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Piraten für kostendeckende Preise
Was den Milchbauern nicht einmal von der eigenen Vertretung zugestanden wird, wollen die Piraten für ihre schwere Arbeit bei gestiegenem Aufwand jetzt durchsetzen:
Kostendeckende Preise!
ORF:
Hohe Piratengehälter
Die somalischen Piraten klagen über die hohen Kosten für ihre Überfälle: So hat das Kapern des Supertankers "Sirius" die Seeräuber nach eigenen Angaben bisher 500.000 Dollar gekostet. Von dem Geld seien Gehälter und Informanten bezahlt worden. Die Millionen-Lösegeldforderung für den Öltanker - berichtet wurde von 25 Mio. Dollar - sei daher keineswegs überzogen, werben die Piraten um Verständnis für ihre Situation.
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Piraten für kostendeckende Preise
... wo?
Piraten für kostendeckende Preise
..... hier .....
Piraten für kostendeckende Preise
Recht habens......aber wer böte sich da bei uns an, für den man Lösegeld bekäme, denn Öltanker haben wir keine und Milchtanker? Da hab ich so meine Zweifel...
Mfg, helmar
Piraten für kostendeckende Preise
irgendetwas stimmt an der ganzen sache e net. da hat wohl einer "piratenbwl" studiert! was lernen wir draus: mit immer frecheren aktionen kommt man zu seinem ziel.
hab schon gedacht mal einen milchtanker zu entführen................... :-)
Piraten für kostendeckende Preise
Das Geschäftsmodell der Piraten könnte von den Milchbauern angewandt werden, indem man die Milchwägen der Molkerei kapert und gegen Lösegeld freilässt.
Freilich ist dabei daran zu denken, dass der Milchpreis ständig sinkt und dadurch auch die möglichen Lösegelder. Wenn schon die somalischen Piraten über steigende Kosten Klagen, könnten die Milchbauern womöglich ein doppeltes Defizit machen.
Zunächst durch nicht kostendeckende Produktion und dann durch nicht kostendeckende Milchwagenpiraterie.
Auch würden die Molkereien vermutlich bald dazu übergehen, die Lieferverträge der Bauern anzupassen, dass nur jene Milch bezahlt wird, die auch bei der Molkerei ankommt.
Piraten für kostendeckende Preise
Hallo!
Da müßte man halt gezielt die Milchwägen kapern, welche zwischen den Molkereien verkehren ..... ;-)
Gruß F
Piraten für kostendeckende Preise
Freilich würden die Molkereien dann mit ihrem Jokerargument kommen:
Wir können den Bauern nur ausschütten, was wir erwirtschaften.
Der Joker sticht immer, ganz gleich ob Piraterie, Spekulationsverluste, Weltuntergang oder Misswirtschaft.
So schön möchte ich es auch mal haben, wenn ich in der Firma einen Pfusch baue, dass ich die Last einfach an die Lieferanten weiterreiche.
Piraten für kostendeckende Preise
Warum sollen die (Somalis) kein "schlagkräftiges" Wirtschaftssystem entwickeln dürfen ?
Im EU-Italien funktioniert es ja auch, und dort gehts nicht so menschlich zu. Die Mafia hat schon viele Menschenleben gefordert, nicht nur in Italien ...
Piraten für kostendeckende Preise
Hallo!
Die EU ist nun mal eine Wirtschaftsgemeinschaft. Da liegt es doch auf der Hand, das derartige bedeutende Organisationen entsprechend gefördert werden müssen. Immerhin sind Mafia, Camorra & Co der wichtigste italienische Wirtschaftszweig. Da ist dann auch schon ZB. ein Zementmonopol drinnen. Dafür gibt es in Deutschland Investitionen in Immobilien ....
Interessantes Detail am Rande: In Neapel wird die Milchproduktion nahezu vollständig von der Camorra kontrolliert.
Vielleicht sollte sich auch die IG-Milch eine "Umorganisation" überlegen .... ;-)
Gruß F
Piraten für kostendeckende Preise
Italien:
Ja, genau. Und wer stößt sich dran?
Sogar EU-Bulgarien bemüht sich, dem großen Vorbild Italien nachzueifern ...
Die IG Milch soll halt von den Italienern lernen. Das Gute liegt so nah!
Gruß E
Piraten für kostendeckende Preise
Wir Forums-Diskutanten waren der Zeit und der wissenschaftlichen Erkenntnis scheinbar auf den Tag genau 2 Jahre voraus, schließlich haben wir das Geschäftsmodell der Piraterie schon damals als zukunftsträchtig erkannt.
