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Systemwechsel IG-Milch
Heute kam das Schreiben von der IG-Milch bezüglich Erzeugergemeinschaft.
Ich glaube das, das etwas zu spät ist. Den wen ich jetzt ein Kündigung blanko der IG übergeben muss, weis ich bis anfangs März noch nicht meine neu Molkerei.
mfg
bioanz
Systemwechsel IG-Milch
@bioanz
Soweit ich das bisher mitbekommen habe, will die IG-Milch die gesammelte Milch an den Bestbietenden verkaufen. Sozusagen Spitzenmilch zu Spitzenpreisen an diejenigen, die gerade dringend Milch brauchen und viel dafür zahlen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es gibt in vielen Wirtschaftsbereichen Spezialisten, die Spitzenbedarf abdecken und dafür viel Geld bekommen.
Allerdings gibt es normalerweise auch Zeiten, wo zu viel Milch da ist und die Molkereien mit der Grundversorgung der eigenen Lieferanten auskommen. Da könnte der Preis für Spitzenmilch dann ganz schnell ganz weit hinunter fallen. Für jemanden, der gerne spekuliert, und nicht darauf angewiesen ist, wenn das Milchgeld mal einen längeren Zeitraum ganz wenig ist, ist das Angebot der IG-Milch durchaus interessant. Ich würde mich aber nicht drüber trauen.
Systemwechsel IG-Milch
Wer will, der soll..........aber dann nicht wieder die Politik, Molkereien und die EU oder sonstwen dafür verantwortlich machen, wenn es nicht so läuft wie versprochen.
Mfg, helmar
Systemwechsel IG-Milch
Interessant wie schnell einige schon wieder wissen, wie es nicht geht.
Jedoch viel interessanter wäre es, wenn diese Leute sagen würden wie es geht!
Minus 30% beim ÖPUL, plus 80% bei Getreide, Milchquotenaufstockung bzw. Auslauf der Quote (logische Folge Milchpreis nach unten), Düngerpreise, Dieselpreise so hoch wie nie, uvm., - wo liegt hier der Hebel um als Milchbauer die nächsten 10 Jahre zu überstehen?
Bin schon neugierig ob jemand Vorschläge einbringen kann!
mfg Johannes
Systemwechsel IG-Milch
Johannes es wäre meiner Meinung ganz einfach um das zu überstehen nicht nur im Milchbereich sondern auch im Fleischbereich usw. ich habe das schon mal in einem anderen tread geschrieben eigentlich ganz einfach aber scheinbar unmöglich nämlich:
"WENIGER IST MEHR" !!!!.Verdient haben wir immer nur was wenn es zuwenig ist sieht man jetzt bei den Getreidepreisen und das hätten wir selbst in der Hand einfach weniger erzeugen wäre weniger Düngerverbrauch und auch weniger Arbeit.Das wäre eine Aufgabe für die IG ist ja eh schon EU-weit vertreten da bräuchte es kein demonstrieren vor irgenwelchen Konzern Zentralen oder so! Ich weis aber nicht welche Strategie die IG überhaupt verfolgt.Meiner Meinung gehören dazu auch die Bauernverbände Copa und oder wie sie weltweit heißen und von den untereinander konkurieren haben wir doch nichts oder ?Aber derzeit ist es nur die Natur sprich Klima die uns zu besseren Preisen verholfen hat!!!!!!
ein nachdenklicher chili!
Systemwechsel IG-Milch
@ chili
Die OPEC hat das schon vor langer Zeit erkannt, weniger Produktion besserer Preis. Wir Bauern hätten schon die Macht nur können wir das in der Praxis nicht umsetzen, denn da müßte weltweit an einem Strang gezogen werden. Doch daran haben nur wir Bauern Interesse und sonst keiner.
Systemwechsel IG-Milch
Nicht mal die Bauern, lieber Halodri! Denn wenn der Nachbar 7000 Stalldurchschnitt hat, dann muß ich 8000 haben, denn ich muß ja besser sein!........wird das nicht überall gepredigt? Besser sein, koste es was es wolle, und wenn wir in der Milch ersaufen?
Mfg, helmar
Systemwechsel IG-Milch
...ganz richtig Halodri.
Wißt Ihr wie die OPEC funktioniert. Wenn die Ölminister zusammensitzen hat :
1. jeder die Vollmacht Entscheidungen zu treffen
2. gibt es nur mündliche Abstimmungen (schriftliche Verträge kosten Zeit und Geld)
3. "Steht" jeder zu seinem Wort (im Islam wird Wortbrüchigen die Zunge rausgeschnitten - was glaubt Ihr wieviele bei uns ohne Zunge rumlaufen müssten "grins")
4. erkannt wurde, menge macht den Preis (super erklärt von Chilli)
Systemwechsel IG-Milch
Hallo
wenn die Menge wirklich den Preis macht - dann frag ich mich warum seit Jahren Frankreich massiv unterliefert und Frankreich immer noch einen den schlechtesten Auszahlungsbetrag hat - und das ebenfalls seit Jahren.
