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Betriebsübergabe
Hallo!
In nächster Zeit steht bei uns eine Betriebsübergabe an.
Es ist schon klar das die Weichenden auch irgendetwas bekommen müssen, sollen,....
Aber wo sind die Grenzen?,Der Übernehmer wird verpflichtet die Altbauern zu pflegen, für alles aufzukommen ect.
Oft denke ich mir schon, wird eigentlich Gerecht geteilt?
Die einen bekommen die Arbeit, die anderen haben nurs Vergnügen
danke für Eure Antworten
Betriebsübergabe
@ Joppy24 Ja was ist gerecht?n Das ist eine gute frage aber das lässt sich nicht aus der ferne feststellen. Lass dich gut beraten und führ mit den weichenden ein offenes gespräch am besten mit einer unabhängigen und neutralen dritten person. denn dort kommen manchmal sacheTisch die sonst nicht ausgesprochen werden aber sehr wichtig sind. Wünsch dir viel glück und erfolg mit deinem Hof.
Mfg
Betriebsübergabe
Eine Verpflichtung zur Pflege usw. der "Alten" kann im Falle eines Altersheimaufenthaltes oder gar Geriatriestation eine teure Sache werden. Ich empfehle dringend davon Abstand zu nehmen! Sollten die Übergeber darauf bestehen, dann muss das schon ein besonders schöner Hof sein dass ich das als Übernehmer "schlucken" würde. Man kann dem auch etwas ausweichen indem man diese Vereinbarung als grundbuchsfähig ausgestellte Urkunde beim Übergeber hinterlegt. Im Falle eines Streites kann dann der Übergeber diese Forderung jederzeit im Grundbuch nacherfassen lassen.
Was die Auszahlung an die Geschwister betrifft so wollen diese meistens einen grossen Anteil des Wertes und vergessen dabei die Arbeit, die dahinter steckt. Bei uns gibt es meist nur kleine steile Höfe und es ist normalerweise jedes Kind froh, wenn ein anderer den Hof nimmt, Hauptsache die Heimat bleibt in der Familie. Wenn jemand zu hohe Forderungen stellt, dann soll doch der den Hof nehmen und mich auszahlen! Das wollen die Weichenden aber dann doch nicht, sind aber um Ausreden nie verlegen!
Betriebsübergabe
"Altersheimaufenthaltes oder gar Geriatriestation" letzteres haben wir mitgemacht. Man darf zahlen, zahlen, zahlen. Wenn auch keine Verpflichtung eingegangen wurde ist nach der Übergabe je nach Bundesland bis zu mind. 3 Jahre Heimkostenanteil zu zahlen. Aber vorher wird der restliche Besitz des Übergebers (falls vorhanden) herangezogen.
mfg Faltl
Betriebsübergabe
Habe vergessen zu erwähnen, dass innerhalb einer Frist von 5 Jahren ab Übergabe von den Heimen noch auf den Hof zurückgegriffen werden kann. Zumindest wegen Kostenbeteiligung.
Faltl, ich nehme an, bei Dir war es noch keine 5 Jahre seit Übergabe her, dass die Übergeber ins Heim kommen mussten. Oder sind bereits andere Bundesländer noch strenger als Salzburg.
Betriebsübergabe
Ich will nicht alles schlecht machen, aber ich sags dir, wies bei mir war.
Hof 12 ha Grund, 4 Geschwister, jeder bekamm damals S 250.000,--, Hälfte zahlten Eltern, andere Hälfte ich. Damit wir wohnen konnten, mußten wir eine Wohnung einbauen, Kosten ca. S 2.000.000,--. Zum Großteil mußte meine Gattin meinen Vater ca. 4 Jahre pflegen, weil ich berufstätig bin. (Mutter überraschend über Nacht gestorben) Ergebnis: Krieg mit allen meinen Geschwistern, die immer besser wusten, wie man pflegt. Nerven lagen dadurch bei uns beiden blank. Landwirtschaft möchten wir jetzt verpachten, nimmt keiner wegen der Steilheit. Wir hatten viele unnötige Ausgaben jedoch null Wert. Will ja keiner. Bei Förderungen hatten wir ständig Ablehnungen, weil laut Papier zuviel Einkommen. Meiner Tochter wurde wegen der Landwirtschaft (trotz Klassenbeste) sogar die Studienbeihilfe gestrichen. Ich würde den Hof niemehr übernehmen. Kleines Plus: Schöne Lage.
