steigende Mineraldüngerpreise

Antworten: 4
  24-08-2008 22:30  christoph3559
steigende Mineraldüngerpreise
Hi Leute!

Bin neu hier und nachdem mir das Thema der steigenden Rohstoffpreise zu schaffen macht, habe ich mal Eure Ausführungen studiert.
Also, was ich zu 99% sagen kann ist, dass ich sicherlich nicht der große Verschwender von Mineraldüngern bin. Ich versuche Mineraldünger wirklich mit Maß und Ziel einzusetzen. Nur was Ihr in Eurer Diskussion scheinbar vergessen habt ist, dass es auch kleinstrukturierte Landwirtschaft gibt, welche einerseits unser Landschaftsbild erhalten, andererseits aber mit Bonitäten zwischen 17 bis max. 33 zu kämpfen haben. Zusätzlich hat man auch genau diesen Betrieben in den letzten Jahren weis gemacht, dass in dieser Struktur der Zweig der Tierhaltung am Betrieb nicht mehr zielführend sei und dies besser den spezialisierten Großbetrieben überlassen werden sollte.
Wo sollen nun genau diese Betriebe ihren Dünger her holen? Aus Alternativen wie Klee und Erbse? Meines Wissens kann man beide Kulturen nur im 6-Jahres Zyklus anbauen und man spricht hier von produzierten Stickstoffmengen von 20-40kg pro ha. Einfache Rechnung: 60kgN für 6 Jahre, also im Schnitt 10kg N / ha / Jahr bei einer durchschnittlichen Bonität von 25.
Wie soll das laufen? Haben da auch führende Bio-Betriebe ein Kochrezept?
Bisher bin ich in dieser Struktur mit Ökopunkte NÖ zufriedenstellend gefahren. Mitlerweile stelle ich mir schon die Frage wie`s weitergehen soll.
Oder ist es am besten, wenn man aus den benachteiligten Gebieten eher Sondermülllagerstätten, Truppenübungsplätze, ... macht, was ja auch nicht mehr so weit her geholt ist (wenn Ihr schon geschichtliche Ausschweifungen in Eure Diskussion bringt).
Ehrlich, was würdet Ihr in der Situation tun?

  25-08-2008 04:45  tristan
steigende Mineraldüngerpreise
hi chris..3559
bin leider kein großer bio-experte, aber bei deiner rechnung fehlen so sachen wie: bio-förderungen, n-mineralisation, n aus niederschlag..., ansonsten sind das gute ansichten von dir.
hde tristan

  25-08-2008 07:51  theres
steigende Mineraldüngerpreise
Hallo Christoph,
erwartest du dir hier die Antworten auf deine Fragen ??????????????????
Da würde ich noch immer an den Osterhasen glauben :-)))
Die Frage ist, was stellst du dir vor- von der Politik Lösungen zu erwarten- hab ich schon längst aufgegeben.
Ich hab 2 kritische Meister am Betrieb, denen brauch ich weder mit irgendwelchen Vorträgen, gesellschaftlichen Strömungen, diversen Förderungsmöglichkeiten kommen, noch mit Ideologien. Da hilft nur die Thomas-Sichtweise- was man mit eigenen Augen sieht.
Zuerst selbst ausprobieren, dann sich schlau machen- und dann wieder ausprobieren und so weiter. Ausserdem gibts eine Menge gute Experten, die sachlich, ehrlich und hilfreich weiterhelfen.
Wegen Politik, Gesellschaft oder sonstigen Strömungen würd ich mir weder die eine noch die andere Form der Landbewirtschaftung antun-
sondern nur aus eigener Überzeugung- und der Buchführung.
Bücher sind eine sehr hilfreiche Angelegenheit, aber dies dann in der Praxis sehr gründlich anzuschauen- der wichtigste Schritt.
Wir haben einen Hof, für den viele Gnerationen vor uns geschuftet haben, wir haben auch davon gelebt und so wie es aussieht, wird der Hof weitergeführt.
In den vielen Generationen gab es sicher auch oft schwierige Zeiten durchzustehen-
aber ein Hof ist auch eine Heimat- und das hab ich versucht, unseren Kindern mit auf den Weg zu geben.
In der Kurzfristigkeit von Quartalszahlen kann sich ein Hof nie messen, aber in der Langfristigkeit einer nachhaltigen Landbewirtschaftung ist die Energie- und Mineraldüngerfrage ein ganz wichtiger Punkt- es wird sich zeigen, ob die steigenden Preise nur Spekulation sind oder Anzeichen von Verknappung.
Ich hab grosse Hochachtung vor unseren Ahnen, denn wenn sie den Hof aufgehört hätten, bräuchte ich mir über viele Dinge keine Gedanken mehr machen.