LG
Kathi
Systemwechsel IG-Milch
Hallo bioanz
Das mit der Erzeugergemeinschaft ist so ,man liefert nicht mehr an eine Mokerei
sondern an eine (ich sag mal) Milchverkaufsfirma.
Diese Firma handelt mit den Molkereien den best möglichen Preis aus, der bestbieter
bekommt die Milch. Je mehr Milcherzeuger der Erzeugergemeinschalt beitretten ,desto
mehr druck kann auf die Molkereien ausgeübt werden. Es ist jezt die Zeit für ein umdenken.
Wir müssen die Milch selbst in die Hand nehmen und nicht immer die sein ,den rest was übrig bleibt als Milchgeld einkassieren.Als Erzeuger müssen wir mitbestimmen können was das
Produkt kostet.
Laut IG-Milch soll der netto Milchpreis über dem durchschnitt der Molkereien liegen.
Auch die Milcherzeuger sollten kostendeckend produziern können,nicht nur die anderen.
mfg Franz
Systemwechsel IG-Milch
@helmar
Ganz richtig, die Sache mit dem Stalldurchschnitt. Solange es Leute gibt, denen eine Zahl beim Zuchtverband oder auf einer Tafel an der Stallwand wichtiger ist, als das was wirklich übrig bleibt, wird sich daran nichts ändern.
Aber ich habe das Gefühl, es gibt immer mehr, die nach der verkauften Menge pro Kuh und Jahr sich mit anderen vergleichen. Und diese Zahl ist teilweise völlig anders als die Werte aus der Leistungskontrolle wo schlechte Tage überbrückt und auch noch andere Korrekturen gemacht werden.
Systemwechsel IG-Milch
@fsgottswinden
Sag mal, warst Du gestern in Köstendorf bei der IG-Milch Veranstaltung? Erzähl doch mal, was los war. Würde mich interessieren. Habe gestern bei einer anderen Veranstaltung einige Bauern aus Köstendorf getroffen, die waren an der Veranstaltung beim Brötzner aber gar nicht interessiert.
Systemwechsel IG-Milch
Hallo
Das ist klar, dass es etliche nicht interessiert. Das ist so wie sich seinerzeit die IG gegründet hat. Da haben auch viele mit dem Beitritt gewartet und erst mal geschaut ob die was zusammenbringen und jetzt wo's gut läuft weiterhin nicht beitreten weil man sich ja den MB spart und die Vorteile auch so genießen kann. Solche Trittbrettfahrer wirds immer geben. Fakt ist wenn sich aber niemand was traut und nie jemand hinterm Ofen hervorkriecht wirds nie einen Fortschritt geben. Gut ist dass es jetzt Leute gibt die etwas verändern wollen und auch wies herschaut genung die mitziehen wollen. Wer sich weiterhin von seiner Molkerei knechten lassen will ohne ein Recht auf Mitsprache und Festlegung der Rahmenbedingungen solls doch tun........ich sicher nicht!!!
Systemwechsel IG-Milch
Beherzte Worte!
Im Grunde ist die Sache aber genau so.
Anfang des letzten Jahrhunderts war das so bei den Fabriksarbeitern. Geringe Löhne etc. - dann gab es ein paar die aufgeschrieen haben und heute haben wir in Ganz Europa Gewerksachaften und Arbeitgebervertreter die als Sozialpartner Kollektivverhandlungen machen und sich damit alles ausreden...
Auch wenn eine Gewerkschaft nicht 100 % der Arbeitnehmer hinter sich hat, ist sie doch dominant und auch die Nichtmitglieder haben die Vorteile davon...
Hoffentlich dauert es nicht auch bei uns Bauern so lange!
Und hoffentlich gibt es bei der IG-Milch niemals eine BAWAG ;-)))
Systemwechsel IG-Milch
Hallo
Wenn 2015 das Kontigent fällt werden die Molkereien mit jeden Lieferanten
einen liefervertag machen , dann wird man wahrscheindlich pro Monat gewisse
Kg Milch (jahresliefermenge /12 Monate) liefern müssen ,wenn man das nicht
schaft (über bzw unterliefern) wird sich das in der Milchabrechnung auswirken.
