Krisengewinner: Aldi

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  22-08-2009 14:03  Psycho
Krisengewinner: Aldi
quelle: http://www.n24.de/news/newsitem_5349985.html



Billigkette erobert Amerika

Aldi als Krisengewinner: Nun startet der Siegeszug in den USA. Immer mehr Amerikaner lassen ihren gut sortierten Konsumtempel links liegen und kaufen beim deutschen Discounter von der Palette.


An die deutsche Einkaufskultur muss sich Denise Williams erst gewöhnen. "Das ist gar nicht so einfach", sagt die 39-Jährige und rüttelt an dem Einkaufswagen, in den sie eben eine Pfandmünze gesteckt hat. Hier bei Aldi in Hyattsville nahe Washington ist manches anders, als es die amerikanische Kundschaft gewohnt ist: Wagenpfand, kostenpflichtige Plastiktüten, Waren auf Paletten. Doch die Rezession treibt dem deutschen Billiganbieter in den USA die Kunden zu: Aldi profitiert von der Krise, der Konzern expandiert und bewirkt dabei eine kleine Einkaufsrevolution.

Die amerikanischen Verbraucher gelten als verwöhnt, Shopping-Tempel mit zehntausenden Produkten und umfassendem Kundenservice prägen die Einkaufslandschaft. "Die anderen Läden sind mir zu teuer", sagt Denise Williams, die alleinerziehende Mutter ist. Dass sie bei Aldi ihre Waren an der Kasse selbst in die Tüte packen und zum Auto tragen muss, ist ihr egal. In anderen US-Supermärkten gibt es für so etwas Extra-Personal. "Ich komme hierher, weil ich nicht viel Geld für Lebensmittel habe", sagt Williams.
Tausendste Filiale bereits eröffnet

In einer Umfrage des US-Instituts Rasmussen gaben kürzlich 51 Prozent an, künftig weniger für Konsum ausgeben zu wollen. Während viele US-Unternehmen unter der rezessionsbedingten Sparsamkeit der Kunden leiden, plant Aldi in den USA die Expansion - mit Wachstumsraten von etwa zehn Prozent jährlich. Allein 2008 kamen laut US-Firmenzentrale etwa hundert Läden dazu, in diesem Jahr wurde die tausendste Filiale eröffnet, im kommenden Jahr sollen erstmals 25 Filialen in Texas öffnen, wo Aldi derzeit ein Vertriebszentrum für 50 Millionen Dollar errichtet.

"In harten Zeiten wie diesen denken die Leute mehr nach, bevor sie Geld ausgeben", erklärt Aldi-Vizepräsidentin Joan Kavanaugh die Zuwachsraten. Aldi präsentiert sich als Krisengewinner: Anlässlich der Eröffnung von zehn neuen Filialen in Florida wies der dortige Regionalmanager kürzlich auf die steigende Arbeitslosigkeit hin und kam zu dem Schluss, dass dies wirklich "eine perfekte Zeit" für die Expansion von Aldi sei. Der Branchendienst Planet Retail schätzt, dass der Umsatz von Aldi in den USA allein im Krisenjahr 2008 um 21 Prozent auf sieben Milliarden Dollar gestiegen ist.
Nicht schön - aber billig

In ihrer Kargheit nehmen sich die Aldi-Filialen aus wie ein Stück deutscher Discount-Kultur, das ins Konsumparadies USA verpflanzt wurde. Die Läden bieten nur 1400 Produkte direkt aus dem Karton an, bekannte Marken gibt es nicht, die Läden liegen in Industriezonen am Stadtrand. "Wirklich schön ist der Laden nicht", sagt die Hausfrau Tammy Forman nach dem Einkauf in Hyattsville. "Aber es ist billig." Im Wagen hat sie eine Flasche Ketchup liegen: Aldi hat nur eine Sorte im Angebot, dafür kostet die Literflasche nur 1,19 Dollar (0,85 Euro). Eine Tüte deutscher Marken-Gummibärchen ist für umgerechnet 0,63 Euro zu haben, ein Pfund Kaffe der Sorte "German Roasted" für 2,80 Euro.

Momentan steht Aldi in der Rangliste der US-Supermarktkonzerne nur an 25. Stelle, es zählt aber zu den am schnellsten wachsenden Ketten. Nicht jeder in den USA die Expansion positiv. Gewerkschaften werfen dem Discounter vor, ihre Arbeit zu behindern. Aldi hält dagegen und behauptet, seine Angestellten genössen "großzügige Löhne und Sozialleistungen". So werde jeder Mitarbeiter ab 20 Stunden Wochenarbeitszeit krankenversichert - anders als etwa beim US-Marktführer Wal-Mart.

  22-08-2009 14:46  walterst
Krisengewinner: Aldi
das ist schon ein wenig aufgewärmt
ähnliche Artikel gab es schon vor gut einem halben Jahr.

Ich hab es jetzt gar nicht im Detail gelesen, aber den "Siegeszug" muss man etwas relativieren.

Inkassobüros gehören übrigens auch zu den Krisengewinnern.

Die Diskonter im Gesamten sowieso.

  22-08-2009 15:03  walterst
Krisengewinner: Aldi
Nur zur Erklärung, warum ich das Wort "Siegeszug" relativieren will:

Es ist von 1000 Filialen in ganz Amerika die Rede und von 10% Wachstum von ALDI.

Im Vergleich dazu hat ALDI allein 420 Hofer-Filialen in Österreich und das, was an Filialen z.B. in Texas entstehen soll, ist etwa die Hälfte der Expansion nach Slowenien (50).

  22-08-2009 15:30  Haa-Pee
Krisengewinner: Aldi
aldi gehört auch zu den krisen auslöser......

die symbiose vom billigen einkauf für arbeitslose und minderbemittelte bei aldi &co kommt dadurch zustande,
dass aldi & co mit ihrern nahezu unverschämten geschäftspraktiken im ausüben ihrer marktmacht den druck auf ihre lieferanten derart erhöhen dass die wiederum um über die runden zu kommen den wirtschaftlichen druck weitergeben...(auf die jeweiligen zulieferer unter anderm auch an die bauern,die mitarbeiter,das auslagern in billig lohnländer),was wiederum im eigenen wirtschaftsraum arbeitsplätze und kaufkraft vernichtet
und eben genau diese leute gehen wiederum wg dem scheinbar günstigeren einkauf zu aldi&co......
vielleicht genau zum ursprünglichen auslöser ihrer tristen situation -ZUM EINKAUFEN

dh arbeitslose, minderbemittelte und aldi&co leben in einer symbiose wie der baum zum hallimasch.....


  22-08-2009 16:50  Lenin
Krisengewinner: Aldi
@haapee: heißt das, daß alle Arbeitslosen nun beim Käfer und alle Reichen beim ALDI einkaufen sollen?

  22-08-2009 20:33  jge
Krisengewinner: Aldi
markt in usa ist nicht so einfach
wenn die brüder das machen profitieren wir in eu
nicht so wie die flaschen in den molkereien
die zu blöd und zu faul sind zum verkaufen



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