Sag den Bauern die Wahrheit

Antworten: 27
  15-07-2009 22:12  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Ich bin seit Jahren ein buchführungspflichtiger Milchviehbetrieb. 60 Kühe + Nachzucht, Vollkosten nach Betriebsteuern liegen bei mir in den Jahren 2006 26 ct, Jahr 2007 27,5 ct im Jahr 2008 36,9 ct. . Die Explosion der Vollkosten sind nicht entstanden durch Futterzukauf (Rapskuchen+Körnermais) sondern durch Betriebsmittel die nicht aus der Landwirtschaft stammen. Der Betrieb wird bei mir vierteljährlich neu kalkuliert wegen steuerlicher Angelegenheiten. Die Vollkosten stiegen im erstern Quartal des heurigen Jahres sehr rasant. Vollkosten im ersten Quartal bei 41 ct.
Ich freue mich auf die nächste Betreibsprüfung. Habe in den letzten 7 Jahren kräftig an Einkommensteuer aus der Landwirtschaaft gezahlt. Leider sind diese Jahre vorbei.

Viele Landwirte müssen erst lernen, das sie selbstständig Betreibe sind und einmal verstehen das Betreibskonzepte nicht durch die Politik gemacht werden sondern durch die Landwirte.
Wer Landwirt bleiben will kann auch Zeiten wie diese durchstehen. Bei anderen ist nur eine Ausrede wenn die betreibliche Grundvorsetzung passen. Die Grundvorsetzung werden dann funktionieren, wenn die größten Milchpreisvernichter ihre Milchwirtschaft beenden. Zu den größten Milchpreisvernichtern gehören alle, welche Geldern aus nicht landwirtschaftlichen Tätigkeiten (Nebenerwerb, Zimmervermietung, veredle Grundveräußerung, usw.) ihrer Betreib einstellen. Diese Betriebe gefähren am stärksten das Bauernsterben und werden vom Bauernbund auch noch unterstützt, weil der Bauernbund jeden Minibetrieb stark fördert.

MfG
Talbauer



  15-07-2009 22:24  Tyrolens
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo,

und eine Frage: Was sind/waren die größten Preistreiber? Der Sprung von 27,5 ct auf 36.9 ct in einem Jahr ist schon enorm.

Natürlich wäre eine generelle Buchführungspflicht sehr wichtig. Damit die Landwirte endlich mal sehen, wie's um den Betrieb steht.

Gruß,

Thomas

  16-07-2009 06:56  theres
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Talbauer,
endlich einmal ein sachlicher Beitrag. Ich könnte mir Betriebsführung ohne Buchführung überhaupt nicht vorstellen. Und genau wie du schreibst, die zugekauften Betriebsmittel sind zu einem grossen Teil die Preistreiber.
Aber für mich geht der Sinn der Buchführung verloren, wenn nun die Posten bekannt sind, sondern dann kommt der nächste Schritt- an den machbaren Posten ansetzen.
Es ist auch nicht damit getan, jedes billiges Glumperts in den Futterbarren zu legen, sondern den Betrieb insgesamt auf den Prüfstand.
Wenn auch hier immer über Low-cost-Strategien gelästert wird, ihn rein aus der Betriebswirtschaftlichen und buchfürenden Sicht zu sehen- ist ein möglicher Schritt zur Wahrheit.
Ich find auch die Diskussion über Konvi- und Bio absolut daneben, für den Betrieb, wo es sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnet- ist das auch ein möglicher Weg.
Buchführung zeigt Zahlen auf, aber interpretieren muss man sie dann schon selbst.
Danke für deinen Betrag, der einmal über das Stammtischniveau der Diskussionen hier hinausgeht.





