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Braucht der Konsument das??
Ich war heut mal wieder einkaufen, um in meiner studentenbude wieder das kochen zu lernen. in der Wohnung beim einräumen ist mir dann auf gefallen, wo die einzelnen sachen her sind:
Speisefrühkratoffeln aus Ägypthen
Zwiebeln aus Holland
Feldsalat aus Jugoslavien
Paprika (öko) aus Israel
ich hab eher wahllos in die regale gegriffen, grad das worauf ich lust hatte oder was es da halt grad gab.
ich finde es doch schon sehr verwunderlich, dass wir Nahrungsmittel aus Ländern beziehen, wo es Krisen gibt, seien es nun soziale( Kriege) oder natürliche (wassermangel). Zwiebeln aus Holland, geht ja noch, aber wir haben doch auch Kartoffeln, da müssen wir doch nicht die kartoffeln soweit her transportieren.
gruss
th
ps. erdbeeren gab´s natürlich auch, aber da ist mir klar, dass die aus spanien kommen und hab sie daher nicht gekauft, genauso ist es mit Honig aus Neuseeland, Kanada oder Südamerika
Braucht der Konsument das??
vor ein paar tagen hätte ich knoblauch kaufen sollen - ich habs aber nicht gemacht, weil es im GANZEN ORT keinen knoblauch aus österreich, nicht einmal aus der EU gibt - den einzigen was die haben ist einer der aus CHINA kommt
bei uns habens früher knoblauch angebaut - gut gewachsen hab ich mir sagen lassen
aber das sind halt die "wunder" der globalisierung
irgendwas läuft auf dieser welt GEWALTIG schief !!!
Braucht der Konsument das??
@Noro
Wo lebst du den? Gerade mal 20% der Konsumenten kaufen patriotisch, den restlichen 80% ist´s schnurzegal woher was kommt!
@Psycho
Aber woher den! Der Gourmet wird dir sicherlich erklären das die freie Marktwirtschaft inkl. Globalisierung das Beste ist was uns passieren konnte. ;-))
Wenn innerhalb von 25 Jahren 80% der österreichischen Schweinebauern die Stalltüre zusperren sind sie selber schuld.
Ganz nach dem Gourmet´schen Selbstverständnis, Stillstand ist Rückstand.
MfG Sturmi
Braucht der Konsument das??
@sturmi
Wenn Du mich schon zitierst, dann bitte richtig: „Stillstand ist Rückschritt“. Und jetzt erkläre mir mal, was daran nicht stimmen sollte. Wenn die ganze Welt weiter vorwärts geht, dann bleibt derjenige, der stehen bleibt, einfach hinten. Das weiß jedes Kind.
Und ich lasse mir von Dir auch nichts in den Mund legen!
Dass die Schweinebauern, die in den letzten Jahrzehnten die Schweinehaltung aufgegeben haben, selber schuld wären, das habe ich nirgends behauptet. Als ich ein kleiner Junge war, vor sehr vielen Jahren also, da hatten wir auch einige Schweine im Stall, neben den vielen Rindern. Meine Eltern haben nach einigen Jahren aber damit aufgehört, weil es sich einfach nicht rentiert hat. Von da an wurden die Schweine bei einem Nachbarn gekauft, der sich darauf spezialisiert hatte. Dafür konnten wir uns besser um die Milchkühe kümmern. Aber irgendjemandem die Schuld dafür zu geben, das wäre meinen Eltern nie eingefallen.
Es wird einen Grund haben, warum es im Geschäft keinen Knoblauch aus Österreich gibt. Würde mich auch interessieren. Vielleicht kennt sich ja hier im Forum jemand damit aus.
Braucht der Konsument das??
Vor kurzem hat Peter Hirsch in den OÖ Nachrichten einen diesbezüglichen Kommentar geschrieben, er bedauerte ebenfalls die überwiegende Herkunft aus China. Angeblich beträgt die Knoblauchanbaufläche in Österreich 25 ha.
Braucht der Konsument das??
In China verdient ein Industriearbeiter 20 bis 40 Euro im Monat; auf dem Feld wahrscheinlich nicht 5 Euro im MONAT
das lässt sich im Regal einfach besser kalkulieren, auch wenn alles per Hand gemacht wird - oder gerade deswegen...
mfg josef
Braucht der Konsument das??
Interessant, der Wikipedia-Artikel über Knoblauch. Fast 80% der Welternte wird in China gemacht.
