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König Ludwig im Land ob der Enns
Vor einem Jahr hatte OÖ Raiffeisengeneral Scharinger, auch liebevoll „König Ludwig“ genannt, große Pläne mit Biosprit.
Die Biospritanlage Enns ist keine Fehlinvestition, sagte er damals in den Salzburger Nachrichten.
Scharinger: „Enns ist keine Fehlinvestition, denn Biodiesel muss ja beigemischt werden und wird daher gebraucht. Grund für die derzeitigen Schwierigkeiten seien Probleme in der Rohstoffversorgung. Raps sei europaweit knapp und entsprechend teuer. So habe die Ukraine, ein wichtiger Lieferant, ihre Exporte massiv gedrosselt.“
Raiffeisen Oberösterreich werde daher verstärkte Anstrengungen unternehmen, um die Rohstoffversorgung selbst in die Hand zu nehmen, indem man in Rumänien Raps anbauen und diesen dort zu Rapsöl verarbeiten werde, kündigte Scharinger an. So habe man mit einer niederösterreichischen Bauernfamilie, die in Rumänien tätig sei, einen Vertrag über den Rapsanbau auf 4600 Hektar abgeschlossen. Bis Jahresende wolle man auf eine Anbaufläche von 10.000 Hektar kommen. Und damit sei man noch nicht am Ziel, deutet Scharinger an: „In Rumänien liegen Flächen von 1,8 Millionen Hektar brach, da gibt es ein gewaltiges Potenzial.“ Dass er mit seinen Raps-Importplänen bei der eigenen Klientel, den oberösterreichischen Bauern, auf heftigen Widerstand stoßen könnte, glaubt Scharinger nicht: „Es wurden genug Gespräche geführt, um das zu erklären.“ Um die gesetzlich vorgesehene Beimischung von Biodiesel zu Stande zu bringen, brauche man jedenfalls eine Raps-Anbaufläche von rund 400.000 Hektar, rechnet Scharinger vor.
König Ludwig hat sich anscheinend verkalkuliert, denn das Rapanbauprojekt wurde jetzt gestoppt!
http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/art15,102765
Die Ursachen für das scheitern waren vielfältig. Der brach liegende Boden war so stark durchwurzelt, dass die Bearbeitung eine große Herausforderung darstellte. Immer wieder mussten größere Reparaturen durchgeführt werden. Weiters wurde die „Ostblockmentalität“ der Einheimischen grob unterschätzt. Diebstähle, Korruption und Sabotageakte machten es unmöglich erfolgreich Raps für die heimische Biospriterzeugung zu ernten.
Da auch MR Mitarbeiter im Einsatz waren konnte ich Handyvideos und Fotos ansehen. Dachte mir damals schon, wenn das auch geht, daun san ma jo dahoam lauter Deppn!
Scharinger möchte noch 3 Jahre Raiffeisen-General bleiben. Die Rapspleite und die Verluste von Raiffeisen International werden dem Erfolgsimage des Machers ziemlich zusetzen. Hinter vorgehaltener Hand spricht man schon von einem „Solidaritätsbeitrag“ in Millionenhöhe der örtlichen Raiffeisenbanken um die Milliardenverluste ausgleichen zu können.
Danke „König Ludwig“ kann ich da nur sagen! :-((
MfG Sturmi
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
" ... So habe man mit einer niederösterreichischen Bauernfamilie, die in Rumänien tätig sei, einen Vertrag über den Rapsanbau auf 4600 Hektar abgeschlossen. "
Die Bauernfamilie - ist das nicht die bedauernswerte Käfigei-Bauern"familie" des ÖVP-Bgm. Latschenberger?
Wieviele Familienmitglieder arbeiten da mit? Zuhause und in Rumänien?
So a tüchtige Familie ...
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Ich hoffe es trifft dich nicht allzu hart Sturmi, dass dieses Thema schon der walterst entjungfert hat. ;-) Siehe auch unter: FLOP
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Ich kenne drei Fahrer, die der MR Bezirk LL für die Aussaat im August 08 angeworben hatte.
Diese waren im Schichtbetrieb in Rumänien tätig.
