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Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
@kuhmechaniker
Entschuldige, dass ich Dich hierher verfolge, aber wenn Du mich schon zitierst, dann möchte ich noch eine Frage an Deine anhängen:
Gibt es hier in Österreich andere Bauern als heimische und freie? Die letzten unfreien Bauern werden wohl jetzt etwa 150 Jahre Vergangenheit sein und heimisch sind ja wohl alle.
Unsere Landwirtschaft ist bereits von Familienbetrieben geprägt. Meine Antwort: Ja, der Konsument hat was davon, weil Familienbetriebe viel leichter Krisen überstehen, als ein von Finanzinvestoren betriebener Großbetrieb, der aussteigt, wenn nicht mehr genug Geld hereinkommt. Und die viele Nebenerwerbsbauern sind noch viel resistenter gegen Ertragsschwankungen.
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Hab gerade heute mit meiner Freundin (Studentin aus einer sg. "Arbeiterfamilie" darüber geredet. Jetzt will ich euch mal meine Arbumente, warum sie Heimnische Lebensmittel kaufen soll und nicht irgendwelchen Aktionen hinterherlaufen:
Übrigens bin ich für alle Anmerkungen dankbar.
Aus meiner Sicht hängt nämlich daran, ob man heimische Lebensmittel kauft oder nicht viel mehr als ein paar subventionierte Bauern und schöne Landschaft, sonder der gesamte ländliche Lebensraum.
In den ländlichen Gemeinden leben immer noch sehr viele Österreicher, dh. sie wohenn nicht nur dort, sie arbeiten auch dort und erwirtschaften so ihr Einkommen. Also zumindest in meiner Gemeinde gibts Bäcker, Busfahrer, 2 Supermärkte mit ihren Angestellten, Schulen, Kindergarten, Ärzte (auch TA), Lagerhäusler, Wirte...
Die meisten leben davon, das es Leute gibt denen sie ihre Waren und Dienstleistungen anbieten können.
Angenommen die Agrarpolitik macht Ernst und streicht Ausgleichszahlungen und Umweltprogramme UND die Leute kaufen nurmehr billigst beim Discounter werden sich auch die Anderen Supbermärkte anpassen müssen und ihr Heil (wegen dem Marktanteilsverlust) in Billigprodukten suchen. Die billigsten Produkte werden aus billigen Rohstoffen hergestellt und die kommen nun mal nicht aus Österreich, sondern aus Dänemark (Schweinefleisch, bzw. Holland und Island,... (Milchprodukte).
Das ganze führt dann zu einem Absinken der Preise für inländische Agrarprodukte, was dazu fürt das die (vom Preis her, die Qualität lassen wir außer Acht) nicht konkurrenzfähigen Österreichischen Landwirte aufhören bzw. die geplanten Hofnachfolger ihr Heil in anderen Berufen in Urbanen gegenden suchen. Diese Landflucht führt zu den jetzt schon zu beobachtenden Schließungen und Rationalisierungen. (ein Postamt hier, eine Schule dort, Polizei, Autobuslinie,...) wodurch auch hier Menschen gezwungen werden ihren Lebensort dorthin zu verlegen, wo sie Arbeit finden.
Die Städte haben allerdings jetzt schon mit hohen Arbeitslosigkeiten zu kämpfen, ich denke das ganze wäre für unsere Volkswirtschaft und für die Menschen eine Katastrophe.
Das wissen auch die Herren Politiker, darum gibts überhaupt noch geld für den landlichen Raum.
Das ganze ist jetzt natürlich so eine Art worst- case Szenario, nur hat das trotzdem seine Berechtigung weil ja auch der Gourmet selbst gerne mit Volkswirtschaftlichen Theorien bzw. den Funktionen der theoretischen Märkte argumentiert.
Bin aber sehr gespannt wie andere das sehen.
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Hallo Kollegen,
gute Frage...ich schlag mal vor
am Besten man nehme sich einen Staat od. ein Gebiet her wo industrielle Landwirtschaft im großen Stil betrieben wird und vergleicht dass dann mit unseren geliebten Österreich.
Jedem das seine wo er lieber leben möchte, ich jedenfalls hier.
beste Grüße ,
f
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Hallo!
