Autobauer haben keine Ahnung vom Markt

Antworten: 19
  03-11-2008 08:21  walterst
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
BMW hat die Fliessbänder gestoppt, Daimler Benz macht 4 Wochen Pause, VW reduziert die Produktion, OPEL fährt die Getriebeproduktion herunter. Stronach und Wolf haben Kurzarbeit angeordnet, das alles angeblich um auf die Marktsituation zu reagieren.

Ja verstehen denn die Leute nichts vom Markt?

Die bräuchten doch nur einen Experten aus der Milchindustrie oder der Agrarpolitik fragen!

Billiger müssts es machen! Billiger!
Nicht Weniger!

Walter

  03-11-2008 08:52  Kohelet
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Ein Onkel von mir arbeitet bei VW. Er sieht die Sache weniger rosig. Vom Boom hat der Arbeiter nichts mitbekommen und was Kurzarbeit bedeutet – siehst Du spätestens am Lohnzettel im Folgemonat.
Die VW-Aktie steigt ins Unermessliche aufgrund von „Aktienleerkäufen“, die Vorstände beschließen sich selber die 400 fachen-Boni´s und die Arbeiter schauen durch die Wäsche!
Ob dieses System kopiert werden sollte, ist fraglich?
Wie sich das auf die Zulieferbetriebe auswirkt, wird erst später sichtbar und spürbar.
Die „lange Lopez-Nase“ kommt noch.




  03-11-2008 08:59  Christoph38
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@ Walter
Ich glaube man kann die Erkenntnisse aus dem Milch- bzw. Agrarbereich nicht 1:1 auf die Autoproduktion umlegen.

Daimler macht 2007 ca. 100.000 Mio Umsatz mit ca. 272000 Mitarbeiter, somit 360.000,-/Mitarbieter. VW macht etwa 109.000 Mio Umsatz mit ca. 329.000 Mitarbeitern,also 330.000,-/Mitarbeiter.

Im Agrarbereich gibt es vermutlich ganz andere Zahlenverhältnisse, wo ich leider keinen Zugang zu Daten habe.

  03-11-2008 09:07  biolix
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Und wo ist da der Untershied ? wichtig ist zu erkennen was uns der "freie Markt" gelehrt hat...

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis !

was das nach Kohelet mit den unfairen bedingungen des System in der Autoindustrie zu tun hat, das ich eh schon zig mal angeschnitten habe, Aktien gewinne haben sich verzigfacht, Managergehälter auch nur die Arbeiter haben sogar mit der kalten Progression verloren in den letzten 10 Jahren...

Darum ist ja auch Zeit am System was zu ändern.... und die Bewusstmachung von unten nach oben... ;-)

lg biolix


  03-11-2008 09:26  Kohelet
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Habe noch was vergessen. Die Weisheit - in guten Jahren Speck anzulegen, damit in schlechten Jahren von der Substanz gezerrt werden kann - macht die Autobranche unverwundbar.
Ob das andere Wirschaftsträger auch haben, weiss ich nicht. Das System Akteingesellschaft ähnelt dem Patriarchat von Königshäusern und Würdenträgern. Die Erhaltung und Absicherung des Systems ist oberstes Gebot und Grundlage.

Eine Veränderung des System´s wird es nicht geben, danach sieht´s überhaupt nicht aus. Eher wird es mit Regeln und Beschränkungen wieder gangbar gemacht.

Die Finanzkrise und die damit ausgelöste Wirtschaftskrise zeigen einfach, dass "gewiefte Menschen" eine System immer ausnützen oder Schlupflöcher finden.
Kein von menschlichem Geist entwickeltes Regelwerk ist fehlerfrei, überall bilden sich irgendwann Krebsgeschwüre, die operativ behandelt oder enfernt werden müssen.
Die Vorsorgeuntersuchung wäre daher so wichtig.

