Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Antworten: 16
09-04-2008 21:49 walterst
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Aktueller Stand beim Fall Ausschluss Michael Steiner. Kleine Zeitung von morgen.
Aufsichtsrat bestätigt Ausschluss aus LG
Einstimmiger Beschluss: Milch-Rebell Michael Steiner bleibt aus der Genossenschaft verbannt, er habe sich schädigend verhalten.
Gestern tagte der aus zehn Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat der Landgenossenschaft Ennstal (LG) - wenig überraschend das Ergebnis in der Causa Steiner: Der bereits bestehende Ausschluss-Beschluss des Vorstandes wurde bestätigt. "Einstimmig", wie Vorsitzender Herbert Pilz in der anschließenden Pressekonferenz betonte. Als Begründung wird angeführt, dass die Aktivitäten des IG-Milch-Mitglieds Michael Steiner in Richtung Bildung freier Liefergemeinschaften genossenschaftsschädlich seien. "Es ist der Genossenschaft wirtschaftlicher Schaden entstanden, weil wir auf die Biomilch angewiesen sind. Bekanntlich sind wir dabei, eine Bio-Dessert-Linie für den deutschen Markt aufzubauen", so Pilz. Die Liefergemeinschaften hätten aus Sicht der LG negative Folgen für kleinere und abgelegenere, bäuerliche Betriebe gehabt. "Wir hätten die Milch nicht mehr so kostengünstig wie bisher abholen können, das hätten diese Bauern ausbaden müssen."
Steiner wehrt sich. Dass sich Michael Steiner vehement gegen den Ausschluss wehrt, verwundert LG-Geschäftsführer Josef Pitzer: "Ich bin überrascht, dass der den Ausschluss bekämpft. Ich werte seine Bemühungen so, dass wir hervorragende Arbeit leisten." Wirtschaftlicher Schaden würde Steiner durch den Ausschluss keiner entstehen - bei dieser Darstellung blieb Pitzer auch bei mehrmaligem Nachfragen und der Anmerkung, dass die Genossenschaftsanteile Steiners erst in fünf Jahren ausbezahlt und in dieser Zeit nicht verzinst werden.
Schüttgebühr von drei Cent. Als Nicht-Mitglied muss Steiner ab dem neuen Wirtschaftsjahr mit 1. April 2009 pro Liter Milch eine Schüttgebühr von drei Cent bezahlen. "Das ist den Migliedern gegenüber nur gerecht, denn sonst wären die Nicht-Mitglieder besser gestellt", argumentierte Vorstandsvorsitzender Hermann Schachner. Dass in ein und der selben Sitzung der Ausschluss und die Erhöhung der Schüttgebühr beschlossen worden sind, sei "ein blöder Zufall gewesen", sagte Schachner. Pitzer räumte ein, dass man vor dem Hintergrund drohender Liefergemeinschaften schon länger über die Erhöhung nachgedacht habe.
"Zu radikal." Der Biobauer Franz Schmied aus Kainisch attestierte der IG-Milch zwar gute Absichten, die Vorgangsweise sei ihm aber zu radikal. "Ich hoffe, dass es wieder zu einer Zusammenarbeit zwischen der IG-Milch und der LG kommt, denn bewegen kann man nur gemeinsam etwas." Auf die Frage, ob und wie ihm persönlich Liefergemeinschaften geschadet hätten, antwortete Schmied: "Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich wäre meine Milch nicht mehr abgeholt worden oder zu einem höheren Preis, das hätte mir wirtschaftlich schon geschadet."
Rechtliche Mittel. Als Strategie, wie die LG weitere Bestrebungen, freie Liefergemeinschaften zu gründen, die ihre Milch an den Bestbieter verkaufen, begegnen will, nannte Pitzer: "Indem wir den besten Milchpreis zahlen." Vertreter der IG-Milch betonten, dass der Ausschluss Steiners jetzt mit rechtlichen Mitteln bekämpft werde.
UTE GROSS
Meine Anmerkung dazu: Es gibt einen "kleinen" Haken an der Sache.
Die EMI hatte heute um 9 Uhr die Aufsichtratssitzung über den Ausschluss Michael Steiners. Im Anschluss daran hatte man gleich zur Pressekonferenz mit Unterstützung eines Raiffeisenverbands-Juristen geladen. Ergebnis war von vornherein klar, weil der Aufsichtsrat ja sowieso schon beim Vorstandsbeschluss dabei war.
Kleines Problem: Der Ausgeschlossene hat noch einige Tage Zeit, sich an den Aufsichtrat zu wenden mit einem Einspruch und einer Rechtfertigung. Die Aufsichtsratssitzung von heute war also aus meiner Sicht für den Hugo...
Ich traue mich zu versprechen, dass das ganze noch sehr sehr spannend wird.
Walter
Aktueller Stand beim Fall Ausschluss Michael Steiner. Kleine Zeitung von morgen.
Aufsichtsrat bestätigt Ausschluss aus LG
Einstimmiger Beschluss: Milch-Rebell Michael Steiner bleibt aus der Genossenschaft verbannt, er habe sich schädigend verhalten.
Gestern tagte der aus zehn Mitgliedern bestehende Aufsichtsrat der Landgenossenschaft Ennstal (LG) - wenig überraschend das Ergebnis in der Causa Steiner: Der bereits bestehende Ausschluss-Beschluss des Vorstandes wurde bestätigt. "Einstimmig", wie Vorsitzender Herbert Pilz in der anschließenden Pressekonferenz betonte. Als Begründung wird angeführt, dass die Aktivitäten des IG-Milch-Mitglieds Michael Steiner in Richtung Bildung freier Liefergemeinschaften genossenschaftsschädlich seien. "Es ist der Genossenschaft wirtschaftlicher Schaden entstanden, weil wir auf die Biomilch angewiesen sind. Bekanntlich sind wir dabei, eine Bio-Dessert-Linie für den deutschen Markt aufzubauen", so Pilz. Die Liefergemeinschaften hätten aus Sicht der LG negative Folgen für kleinere und abgelegenere, bäuerliche Betriebe gehabt. "Wir hätten die Milch nicht mehr so kostengünstig wie bisher abholen können, das hätten diese Bauern ausbaden müssen."