  16-07-2009 08:17  helmar
Sag den Bauern die Wahrheit
Auch ich mache Buchführung und versuche aus den Ergebnissen die Konsequenzen zu ziehen, was nicht immer gelingt. Besonders dann, wenn im stall der Teufel los gewesen ist, und man statt einer Kuh 3 nachstellen muss, z.B. So ziemlich alles wird Index angepasst, und wenn nun die Erzeugerpreise da nicht mitgehen, oder in Zukunft sehr schwanken, wird man für sich selber überlegen müssen, wie man das bei den Kosten irgendwie abfangen kann. Immer gehts ja nicht, aber jeder € der nicht ausgegeben werden muss braucht auch nicht verdient zu werden. Um bei der Milch zu bleiben......die Milchkuhbestände sinken, und auch die Anzahl der Halter ist geringer geworden. Trotz allem ist die erzeugte Mlchmenge nur sehr gering, und das nicht überall, zurückgegangen....warum wohl?
Mfg,helmar


  16-07-2009 16:05  nero1
Sag den Bauern die Wahrheit
Guten Tag Talbauer!

Bin bis zum letzten Satz fast deiner Meinung. Auch Kleinbetriebe wie ich ihn betreibe sollen im Verhältnis die gleichen Förderungen bekommen. Ich mache schon seit Jahre genaue Aufzeichnungen über den finanziellen Werdegang meiner Liegenschaft. Ich zähle mich auf alle Fälle zu den Mini-Mini Betrieben. Doch auch hier ist ein gewisser Anteil an humanen und maschinellen Einsatz von Nöten damit der Betrieb bewirtschaftet werden kann.
Ehrlich gesagt fließen auch Gelder von meiner Nebenerwerbstätigkeit in die Landwirtschaft ein. Bin mir nicht sicher ob deine Aussage Minibetriebe nicht mehr zu fördern der richtige Weg ist. Betriebe wie deiner sind in unserer Gegend Großbetriebe, und wenn die Mini Betriebe bei uns wegfallen, haben wir nur mehr zwei Bauern die ihre Landwirtschaft betreiben. Individuelle Födermaßnahmen scheinen für uns eher die richtige Lösung zu sein. Die Milch wird nicht mehr teuer. Lebensstandart wird zusehends wichtiger als Nahrungsmittel.

Grüsse


  16-07-2009 19:15  theres
Sag den Bauern die Wahrheit
Zum Thema Buchführung muss ich dem Talbauern recht geben-
aber wie die Quersubventionierung aufhören soll- das wäre ja fast nur mit diktatorischen Mitteln zu unterbinden. In wievielen Betrieben arbeitet die ältere Generation noch mit- müsste dann auch unterbunden werden. Und wenn einige vom Herrgott mit mehr Talenten bedacht worden sind- die hätten auch einen Wettbewerbsvorteil.
Es wird nie die absolute Gleichheit geben- im Osten wurde es doch lange genug versucht.
Und warum sollen die kleinen Betriebe nicht auch Förderungen bekommen.
Auch sie bewirtschaften das Land.



  16-07-2009 19:30  helmar
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Liebe Theres............warum die "Kleinen" keine Förderungen bekommen sollen? Dass die "Grossen" mehr bekommen, meint unser Talbauer wohl..........Ich hab 2 ha wo es mit dem dicken Brummer, wo man beim Bearbeiten nicht absteigen braucht, Essig ist (hab heute mit dem Motormäher dort den letzten Rest Verpflichtungsfläche 1. Juli frühestmöglicher Schnittzeitpunkt gemäht). Mir fällt bei so manchem sogenannten Grossen oder solchen welche sich dafür halten,auf dass solche Flächen, wo man mit dem womöglich doppeltem Mähwerk nicht hinkommt, nicht gemäht werden, Ackerraine detto. Dabei will ich mich gar nicht beklagen, denn auf den restlichen 7 ha geht es gemütlicher zu. Es gibt gar nicht so wenige, welche 10 ha 3 mal im Jahr mit Motormäher und Sense mähen, das Heu mit dem Rechen zusammenarbeiten, und entweder mit dem Muli oder mit der Materialseilbahn heimschaffen. Auch diese werden mit Förderungen nicht zugeschüttet.......eine solche Forderung. lieber Talbauer empfinde ich als eine Frechheit.........würdest du so wirtschaften wollen mit 10-20 Stück Vieh, 50, 60.000 Quote, wenns hoch hergeht? Deinen aussagen nach wohl eher nicht.
Mfg, helmar