Knoblauch scheint vor Tausenden von Jahren eine Art Suchtgift gewesen zu sein.
Zitat:
Es ist bekannt, dass die Arbeiter an den Pyramiden eine tägliche Ration erhielten, und es ist überliefert, dass bei der Kürzung der Ration die Arbeiter die Arbeit niederlegten.
Zitat Ende.
Ja, ich muss auch immer an Vampire und Transsilvanien denken, wenn ich Knoblauch höre. Unter den Anbauländern kommt Rumänien aber nicht vor. Einziges EU-Land ist Spanien mit etwa 1% der Weltproduktion.
Braucht der Konsument das??
@ Noro:
Da hilft als Konsument nur der Verzicht. Zu Weihnachten kann man gerne auf Erdbeeren verzichten und "Heurige" Erdäpfel braucht man auch noch nicht im März. Ich kaufe generell keine Waren, die man auch aus Österreichischer Produktion bekommen kann.
@ Psycho:
Beim Knoblauch gibt es wirklich praktisch nichts aus Österreich. Extrem traurig, weil ich weiß, dass er bei uns wunderbar wächst! Ich baue seit 5 J. Knoblauch an, jedoch nur für den Eigenbedarf. Es ist eine sehr einfache Kultur, wenn auch das Unkrautjäten Zeit kostet. In meinem Fotoalbum kann man ein paar Bilder sehen. Ich habe letztes Jahr in einem eigenen Beitrag das Thema angesprochen, wen es interessiert:
https://www.landwirt.com/Forum/138616/Knoblauchanbau-in-Oesterreich.html#138616
@ akut:
Danke für den Hinweis. Wer es lesen will:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/kommentar/art13612,122927
Knoblauch ist ja auch nicht gerade billig. Da wäre sicher einiges möglich, eher in der Direktvermarktung als kleines Standbein nebenbei (falls man schon in der Direktvermarktung tätig ist).
Braucht der Konsument das??
Angeboten wird, was sich Verkaufen lässt. Ob der Konsument das wirklich braucht? Zumindest ist er bereit, dafür zu bezahlen.
Der durchschnittliche Konsument macht sich nur wenig gedanken über die Saison irgendwelcher Früchte und Gemüse, noch weniger macht er sich Gedanken, wo das Zeug herkommt. Und ob man nun Soja aus Brasilien oder Knoblauch aus China herkarrt ist eigentlich Wurscht.
Der Konsument hat oftmals weder Platz noch Kenntnisse um z.b. Kartoffeln richtig zu Lagern. Er überlässt die Lagerung den Handelsgesellschaften. Dafür greift er dann auch tiefer in die Tasche.
Braucht der Konsument das??
@Sturmi
Hust hust, Sturmi du bist schuld daran, dass ich mich bei deinem untenstehenden Satz vor lachen verschluckt habe....
"Der Gourmet wird dir sicherlich erklären das die freie Marktwirtschaft inkl. Globalisierung das Beste ist was uns passieren konnte. ;-))"
Braucht der Konsument das??
@Gourmet
Sorry das mir da ein Flüchtigkeitsfehler passiert ist. In den Mund hab ich dir eh nix legen wollen, bin nur auf den Spuren deines logischen Denkens gewandelt! ;-))
MfG Sturmi
Braucht der Konsument das??
@Sturmi
Auf den Spuren gewandelt ..... , ja, das ist gut. Ich bin ja auch für eine relativ lockere Handhabung der Sprache, wenn aber ein falscher Eindruck entstehen könnte, dann wehre ich mich.
Ich würde nie jemandem die Schuld geben. Wenn dann höchstens mir selber, weil ich auch von der Technik fasziniert bin und jeden Tag darüber nachdenke, wie man etwas noch besser und effizienter machen kann.
Aber mit dieser Schuld kann ich ganz gut leben. Und beichten gehen, Sünden bereuen, oder andere Rituale, um meine Sünden an der Menschheit zu bereuen, die mir irgendwer erfolgreich eingeredet hätte, fällt bei mir praktisch eh aus.
@Alle
Zurück zum Knoblauch: Über die 80% war ich auch überrascht. Offensichtlich ist das Produkt sehr gut für den Transport um die halbe Welt geeignet und die Chinesen haben sich darauf spezialisiert. Ich würde da nicht darüber schimpfen. Schließlich wollen wir ja auch den Chinesen auch was verkaufen. Und ich denke, dass die zum Beispiel für eine 7er-BMW aus Niederbayern ganz schön viele Knoblauchzehen verkaufen müssen, bis der bezahlt ist.