Steiner wehrt sich. Dass sich Michael Steiner vehement gegen den Ausschluss wehrt, verwundert LG-Geschäftsführer Josef Pitzer: "Ich bin überrascht, dass der den Ausschluss bekämpft. Ich werte seine Bemühungen so, dass wir hervorragende Arbeit leisten." Wirtschaftlicher Schaden würde Steiner durch den Ausschluss keiner entstehen - bei dieser Darstellung blieb Pitzer auch bei mehrmaligem Nachfragen und der Anmerkung, dass die Genossenschaftsanteile Steiners erst in fünf Jahren ausbezahlt und in dieser Zeit nicht verzinst werden.
Schüttgebühr von drei Cent. Als Nicht-Mitglied muss Steiner ab dem neuen Wirtschaftsjahr mit 1. April 2009 pro Liter Milch eine Schüttgebühr von drei Cent bezahlen. "Das ist den Migliedern gegenüber nur gerecht, denn sonst wären die Nicht-Mitglieder besser gestellt", argumentierte Vorstandsvorsitzender Hermann Schachner. Dass in ein und der selben Sitzung der Ausschluss und die Erhöhung der Schüttgebühr beschlossen worden sind, sei "ein blöder Zufall gewesen", sagte Schachner. Pitzer räumte ein, dass man vor dem Hintergrund drohender Liefergemeinschaften schon länger über die Erhöhung nachgedacht habe.
"Zu radikal." Der Biobauer Franz Schmied aus Kainisch attestierte der IG-Milch zwar gute Absichten, die Vorgangsweise sei ihm aber zu radikal. "Ich hoffe, dass es wieder zu einer Zusammenarbeit zwischen der IG-Milch und der LG kommt, denn bewegen kann man nur gemeinsam etwas." Auf die Frage, ob und wie ihm persönlich Liefergemeinschaften geschadet hätten, antwortete Schmied: "Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich wäre meine Milch nicht mehr abgeholt worden oder zu einem höheren Preis, das hätte mir wirtschaftlich schon geschadet."
Rechtliche Mittel. Als Strategie, wie die LG weitere Bestrebungen, freie Liefergemeinschaften zu gründen, die ihre Milch an den Bestbieter verkaufen, begegnen will, nannte Pitzer: "Indem wir den besten Milchpreis zahlen." Vertreter der IG-Milch betonten, dass der Ausschluss Steiners jetzt mit rechtlichen Mitteln bekämpft werde.
UTE GROSS
Meine Anmerkung dazu: Es gibt einen "kleinen" Haken an der Sache.
Die EMI hatte heute um 9 Uhr die Aufsichtratssitzung über den Ausschluss Michael Steiners. Im Anschluss daran hatte man gleich zur Pressekonferenz mit Unterstützung eines Raiffeisenverbands-Juristen geladen. Ergebnis war von vornherein klar, weil der Aufsichtsrat ja sowieso schon beim Vorstandsbeschluss dabei war.
Kleines Problem: Der Ausgeschlossene hat noch einige Tage Zeit, sich an den Aufsichtrat zu wenden mit einem Einspruch und einer Rechtfertigung. Die Aufsichtsratssitzung von heute war also aus meiner Sicht für den Hugo...
Ich traue mich zu versprechen, dass das ganze noch sehr sehr spannend wird.
Walter
09-04-2008 22:40 grasi1
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Ja die Schüttgebührerhöhung wurde ganz zufällig bei der gleichen Sitzung beschlossen, wie der Ausschluß von Steiner, wie gesagt "ganz zufällig"
Es gibt 3 weitere Betriebe, die schon ca. 30 Jahre mittels Schüttgebühr liefern, vor genannten Beschluß um 0,7 cent / Liter, das diese 3 Bauern über Jahre besser gestellt waren, als Mitglieder, die immer ein mehrfaches an Anteile gezeichnet haben stimmt mich ein wenig traurig. Da kann man erkennen, wieviel man als Mitglied bei einer Genossenschaft wert ist.
Zu den Leserbrief von Franz Schmied, der die Befürchtung hatte, das seine Milch nicht mehr abgeholt werde, oder nur zu einen erhöhten Preis, kann ich nur sagen, das ohnehin die kleineren Milchlieferanten mehr Anfuhrpauschale bezahlen als die größeren und somit die großen unterstützen, ist das gerecht? Bei einer Liefergemeinschaft hätte jeder, wohlgemerkt jeder das selbe bezahlt, ob groß oder klein.
Ja die Schüttgebührerhöhung wurde ganz zufällig bei der gleichen Sitzung beschlossen, wie der Ausschluß von Steiner, wie gesagt "ganz zufällig"
Es gibt 3 weitere Betriebe, die schon ca. 30 Jahre mittels Schüttgebühr liefern, vor genannten Beschluß um 0,7 cent / Liter, das diese 3 Bauern über Jahre besser gestellt waren, als Mitglieder, die immer ein mehrfaches an Anteile gezeichnet haben stimmt mich ein wenig traurig. Da kann man erkennen, wieviel man als Mitglied bei einer Genossenschaft wert ist.
Zu den Leserbrief von Franz Schmied, der die Befürchtung hatte, das seine Milch nicht mehr abgeholt werde, oder nur zu einen erhöhten Preis, kann ich nur sagen, das ohnehin die kleineren Milchlieferanten mehr Anfuhrpauschale bezahlen als die größeren und somit die großen unterstützen, ist das gerecht? Bei einer Liefergemeinschaft hätte jeder, wohlgemerkt jeder das selbe bezahlt, ob groß oder klein.