Aber wie gesagt, ich möchte nicht alles totsagen.
Betriebsübergabe
Hallo!
Was ich vergessen habe:
Meiner Meinung nach gehört mit Eltern und Geschwistern vereinbart, dass Pflegefälle ins Altersheim kommen dürfen. Habens dort sowieso besser. Meistens, ich betone, meistens haben die zu Hause keine Pflege mit Liebe, weil fast alle das einfach nicht können. In meinem Bekanntenkreis haben fast alle die gleichen Probleme gehabt. Mit der Pflege machst du dich samt Familie kapput. Besonders, wenn du von anderen Besserwissern, die vielleicht einmal die Woche schnell eine halbe Stunde vorbeischauen und das Schöne vom Himmel reden, ständig belehrt wirst.
Darum frühzeitige Hofübergabe, damit die 5-Jahresfrist in finanzieller Hinsicht nicht mehr zum Tragen kommt.
Hoffentlich hab ich dir jetzt die Zukunft nicht versaut.
Betriebsübergabe
Also, das schreckt mich jetzt schon. 12 ha und du mußtest einem jeden 250.000.- geben???? Wir haben 42 ha und der Notar hat damals 70.000 für jedes weichende Kind ausgerechnet = ebenfalls 4. 2000.000.- für eine Wohnung? Das kommt mir schon alles sehr teuer vor.
Übernehmen ist nie so leicht, auch wenn es nach außen ausschaut, als ob man alles bekommen würde. Man bekommt halt auch die Arbeit, die Kosten und die Verantwortung, von der älteren Generation ganz zu schweigen.
Trotzdem bin ich heute froh und sehr stolz, dass der Betrieb mir gehört, aber dorthin zu kommen, war auch ein langer Entwicklungsweg.
Betriebsübergabe
Der Einheitswert bei meiner Übernahme(1982) hat damals 66.000,--ATS betragen. Auf diese Geldsumme in bar und auf 3 Raten habe ich mich mit mit meiner jüngeren Schwester geeinigt. Diese ist damit einverstanden gewesen, denn ich habe ihr auch erklärt, dass ich bereits für 5 Jahre als Pächter für sämtliche Kosten aufgekommen bin und sie in dieser Zeit weder Kostgeld odder ähnliches an mich bezahlt hat. Meine ältere Schwester hat von meinen Eltern das Bauholz bekommen und Vater hat beim Rohbau mitgearbeitet, und damit hat sie auf weitere Forderungen verzichtet. Was aber schon bei den "weichenden" auffällt......sie wissen immer sehr gut, wie man doch den lieben alten Papi behandeln soll......wenn man aber höflich bittet, einmal ein paar Tage dies selber zumachen, hat niemand Zeit....
Mfg, helmar
Betriebsübergabe
Hallo
es kann aber auch sein, dass der 'Bauer' jung oder alt die Nase ziemlich hoch tragen und die Weichenden sowieso nie den Stellenwert bekommen.
Die Weichenden haben bei Null anzufangen und müssen sich erst alles aufbauen. Die Arbeit bekomme ich da auch mit und noch 20 Jahre für die Bank.
Als Übernehmer hab ich nur den 'Alten' ab und zu was zu machen, wenn es mir gerade passt. Als Arbeitnehmer kann es passieren dass 20 über Dir gescheiter sind.
