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  05-05-2009 09:52  Optimist
Mengensteuerung?
Kann mir jemand die Forderung der IG-Milch nach einer flexiblen Mengensteuerung erklären?
Wie genau sollte diese funktionieren?
Soweit ich es verfolgt habe ist dies die Hauptforderung der IG. Welche anderen konkreten Maßnahmen schlagen sie vor, um aus der Milchkrise zu kommen??

  05-05-2009 20:14  gerost
Mengensteuerung?
Hallo Optimist!
Derzeit sind ca. 5% zuviel Milch am europäischen Markt.Wrde man das Lieferrecht um 5% kürzen und die Überschussmilch um den Spotmarktpreis von ca. 10 Cent bezahlen,so würde das Mengenproblem sofort gelöst sein. Kein Bauer kann längere Zeit um diesen Preis liefern.
In der Schweiz hat man heuer dieses System eingeführt. Die Milchmenge die man zu einem guten Preis verkaufen kann wird mit ca 40 Cent bezahlt,der Rest mit 10 Cent.
Wenn man in Österreich die Qotensaldierung aussetzt würde dies bereit diesen Efekt bringen,wenn vom ersten Liter der Überlieferten Milch die gesamte Superabgabe von ca 27 Cent zu bezahlen wäre.
Die Aussetzung der 1% Erhöhung für nächstes Jahr wird garnichts bringen.
Ob 5 oder 6% zuviel Milch am Markt ist ,wird den Milchpreisverfall nicht stoppen.
Diese Massnahme vom Bauernbund ist ,wie wenn man mit 150 km/h auf eine Betonwand zufährt und 10 Meter vorher vom Gas weggeht.
Offensichtlich ist es " unseren sogenannten Bauernvertretern" völlig egal wenn nochmals tausende Milchbauern die Stalltür für immer zusperren,es war ihnen ja bis dato ja auch egal.

LG
GEROST

  06-05-2009 08:05  Optimist
Mengensteuerung?
Hallo Gerost!

Danke für deine Antwort.
Das derzeitige System kann die Überlieferung erst gegen Ende des Milchjahres abrechnen. Denn solange die A-Quote des Einzelbetriebes nicht erfüllt ist, müßte der dann ja diesen 40 Cent Preis bekommen. Erst dann überliefert der Betrieb. D. h. die Liefermenge müßte heruntergebrochen werden auf Halbjahr, vielleicht sogar Monat?

Wenn Angebot (produzierte Menge) und Nachfrage (Verbrauch) nicht zusammenstimmen, wird der Preis runtergehen, damit die Produktion zurückgeht. Das ist für mich ein ganz normaler logischer Vorgang. Da kann man noch soviel zur Politik rennen und nach einem Mindestpreis schreien, es wird nichts nützen.
Die Politik macht so keinen Preis.

Die Politik kann denke ich schon Rahmenbedingungen schaffen, aber ich glaube dann muß man auch mit den Folgen leben.
Zur Erinnerung: Vor circa 20 Jahren gab es in Österreich BESTANDESOBERGRENZEN.
Da durfte (offiziell) der Betrieb maximal 30 Milchkühe oder 50 Zuchtsauen (ich habs nicht mehr ganz genau im Kopf) halten.
Das könnte ich mir vostellen, wenn es wirklich darum geht möglichst alle Betriebe in der Milchproduktion zu halten. Konkret: JEDER Betrieb darf maximal 200 000 kg Milch liefern.

Welche Folgen das aber haben würde brauchen wir glaub ich nicht diskutieren, wenn man vor allem nach dem guten Vorjahr von "großen" Milchbauern hört, dass es besser ist wenn die "kleinen" aufhören, damit sie selbst wachsen können.



  06-05-2009 08:25  helmar
Mengensteuerung?
...wenn man vor allem nach.........dass es besser ist wenn die kleinen aufhören..........du, dieses Liedl singen sie schon solange es Milchwirtschaft gibt und auch in den anderen Branchen.....und sehr laut hat dieses Liedlein der damalige Kamervizepräsident Hülmbauer 1995 gesungen, der wollte da doch glatt die "armen geschundenen NE-Bäuerinnen" liebe heute als morgen von der Qual des Melkens befreien.............meinen Konter auf eine solche Aussage habe ich hier schon mal beschrieben, und den hat sich der H. zumindest wenn er in unsere Gegend gekommen ist, gemerkt.
Mfg, helmar


  06-05-2009 08:28  helmar
Mengensteuerung?
Bei der freiwilligen Lieferrücknahme hats ja auch funktioniert........Quote durch 12, Saldierung am Jahresende...........ein Programm für die Berechnung/Milchgeldabrechnung dürfte für Profis kein Problem sein
Mfg, helmar

  06-05-2009 08:50  joholt
Mengensteuerung?
Ja für Profis würde so ein Programm sicher kein problem sein und auch die Durfüfrung nicht. Aber wer hat ein Interesse an einem höhrem Milchpreis???? Ja nur wir Milchproduzenten dem rest der Bevölkerung ist es volkommen wurst was wir verdienen und ob die Landwitschaftlichen betriebe überleben. Hauptsache die Lebensmittel sind billig um sich die teuren Hobbys zu leisten wo die Industrie viel mehr daran verdient.
Mfg



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