10-04-2008 07:48 helmar
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Lieber Grasi! auf unserer Sammeltour fährt der Milchwagen eine extra Runde von knapp 10 km für max. 400 lt jeden 2 Tag. Ob dies trotz höherer Abholpauschale für die MGN/NÖM der große Reibach ist? Ich glaube nicht........aber eben weil Genossenschaft, riskiert man es nicht, diese Tour zu schließen. Interessant wäre aber schon, ob diese Milch auch unter denselben Bedingungen von einer Liefergemeinschaft eingesammelt worden wären......denn irgendwo hätte da wohl die Gleichheit der großen und kleinen Lieferanten ihre Grenzen gehabt, oder?
Mfg, helmar
Lieber Grasi! auf unserer Sammeltour fährt der Milchwagen eine extra Runde von knapp 10 km für max. 400 lt jeden 2 Tag. Ob dies trotz höherer Abholpauschale für die MGN/NÖM der große Reibach ist? Ich glaube nicht........aber eben weil Genossenschaft, riskiert man es nicht, diese Tour zu schließen. Interessant wäre aber schon, ob diese Milch auch unter denselben Bedingungen von einer Liefergemeinschaft eingesammelt worden wären......denn irgendwo hätte da wohl die Gleichheit der großen und kleinen Lieferanten ihre Grenzen gehabt, oder?
Mfg, helmar
10-04-2008 09:41 erdmechaniker
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Wenn man seitens der EMI den Bestrebungen, freie Liefergemeinschaften zu gründen damit begegnen will, dass man den besten Milchpreis zahlen will (lt. Pitzer in der Kleinen Zeitung), dann hat ja die IG Milch ja doch etwas bewirkt - und zwar für alle Lieferanten!! (und nicht die Dürre in Neuseeland!).
Hoffentlich kommt dieser Milchpreis nicht erst wieder einen Monat vor der nächsten Kündigungsfrist.
Wenn man seitens der EMI den Bestrebungen, freie Liefergemeinschaften zu gründen damit begegnen will, dass man den besten Milchpreis zahlen will (lt. Pitzer in der Kleinen Zeitung), dann hat ja die IG Milch ja doch etwas bewirkt - und zwar für alle Lieferanten!! (und nicht die Dürre in Neuseeland!).
Hoffentlich kommt dieser Milchpreis nicht erst wieder einen Monat vor der nächsten Kündigungsfrist.
10-04-2008 21:47 Gourmet
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@walterst
Wieso sollte die Sitzung „für den Hugo“ gewesen sein? Es wurde doch ein Beschluß gefasst.
Ich war schon bei Sitzungen, die haben nur 5 Minuten gedauert. Eröffnung – Anwesenheit feststellen – Abstimmen – Ende. Informieren tun sich verantwortungsvolle Leute sowieso lange vor der Abstimmung.
@walterst
Wieso sollte die Sitzung „für den Hugo“ gewesen sein? Es wurde doch ein Beschluß gefasst.
Ich war schon bei Sitzungen, die haben nur 5 Minuten gedauert. Eröffnung – Anwesenheit feststellen – Abstimmen – Ende. Informieren tun sich verantwortungsvolle Leute sowieso lange vor der Abstimmung.
11-04-2008 22:39 walterst
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Ja weisst Du, Gourmet, wir beide haben wohl eine verschiedene Rechtsauffassung.
Der Aufsichtsrat hat statutengemäß als Schiedsgericht zu fungieren. Nach dem Beschluss des Vorstandes hat das belangte Mitglied das Recht, sich 8 Tage nach zugegangener Mitteilung an den Aufsichtsrat zur Beschwerde zu wenden und dieser hat endgültig zu entscheiden (vermutlich doch unter Beachtung der vorgebrachten Argumente und eventueller Beweise des Beschwerdeführers?).
Nun hat der Aufsichtsrat seine Sitzung inklusive Pressekonferenz und gehässiger Presseaussendung bereits abgehalten und den Ausschluss bestätigt, BEVOR das ausgeschlossenen Mitglied überhaupt seinen Antrag eingebracht hat.
Wenn das für Dich in Ordnung ist, dann brauchen wir zwei nichts mehr diskutieren.
Kleine Zeitung von morgen:
Konflikt der Milchbauern geht weiter
Einspruchsfrist gegen den Ausschluss sei nicht eingehalten worden, argumentiert die IG- Milch. Neue Preisvergleiche wurden angekündigt.
Der massive Konflikt zwischen der Landgenossenschaft Ennstal und der IG-Milch geht in die nächste Runde: Der Ausschluss von Biobauer Michael Steiner wird vor Gericht bekämpft.
Beschwerde. "Außerdem ist der Beschluss des Aufsichtsrates nichtig, weil Fristen nicht eingehalten wurden", sagt Steiner. Ursprünglich sei der Ausschluss durch den Vorstand ohne Angabe von Gründen erfolgt. "Ich habe die Begründung nachgefordert, dieses Schreiben wurde mir am 3. April zugestellt." Dann habe er laut Statuten acht Tage Zeit, eine Beschwerde an den Aufsichtsrat zu richten. Diese Frist sei am Donnerstag abgelaufen - einen Tag nach Beschlussfassung. Nachsatz: "Aber das ist ein Nebenschauplatz, notfalls wird der Beschluss wiederholt. Für mich ist das nur ein Indiz mehr, wie unkontrolliert die LG agiert."
Liefergemeinschaften verhindern.
Für Freude sorge aber die Aussage von LG-Geschäftsführer Josef Pitzer, er wolle Liefergemeinschaften dadurch verhindern, indem Stainach den besten Milchpreis zahle. "Genau das wollten wir immer, wir werten das als großen Erfolg für uns und für die Bauern. Mission erfüllt, könnte man sagen."
Widerspruch.
