Antworten: 14
  19-04-2008 21:10  walterst
Unfälle
ORF Salzburg

Landwirtschaft 19.04.2008
Traktorkurse sollen vor Unfällen bewahren
Auch wenn sich in letzter Zeit tödliche Traktorunfälle gehäuft haben, die Salzburger Bauern haben wenig Interesse an Traktor-Fahrkursen. Das beklagt Johann Cantonati vom Fahrtechnikzentrum Saalfelden (Pinzgau).


"Wir machen die Kurse großteils mit Landwirtschaftsschulen"
Alt-Bauern nehmen Angebot nicht wahr
Dieses Jahr werde wahrscheinlich kein Fahrkurs zustande kommen, sagt Johann Cantonati.

"Es ist leider so, dass die alt eingesessenen Bauern das Angebot in den letzten zehn Jahren sehr wenig angenommen haben. Wir machen die Kurse daher großteils mit Landwirtschaftsschulen und jungen Bauern. Ich glaube, dass der Grund dafür daran liegt, dass viele sagen: 'Mir ist jetzt 20 oder 30 Jahre nichts passiert, wofür brauche ich so etwas?'", schildert Cantonati.

Selbst Bauern, die schon lange Traktor fahren, könnten bei einem Traktor-Fahrkurs viel lernen, sagt der Fahrsicherheitstrainer.

Arbeitsdruck führt oft zu Unfällen
Im Schnitt kommen jedes Jahr in Österreich zehn Bauern bei ihrer Arbeit ums Leben. Johannes Trauner, Sicherheitsberater bei der Sozialversicherungsanstalt der Bauern, nennt einen Grund für die vielen Unfälle.

"Großes Problem in diesem Bereich ist einfach der Arbeitsdruck der im landwirtschaftlichen Bereich herrscht. Stress und Eile ist immer wieder etwas, was man bei den Unfallerhebungen hört", sagt Trauner.


Fahrzeug hat einen sehr hohen Schwerpunkt und keine Federung
"Traktor ist ein gefährliches Fahrzeug"
Mit dem Traktor passieren meist immer sehr schwere Unfälle. Cantonati erläutert warum dieses Fahrzeug gefährlich ist: "Ein Traktor hat natürlich einen sehr hohen Schwerpunkt und das Fahrzeug hat auch keine Federung, ist also relativ starr aufgehängt. Der Traktor ist eines von den gefährlichsten Fahrzeugen, das am meisten unterschätzt wird."

Ist ein Bauer mit seinem Traktor bereits in einer kritischen Situation, sollte sich der Fahrer auf keinen Fall panisch verhalten, sagt Cantonati.

"Wenn man angeschnallt ist und der Traktor eine Sicherheitszelle hat, hat man natürlich wesentlich bessere Chancen einen Unfall zu überleben. Sehr wichtig ist vor allem, dass man nicht in Panik von dem Gerät abspringt", meint der Fahrsicherheitstrainer.

Der abgestürzte Traktor (Bild: Aktivnews/F.F.)

Zwei tödliche Traktorunfälle alleine im April
Bauern tragen große Eigenverantwortung
Die Sicherheitskabine auf dem Traktor bietet dem Fahrer viel Schutz. Trotzdem ist die Eigenverantwortung der Bauern gefragt. Sie sollen abgefahrene Reifen wechseln und nur Anhänger einsetzen, die auch Bremsen haben, rät Johann Cantonati.

Im Fahrsicherheitszentrum Saalfelden können Bauern lernen, wie sie in brenzligen Situationen mit dem Traktor umgehen.

Alleine in den vergangenen Wochen kam es im Land Salzburg zu zwei tödlichen Traktorunfällen. In Werfenweng und Abtenau starben zwei Bauern bei Traktorunfällen, in Dorfgastein wurde einer Mann schwer verletzt.

  19-04-2008 21:52  soamist
Unfälle
walterst,

traktorfahrkurse haben mmn dann einen sinn wenn man viel auf öffentlichen straßen unterwegs ist.

nur im hang nutzen solche "schleuderkurse" eben nicht. da wär - wenn i mir so die jungen anschau manchmal ein seminar über persönlichkeitsbildung besser geeignet.





  19-04-2008 22:21  walterst
Unfälle
...sind die Kurse für Straßenfahrt oder Geländefahrt?...

Keine Ahnung!

Ich habe den Beitrag von ORF Salzburg nicht deswegen hereingestellt, weil ich Euch zu diesen Kursen schicken will. Kenne den Kursinhalt nicht.

Für mich sind aber ganz interessante Aussagen in dem Beitrag und das Thema interessiert mich immer wieder. Auch weil bei mir die Kinder irgendwann in die Situation kommen...

Wenn die SVB sagt, dass Überlastung und Eile oftmalig eine Unfallursache ist, dann wird wohl was dran sein.

