne sind in den letzten 10 Jahren nur selten bis gar nicht zu erzielen gewesen. Trotzdem wird mit dem Mute der Verzweiflung im jeweiligen Betriebszweig investiert, weil man ja vor EU Zeiten ein schönes Familieneinkommen erzielen konnte.Man vertraut auf Aussagen wie etwa"nach jedem Tief kommt ein Hoch". Doch wenn vom preislichen Hoch gesprochen wird, können wir als Produzenten gerade die Kosten decken.
Ein Kürzen oder gar Auslaufen der Direktzahlungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen halte ich von unserer Vertretung für fahrlässig und gemein.
PS. Wie war die Erbsenernte?



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