Der Darstellung, dass kleinere Betriebe durch Liefergemeinschaften finanziell unter Druck kommen würden, widerspricht er: "Das Gegenteil ist der Fall. Liefergemeinschaften behandeln alle Milchbauern gleich, während bei der Ennstalmilch ein Großbetrieb 2,24 Cent mehr pro Liter bekommt als ein Kleinstbetrieb." Hätte eine Liefergemeinschaft tatsächlich vier Millionen Liter Milch extra gesammelt und vermarktet, wären die Abholkosten für die restliche Milch um 0,1 Cent pro Liter gestiegen, dieser Wert liege aber deutlich unter dem zu erzielenden höheren Milchpreis. Bauern, die Liefergemeinschaften skeptisch gegenüber stehen, argumentieren mit unsicheren Lieferbedingungen aufgrund fehlender Abnahmegarantien.
UTE GROSS
Ja weisst Du, Gourmet, wir beide haben wohl eine verschiedene Rechtsauffassung.
Der Aufsichtsrat hat statutengemäß als Schiedsgericht zu fungieren. Nach dem Beschluss des Vorstandes hat das belangte Mitglied das Recht, sich 8 Tage nach zugegangener Mitteilung an den Aufsichtsrat zur Beschwerde zu wenden und dieser hat endgültig zu entscheiden (vermutlich doch unter Beachtung der vorgebrachten Argumente und eventueller Beweise des Beschwerdeführers?).
Nun hat der Aufsichtsrat seine Sitzung inklusive Pressekonferenz und gehässiger Presseaussendung bereits abgehalten und den Ausschluss bestätigt, BEVOR das ausgeschlossenen Mitglied überhaupt seinen Antrag eingebracht hat.
Wenn das für Dich in Ordnung ist, dann brauchen wir zwei nichts mehr diskutieren.
Kleine Zeitung von morgen:
Konflikt der Milchbauern geht weiter
Einspruchsfrist gegen den Ausschluss sei nicht eingehalten worden, argumentiert die IG- Milch. Neue Preisvergleiche wurden angekündigt.
Der massive Konflikt zwischen der Landgenossenschaft Ennstal und der IG-Milch geht in die nächste Runde: Der Ausschluss von Biobauer Michael Steiner wird vor Gericht bekämpft.
Beschwerde. "Außerdem ist der Beschluss des Aufsichtsrates nichtig, weil Fristen nicht eingehalten wurden", sagt Steiner. Ursprünglich sei der Ausschluss durch den Vorstand ohne Angabe von Gründen erfolgt. "Ich habe die Begründung nachgefordert, dieses Schreiben wurde mir am 3. April zugestellt." Dann habe er laut Statuten acht Tage Zeit, eine Beschwerde an den Aufsichtsrat zu richten. Diese Frist sei am Donnerstag abgelaufen - einen Tag nach Beschlussfassung. Nachsatz: "Aber das ist ein Nebenschauplatz, notfalls wird der Beschluss wiederholt. Für mich ist das nur ein Indiz mehr, wie unkontrolliert die LG agiert."
Liefergemeinschaften verhindern.
Für Freude sorge aber die Aussage von LG-Geschäftsführer Josef Pitzer, er wolle Liefergemeinschaften dadurch verhindern, indem Stainach den besten Milchpreis zahle. "Genau das wollten wir immer, wir werten das als großen Erfolg für uns und für die Bauern. Mission erfüllt, könnte man sagen."
Widerspruch.
Der Darstellung, dass kleinere Betriebe durch Liefergemeinschaften finanziell unter Druck kommen würden, widerspricht er: "Das Gegenteil ist der Fall. Liefergemeinschaften behandeln alle Milchbauern gleich, während bei der Ennstalmilch ein Großbetrieb 2,24 Cent mehr pro Liter bekommt als ein Kleinstbetrieb." Hätte eine Liefergemeinschaft tatsächlich vier Millionen Liter Milch extra gesammelt und vermarktet, wären die Abholkosten für die restliche Milch um 0,1 Cent pro Liter gestiegen, dieser Wert liege aber deutlich unter dem zu erzielenden höheren Milchpreis. Bauern, die Liefergemeinschaften skeptisch gegenüber stehen, argumentieren mit unsicheren Lieferbedingungen aufgrund fehlender Abnahmegarantien.
UTE GROSS
12-04-2008 08:52 helmar
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Hat da jemand eine Ahnung, wieviele sich da mit den Satzungen/Statuten überhaupt befaßt haben? Oder gibt es da womöglich verschiedene Versionen? Dem Ing.Steiner wünsch ich eine gute Rechtsschutzversicherung, denn die wird er brauchen...........und der IG vieelicht doch einen Tropfen Besonnenheit.....
Mfg, helmar
Hat da jemand eine Ahnung, wieviele sich da mit den Satzungen/Statuten überhaupt befaßt haben? Oder gibt es da womöglich verschiedene Versionen? Dem Ing.Steiner wünsch ich eine gute Rechtsschutzversicherung, denn die wird er brauchen...........und der IG vieelicht doch einen Tropfen Besonnenheit.....
Mfg, helmar
12-04-2008 09:29 Gourmet
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@walterst
Unterschiedliche Rechtsauffassung? Hier geht es doch eher darum, wie Entscheidungen in Genossenschaften fallen.
Soweit mir das bekannt ist, tagen in Genossenschaften häufig der Vorstand und der Aufsichtsrat gemeinsam. Das ist ja auch sinnvoll. Und die Anzahl der Mitglieder ist begrenzt, die Leute kennen einander, reden miteinander und ich glaube nicht, dass der Vorstand einen Ausschluss beschließt, ohne mit den Mitgliedern des Aufsichtsrates zu reden.
Da weiß man schon vorher, wie der Aufsichtsrat im Falle einer Berufung entscheiden wird. Was hast Du denn gedacht? Dass jemand von außen einen Keil zwischen Vorstand und Aufsichtsrat treiben kann? Dass die Mitglieder des Aufsichtsrates wenige Stunden vor der Sitzung noch keine Ahnung haben, welches Ergebnis bei der Abstimmung heraus kommt? Das ist naiv. Entweder kennst Du die Vorgangsweise in Genossenschaften wirklich nicht, oder Du verbreitest hier bewusst die Unwahrheit um die Genossenschaften schlecht dastehen zu lassen.