  16-07-2009 19:42  joholt
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Ich find es eigentlich lächerlich wenn jemand mit 60-100 Stück Vieh glaubt er ist groß nur weil er vieleicht in seiner Gemeinde glaubt der größte zu sein. Die Realität ist aber eine andere wenn die EU von großbetrieben redet dann geht es um andere ausmase.
Ich mache auch Buchführung mit meinem kleinen Betrieb und könnte es mir gar nicht anders vorstellen denn jeder kleine Handwerksbetrieb ist dazu verpflichtet warum sollten wir Bauern nicht auch dazu verpflichtet werden. Ich bin der Überzeugung wenn Aufzeichnungspflicht wehre würden manche Bauern nicht so schlecht dah stehn und nur jammern.
Mfg


  16-07-2009 21:21  alte_wursthaut
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Hallo Talbauer,

erklär mir doch mal wenn Du es schon schwarz auf weiß am Papier hast, von was Du momentan lebst??

ich unterstelle mal 60 Kühe mit 7500 kg Milch (Profis in der Milchwirtschaft haben um einiges mehr) gib 450000 kg mal 14 Cent die Dir beim jetzigen Milchpreis lt. Deiner Buchführung abgehen, gibt im Jahr ein minus von 63.000 €
Dazuverdienen wirst ja hoffentlich nichts. Aus Brtriebswirtschaftlicher Sicht müstest Du eigentlich Morgen zusperren!!

Als Realist wirst ja nicht glauben das sich der Milchpreis in nächster Zukunft ändert, würde mich schon sehr interesieren was Du zu tun gedenkst um die € 0,14 wettmachen zu können.

Mich würde auch interesieren ob Du deinen Helfern ( Altbauern od. Sonstige) die Du bei 60 Milchkühen + Nachzucht brauchst, auch den zustehenten Lohn bezahlst, sonst ist´s halt sehr gefählich von Milchpreisvernichtern zu reden.

Bin schon neugirig, wie schlüssig und nachfolziehbar Deine Antwort ausfällt?? oder bist einen Nachbarn um sein hazuvertientes Geld neidig??










  16-07-2009 21:48  Schweiz
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo

Es wurde geschrieben "was nicht ausgegeben wird muss gar nicht erst verdient werden."
Ich sehe das ein wenig anders. Manchmal muss ich erst 5 euro ausgeben um danach 10 euro verdienen zu können!!!!!!!!!!!

Gruss aus der Schweiz

  16-07-2009 22:12  binido
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Talbauer,
Ich bin erstaunt über deine hohen Vollkosten, so hoch kommt man ja eigentlich nur hinauf wenn man zu bezahlende Fremdarbeitskräfte beschäftigt hat.

Auch sonst halt ichs nicht mit dir, mir sind viele Betriebe lieber als wenige Grosse, denn erstens, einge wenige haben kaum mehr ein politisches Gewicht, zweitens wenn man alleine oder nur wenige in einem Dorf als Viehbauer übrigbleibt wird man für die Restbevölkerung im Dorf zu einer Belästigung mit all ihren bekannten Folgen.
lg binido








  16-07-2009 23:13  walterst
Sag den Bauern die Wahrheit
den 2. Teil von binidos Ausführungen möchte ich ganz dick und rot unterstreichen.

  17-07-2009 07:48  helmar
Sag den Bauern die Wahrheit
...ich auch! So manche mögen es halt gar nicht, wenn Nebenerwerbsbetriebe, Betriebe mit Urlaub am Bauernhof, Direktvermarktung, einigen ha Wald etc. nicht und nicht aufhören und den grossen Profis Flächen und Quoten, solang es sie noch gibt, überlassen.
Mfg, helmar

  17-07-2009 09:02  naturbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Gestern wurden mir 5 Mekrobis angeboten, weil ein großer Betrieb zusperrt. Hat sich der Betrieb mit 5 Robis nicht gerechnet? Vielleicht hat er zu hohe Kosten, weil die Programme fürn Robi ein Geraffel waren***gg*** Zu hohe TA Kosten deswegen? Schulbubenprogrammgeraffel ist offensichtlich auch nix***ggg*** s´Hirn vom Kleinbauern doch besser?***ggg***

  17-07-2009 09:06  theres
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Helmar,
am Schlimmsten find ich die Betriebe, die wie Haifische nur auf den anderen warten.
Also lasst uns gesund leben und es uns gutgehen - damit wir noch lange auf dieser Erde herumkraxeln dürfen :-))))
Buchführung, um zu wissen, wo der eigene Betrieb steht- find ich absolut notwendig,
aber den anderen was neiden, absolut daneben.
So gesehen, brauchen uns andere die Wahrheit gar nicht zu sagen, es reicht, die, die in der Landwirtschaft herrscht.