  25-08-2008 08:04  helmar
steigende Mineraldüngerpreise
Meine Zustimmung, liebe Theres.......aber auf die Rahmenbedingungen zu schauen sollte man auch nicht vergessen. Und diese werden uns nun mal von jenen, welche nicht mehr damit zu tun haben, vorgegeben. Innerhalb dieser jenen persönlichen Weg suchen und finden der einem selber entspricht, ist wie alles im Leben, auch eine Herausforderung, aber man sollte sich dieser stellen...
Mfg, helmar


  25-08-2008 08:57  theres
steigende Mineraldüngerpreise
Ja, Helmar,
hast ja recht. Allerdings ändern sich die Rahmenbedingungen schneller als man/frau zum Nachdenken kommt.
Ich würd auch keinem Kind den Hof als Pflichtaufgabe überstülpen, niemand muss weitermachen, aber ich erscheinen ihnen als Geist, wenn sie mit dem Boden nicht achtsam umgehen.
Dass unsere Gesellschaft keinen Zugang mehr zu vielen Dingen hat, das ist so, aber dass die Landwirtschaft auch den Zugang zu vielen Bereichen verloren hat, das ist das wirkliche Problem. Hier gehts nicht im Bio oder Konvi, sondern darum, dass der Boden die Lebensgrundlage ist- und wenn ich hier so mitlese, dann wird mir manchmal schon ein wenig bang, wie die jungen "gut ausgebildeten Bauern" ihre Sichtweise von der Landwirtschaft darstellen.
Wenn wir als Landnutzer schon keine Beziehung mehr zum Land haben, von den Städtern können wir das nicht verlangen, ebensowenig von den Politkern.
Also brauchen wir nicht nur auf die Rahmenbedingungen warten, sondern müssen uns selbst auf den Hosenboden setzen, um das unsere dafür zu tun.
Ich hab vor einpaar Tagen ein wunderschönes Buch geschenkt bekommen, Permakultur für alle, ich war so angetan über die vielen wunderschönen Bilder.
Warum ist in der Landwirtschaft nur der Nutz- und der Schufti- Faktor so massiv geblieben, während all das Schöne, das einen Hof ausmacht, verloren geht.
Hier ist ja ein landwirtschaftliches Diskussionsforum- beim Lesen kommt mir manchmal schon ein Lacherer, aber auch manchmal sehr viel Nachdenklichkeit raus-
die Bandbreite vom Lixl seiner Bemühung bis zum Beni,- die ist schon gewaltig.
Aber zurück zum Dünger-
ich hab meine Leut nur mit guten, sichtbaren Ausprobieren überzeugen können, weder mit Lixls Ideologie, und zum Glück nicht mit Benis Klugheit. :-))))))))))
Auch wir müssen mit den Rahmenbedingungen klarkommen, aber zuerst ist unsere eigene Vision-
denn wer um das Warum weiß- hat mit dem Wie keine Probleme mehr. Ich weiß nicht mehr, von wem der Sprich stammt, ich find ihn nur sehr gut.
Herzl. Griass




Mehr Infos zeigen
Landwirt.com Händler Landwirt.com User
  • Einloggen
  • Registrieren

Hilfe/Kontakt
Apple Store
Get it on Google Play
HUAWEI AppGallery
Landwirt.com GmbH, your marketplace, Rechbauerstraße 4/1/4, A-8010 Graz
Alle Angaben ohne Gewähr - Druck- und Satzfehler vorbehalten. marktplatz@landwirt.com
© Copyright 2024 Landwirt.com GmbH Alle Rechte vorbehalten.