@walterst
Unterschiedliche Rechtsauffassung? Hier geht es doch eher darum, wie Entscheidungen in Genossenschaften fallen.
Soweit mir das bekannt ist, tagen in Genossenschaften häufig der Vorstand und der Aufsichtsrat gemeinsam. Das ist ja auch sinnvoll. Und die Anzahl der Mitglieder ist begrenzt, die Leute kennen einander, reden miteinander und ich glaube nicht, dass der Vorstand einen Ausschluss beschließt, ohne mit den Mitgliedern des Aufsichtsrates zu reden.
Da weiß man schon vorher, wie der Aufsichtsrat im Falle einer Berufung entscheiden wird. Was hast Du denn gedacht? Dass jemand von außen einen Keil zwischen Vorstand und Aufsichtsrat treiben kann? Dass die Mitglieder des Aufsichtsrates wenige Stunden vor der Sitzung noch keine Ahnung haben, welches Ergebnis bei der Abstimmung heraus kommt? Das ist naiv. Entweder kennst Du die Vorgangsweise in Genossenschaften wirklich nicht, oder Du verbreitest hier bewusst die Unwahrheit um die Genossenschaften schlecht dastehen zu lassen.
12-04-2008 10:06 erdmechaniker
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@ walterst
Wenn man ausgetretene Pfade verlassen will um neue Wege zu beschreiten, werden sich immer wieder Menschen vom Schlage eines Gourmet finden, die ganz genau wissen, wie etwas nicht funktionieren kann.
Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn wir haben selbst schon für viele Bereiche ungewöhnliche Lösungen gefunden.
Als begeisterter Schitourengeher weiß ich, das es derjenige, der die Spur zum Gipfel zieht, am schwersten hat.
Aber am Ziel angelangt, freut man sich umso mehr, wenn man die anfänglichen Zweifler und Zauderer am Erfolg teilhaben lassen kann!
Lass Dich nicht von denen, die bei der Masse im Tal bleiben und Dich zurückhalten wollen entmutigen - dies ist nämlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass Du auf dem richtigen Weg bist!!
@ walterst
Wenn man ausgetretene Pfade verlassen will um neue Wege zu beschreiten, werden sich immer wieder Menschen vom Schlage eines Gourmet finden, die ganz genau wissen, wie etwas nicht funktionieren kann.
Ich weiß das aus eigener Erfahrung, denn wir haben selbst schon für viele Bereiche ungewöhnliche Lösungen gefunden.
Als begeisterter Schitourengeher weiß ich, das es derjenige, der die Spur zum Gipfel zieht, am schwersten hat.
Aber am Ziel angelangt, freut man sich umso mehr, wenn man die anfänglichen Zweifler und Zauderer am Erfolg teilhaben lassen kann!
Lass Dich nicht von denen, die bei der Masse im Tal bleiben und Dich zurückhalten wollen entmutigen - dies ist nämlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass Du auf dem richtigen Weg bist!!
12-04-2008 10:21 Christoph38
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Lieber Gourmet,
Streitereien gibt es viele und irgendwann braucht man einen Schiedsrichter, das hat noch gar nichts mit Genossenschaften zu tun.
Soll eine Streiterei von einem Schiedsrichter oder Richter entschieden werden, so gelten in einem zivilisierten Rechtsstaat, auch für den Schiedsrichter Regeln. In vielen Bereichen gibt es daher gesetzliche Befangenheitsregeln, die eine möglichst vorurteilsfreie Sachverhaltsbeurteilung gewährleisten sollen. Bei Richtern gelten Befangenheitsregeln, nach denen sie Fälle ablehen müssen.
Eine wichtige Regelung ist dabei, dass derjenige der in der zweiten Instanz zu entscheiden hat, nicht schon an der Erstentscheidung mitgewirkt hat, da abstrakt gesehen nicht davon auszugehen ist, dass diese Person die notwendige Unbefangenheit hat.
Übertragen auf die Genossenschaft ist wohl evident, dass es nicht einem fairen Verfahren entspricht, wenn der Aufsichtsrat als Berufungsinstanz fungieren soll und dabei vor die Aufgabe gestellt wird, unabhängig darüber zu entscheiden, wo er selber schon Partei ist.
Ich meine daher ein paar Mindeststandards der Fairness sollten schon eingehalten werden.
Was hältst Du davon, wenn Du mit dem Nachbar wegen der Zaungrenze im Streit bist und dann soll die Frau des Nachbars den Unparteiischen spielen ?
Lieber Gourmet,
Streitereien gibt es viele und irgendwann braucht man einen Schiedsrichter, das hat noch gar nichts mit Genossenschaften zu tun.
Soll eine Streiterei von einem Schiedsrichter oder Richter entschieden werden, so gelten in einem zivilisierten Rechtsstaat, auch für den Schiedsrichter Regeln. In vielen Bereichen gibt es daher gesetzliche Befangenheitsregeln, die eine möglichst vorurteilsfreie Sachverhaltsbeurteilung gewährleisten sollen. Bei Richtern gelten Befangenheitsregeln, nach denen sie Fälle ablehen müssen.
Eine wichtige Regelung ist dabei, dass derjenige der in der zweiten Instanz zu entscheiden hat, nicht schon an der Erstentscheidung mitgewirkt hat, da abstrakt gesehen nicht davon auszugehen ist, dass diese Person die notwendige Unbefangenheit hat.
Übertragen auf die Genossenschaft ist wohl evident, dass es nicht einem fairen Verfahren entspricht, wenn der Aufsichtsrat als Berufungsinstanz fungieren soll und dabei vor die Aufgabe gestellt wird, unabhängig darüber zu entscheiden, wo er selber schon Partei ist.
Ich meine daher ein paar Mindeststandards der Fairness sollten schon eingehalten werden.
Was hältst Du davon, wenn Du mit dem Nachbar wegen der Zaungrenze im Streit bist und dann soll die Frau des Nachbars den Unparteiischen spielen ?