Man könnte die Frage auch umkehren: was hat die Gesellschaft verloren wenn sie keine bäuerliche Landwirtschaft mehr versorgt?
Als bäuerlicher Direktvermarkter erlebt man diese Fragen im direkten Konsumentenkontakt. Ich gehe von wirtschaftlichen Fakten und auch Emotionen aus.
Wirtschaflich sind kleine Kreisläufe stabiler, ressourcenschonender und flexibler. Mit der zunehmenden Globalisierung steigt die persönliche Verunsicherung und das Gefühl einer Ohnmächtigkeit. Große Strukturen haben ihren Lebenszyklus, wie die Geschichte lehrt. Ich denke, wir haben vielleicht unseren Wirtschaftszenit schon überschritten....
Derzeit spürt man den Ernährungstrend zu regionaler Ernährung. Da kann ich den Hintergrund transparent erforschen, Details über die Produktion erfahren. Einkaufen wird immer mehr zum Erlebnis gemacht!
Außerdem sollen regionale Lebensmittel spezielle Inhaltsstoffe liefern die wieder saisonal zum Organismus passen (Allergien?)...
Die politischen Signale und Weltkonzerne versuchen die angeführten Argumente entgegengesetzt zu beeinflußen. Wenn sie Erfolg haben, erleben wir noch eine nichtbäuerliche Landwirtschaft - der Film: "We feed the world" - läßt grüßen!
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
@videoursprung
ok, das ist die eine Seite deiner "volkswirtschaftlichen Theorie".
Was ist aber mit der anderen Seite?
Ist der Einkauf in Supermärkten oder in Discountern wirklich schädlich für die Landwirtschaft an sich aber auch im speziellen für die österreichische Landwirtschaft?
Arbeiten nicht auch in Discountern Leute, welche nur deswegen dort arbeiten können weil eine gewisse Anzahl an Personen dort einkauft?
Ist ein Discounter wirklich billig? Kannst du einen beliebigen Warenkorb bei einem Discounter echt signifikant günstiger füllen als bei Spar vs. Rewe?
Hängen nicht auch von einer Zentralisierung eine Menge Jobs ab? Oft besser bezahlte (welche dem Staat mehr Steuern bringen) als die LW.
Ich bin von keinem der Systeme ein Verfechter, aber es geht mir darum, aufzuzeigen, dass man es sich nicht ganz so einfach machen kann.
So fuktionieren nämlich nicht einmal ausbalanciert kompetitive theoretische Märkte.
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Der Vorteil liegt vor allem darin, dass nur durch Selbstausbeutung auf selbständiger Basis Lebensmittel billig produziert werden können. Das ist wie mit den selbständigen Pächtern einer Tankstelle, wären sie angestellt, käme der rund-um die Uhr Service zu teuer.
Wäre die Landwirtschaft in Hand weniger Konzerne, so würden die Arbeitnehmer durch Kampfmassnahmen faire Löhne einfordern und jährliche Lohnerhöhungen. Die Konzerne wären selbstverständlich gezwungen die Kosten weiterzubelasten und auch angemessene Gewinne zu erwirtschaften. Ein solches System ist nicht billig.
Billig ist industrielle Landwirtschaft nur, wenn auch mit Billiglöhnen produziert wird.
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Hallo,
ich gebe da @vidour und @kuhlimuh recht , und schließe mich auch der von Carlo Petrini`s "SLOWFOOD" Generation an. Für die großen "Discounter" hier eine gute Adresse:
http://www.slowfoodaustria.at/
mfg
Eicher
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Und was hat das mit Discountern zu tun?
Was hat die Gesellschaft von einer bäuerl. Landwirtschaft?
Das sind Märkte die es nicht gibt.
Das würde nämlich bedeuten, dass sich alles selbst regelt. Und zwar durch Wettbewerb (Competition).
In einem solchen Markt würden nur Produkte existieren, welche unmittelbar benötigt werden, davon wiederum würde nur die Menge produziert die auch benötigt wird, weiters zu einem Preis der genau die Kosten deckt und genau dem entspricht was die Masse bereit ist zu bezahlen. ..............
Allerdings kann es das auf Grund von Steuern, Staat,... nicht geben.
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