Die Molkerei hat uns dann voll in der Hand (und wird uns mit dem Preis auf dem Kopf
sch.)Darum ist jetzt die zeit um Liefergemeinschaften zu gründen.
Ein einzelner kann nichts bewirken , eine grosse menge Milch in eigener Hand (liefergemeinschaft) kann man bei den Molkereien was bewirken.
wen keiner ein risiko eingeht und uns nicht zusammenschliessen werden wir nichts erreichen und die Molkerei und der Handel wird über unser einkommen besimmen und das
wird sicher nicht all zu viel sein.
mfg Franz
Systemwechsel IG-Milch
Hallo fsgottswinden:
Habe ich dich richtig verstanden, man soll die Milch nicht selber verkaufen sonder einem Milchverkäufer übergeben mit der Vollmacht die Milch zu vermarkten wohin es ihm gefällt und mit welchen Risiko auch immer.
mfg
Systemwechsel IG-Milch
Guten Abend!
Wir bräuchten keine igs. unsw., wenn die "Entlohnung" der Manager von den Molkereien und Verarbeitungsbetriebe an den Auszahlungspreis gekoppelt würde. (Nicht an den Umsatz gebunden) Nichts desto trotz ist jetzt die beste Zeit gewisse Veränderungen herbei zu führen.
Wir müssen unser Produkt "MILCH" selbst in die Hand nehmen und über Erzeugergemeinschaften oder Liefergemeinschaften vermarkten wenn wir den Preis halten oder noch verbessern wollen sonst haben wir keine schance.
mfg grasi1
Systemwechsel IG-Milch
@grasi1
Jeder Milchbauer hat doch jetzt sein Produkt in der Hand und kann es verkaufen, an wen er will. Was die IG hier will, ist genau das Gegenteil, nämlich, den Verkauf aus der Hand zu geben. Wie milchproduzent es hier gerade sehr treffend beschrieben hat.
Systemwechsel IG-Milch
Ich möchte die "IGler" einmal fragen , warum sie das Rad ein zweites mal erfinden wollen ?
Ich bin schon lange bei einer Liefergemeinschaft ,und stellt euch vor wir haben sogar eine eigene Molkerei.Ich würde nie meine Eigenständigkeit aufgeben, und mich mit Haut und Haaren der IG-Milch ausliefern.Mag sein das ihr einmal von einer Molkerei, und wenn es sogar von einer Ausländischen ist,einige zentel Cent mehr bekommts,aber wenn die Quote
fällt und die Milch wieder im übermass vorhanden ist ,dann könnt ihr euch eure Milch in die
Haare schmieren.
Wenn die IG-Milch mit der Liefergemeinschaft genau so erfolgreich ist wie bei der "Fairen-Milch" wo gerade mal 800 Bauern gut 170 € bekommen haben,na dann gute Nacht.
Systemwechsel IG-Milch
Hallo abcd
Das Rad hat einen "Patschen" und da es schon sehr überaltet ist gehört es getauscht.
Ganz einfach!
Wäre intressant bei welcher Liefergemeinschaft du bist? Bitte warum verliert bei einer Liefergemeinschaft jemand seine Eigenständigkeit? Ist das bei eurer Liefergemeinschaft so?
Systemwechsel IG-Milch
@Gourmet
Du schreibst jeder Milchbauer hat sein Produkt in der Hand und kann es verkaufen wen er will. Also wen es im Umkreis von 100km keine andere Molkerei gibt, und ich mit meiner Molkerei nicht zufrieden bin, an wen verkaufe ich dan meine Milch? Ich kann verkaufen an wen ich will hast gesagt, aber was hilft das wen wegen mir keine andere Molkerei soweit fährt. LÖSUNG? Ja da sind wir dan wohl wieder bei der IG Liefergemeinschaft.
Es ist schön für jeden, für den bei seiner Molkerei alles passt. Aber frage nicht wo wir in einm Jahr mit dem Milchpreis stehen. Das kann dir keiner sagen. Schaut euch mal das Konzept der IG Milch an. Es sind sehr gute Einstellungen und Aussagen in der Letzten Ausgabe der IG Zeitung (Sonderausgabe) Und sagt mir was da alles falsch ist was drinnen steht...
Systemwechsel IG-Milch
Ich hätte da eine Idee:
Wenn Haimberger -im Falle daß ihm eine größere Milchmenge abhanden käme- tatsächlich ein Milchwerk schließt, dann könnte man gegebenenfalls (mithilfe chinesischer Investoren) diese weiterführen (z. B. Käse für den Chinamarkt)
Wichtig dabei wäre nur, daß die Auslastung garantiert wäre, und das können NUR die Milchbauern.