Also wenn der Übernehmer sagt er will nun der Weichende sein, dann war er vorher nicht der Übernehmer.
mfg josef
Betriebsübergabe
Wie meinst du dass "ab und zu etwas zu machen und wann es dir passt"
Du hast wohl wirklich überhaupt keine Ahnung von einer Pflege. Rund um die Uhr hast du da zu sein und nicht wann es dir passt sondern wanns den zu Pflegenden passt. Nachts 7 bis 10 mal aufgestanden, morgends um 6:00 zur Arbeit, so schauds da aus. Ich glaub, da kannst du nicht mitreden.
Wünsch dir unbekümmertes Leben!
Betriebsübergabe
Hallo Bauernhaus!
Vergiss es einem Jar 313 oder auch jedem anderen weichenden Bauernkind irgend etwas vom Übernehmen zu sagen! Die begreifen das nie! Immer ist es am Hof so schön und die Hofübernehmer haben alles in den Hintern geschoben bekommen usw. usw. Das resultiert aus der Kindheit wo man sich geborgen und behütet gefühlt hat. Dann kommt man in den rauhen Wind der Eigenständigkeit und glaubt das ist nur bei mir so. Derjenige der am Hob bleibt ist noch immer behütet und verwöhnt.
Das Schlimme daran ist auch noch dass die Alten den großen Pflegeaufwand gar nicht schätzen können und wenn die Weichenden einmal mit "Sonntagsgesicht" zu Besuch kommen, dann sind sie die "Guten".
Das kann nur derjenige nachvollziehen der ind Deiner Situation ist oder war!!! Das geht aber jedem so, das ist und bleibt leider auch so!!
Betriebsübergabe
Das ewige Missverständnis zwischen Übernehmern und weichenden Kindern beruht darin, dass man wechselseitig aufrichtig bemüht ist, die Vorteile der anderen Position hervorzuheben.
Die Übernehmer sehen die glänzende Berufsausbildung und die Kostentragung durch den Hof als Vorteil der weichenden, verbunden mit den vielen freien Wochenenden. Die weichenden sehen den materiellen Vorteil des Eigentums.
Betriebsübergabe
Hallo Org!
Danke für deine Beipflichtung.
Kannst wahrscheinlich ebenfalls aus Erfahrung reden.
Leider ist es fast überall gleich, aber das will ja niemand wahrhaben.
Schönen Tag
Hans
Betriebsübergabe
Gottseidank musste ich diese Erfahrung nicht machen. Mein Vater wurde von seiner Frau, meiner Mutter, liebevoll bis zum Tode begleitet und gepflegt und meine Mutter ist mit 80 Jahren noch sehr rüstig. Meine Geschwister waren/sind sehr reiselustig und daher wurde ich als Hofübernehmer nicht beneidet, ausserdem hat mein Vater jedem Kind ein Haus gebaut und geschenkt.
Doch meine Frau arbeitet in einer Sozialen Einrichtung und wir sehen diese Probleme täglich wie burn out der Bäuerin, Verzweiflung und dadurch ausgelöste Aggression des Mannes, Kinder müssen immer zurückstehen weil ja die "Alten" zu betreuen sind. Die laden dann auch noch die ganze Verwandschaft ein und wer muss sie bedienen????
Ich jedenfalls habe den Hof ohne jede Belastung übergeben, das weichende Kind hat auf den Pflichtteil und alle Rechte vom Hof notariell verzichtet und ich bin mit meiner Frau in die Stadt gezogen. Wir sind aber gerne bereit zur Mithilfe am Hof wenn wir gerufen werden. Und - wir werden (gottseidank) oft gerufen.
Betriebsübergabe
is schaun recht...
Wollte Joppy auch nur den Rat mit geben, dass wenn ich als Hofübernehmer aufwachse der Schwenk zum Arbeitnehmer auch gut zu überlegen ist.
Burn Outs gibts bei den Bauernsöhnen als Arbeitnehmer auch.
josef
Betriebsübergabe
Hallo nochmal!
Weiß jemand wieviel die Weichenden verlangen dürfen, oder bekommen müssen?
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