Nachts Wartung, Reparaturen und Saatbettbereitung, tags Rapssaat (Fendt 936 + 8m-Saatkombi).
Die Bedingungen waren widrig, es waren unglaubliche Wartungsarbeiten nötig, ebenso wurde Boden zum ersten Mal seit Jahrzehnten bearbeitet, sodass bis zu drei Überfahrten mit Scheibeneggen und sogar großflächig auch Kreiseleggen nötig waren, um überhaupt ein Saatbett zu erreichen, das zumindest annähernd rapstauglich war!
Ich kenne nur die Aussaat 2008, vermutlich war es in den vorigen Jahren nicht anders, nachdem im vorigen Bericht bereits von einer Ernte die Rede gewesen war...
Der Einsatz sowohl an Technik als auch an Mannstunden sowie Betriebsmittel (Diesel, Ersatzteile, Verschleiß, hohe Saatstärke) war enorm.
Daher war das Projekt von vorne herein hoch leveraged, es würde sich nur mit einem tollen Ertrag rechnen.
Dass die Erträge sich bereits im vorigen Jahr nicht einstellten bzw. doch einstellten und zweckentfremdet wurden, ließ sich nicht nachhaltig ändern.
Alles in allem der Beweis, dass ohne Eigentümerpräsenz vor Ort (nicht nur Kontrolle, sondern mittels Lebensmittelpkt.) nichts läuft.
Jene Österreicher, die am ehesten in RO etwas erreichen, haben ihren Lebensmittelpkt. zumindest während der Saison entweder selbst verlegt bzw. die Söhne leben in RO bzw. in der UAH (kenne in beiden Ländern jemanden). Effektive Kontrolle und Missbrauchsvermeidung klappt eben nicht mittels Handy, Blackberry und Laptops.
Lederjacken-Kommandos und Labradore hin oder her, daran führt kein Weg vorbei.
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Ja Sturmi,
ist ja gut, wenn diese "un-natürlichen" Vorgänge zu Fall kommen. Sei es der "Groß -Raps-Anbau" in Rumänien, ewig funktionieren auch die Käfigeier der Latschenberger nicht, und auch "Deine" Vollspalten-Schweine werden sich auch zu gegebener Zeit selber "aussrotten". (= gnauso "un-natürlich")
Aber man braucht nichts dagegen tun - mit der Zeit richtet sich das schon selber.
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Oha, BSE, Du traust Di was; so sprichst Du mit einem Angehörigen der besitzenden Klasse ?!
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Also für mich klingt das so, als hätt's einige Management-Fehler gegeben. 4.600 ha sind zwar nicht wenig, aber auch nicht so übermäßig viel. Da gibt's genug Betriebe, die mehr bewirtschaften.
Wie so oft scheitert's halt am know how. Dass die Preise für Raps gesunken sind, spielt da freilich mit rein, aber grundsätzlich halte ich so ein Projekt, mit den richtigen Leuten, für durchaus durchführbar. Erfolgreich.
Lustig finde ich die Sache mit dem zu stark durchwurzelten Boden. Das ist schon ein eindeutiges Indiz auf die ackerbaulichen Kenntniss des Betriebsleiters. ;)
Ebenso wär's schon recht merkwürdig, wenn die auf den 4.600 ha Raps als Monokultur eingeplant hätten. Aber das kam ja nicht eindeutig raus.
Jedenfalls ist es so, dass wohl ein guter Investor für eine solche Region eine absolute Win-Win-Situation wäre. Eigentlich schade, dass es nicht geklappt hat.
Viele Grüße,
Thomas
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@sturmi
Herzlichen Dank, dass Du mein Thema neu aufgegriffen hast.
Damit nimmst Du mir eine große Last ab.
Mit dem selben Thema habe ich mich nämlich dem Verdacht ausgesetzt, in der roten Parteizentrale zu sitzen und gegen Bezahlung Material gegen RZB, BB und LgH zu suchen.
Walter
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Giebelkreuz und Lagerhaus treibt den größten Teufel aus
selten so amüsiert ;-)
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@walter
Sorry, habe deinen Beitrag übersehen....prinzipiell geht´s mir nicht um Politik, sondern um diese Gigantomanie und die Goldgräberstimmung im Osten, die nicht funktioniert hat!