  17-07-2009 13:33  Gourmet
Sag den Bauern die Wahrheit
@ naturbauer

Ich glaube, Melkroboter werden sich noch lange nicht durchsetzen. Es gibt Dinge, die können Computer nicht. Kühe melken zähle ich da dazu. Und zwar deshalb, weil diese sensiblen Tiere einen Menschen als Schnittstelle zur Maschine brauchen.
Persönlich habe ich noch nie jemanden gehört, der sich einen Roboter wegen der Wirtschaftlichkeit gekauft hat. Einer aus Niedersachsen vor einigen Jahren ist mir besonders in Erinnerung: „Habe jetzt 40 Jahre Kühe gemolken, jetzt mag ich nicht mehr“. Das ist zwar ein Argument, aber kein wirtschaftlich schlaues.
Und bei einer Größe wo man 5 Roboter braucht, kommt ein guter Melker vermutlich auch viel billiger.

An den Gehirnen wirst Du Kleinbauern nicht von anderen Menschen unterscheiden können. Zumindest kenne ich keine Hinweise darüber, dass es so wäre. Den Rest Deines Textes habe ich nicht so recht verstanden. Du solltest an Deiner Ausdrucksweise arbeiten, wenn Du anderen etwas mitteilen willst.

  17-07-2009 16:09  feldhof
Sag den Bauern die Wahrheit
diese betriebswirtschaftliche darstellung mag stimmen aber die paar kleinen Bergbauern die ein Zimmer vermieten und etwas von diesen Einnahmen in die landwirtschaftliche Mechanisierung stecken um mit wenigen Arbeitskräften die Flächen zu bewirtschaften die niemand haben will weil zu Arbeitsintensiv sind für den Talbauer jene die den Milchmarkt belasten. Nun diese Meinung teile ich nicht steig bitte mal in den Flieger, und schau dir mal einen Teil von Europa von oben an dann wirst feststellen das die Berggebiete einen so kleinen lächerlichen Anteil an der gesamten Produktion Global gesehen ausmachen. Leider gibt es im Berggebiet auch jene die glauben mit den Gunstlagen der Milchproduktion mithalten zu müssen und die Kuh sollte auch an die 10000kg pro Jahr leisten. Nun wenn man sich 5000kg über teures Zukauffutter in den Stall holt geht das schon nur hab ich noch keinen mit der Gülle dahin fahren sehen wo dieses Futter herkommt. Das ist meiner Meinung nach das größere Problem. Einen großen Teil dieses Problems haben wir den Zuchtverbänden zu verdanken die immer Leistungsfähigere Tiere verlangt haben, die mit dem Grünzeug vom Berg alleine gar nicht meht überlebensfähig sind. Brauchen wir das? Bin selber kein Milchlieferant weil diese Rechnung schon lang nicht mehr stimmt andere werden schon einen besseren Taschenrechner haben der aus - ein + machen kann den hab ich aber leider nicht. Lieber Talbauer ich stecke auch mein Geld aus dem Nebenerwerb in die Landwirtschaft aber um meine Gebäude und Maschinen und Wege erhalten zu können und nicht um den Großen Talbauern den Milchpreis zu ruinieren.

mfg bergbauer

  17-07-2009 16:43  org
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Talbauer!
Du behauptest, Minibetriebe sind zu hoch gefördert. Ich behaupte Du bist zu hoch gefördert!!!
Volkswirtschaftlich gesehen bist auch Du ein Zwerg! Volkswirtschaftlich gesehen dürfte keine Förderung höher sien als die durchschnittlichen Kosten der am Hof angestellten Arbeitskräfte incl. Betriebsführer. Wenn die Förderungen höher sind wäre es doch besser diese Leute geben den Hof auf und erhalten vom Staat die Arbeitslosenbeiträge.
Volkswirtschaftlich wäre das sparsamer und der Ertrag der Landwirtschaft in ganz Österreich sind nur peanuts im globalen Vergleich.