Braucht der Konsument das??
Das Durchschnittsgehalt in China liegt bei etwas über 2€ täglich. Für 5 € im Monat macht da niemand den Finger krumm. Auch für 40€ nicht.
Braucht der Konsument das??
den einzigen österreichischen knoblauch den ich kenne, stammt von einer direktvermartenden BIO-Bäuerin aus der Oststeiermark, die hier bei uns am bauernmarkt zu einem kilopreis von 10€ verkauft.
sonst stammt der gabze knoblauch wie beriets erwähnt aus china und manchmal aus spanien.
hab mal ne doku über die chinesischen knobl-bauern gesehen, da gibts ganze regionen die sich auf den anbau von knoblauch spezialisiert haben
Braucht der Konsument das??
@noro &@psycho
Ihr habt das ganz genau auf den Punkt gebracht , das ware Problem ist halt wenn man keine Inländischen Produkte nicht mehr kauft dann verschwinden sie vom Markt. Ich hoffe es gibt noch mehr ausser uns drei die das so sehen ? Laßt euch von den Globalisierern hier nicht den gesunden Hausverstand anknappern . Vielleicht erleben sie`s mal wenn die weiten Transporte nicht mehr leistbar sind und wir nach heimischen Produkten ringen und vielleicht dadurch wieder unsere Wirtschaft ankurbeln können. Ich jedenfalls kaufe bevorzugt aus näherer Umgebung ein auch wenn ich mal auf ein paar Dinge verzichten muß, dann frag ich halt danach, das schadet nie !
mfg
Eicher
Braucht der Konsument das??
zu Globalisierung: genau wie du - eicher - das sagst: die Transportkosten verhindern mit Sicherheit diese sogenannte Globalisierung im Sektor landw. Rohstoff...außer er kommt per Schiff aus Südamerika nach Europa, denn der Rohstoff von den "Bauern" dort ja fast gar nix mehr kostet....da gehts nr, wer dann am billigsten weitertransportiert
Ein Getreidehändler sprach einmal von der wirtschaftlichen Transportgrenze von Getreide bis 250 km.
Es kommt so oder so, dass der Konsument bald fast nur mehr auf regionale Produkte zugreifen kann, alles andere - wie es herschaut - wird früher oder später, oder vielleicht sogar schneller als man glaubt, aus den "Ragelen" verschwinden...
mache sich jeder seinen Reim drauf, wie was wann warum wieso weshalb....u.u.u
leo
Braucht der Konsument das??
Aktueller Preis im Geschäft: Knoblauch aus Israel, pro kg 6 Eur. Da ist der Preis von 10 Eur Bio-Knoblauch auf dem Bauernmarkt doch verkraftbar! Man unterstützt regionale Bauern und der Knoblauch hat kürzere Transportwege hinter sich.
Braucht der Konsument das??
schauds ein mal wo das ganze bio zeug her komd da magsd augen.
Braucht der Konsument das??
der bio-knoblauch bei spar kommt aus argentinien, bei solchen entfernungen hört es sich bald auf mit umweltverträglichkeit. ich achte schon seit ein paar jahren auf regionalität.
regional und bio is für mich halt des optimale aber wenn i wählen muss zwischen bio aus dem ausland und konvi aus österreich , nimm ich immer zweiteres
auch der billa macht jetz werbung "kauft österreichisch"
lg styrian_cro
Braucht der Konsument das??
zitat
der bio-knoblauch bei spar kommt aus argentinien,
zitat ende
ich würde ja gerne mal mit dem Biokontroleure ind Argentinien sprechen ;-) denn der knallharte Herr Anonym ist ja bei der Konkurenz ;-)
mfg
Braucht der Konsument das??
Da vergehen mir die ganzen BIO Lebensmittel,wenn sie schon
tausende Kilometer zurückgelegt haben.
Und die Umweltverschmutzung die der Transport verursacht hat.
Nein Danke.
Ich schaue immer wo Lebensmittel herkommen,wenn es nur
irgendwie möglich ist,kaufe ich nur österreichische Produkte obwohl ich oft in
Ungarn,Kroatien,Slowenien usw.bin.
Manchmal auch BIO.
Rossz
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