Ich verfolge die Unfallmeldungen meist ziemlich genau und in meiner Umgebung passiert auch (viel zu) viel.
Aus den Meldungen lese ich häufig heraus:
Viele (sehr) alte Personen involviert
Oft 0815-Tätigkeiten
Strasse ist mindestens so gefährlich, wie Gelände

Ob ein Kurs was bringt weiss ich nicht.
Ich gehe aber davon aus, dass bei diesen Kursen einige grundsätzliche Theoretische Dinge gebracht werden, die den Teilnehmern dort und da die Augen öffnen und die Praxistests ein Gefühl vermitteln, was passiert, wenn physikalische Grenzen überschritten werden.
Die Physik beim Umfallen lässt sich nun mal nicht überlisten.

Das mit dem Anschnallen ist so eine Sache: Beim Rausfliegen muss man halt die richtige Flugbahn wählen, um nicht überrollt zu werden. Kann aber ein Vorteil sein.

Wie die Kabinen nach mehreren Überschlägen aussehen, ist auch nicht ohne.

Habe die Fotos leider nicht digital von den abgepurzelten Traktoren in meiner Umgebung.

Walter

  20-04-2008 07:56  timberjacksy
Unfälle
Ich würde so einen Kurs sofort belegen. Ich bin 50 Jahre alt und habe mir vor 3 Jahren einen Traktor gekauft. Vorwiegend wird er bei der Holzarbeit eingesetzt. Davor habe ich meinem Schwager oft bei der Heuernte geholfen. Also learning by doing.
Trotz meiner umsichtigen Fahrweise bin ich des öfteren in brenzlige Situationen gekommen. Nur durch viel Geschick und einer Portion Glück ist bisher nichts passiert. Ich habe immer nur aus Fehlern gelernt.
Das Arbeiten mit dem Frontlader oder das ziehen eines schweren Anhängers, das Befahren steiler Hänge und und und...erfordert eine Menge Erfahrung. Hätte ich in einem Kurs nur die Grundbegriffe vermittelt bekommen und ein wenig Erfahrungen sammeln können, wäre mir die eine oder andere brenzlige Situation erspart geblieben und mein Schutzengel hätte nicht soviel aufpassen müssen.
Es ist wohl die Entscheidung jedes Einzelnen ob er so einen Kurs besucht oder nicht, die Lenkerberechtigungsprüfung für Traktoren alleine scheint mir aber allemal viel zu wenig.
MfG
timberjacksy





  20-04-2008 10:15  Rotax
Unfälle
ich halte von solchen Kursen nicht viel.es gibt Landwirte die fahren im Jahr 1500 Stunden bei denen passiert kein Unfall, da hat der Traktor nicht einmal einen Kratzer (trotz Forsteinsatz).andere fahren bei der Garage hinaus und haben den ersten Unfall. ich glaube bei den Unfällen spielt die "Schlamperei" eine grosse rolle.das hat mit der jeweiligen Persönlichkeit etwas zu tun.
mfg

  20-04-2008 10:56  Christoph38
Unfälle
walterst

ein gut getarnter Versuch, aber leider gibts für dich wieder die gelbe Karte.
Du bist wohl der Meinung, dass es niemand merkt, dass hinter den angeblich häufigeren Unfällen älterer Bauern, sich eine neuerliche undifferenzierte Attacke von DIR auf verdiente Genossenschaftsfunktionäre verbirgt, die meist schon etwas älter sind.

Dir geht es doch nur darum diesen Leuten bäuerliche Basisqualifikationen abzusprechen.
Gib es doch zu !
Da brauchst du dich nicht scheinheilig hinter der Sorge um das Leben älterer Bauern verstecken.
Obwohl es mich nicht wundern würde, wenn du auch diese Vorwürfe wieder abstreitest.

  20-04-2008 13:05  walterst
Unfälle
Sche....e!
Jetzt hast Du mich aufgedeckt! Wie hast Du das geschafft?
Da wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als mich unter anderm Namen neu anzumelden....

Walter

  20-04-2008 13:30  stoariedlbauer
Unfälle
moderne traktoren mit lastschaltgetreibe oder variogetriebe haben ein völlig anderes fahrverhalten als die guten alten schalter. mit diesen getrieben ist es möglich die fahrgeschwindigkeit ohne einwirkung der bremsen stark zu vermindern (steht zwar in jeder betriebsanleitung das man das nicht machen soll - naja) in kombination mit schweren anhängern, besonders tandem oder dreiachsern, schiebt der anhänger bei der geschwindigkeitsreduktion ungebremst an den traktor - in kurven oder nassen untergrund hat das fatale folgen. ein bekannter von mir hat so innerhalb weniger wochen zwei traktoren samt silieranhänger vernichtet!