12-04-2008 11:23 Gourmet
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Euere Vergleiche hinken etwas.
@erdmechaniker
Betreffend Gipfelersteigung liegst Du ja richtig. Aber welchen Gipfel wollten den der aus der Genossenschaft ausgeschlossene ersteigen? Habe eher den Eindruck, er wollte den Berg kaputtmachen. Oder welches Ziel sollte es sonst haben, Milch aus der Genossenschaft abzuziehen. Wenn das das Ziel ist, wogegen ja nichts spricht, warum klammert er sich dann an die Genossenschaft? Zuerst der Genossenschaft den Rücken kehren wollen, und dann gegen den Ausschluss protestieren, das passt irgendwie nicht zusammen.
@Christoph
Ein Aufsichtsrat ist kein Richter, schon gar kein unabhängiger in dieser Sache. Er wird die Genossenschaft genauso verteidigen, wie der Vorstand, weil er ja für das Wohl der Genossenschaft arbeitet und daher das Wohl des Gesamten im Auge haben muss.
Was wären denn Deiner Meinung nach die Mindeststandards für Fairness im vorliegenden Fall?
Der Vergleich mit der Frau des Nachbarn passt hier wirklich nicht, weil es bei einem Ausschluss aus einer Genossenschaft nicht um einen Streit zwischen zwei Gleichberechtigten geht, sondern ein Einzelner, der nachweislich der Genossenschaft schaden wollte, dem Interesse vieler gegenüber steht.
Euere Vergleiche hinken etwas.
@erdmechaniker
Betreffend Gipfelersteigung liegst Du ja richtig. Aber welchen Gipfel wollten den der aus der Genossenschaft ausgeschlossene ersteigen? Habe eher den Eindruck, er wollte den Berg kaputtmachen. Oder welches Ziel sollte es sonst haben, Milch aus der Genossenschaft abzuziehen. Wenn das das Ziel ist, wogegen ja nichts spricht, warum klammert er sich dann an die Genossenschaft? Zuerst der Genossenschaft den Rücken kehren wollen, und dann gegen den Ausschluss protestieren, das passt irgendwie nicht zusammen.
@Christoph
Ein Aufsichtsrat ist kein Richter, schon gar kein unabhängiger in dieser Sache. Er wird die Genossenschaft genauso verteidigen, wie der Vorstand, weil er ja für das Wohl der Genossenschaft arbeitet und daher das Wohl des Gesamten im Auge haben muss.
Was wären denn Deiner Meinung nach die Mindeststandards für Fairness im vorliegenden Fall?
Der Vergleich mit der Frau des Nachbarn passt hier wirklich nicht, weil es bei einem Ausschluss aus einer Genossenschaft nicht um einen Streit zwischen zwei Gleichberechtigten geht, sondern ein Einzelner, der nachweislich der Genossenschaft schaden wollte, dem Interesse vieler gegenüber steht.
12-04-2008 11:27 walterst
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@Gourmet:
Du hast vollkommen Recht!
Aufsichtsrat und Vorstand haben gemeinsam getagt. als der Vorstandsbeschluss fiel.
Da ist ja unsere unterschiedliche Rechtsauffassung.
Bei Deiner von Dir als normal und gut empundenen Vorgangsweise ist dann jede Fehlentscheidung des Vorstandes von vornherein legitimiert, weil der Aufsichtsrat eh dabei war und der AR kann sich jede weitere Kontrolltätigkeit sparen.
Für mich wäre in diesem Fall der AR überflüssig, und es könnte die AR-Tätigkeit auch von einem Mitarbeiter der Geschäftsführung erledigt werden.
Walter
@Gourmet:
Du hast vollkommen Recht!
Aufsichtsrat und Vorstand haben gemeinsam getagt. als der Vorstandsbeschluss fiel.
Da ist ja unsere unterschiedliche Rechtsauffassung.
Bei Deiner von Dir als normal und gut empundenen Vorgangsweise ist dann jede Fehlentscheidung des Vorstandes von vornherein legitimiert, weil der Aufsichtsrat eh dabei war und der AR kann sich jede weitere Kontrolltätigkeit sparen.
Für mich wäre in diesem Fall der AR überflüssig, und es könnte die AR-Tätigkeit auch von einem Mitarbeiter der Geschäftsführung erledigt werden.
Walter
12-04-2008 11:31 walterst
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@Gournet zum letzten Eintrag:
Es ist ziemlich sinnlos, mit Dir so eine Sache zu diskutieren, weil Du die Dinge verdrehst, wie Du sie brauchst.
M.Steiner wurde ausgeschlossen, weil er Markttransparenz schaffen wollte und auf dem Weg war, dafür bei einer anderen Molkerei nachzufragen, was denn ein Zug Milch aus dem Ennstal wert ist. So weit ist er ja gar nicht gekommen.
Der Ausschluss bedeutet auch die Enteignung vom Genossenschafts vermögen und dass er jetzt Spielball des Geschäftsführers ist.
Für Dich ist es normal, wo anders hinzuliefern und wenn andere sich nur annähernd eine so günstige Position für sich und die gesamte Genossenschaft schaffen wollen, dann hasut Du auf sie drauf.
Ende
@Gournet zum letzten Eintrag:
Es ist ziemlich sinnlos, mit Dir so eine Sache zu diskutieren, weil Du die Dinge verdrehst, wie Du sie brauchst.
M.Steiner wurde ausgeschlossen, weil er Markttransparenz schaffen wollte und auf dem Weg war, dafür bei einer anderen Molkerei nachzufragen, was denn ein Zug Milch aus dem Ennstal wert ist. So weit ist er ja gar nicht gekommen.
Der Ausschluss bedeutet auch die Enteignung vom Genossenschafts vermögen und dass er jetzt Spielball des Geschäftsführers ist.
Für Dich ist es normal, wo anders hinzuliefern und wenn andere sich nur annähernd eine so günstige Position für sich und die gesamte Genossenschaft schaffen wollen, dann hasut Du auf sie drauf.
