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Von der Sense bis zum Mähdreschergiganten
Ein OÖ Bauer erzählt seine Geschichte. Ich würde jedem Konsumenten einmal das Buch "Von der Sense bis zum Mähdreschergiganten" vom OÖ Bauern Alois Bleimschein empfehlen!
Herausgegeben wurde dieses Buch (2006) zum 80. Geburtstag des Autors.
Bleimschein erzählt von den Erlebnissen auf seinem Hof, von der Entwicklung der Landwirtschaft der 30er Jahre bis in die Gegenwart.
Und er schreibt auch unter anderem dass es noch nie soviele Betriebsaufgaben gab, seid den 90er Jahren, in seiner Gemeinde sind 80% vom Vollerwerb ausgestiegen. Keine einzige Kuh steht mehr in den Ställen. Bleimschein war Bauer im südlichen OÖ Zentralraum. Betriebe mit über 10 ha Eigengrund konnten damals in den 70er und 80er Jahren im Vollerwerb geführt werden.
Jetzt befinden wir uns am Schnittpunkt von der bäuerlichen Landwirtschaft zur industriellen Nahrungsmittelproduktion, so der Autor. Der Schritt vom Bauernhof zur Agrarfabrik ist beinahe getan. Diese Entwicklung setzt sich aber weiter fort. Für die kleinstrukturierten bäuerlichen Betriebe wirken sich die Öffnung des agrarischen Weltmarktes katastrophal aus. Ohne die umstrittenen Agrarförderungen aus Brüssel wäre ein Überleben für den Großteil der Betriebe nicht möglich. Wie sehr sich die Rahmenbedingungen geändert haben zeigt Bleimschein durch folgende Beispiele auf.
Strukturwandel in seiner Gemeinde:
Von den in den 90er Jahren zu 100% geführten Vollerwerbsbetrieben sind inzwischen nur mehr 14% tätig.
41,5% sind auf den Zuerwerb angewiesen
14% sind Auslaufbetriebe
30,5% sind inzwischen verpachtet.
Durch die geringe Rentabilität der Landwirtschaft seit dem EU Beitritt 1995 führten beim Generationswechsel zur gänzlichen Aufgabe der Rinderhaltung und in weiterer Folge zur Aufgabe der Landwirtschaft.
Ein Landw.Betrieb kann im OÖ Zentralraum nur durch intensive und erfolgreiche Veredelungswirtschaft (Tierhaltung, Direktvermarktung) lebensfähig bleiben, so der heute 82-jährige Altbauer.
Preisverfall von landw. Produkten seit EU Beitritt.
1994: 1 kg Weizen erlöste einen Brutto-Rohertrag von 1450 Euro, heute 1085 Euro inkl. staatlicher Förderungen, ergibt ein minus von 25%.
In diesem Buch wird die Entwicklung der Landwirtschaft der letzten 75 Jahre aus Sicht eines damaligen anerkannten, praktizierenden und heutigen Alt-Bauern, der den Titel ÖR erhielt, geschildert.
Bezugsadresse zu diesem Buch ist:
ÖR Alois Bleimschein, 4531 Kematen/Krems, Gerersdorf 18
E-Mail: bleimschein@gitzmairische.at
MfG Sturmi
Von der Sense bis zum Mähdreschergiganten
Das Buch dürfte wirklich interessant sein, Herr Bleimschein war vor Jahren an meiner Schule und hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema.
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