  20-04-2008 14:01  rossz
Unfälle
Das Können ist es nicht,was die Unfälle bei älteren Bauern
ausmacht,aber ihre Reaktion ist schon zu langsam.
Meinung
Rossz

  20-04-2008 21:28  Seetaler
Unfälle
Zu diesem Thema möcht ich auch mal was sagen.
weil es mich und meinen Sohn (22 Jahre) betroffen hat. Soviel ich weis sind die Traktorunfälle in Salzburg bei Stalldünger ausbringen passiert. gerade bei diesen Arbeiten macht eben die Erfahrung viel aus. Mein Sohn hat vergangem Herbst bei Mist ausbringen den Fehler gemacht das er über die frisch gestreute Wiese fuhr und bei leicht geneigter Fläche etwas zu weit an eine Geländekante fuhr, kam zum rutschen und stürzte anschliesend über einen Steilhang sich 2mal überschlagend ab. Durch die Überschläge muss er einmal mit den Beinen aus der Kabine gekommen sein dabei wurden Ihm beide Oberschenkel massiv gequescht und gebrochen. es sind nun schon fast 6 Monate vergangen, die Knochenbrüche sind zwar schön verheilt aber die Muskelquetschungen werden noch lange zu rehabilitiern sein. Es ist so dass es weit schlimmer ausgehen hätte können, für mich als Vater hat dieses Ereignis etwas an Schuldgefühlen ausgelöst weil ich meienem Sohn zuwenig an Erfahrung die man gerade beim Stallmiststreuen auf hängigem gelände macht nicht weitergegeben hab.
Vieleicht kann dieser Beitrag etwas positives bei allen Altersgruppen bewirken.
Ps. ich bin etwas skeptisch was Fahrsicherheitskurse gerade bei solchen Arbeiten bringen sollen.


  20-04-2008 21:56  helmar
Unfälle
Der Fahrsicherheitkurs bringt etwas dort, wo es um das Transportieren von Lasten geht. Vor 20 jahren waren Traktoren bei knapp 40 kmh und mit gezogenen Lasten von vielleicht 4,5 to
die obere Grenze....heute geht es bis 60 kmh bei Straßenfahrten mit vielfaches am Gewicht....und da sind Bremsverhalten etc anders. Und wenn soetwas nicht auf der Straße geübt werden muß, dann ists weniger gefährlich.....aber das Fahren im Gelände wird kein solcher Kurs richtig simulieren können....
Mfg, helmar

  20-04-2008 22:19  baeuerchen
Unfälle
@ Christoph38

ich finde es unqualifiziert, hinter jedem posting etwas hinterlistiges entdecken zu wollen! den beitrag von walterst finde ich interessant, deine unterstellungen dagegen ungut. das gehört hier einfach nicht zu diesem beitrag und trägt nicht gerade zu einem positiven forumsklima bei.

bäuerchen

  20-04-2008 23:18  walterst
Unfälle
@Seetaler
Es tut mir leid, was Deinem Sohn passiert ist.

Ich denke aber, dass bei einem gut gemachten Kurs auf manche Dinge hingewiesen werden kann und gerade extreme Bodenverhältnisse auch simuliert werden können.

An alle:
Wie geht es Euch beim Miststreuen im Gelände mit den Bremsen?

Ich habe zwar nur wenig Steilflächen, aber zum abkugelkn reichen ja die paar steilen Hektar auch.
Als ich vor einigen Jahren den Pöttinger Bergstreuer bekommen habe (den alten hat mir ein Gendarm im Vollrausch abgeschossen) war ich sehr verwundert über die Scheiss Bremse. Extrem schwergängig beim Anziehen und ganz schwer zu lösen. Dosiertes Bremsen praktisch unmöglich.

Walter

  21-04-2008 01:32  6145
Unfälle
Gewisse Fehler passieren nur einmal:
Meinte selbst auch im Sommer 2006 auf einem Stoppelfeld mit ca. 15% Gefälle (staubtrockenes Stroh und harter Boden = spiegelglatt) mit ca. 37t Gesamtgewicht (Getreidezug mit 2 AH) mit DL auf Halblast abfahren zu können. Result: Geschoben hat es mich, die Deichsel des 1. AH war hinüber, Gott sei Dank war der Hinterreifen des Traktors unbeschädigt.
Lehre daraus: Handbremse leicht anziehen (damals Schaltgetriebeschlepper), heute Streckbremse anziehen (Stufenloser) und nicht dort abfahren, sondern am Asphalt, oder eben nur mit einem AH und dann auf der Straße zusammenhängen.
Sehr glimpflich ausgegangen (300 EUR), einen riesigen Respekt vor dem großen Zug habe ich jedenfalls seitdem, das hätte mit Überschlag enden können.

Bremsen muss man jedenfalls lernen, mir fehlte auch die Erfahrung.
Eindeutig pro Kurs, auch wenn es vorrangig das Straßenfahren trainiert, so kann es im Gelände doch nicht von Nachteil sein!



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