Ende
12-04-2008 11:45 Gourmet
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@walterst
Sieh es doch mal pragmatischer: Wenn der Aufsichtsrat bei der Vorstandssitzung dabei ist, können Beschlüsse, mit denen der Aufsichtsrat nicht einverstanden ist, vorher schon verhindert werden. Deshalb ist der AR gerade nicht überflüssig, sondern kann schon vorher mitwirken. Warum kompliziert machen, wenn es so einfach auch geht, und vor allem, schon viele Jahrzehnte bei den Genossenschaften gut funktioniert?
Wenn der Aufsichtsrat die Informationen alle selber nachträglich beschaffen sollte, dann wäre das eine Schwächung des Gremiums. Je mehr Informationen, desto besser, und die gibt es vor allem bei der Vorstandssitzung. Natürlich gibt es auch Aufsichtsrats-Sitzungen ohne den Vorstand. In einer gut funktionierenden Genossenschaft, und so stufe ich die EMI ein, wird so gut wie alles einvernehmlich beschlossen werden.
Das dass Leuten, die gerne Streit provozieren überhaupt nicht gefällt, verstehe ich. Die Genossenschaften gibt es jetzt schon ziemlich lange. So schlecht kann die bisherige Vorgangsweise also nicht sein.
Ich verdrehe die Dinge? Ich habe lediglich den Eindruck, dass der Ausgeschlossene mehr gemacht hat, als nur mal vorsichtig nachzufragen. In diesem Forum haben andere, die scheinbar einen guten Einblick haben, andere Sachen behauptet. Und manche Sachen habe ich selber in der Zeitung gelesen, wie die Drohung „wir können eine Molkerei ganz schnell trocken legen“, die in den Flachgauer Nachrichten zu lesen war. Könnte es sein, dass sich der Steiner gegenüber seiner Genossenschaft ähnlich verhalten hat?
Ich weiß es auch nicht, was im Ennstal wirklich los war, ich bin zu weit weg. Aber Du musst mir schon zugestehen, dass ich die Meldungen anderer auch bei meiner Meinungsfindung berücksichtige.
@walterst
Sieh es doch mal pragmatischer: Wenn der Aufsichtsrat bei der Vorstandssitzung dabei ist, können Beschlüsse, mit denen der Aufsichtsrat nicht einverstanden ist, vorher schon verhindert werden. Deshalb ist der AR gerade nicht überflüssig, sondern kann schon vorher mitwirken. Warum kompliziert machen, wenn es so einfach auch geht, und vor allem, schon viele Jahrzehnte bei den Genossenschaften gut funktioniert?
Wenn der Aufsichtsrat die Informationen alle selber nachträglich beschaffen sollte, dann wäre das eine Schwächung des Gremiums. Je mehr Informationen, desto besser, und die gibt es vor allem bei der Vorstandssitzung. Natürlich gibt es auch Aufsichtsrats-Sitzungen ohne den Vorstand. In einer gut funktionierenden Genossenschaft, und so stufe ich die EMI ein, wird so gut wie alles einvernehmlich beschlossen werden.
Das dass Leuten, die gerne Streit provozieren überhaupt nicht gefällt, verstehe ich. Die Genossenschaften gibt es jetzt schon ziemlich lange. So schlecht kann die bisherige Vorgangsweise also nicht sein.
Ich verdrehe die Dinge? Ich habe lediglich den Eindruck, dass der Ausgeschlossene mehr gemacht hat, als nur mal vorsichtig nachzufragen. In diesem Forum haben andere, die scheinbar einen guten Einblick haben, andere Sachen behauptet. Und manche Sachen habe ich selber in der Zeitung gelesen, wie die Drohung „wir können eine Molkerei ganz schnell trocken legen“, die in den Flachgauer Nachrichten zu lesen war. Könnte es sein, dass sich der Steiner gegenüber seiner Genossenschaft ähnlich verhalten hat?
Ich weiß es auch nicht, was im Ennstal wirklich los war, ich bin zu weit weg. Aber Du musst mir schon zugestehen, dass ich die Meldungen anderer auch bei meiner Meinungsfindung berücksichtige.
12-04-2008 12:22 Christoph38
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Lieber Gourmet,
wenn ich als Betroffener mich wegen der Ausschlusssache an den Aufsichtsrat wenden kann, dann ist der AR Richter. Da geht es dann genau darum sorgfältig abzuwägen, ob die Vorwürfe berechtigt sind oder nicht. Dazu ist es notwendig, dass die Entscheider unbeeinflusst sind.
Mindeststandard ist daher für mich, dass der AR eine eigene Sitzung macht, wo der Vorstand und der Gf nicht dabei sind. Sinnvollerweise wäre die Abstimmung noch geheim zu machen, damit sich möglichst viel Unabhängigkeit entfalten kann.
nur so als Zwischenfrage: Glaubst du eigentlich dass es einen Sinn hat, bei Wahlen eine Wahlzelle zu machen und die Stimmzettel ins Kuvert zu geben, wo man doch auch mündlich vor der Wahlkommission abstimmen könnte ?
Bei jeder Berufung geht es darum neu zu prüfen und eine neue Entscheidung zu treffen. Es entspricht dabei absolut nicht rechtsstaatlichen Standards, wenn das Ergebnis der Überprüfung schon vorher feststeht.
Lieber Gourmet,
wenn ich als Betroffener mich wegen der Ausschlusssache an den Aufsichtsrat wenden kann, dann ist der AR Richter. Da geht es dann genau darum sorgfältig abzuwägen, ob die Vorwürfe berechtigt sind oder nicht. Dazu ist es notwendig, dass die Entscheider unbeeinflusst sind.
