Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie

Antworten: 4
  14-08-2009 14:13  Halodri
Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie
Die Schlachtkuhprämie welche es in den USA gibt um Milchmengen vom Markt zu bringen scheint mir eine bessere Lösung zu sein als Milchkuhprämie und jährliche Quotenerhöhung in der EU. Solch eine Möglichkeit statt Ferkeldumpingpreise und Exporterstattungen wären auch bei Zuchtsauen denkbar um einen Markt wieder zu stabilisieren.
Die Prämie müßte hoch genug dotiert sein um Aussteiger aus der Produktion einen Anreiz zu geben.
Warum kommt in der EU keiner auf solche Ideen?

  14-08-2009 17:17  Fallkerbe
Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie
Hallo,

bei uns war doch immer der Milchquotenpreis sowas wie eine Ausstiegsprämie. Jetzt ist aber die Milchquote im Preis stark gefallen und damit der anreiz die Milchproduktion aufzugeben.
Unverständlich scheint mir aber, wiso soviele Bauern unbedingt (möglichst viel) Milch produzieren wollen, wo es doch nach ihren eigenen angaben ein mieses Geschäft ist.
Vieleicht sollte man etwas Produzieren, was auch jemand zu einem kostendeckenden Preis kaufen möchte.

mfg



  14-08-2009 17:37  walterst
Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie
Die Schlachtprämie wurde eh in den letzten Wochen diskutiert.
In Amerika wird diese Prämie aber von den Bauern selber finanziert. (Ähnliches wurde vom EMB mehrmals vorgeschlagen)

In der EU traut man sich nicht, mit STeuergeldern eine Tötung von Tieren der Öffentlichkeit gegenüber zu vertreten.
Zudem würde mit einer radikalen Aktion zusätzlich zum MIlchmarkt auch der Fleischmarkt gestört.

Das machen die Andechser:

Andechser Biobauern beschließen flexible Mengensteuerung
14.08.2009

Andechser MolkereiAuf drei Gebietsversammlungen der Bio-Milchbauern im Allgäu und Oberbayern, die Ende Juli und Anfang August stattfanden, wurde mit großer Mehrheit eine flexible Mengenanpassung beschlossen. Knapp 300 der 460 Bio-Lieferanten der Andechser Molkerei Scheitz haben teilgenommen, 89 Prozent der Teilnehmer stimmten für die Mengenanpassung. Die Andechser Molkerei hatte von Anfang an die Vorstände der Liefergemeinschaften unterstützt, dieses Modell praxisnah zu gestalten und umzusetzen.

Das Mengenmodell sieht vor, diejenige Milch, die am Markt nicht zu fairen Preisen abgesetzt werden kann, erst gar nicht zu erzeugen. Diese Übermengen können derzeit nur zu Niedrigpreisen über den sogenannten Spotmarkt vermarktet werden. Die Bio-Milchbauern geben sich selbst einen Anreiz, diese Übermengen zu reduzieren.

Die politisch gewollten Quotenerhöhungen der letzten Jahre, die den Preisverfall ausgelöst haben, werden in den Liefergruppen rückgängig gemacht. Es werden 95 Prozent der derzeitigen einzelbetrieblichen Milchquote als A–Menge festgelegt, die mit dem aktuellen Marktpreis bezahlt wird. Alles was darüber hinaus geht ist die B–Menge, die mit einem um 15 Cent niedrigerem Preis vergütet wird. Sobald wieder mehr Menge benötigt wird, kann dieses Model sofort flexibel angepasst und die A-Mengen wieder erweitert werden.

„Aber uns allen ist klar, dass wir nur den Anfang machen,“ so Christian Eder, Bio-Milchsprecher aus Bad-Feilnbach. „Wir wollen, dass auch andere Liefergruppen sich zu einer flexiblen Mengenanpassung bekennen, insbesondere auch in den Nachbarländern wie Österreich, wo die Anlieferung von Bio-Milch im letzten Jahr sehr stark zugenommen hat.“

Die Lieferanten der Upländer Bauernmolkerei in Hessen hatten bereits anfang Juni ein ähnliches Modell beschlossen und umgesetzt. Die Agrarpolitik verweigert sich derzeit eine solche Anpassung durchzuführen. Die Bio-Bauern wollen mit dem Mut zur Selbsthilfe deutlich machen, dass die Politik unbedingt nachbessern muss, damit alle Milchbauern bessere Preise bekommen.

Wichtig für dieses eindeutige Votum der Milchlieferanten war es, dass alle Bio-Bauern gemeinsam an einem Strang ziehen. So haben sich alle Liefergemeinschaften von Bioland, Naturland, Demeter und Biokreis gemeinsam für dieses Modell ausgesprochen. „Wir wissen, dass auch Liefergruppen anderer Molkereien in den Startlöchern stehen,“ weiß Bio-Milchsprecher Toni Daxenbichler aus Tuntenhausen. „Mit unserer Abstimmung sagen wir: Ja geht den Schritt und helft uns die Preise zu stabilisieren! Damit bleiben wir auch glaubwürdig unseren Kunden gegenüber, die zu einem fairen Preis im Laden unsere Bio-Milch kaufen.“






  14-08-2009 17:52  tch
Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie
Ist die Höhe des fairen Preis festgelegt oder wird der faire Preis flexibel gestaltet?

tch


  14-08-2009 18:58  walterst
Schlachtkuhprämie contra Milchkuhprämie
@tch
Ich bin sicher, Frau Barbara Scheitz gibt Dir dazu umfassend Auskunft.
scheitz@andechser-molkerei.de
oder 49 (0)8152 / 379-0



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