Die Politik hat sich mit dem weltweiten "Hilfspaket" erstmals geschlossen von dem Lobbyismus der Wirtschafts-Interessen gelöst. Nun hieße es nachhacken, und die Fehler zu eliminieren. Hier mache ich mir Sorgen, das das ganze wieder herzlos weiterläuft.
Steueroasen, Hegde-Fonds usw. sind kein Juckreiz - sondern tödliche Viren....



  03-11-2008 10:17  Tyrolens
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Wie sagen die Russen so trefflich: Ein Gesetz ist dazu da, unterlaufen zu werden.
Daher wird nur eine Bewußtseinsänderung was bringen. Mit Gesetzen kannst "nur" Rahmenbedingungen schaffen und leider ist der Saat diesbezüglich mehr als schwach. Hätten's in D die Ökosteuer besser geregelt, würde der dt. Automarkt jetzt noch boomen...
Was das ganze mit Angebot und NAchfrage zu tun hat, versteh ich nicht ganz. Aber wahrscheinlich hab ich noch immer die Hoffnung, dass die Menschen Mit Angebot und Nachfrage halbweg vernünftig umgehen und nicht gleich dem erstbesten Rattenfänger auf den Leim gehen.

  03-11-2008 12:05  -----
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Sixt Walter, des ist das was ich dir gesagt habe. WENIGER, aber nicht einmal du verstehst das. Schade für einen fast Akademiker. Das sich immer die richtigen lustig machen. Du hast es doch in der Hand als IG.ler mal was richtig zu machen. Nicht nur immer den wilden Rebellen spielen.

  03-11-2008 12:14  walterst
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@Jaki, ich hab jetzt leider nicht verstanden, worauf Du anspielst.
Ich kann mich auch nicht erinnern, was Du mir gesagt hättest.

@christoph
Da geb ich Dir schon recht, dass der Autobau nicht 100%ig mit der MIlch vergleichbar ist.
Ich bin aber etwas skeptisch, dass es die Milchbranche genau 180 Grad umgekehrt machen muss wie die andere "Realwirtschaft"

Walter

  03-11-2008 12:34  tch
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Fast Akademiker...?

Habe lange nachgedacht woher ich den Namen kenne, Boku...?
Habe dort mal gearbeitet.

lg
tch

  03-11-2008 12:50  Gourmet
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@walterst

Den Autoherstellen würde es aber nicht im Traum einfallen, ihre Autos öffentlichkeitswirksam zu vernichten.
Und ich bin ziemlich sicher, dass nicht alle Autohersteller weniger produzieren. Da wird es sicherlich welche geben, denen kommt es gerade recht, wenn die Konkurrenten Probleme haben.

  03-11-2008 13:05  walterst
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Gourmet, da hast Du vollkommen recht. Die Autobauer machen sich die Finger mit Autovernichten nicht selber schmutzig. Die verlangen einfach eine staatliche Prämie, um gute gebrauchte in die Presse zu schicken. Das ist dann "Freier Markt"

Walter

  03-11-2008 14:01  Gourmet
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@walterst

Alte Autos aus dem Verkehr zu ziehen macht schon Sinn, weil die meistens viel mehr Schadstoffe produzieren, als neue Motoren. Das läuft dann unter Umweltschutz. So ähnlich wie in der Landwirtschaft das ÖPUL-Programm. Erfunden als Einkommensersatz, wird es der Bevölkerung als Umweltprogramm verkauft.
Es könnte auch sein, dass Autohersteller neue Fahrzeuge vernichten oder umbauen, wenn Fehler entdeckt werden. So eine Vernichtungsaktion würde dann aber sicher nicht an die Öffentlichkeit getragen werden.

Das haben einige Milchbauern in diesem Sommer tatsächlich anders gemacht. Die haben ein hochwertiges Produkt vernichtet und waren auch noch gewaltig stolz drauf, dass die Medien ausführlich darüber berichtet haben. Einige besonders extreme haben dann sogar noch Geld in die Hand genommen und versucht, Butterregale in Supermärkten leer zu kaufen. Das war ein Versuch, Panik zu erzeugen.