Mindeststandard ist daher für mich, dass der AR eine eigene Sitzung macht, wo der Vorstand und der Gf nicht dabei sind. Sinnvollerweise wäre die Abstimmung noch geheim zu machen, damit sich möglichst viel Unabhängigkeit entfalten kann.
nur so als Zwischenfrage: Glaubst du eigentlich dass es einen Sinn hat, bei Wahlen eine Wahlzelle zu machen und die Stimmzettel ins Kuvert zu geben, wo man doch auch mündlich vor der Wahlkommission abstimmen könnte ?
Bei jeder Berufung geht es darum neu zu prüfen und eine neue Entscheidung zu treffen. Es entspricht dabei absolut nicht rechtsstaatlichen Standards, wenn das Ergebnis der Überprüfung schon vorher feststeht.
12-04-2008 15:25 Gourmet
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
@Christoph38
Gut. Soweit kann ich Dir noch folgen: Der Aufsichtsrat ist in dieser Sache der Richter.
„Unbeeinflusst“ wird sich in diesem Fall nicht machen lassen. Schon gar nicht, wenn etwas so in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Außerdem: Der Aufsichtsrat richtet zwischen den Interessen der Genossenschaft und dem Ausgeschlossenen. Dass er die Sache anders sehen wird, wie der Vorstand, diese Wahrscheinlichkeit ist doch sehr gering.
Natürlich macht eine geheime Wahl Sinn. Aber nicht bei einem Gremium das aus 5-10 Leuten besteht, wie ich beim Aufsichtsrat der Ennstal-Milch annehme, ohne genaueres zu wissen. Da wird vermutlich ausführlich diskutiert und damit ist die Meinung jedes Einzelnen bekannt. Was sollte da eine geheime Wahl bringen? Noch dazu, tragen die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes einer Genossenschaft eine Verantwortung für ihr tun. Da kann sich niemand hinter einer geheimen Wahl verstecken.
Was Du da forderst, eine geheime Wahl, ist normalerweise richtig, macht im Vorstand und Aufsichtsrat einer Genossenschaft aber keinen Sinn.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben sicher schon lange genug darüber diskutiert. Da steht das Ergebnis wirklich vorher fest. Es sieht zwar nicht gut aus, wenn eine Pressekonferenz vor der Sitzung stattfindet, ist aber nicht ganz unüblich. Man denke an Debatten im Parlament. Da wird auch vorher der Presse über die Absichten der Parteien und Abgeordneten berichtet. Und die Leute geben Interviews. Schließlich will „das Volk“ wissen, wie die Abgeordneten abstimmen werden. Was ist da anders, als bei einer Genossenschafts-Entscheidung?
@Christoph38
Gut. Soweit kann ich Dir noch folgen: Der Aufsichtsrat ist in dieser Sache der Richter.
„Unbeeinflusst“ wird sich in diesem Fall nicht machen lassen. Schon gar nicht, wenn etwas so in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Außerdem: Der Aufsichtsrat richtet zwischen den Interessen der Genossenschaft und dem Ausgeschlossenen. Dass er die Sache anders sehen wird, wie der Vorstand, diese Wahrscheinlichkeit ist doch sehr gering.
Natürlich macht eine geheime Wahl Sinn. Aber nicht bei einem Gremium das aus 5-10 Leuten besteht, wie ich beim Aufsichtsrat der Ennstal-Milch annehme, ohne genaueres zu wissen. Da wird vermutlich ausführlich diskutiert und damit ist die Meinung jedes Einzelnen bekannt. Was sollte da eine geheime Wahl bringen? Noch dazu, tragen die Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes einer Genossenschaft eine Verantwortung für ihr tun. Da kann sich niemand hinter einer geheimen Wahl verstecken.
Was Du da forderst, eine geheime Wahl, ist normalerweise richtig, macht im Vorstand und Aufsichtsrat einer Genossenschaft aber keinen Sinn.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben sicher schon lange genug darüber diskutiert. Da steht das Ergebnis wirklich vorher fest. Es sieht zwar nicht gut aus, wenn eine Pressekonferenz vor der Sitzung stattfindet, ist aber nicht ganz unüblich. Man denke an Debatten im Parlament. Da wird auch vorher der Presse über die Absichten der Parteien und Abgeordneten berichtet. Und die Leute geben Interviews. Schließlich will „das Volk“ wissen, wie die Abgeordneten abstimmen werden. Was ist da anders, als bei einer Genossenschafts-Entscheidung?
12-04-2008 16:05 Christoph38
Führung Ennstalmilch setzt auf Eskalation?
Niemand ist völlig unbeeinflusst.
Aber es geht darum einen Rahmen zu schaffen, wo möglichst unbeeinflusst entschieden werden kann. Ich kenne die Leute bei der EMI ja nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass vielleicht einzelne insgeheim gar nicht so stark auf Ausschlusslinie liegen, wie sie evtl. selber den Anschein geben.
Genauso kann ich mir vorstellen, dass es Parlamentarier gibt, die teilweise Vorgaben der eigenen Partei für einen Schmarrn halten. Denk an die eine SPDlerin, die der Ypsilanti die Suppe versalzen hat, hinsichtlich der Linkspartei.
Je offener abgestimmt wird, desto mehr Möglichkeiten gibt es für Machthaber den Abweichler zurechtzustutzen und umso mehr Leute verbergen ihre echte Meinung.
Niemand ist völlig unbeeinflusst.
Aber es geht darum einen Rahmen zu schaffen, wo möglichst unbeeinflusst entschieden werden kann. Ich kenne die Leute bei der EMI ja nicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass vielleicht einzelne insgeheim gar nicht so stark auf Ausschlusslinie liegen, wie sie evtl. selber den Anschein geben.
Genauso kann ich mir vorstellen, dass es Parlamentarier gibt, die teilweise Vorgaben der eigenen Partei für einen Schmarrn halten. Denk an die eine SPDlerin, die der Ypsilanti die Suppe versalzen hat, hinsichtlich der Linkspartei.
Je offener abgestimmt wird, desto mehr Möglichkeiten gibt es für Machthaber den Abweichler zurechtzustutzen und umso mehr Leute verbergen ihre echte Meinung.
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