  17-07-2009 17:33  BSE1
Sag den Bauern die Wahrheit
Ich stehe gerne auf mehreren Beinen! Mir würde es nie einfallen, mich auf einen Betriebszweig zu spezialisieren. Und wenn uns "Talbauer" dann vorwirft, den Milchpreis zu ruinieren, dann kostet dies mich nur einen großen "Lacher".
Es soll jeder es so halten, wie er will: Aber bitte dann nicht jammern, wenn etwas nicht funktioniert - hat sich halt "verspekuliert".
Wenn ich mit Aktien "spielen" würde, so käme ich auch nicht auf die Idee, nur eine best. Aktie zu kaufen. Ich würde auch mehrere Verschiedene mischen, um das Risiko zu minimieren, wenn eine Aktie einen Totalverlust erleidet.
So will ich auch meinen Betrieb aufgestellt haben. Wenn ein Zweig mal weniger oder nichts abwirft, so kommt das Geld halt mal von einem anderen Zweig. Bei "gut" ausgewählten Betriebszweigen (Aktien) wird sich immer was verdienen lassen. (Buchführung und das Wissen, wo weniger - mehr - oder nichts bleibt vorausgesetzt)
Hab letztes Jahr das Holzarbeiten ganz bleiben lassen, 1.) weil durch die "Winde" sonst genug am Markt war, und 2.) mein Betriebsergebnis so schon besser war. Dieses Holz hole ich mir, wenn wie z.B: heuer die Milch weniger abwirft. Und am Jahresende habe ich wieder mein Betriebsergebnis, das ich will. (natürlich nicht mehr, als der Waldwirtschaftsplan auswirft, nur heuer für 2 Jahre - weil letztes Jahr nichts entnommen wurde - ich weiß meinen jährl. Zuwachs durch genaue 2 malige "Klupierung" im Abstand von 10 Jahren)
In unserer Gegend sind viele Hotels und Gasthöfe aus "Landwirtschaften" entstanden. Zuerst wurde der Grund immer weniger und zum Schluss wurden einige Hotels von den Banken verkauft. (oder mit "Verwaltern" besetzt)
Ich muss mit meinem Betriebsergebnis zufrieden sein, wenn das nicht mehr ist, muss ich mir andere Zweige suchen, oder die Landwirtschaft (den Betrieb) einstellen.

Die ganze Förderungs-Sache finde ich sowieso "falsch"
Erst wenn die Ausgleichszahlungen aufhören, wird sich ein "Wert" der Produkte durchsetzten können. Derzeit ist es ja so, dass viele sogenannte und "hochgelobte" "Zukunftsbetriebe" am wenigsten ohne Förderung auskommen.
Aber wie gesagt - jeder wie er es für richtig hält. Nur dann die ev. nicht richtige Entscheidung auf Politik oder sonstige abschieben. Jeder ist seines Glückes Schmied,

  18-07-2009 12:54  Hausruckviertler
Sag den Bauern die Wahrheit
In vielen Dingen kann man dir recht geben, aber würdest du der gleichen Meinung sein, wenn du ein sogenannter "Kleiner " wärst? Um Förderungen zu bekommen, muß man gewisse Kriterien erfüllen, also hat jeder das Recht der diese Kriterien erfüllt, auch Förderungen zu erhalten, egal ob groß oder klein.
Und wenn du schon von Milchpreisvernichtern sprichst, die sind doch eher bei den großen zu suchen und nicht bei den kleinen Betrieben, die ihre Kontingente erfüllen und nicht auf Teufel komm raus überliefern, wie es hauptsächlich jene machen, die zwar irrsinnnig gewachsen sind, aber kein Geld für Richtmengenkauf hatten.