Die Sehnsucht nach dem Untergang muss bei manchen schon ziemlich stark sein, um so etwas mitzumachen.

Zum Thema zurück: Autobauer haben sicher sehr viel Ahnung vom Markt, sie geben auch unglaublich viel Geld für Marketing aus. Aber das weißt Du ja.
Sicherlich mehr Ahnung als eine rebellische Bauerntruppe, die zwar gut Mitglieder sammeln kann, ansonsten aber ziemlich unerfahren ist und offensichlich solche identitätsstiftende Ereignisse wie gemeinsames Milchwegschütten braucht.

  03-11-2008 15:27  theres
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Hallo Gourmet,
du scheinst ein Marketingexperte zu sein. Wenn die Leute kein Geld mehr haben, dann können sie sich nicht mehr so viel kaufen.
Und damit sie sich noch was kaufen können- muss billiger produziert werden.
Preis- und Lohndumping, Verlagerung in Billiglohnländer, Herabsenkung der dortigen Sozial und Umweltstandarts, es ist sicher noch eine Menge Spiel nach unten möglich.
Dafür genehmigen sich die Vorstände ein gutes Gehalt- und dank Unternehmensberatung werden sicher noch viele Arbeitsplätze wegrationalisiert werden.
Aber Hauptsache dir gehts gut- und du kannst deinen klugen Senf dazu geben.
Die billigen Grabsteine und Granitpflaster aus Indien und China werden von Kindern und Jugendlichen z.T. erarbeitet- was im Textil- Farben und Chemiebereich in manchen Ländern abläuft - lässt einem wirklich die Haare zu Berge stehen.
Aber du hast recht, lieber einen Arbeitsplatz, bei dem die Leute nach ein paar Jahren krank und arbeitsunfähig sind, die nächsten warten schon- ex und hopp.
Wünsche dir allezeit gute Verdauung, einen seligen Schlaf und angenehme Träume.


  03-11-2008 17:05  Gourmet
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@theres

Nein, ich bin kein Marketingexperte. Aber ich habe zwei gute Bekannte die Marketing studiert haben. Und ich höre immer gut zu, wenn diese Leute etwas sagen.

Du bist Doch die, die hier immer schreibt, wie gut sie es auf dem Hof hat. Wie kommst Du da auf die Idee, mir vorzuwerfen, dass ich es auch gut haben will? Es versucht doch jeder, seine Umgebung so zu gestalten, dass man sich wohl fühlt.

Danke, ich habe einen sehr guten Schlaf. Nur mit der Verdauung gab es früher häufiger Probleme, als meine Frau noch der Meinung war, Vollkornprodukte wären besonders gesund. Inzwischen hat sie ein Buch gelesen in dem ziemlich deutlich erklärt wird, wie seit den 80er-Jahren die Menschen aus falsch verstandener Naturverbundenheit mit Rohkost und Vollkorn vergiftet werden und dass die Menschen früher nicht umsonst die Lebensmittel gekocht und die giftigen Getreideteile beim Mahlen entfernt haben.

Kann schon sein, dass es in Billiglohnländern teilweise brutal zugeht. Hast Du eine Idee, wie ich als ganz kleiner, europäischer Konsument das ändern kann? Darüber schimpfen ist ja leicht, ändern wird sich nur was, wenn sich in Indien die Masse erhebt und einen Sozialstaat nach europäischem Vorbild einrichtet. Auf diesem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit, war der hier oft als Vorbild zitierte Inder Ghandi scheinbar nicht erfolgreich, sonst gäbe es diese Zustände heute nicht.

  03-11-2008 17:33  grasi1
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Hast Du eine Idee, wie ich als ganz kleiner, europäischer Konsument das ändern kann?

Gourmet, Du kanst als ganz kleiner einen Beitrag leisten, Du brauchst nur bewußt einkaufen!