ORF
Was Manager von Piraten lernen können
Geringe Kosten, hohe Gewinnchancen
Manager könnten von somalischen Piraten und ihren Operationen einiges lernen. Das empfiehlt David James von der britischen Henley Business School und verweist auf die nüchternen Zahlen: Ein Coup koste 30.000 Dollar, einer von dreien sei erfolgreich, am Ende stehe ein Gewinn von mehreren Millionen. Nach James’ Worten ein „eindrucksvolles Geschäftsmodell“.
Laut James sind die Piraten ähnlich organisiert wie viele normale Unternehmen. Sie besäßen einen ähnlichen Hintergrund einschließlich einer straffen Logistik und Operationssteuerelementen, wird James im „Economist“ zitiert. So gebe es in Dörfern eine Art von „Piratenbörsen“, wo Einheimische „Anteile“ an 70 unterschiedlichen geplanten Überfällen kaufen könnten.
Asymmetrische Konflikte
James glaubt, dass die Strategie der Piraten die wichtigste Lektion für Unternehmen sei. Ein Grund für ihren Erfolg sei, dass sie „symmetrische Konflikte“ vermeiden. Würden sie sich auf ein Kräftemessen gegen die in den Gewässern patrouillierenden Marineschiffe einlassen, würden sie gewiss verlieren, so James. Stattdessen setzen sie auf den Überraschungseffekt und zielen auf den schwächsten Punkt des Gegners. Auf diese Weise entreißen sie mit nur einem Dutzend Matrosen die Kontrolle über einen Supertanker.
Klein, schnell und wendig
So sollten laut James kleinere Unternehmen handeln, wenn sie es mit größeren Rivalen aufnehmen. Es wäre zum Beispiel für ein kleines Start-up-Unternehmen unintelligent, mit einem Großen direkt in Konkurrenz zu treten und sich auf Augenhöhe in einen Wettbewerbskampf einzulassen. Erfolgreich könne das Start-up-Unternehmen aber sein, wenn es in einem kleinen, lokalisierten Bereich extrem schnell und flexibel agiert, so dass der große Rivale keine Zeit hat zu reagieren.
James nennt als Beispiel für einen solchen asymmetrischen Coup unter anderem Nintendo, das den Schwerpunkt in einer ganzen Branche zu verschieben vermochte. Der Computerspieleherstellen war gegen die zwei wesentlich besser ausgestatteten Rivalen Sony und Microsoft angetreten, hatte sich aber nicht auf ein Wettrüsten der Rechenleistung und einer immer ausgefeilteren Technik eingelassen. Vielmehr entwickelte Nintendo mit der Idee, dass Konsumenten es genießen, physisch in Videospielen beteiligt zu sein, den bewegungssensitiven Controller Wii und öffnete so mit einer relativ billigen Technologie einen ganz neuen Markt für frühere Nichtgamer.
Angriffe kleinerer, wendiger Konkurrenten auf Größere ist ein bekanntes Phänomen. Der Schlüssel ist laut James die Perspektive der Großen, die Frage also, wie schnell sich diese verteidigen können. Wenn der Kapitän eines Öltankers die Schlauchboote sichtet, ist es bereits zu spät, weil große Schiffe zu lange brauchen, um zu wenden. Ebenso ist es für ein großes Unternehmen zu spät, wenn es sich an einem Wettbewerber orientiert und erst dann reagiert.
Schlüsselbegriff „Marken-Agnostiker“
Auch von Aufständischen in Afghanistan können Unternehmen James zufolge Managementstrukturen lernen. Eine der wichtigsten Lektionen sei, dass die aufständischen Führer nicht mikromanagen. Führer solcher Bewegungen sind in James’ Worten „Marken-Agnostiker“. Sie lassen zu, dass ihre Marke durch autonome lokale Zellen mit wenig zentraler Steuerung angenommen werde. Der Fehler vieler großer Unternehmen sei, dass sie versuchen würden, die Marke durch Entscheidungen der Zentrale schützen zu wollen. Besser sei es, wenn lokale Manager schnell auf lokale Ereignisse reagieren würden.
James empfiehlt, kleinere „Kommando“-Kräfte einzustellen, Einheiten, die außerhalb der traditionellen Befehlsstruktur des Unternehmens arbeiten und die ein Maß an Autonomie besitzen - "ohne an langen Sitzungen teilnehmen, ohne lange Genehmigungen abwarten und ohne Budgetierungsprozesse wahrnehmen zu müssen. Wenn ein großes Unternehmen als Ganzes nicht als ein kleiner, flinker Player handeln kann, kleine Geschäftseinheiten können das.
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