  18-07-2009 21:47  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Tyrolens:

Die Preistreiber waren Dünger, Diesel und Fremlohnkosten (1 fixe Arbeitskraft angestellt, Östereich früher Polen). Neue Pachtflächen --------> waren notwendig, weil ich von fünf verschieden Verpächtern sieben ha verloren habe --- War eine geschlossene Fläche(Bauland geworden und verbaut).
HA-Preis früher von 70 €/ha Wiese bis 200 € ha Acker. (alte Pachtverträge)
HA-Preis heute von 150 €/ha Wiese bis 750 € ha Acker (Bonitäten werden im meiner Umgebung nicht mehr betrachtet, Hauptsach Fläche wegen Gülle ---> Wasserrechtsgesetz 170 kg N Wirtschaftdüngeranfall größtes Problem in der Umgebung (egal welche Tierhaltung (Hühner, Schweine und Rinder), es werden sogar Wiesenflächen von nicht Rinderhaltern mit bis zu 200 €/ha gepachtet.
Ich habe jetzt Flächen ( 15 ha) in größerer Entfernung (15 km) gepachtet (Acker mit Bonität ca. 45 mit 280 €/ha ----> könnte in diesen Raum noch mehr pachten (hauptsächlich Acker--- dort keine Pächter vorhanden sind). Für den Betrieb benötige nicht zur Zeit keine weiteren Flächen, bzw weitere Zupachtungen müssen sich bewirtschaften lassen und ich benötige dazu Fremdarbeitskräfte, weil ich den Betrieb zur Zeit alleine zu bewältigen habe ( bin Witwer)
Habe keine Pensionisten am Hof.

Gruß
Talbauer

  18-07-2009 22:25  Talbauer
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Hallo Helmar

Die Anzahl der Milchkuhhalter wird noch weiter zurück gehen. Auch die Milchkühe werden weiter sinken.
Ich habe von vielen ehemaligen Mini- und Kleinbetrieben Flächen zugepachte, welche alle Kühe gehabt haben ( waren 1 bis 7 Kuhbetriebe), welche alle Milch geliefert haben, mit durchschnittlich 2500 kg Liefermenge.
Habe heute nicht mehr Kühe, als früher bei den Verpächtern im Gesamten vorhanden waren, aber meine Lieferleistung liegt pro Kuh bei 5700 kg Milch (Stalldurchschnitt 6500 kg) und diese Lieferleistung ist im meiner Betriebgröße sehr bescheiden und trotzdem liefere nicht mehr Milch als die zupachteten Betriebe und mein Eigener früher.

  18-07-2009 22:39  helmar
Sag den Bauern die Wahrheit
Auch bei mir ist die Situation so dass mit meiner Pensionierung Kühe und Fläche wandern werden....ist ein durchaus natürlicher Vorgang, wenn dies in einem unmittelbaren Umfeld ist. Seltsam wirds aber wenn dann manchmal der Nachbar absolut diese Fläche nicht bekommen soll und dann der Nachbar 10 km fährt und einer von 10 km anderswo die Fläche bekommt....
Mfg, helmar

  18-07-2009 22:56  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo theres!
Wir leben in einer Demokratie und da haben diktatorische Mitteln keinen Platz (=IG-Milch Methoden).
Ich habe keine Mithilfe durch die ältere Generation (Eltern zur Landwirtschaft meines Bruders gezogen).
In den meisten Fällen erhält die ältere Generation auch Leistung aus den Betreib (Wohnrecht, beheizte Wohnung, teilweise Lebensmittel, welche am Betrieb erzeugt werden (z. B.: Milch, Fleisch, Eier, Gemüse, Obst, ...) .
Als buchführungspflichtiger Betrieb sind auch solche Angelegenheiten zu versteuern.
Absolute Gleichheit wird es nie geben, aber wo gleiche Vorraussetzung möglich sind , gehört gleich behandelt (Pauschallierung --- Buchführungspflicht)

Förderungen werden im Bereich der Bewirtschaftung von Land nur im Bereich BIO oder bei Naturschutzmaßnahmen bezahlt. Der Rest zur Bewirtschaftung von Land sind Ausgleichszahlungen, dazu gehört die Betriebsprämien und die Ausgleichzulage für benachteiligt Gebiete (Bergbauernerschwerniszahlung).
Förderungen, welche ich gemeint habe sind im Bereich von Investionen. In diesen Bereich werden teilweise Sachen gefördert, die betriebwirtschaftlich immer negativ sein werden und Vollerwerbsbetreib das Leben schwer machen, weil diese Betreibe von der Produktion leben.

MfG
Talbauer


  18-07-2009 23:07  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Helmar!