  03-11-2008 18:52  walterst
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Den UNterschied verstehst Du hoffentlich schon, Gourmet: Ein Autobauer produziert das Auto gar nicht, deswegen spart er sich die Notwendigleit der Entsorgung.
Das beim Streik niemand aus Spass den Milchhahn aufgedreht hat, das willst Du einfach nicht verstehen oder zugestehen.

Wenn Dir meine Butteraktion noch immer im Magen liegt - Noch einmal ganz speziell für dich:
In den Medien haben sich die Handelsketten gebrüstet, über unerschöpfliche Lager bei Milchprodukten zu verfügen, so dass Lieferengpässe ausgeschlossen sind.

Ich habe mir gedacht, das möchte ich jetzt genauer wissen. Wieviel haben die tatsächlich auf Lager und wie schnell können sie nachliefern. Und siehe da - hab ich sie doch mit meinen sehr bescheidenen Mitteln ganz allein auf dem Linken Fuss erwischt. Da war nicht viel Lager da.

Jetzt ist das angeblich unerschöpfliche Lager halt bei mir und schmeckt vorzüglich.

Walter

  03-11-2008 19:11  tch
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Hallo Walter

Ein Milchproduzent produziert der Milch? eher nicht, dass macht die Kuh.
Was ich immer noch nicht verstanden habe... warum wurde die Milch weggeschüttet?

um die Überlieferung etwas geringer ausfallen zulassen?
um den echten Wert der Kuhmilch zu demonstrieren?
um anderen Zulieferern (Ausland) den Markteinstieg in Ö zu erleichtern?

lg
tch


  03-11-2008 19:25  walterst
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
@tch: Danke für den Hinweis. Ich kenn mich da nicht so aus. Ich hab aber auch nirgendwo geschrieben, dass die Milch nicht von der Kuh kommt.

Ich vermute aber, dass der Milchproduzent genau so Milch produziert wie der Piech oder die Quandts Autos bauen.

WAlter

  03-11-2008 19:43  tch
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Zitat Walterst:
Ich kenn mich da nicht so aus.

Das ist bekannt...

lg
tch



  03-11-2008 19:57  theres
Autobauer haben keine Ahnung vom Markt
Hallo gourmet,
so ganz gleichgültig sind mir die Verhältnisse nicht, sind wir naiv, wenn wir uns für faire Produkte und Handel entscheiden?
Sicher bewege ich auch nicht viel, wenn wir ein Dorf in einem südamerikanischen Land unterstützen, wenn wir beim Einkaufen auf heimische und regionale Wertschöpfung achten.
Ich weiß nicht, ob ich was fairändere, wenn ich Kleidungsstücke kaufe, die nach einem Sigel nach bestimmten Standarts hergestellt worden sind. Du klingst so selbstgerecht, mir ist der Appetit auf Schokolade vergangen, wie ich mitbekommen hab, unter welchen Bedingungen gearbeitet werden muss. Hin und wieder ein Stück Schokolade aus fairem Handel -
gibts jetzt doch wieder.
So und wieder zu den Autobauern- müssen jetzt die Autos wieder kurzlebiger gemacht werden, schneller verschrottet werden, damit die Wirtschaft angekurbelt wird?
Ich warte noch immer auf das sparsame Auto, frag mich, warum es hier so langsam vorwärtsgeht. Das Beispiel der Autofirmen und der Landwirtschaft können wir auch auf die OPEC ausweiten, hier ist nicht die Erhöhung der Förderquote das Ziel, um die lahmende Autowirtschaft anzukurbeln, nein es sollen die Mengen gedrosselt werden, damit der Preis nicht verfällt.
Aber in der Landwirtschaft muss die Milchmenge gesteigert werden und welche Einflüsterungen über die Bauern heuer im Frühjahr in Richtung Maisanbau losgetreten worden sind, das hab ich x-mal mit eigenen Ohren gehört.
Wenigstens wurde alles teurer, Hauptsache diese Preise stimmten für die Marktteilnehmer und die Landwirtschaft war wieder schön brav und hat ihre Arbeit gut gemacht :-((((((((




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