@bse1
Nicht so schnell, jetzt sollen die "Herren" mal schaun das sie ein praktikables betäuben von Ferkeln hinbringen! Dann sollen´s von mir aus den Gen-Soja verbieten, aber europaweit und mit praxistauglichen Perspektiven und DANN kannst auch noch den Vollspalten verbieten lassen, aber immer schön auf europäischer Ebene und mit einem Golden Handshake für Aussteiger! ;-))
MfG Sturmi
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Meine Zustimmung, lieber Sturmi....
Mfg, helmar
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@ sturmi
Die Betonspaltenböden in Gold aufwiegen ?
Käme dies etwa deinen Vorstellungen vom golden handshake nahe? ;-)
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@christoph38
War das eine Frage oder schon die Antwort?! ;-))
MfG Sturmi
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@ sturmi
Verstehe du bist ein gewiefter Verhandler und willst noch was rausholen ! Hast sicher schon viele Schweine verschachert.
Eigentlich wars ein Vorschlag und gleichzeitig eine Frage, ob du einverstanden wärst.
Ich bin kein Verhandler, bin eher beleidigt, wenn der Partner nicht sofort einschlägt. Drum wirst eh verstehen, dass mein Angebot jetzt nicht mehr gilt. ;-)
PS: Wie alt ist eigentlich der König schon ?
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@christoph
Ich glaube Ende 2007 hatte der Scharinger einen halbrunden Geburtstag. Habe damals auf einer längeren Autofahrt ein Interview mit ihm gehört, wo von Amtsmüdigkeit absolut keine Rede war, eher von Langzeitprojekten unter seiner Regentschaft.
Müsste heuer so 67 sein.
Walter
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@christoph
Scheinst ein guter Menschenkenner zu sein! ;-)
König Ludwig ist 1942 geboren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Scharinger
MfG Sturmi
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Na dann werden seine Nachfolger jetzt sicher froh sein, dass er ein bisserl weniger fest im Sattel sitzt.
Inoffiziell abgesägt und offiziell wollte er aus Altersgründen sowieso gehen, gibts was schöneres ? Bin schon gespannt wie man uns in der Pressemeldung ein X für ein U vormachen wird (dann, wenns soweit ist).
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
nananana Mannsbüda.....immer schön die grössenordnungen im blick behalten.
was glaubt ihr, wie wurscht es ist, ob a paar tausend hektar rapanbau was werden oder nitt für die derzeitige bankenlandschaft.
raiffeisen hat, auch wie die erstebank so viele milliarden euro in osteuropa investiert, mit völliger ungewissheit wieviel sie jemals wieder davon sehen werden.
das ist ja so als obs blärren täts über eine tote henn ,wenn eine kuh tot umfäll und eben auf diese drauf.
mfg
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
@ edde: Ein sehr guter Beitrag !
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
ich finde es nicht legitim und fair ,dass sich alle auf den sonnenkönig ludwig einhacken.
den der könig hat bei reiiffleissen im günstigsten falle über einen hausfrauenkredit zu entscheiden!die quelle dieser angaben dürfte aber ziemlich treffend sein.....ergo ist er auch nicht der alleinige hauptverantwortliche für desaster ....#
und wie es sich für könige gehört haben sie ohnehin mehr ein auge für die musse und schönen seiten im leben, im falle des sonnenkönigs waren das immer die hofdamen mit üppigen vorbau und griffiger taille...;-)
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
"reiiffleissen"
ist das eine Bank und wo ist die zu finden?
Mir tut höchstens die Ehefrau vom feisten König leid.
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
nein liebe else das ist keine bank auch keine sitzbank das ist nur eine wechselstube in den karpaten.......
„König Ludwig“ im Land ob der Enns
Hallo!
Das mit der "Wechselstube in den Karpaten" ist gut, das muß ich mir merken .... ;-)
Eigentlich hätte ich ja auf eine Rüge von Noe & nemi für sturmi gewartet, weil er ans Giebelkreuz pinkelt, aber die beiden sind auch nicht mehr das, was sie gestern noch waren ...
Gruß F
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