In der Antwort auf deine Frage warum die Milch nicht weniger wird trotz weniger Milchbauern und Milchkühen ist mir im letzten Satz ein Fehler passiert.
Zur Richtigstellung:
Ich liefere mehr Milch als die zupachteten Betriebe und mein Eigener früher.

  18-07-2009 23:25  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo Helmar:

Habe mich als Talbauer bezeichnet, weil der Betreib am teitsten Punkt der Gemeinde steht.
Arbeite auch den höchsten Punkt der Gemeinde. Höhenunterschied 110 m . Bin selbst im benachteiligten Gebiet zu Hause, und grenze aber an das nicht benachteiligte Gebiet an. Ich bewirtschafte in beiden Gebieten Flächen.
Ich habe für meinen Betrieb 92 BHK-Punkte. Diese BHK-Punkte setzten sich Zusammen aus den Feldstücksgrößen (max 25 Punkte, davon habe ich 18 Punkte) die restlichen BKH-Punkte habe ich aus den Hangneigungen. Die äußere Verkehslage und die klimatischen Verhältnisse sind bei uns sehr gut. Habe selber Fläche (Wiesen), welche ich mit Motormäher mähen muss (Geländeneigung!) und mit Muli die Ernte abfahre.

MfG
Talbauer

  18-07-2009 23:55  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo joholt!

Bin in meiner Gemeinde in der Rinderhaltung nicht zu den Kleinen zu zählen, aber lange nicht der Größte.
Die Großbetreiben in der EU haben mit derartigen Preissituation die gleichen Probleme wie ich. Fremdarbeitkräfte wissen genau wenn der erste im Monat ist.

Mein Vater hat immer gejammert, das der Betreib nichts abwirft. Er war pauschaliert.
Ich war bis zur Übergabe des Betriebes im öffentlichen Dienst beschäftigt. Ich habe den Betreib acht Jahre von der Eltern in Pacht gehabt. Habe nach vier Monaten (Jahreswechsel) Pachtung mit Aufzeichnungen begonnen. Nach einem Jahr wußte ich, das ein Einkommen zu erwirtschaften ist und die Beschäftigung im öffentlichen Dienst an den Nagel hängen kann nach Betriebsübergabe. Habe begonnen ab diesen Zeitpunkt weitere Flächen zu pachten bzw. zu kaufen. Aufgrund meiner Überlegungen hat sich die Übergabe mehrere Jahre gedauert.
Nach Übergabe habe ich Stall gebaut. Zum Stallbau wurde kein Geld aus dem Dienstverhältnis im öffentlichen Dienst verwendet, den dieses Geld wurde zuvor mit Urlauben und Grundkäufen verbraucht.
Und mit Bilanzen aus der Buchhaltung spart man irrsinnig viel Geld bei den Banken (Kreditspesen, Kreditzinsen und sonstigen Bedingungen) .

Viele Bauern jammern und wissen nicht wo sie Geld verlieren.
MfG
Talbauer

  19-07-2009 00:33  Talbauer
Sag den Bauern die Wahrheit
Hallo alte wurschthaut:

Habe keine Altbauern am Betreib ------> meine Eltern sind zum Bruder gezogen (Nebenerwerbsbetrieb bei 180 Zuchtschweinen mit dazugehöriger Mast, geschlossener Betrieb, Meine Eltern und seine Schwiegereltern helfen dort mit (4 Personen) nicht buchführungspflichtig!!!!!!!!!!! kein Wasserrechtsproblem!!!!!!!!!!!!!!!, Öpul-Betrieb!!!!!!!!!!!!!!!!!;
Schwägerin zur Zeit Kindergeldbezieherin zuvor 40 Stunden Dienstverhältnis so wie mein Bruder noch immer)

Ich arbeite mit einer Fremdarbeitskraft. Lebe zur Zeit von den Reserven aus den letzten beiden Jahren. Muß den Abschluß des 2. Quartals abwarten, und anschließend mir überlegen wo Einsparungpotenziale im Betrieb möglich sind.
Milchprofis haben bessere Leistungen als ich (Stalldurchschnitt 6500 kg. Milchkontigent zur Zeit 352.000 kg )

MfG
Talbauer




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