Da diese diese schönen, großen Betriebsstätten zu ca. 75% von der Oberbank finanziert sind, findet man dort auch die passenden Ansprechpartner.
war nur so eine Idee....
EAS
Systemwechsel IG-Milch
Hallo!
@Gourmet,
ganz so den Durchblick beim österreichischen Milchmarkt dürftest Du nicht haben ....
Du kannst auch nicht von eurer Situation, mit der Möglichkeit nach Deutschland zu liefern, auf ganz Östereich schließen. Fakt ist, das es für den Großteil der österreichischen Milchbauern keinerlei Alternative zur örtlichen Molkereigenossenschaft gibt. Also ist die Milch zwar in der Hand der Milchbauern, das ist schon richtig, nur ist dieser Milchbauer in weiterer Folge in der Hand der Genossenschaften ....
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat es von Seiten der Genossenschaft geheißen, "entweder 60000kg, oder die Milch wird nicht mehr abgeholt"! Jetzt heißt es plötzlich vollmundig: "die Genossenschaft ist die Einzige, die dir die Abholung garantiert"! Und das haben wir einzig und allein der "Möglichkeit" von Liefergemeinschaften zu verdanken.
Und zufälligerweise wurde entgegen der "saisonalen Milchpreiskurve" der Milchpreis kurz vor Ende der Kündigungsfrist angehoben. Zusätzlich wird man für spezielle Lieferverträge um eine Unterschrift umworben. Aber wehe, wehe, wenn einer es wagen sollte, mit einer Liefergemeinschaft zu liebäugeln. Der wird sofort hochkant hinausgeworfen, und das auf immer. Seine Geschäftsanteile bekommt er eh erst in fünf Jahren. Und keinesfalls wird Milch von einer Liefergemeinschaft aufgekauft, da werden lieber entgegen jeden wirtschaftlichen Denken die Maschinen und Anlagen nicht ausgelastet, oder es wird teure ausländische Milch zugekauft. "Dafür verarschen wir halt den Konsumenten ein bischen, und machen Plakate mit der Aufschrift 100% österreichische Milch" ....
Bezüglich der Geschäftsanteile machen es sich die Genossenschaften auch sehr einfach. Die Anzahl der Anteile wird vorgeschrieben, es braucht keine Dividende ausbezahlt zu werden, ja nicht einmal eine Wertanpassung findet statt. Jeden Bankkaufmann würde es bei so etwas die Haare aufstellen ...
Gruß F
Systemwechsel IG-Milch
@milchpower, @fadinger
Das kann schon sein, dass die Situation im Salzburger Flachgau nicht vergleichbar ist mit jenen Gebieten, wo es nur mehr einen Abnehmer gibt. Da habt ihr schon recht.
Deshalb verurteile ich auch immer Fusionen von Molkereien, die von der Politik gewünscht werden. Also so eine Art 'große Österreichische Milchlösung' weil das nur zu Lasten der Lieferanten geht, die dann keine Alternativen und damit auch kein Druckmittel haben.
Systemwechsel IG-Milch
Guten Morgen Grafeder!
Es ist Richtig, die Getreidebauern haben es vorgezeigt.
Jeder Getreidebauer muß sich um den Verkauf seiner Produkte selber kümmern, und kann entscheiden ub er bei der Ernte, gleich nach der Ernte, oder eine Einlagerung tätigt und verkauft.
Die Bauern müssen selber entscheiden, und brauchen keine Organisationen die Sie entmündigen.
mfg
Systemwechsel IG-Milch
..nur eine unschuldige Frage: weiß jemand wie man Milch lagern kann bis der Preis paßt?
....und sagt jetzt bitte nicht KÄSE!
Mfg, helmar
Systemwechsel IG-Milch
Also wirklich das du Helmar als Alles immer besser wissende das nicht weißt!
Milchpulver
Systemwechsel IG-Milch
hallo helmar!
Gute Frage;
Die Getreidebauern können Ware mit Verträgen verkaufen (Kaufvertrag, wann Sie wollen).
Habe vor kurzem gehört, daß Milchlieferanten (Bayernlieferanten)im Dezember einen Vertrag mit den Molkereien für längere Zeit gemacht haben, wo es Preisgarantien und Regelungen für die Abnahme nach 2015 gibt, auch keine GVO auflagen(den habe ich mir auch durchgelesen: ist Super).
Da hat jeder Lieferant seinen eigenen Liefervertrag, und es kann jeder selber entscheiden.
mfg
Systemwechsel IG-Milch
Hallo !
na wenn ich das hier so lese, wieder siederspricht das wieder jeder realität und es kommt mri vor als die BauernInnen selber wollen das viel zu viel milch in der EU da ist....
Obwohl alle ziechen daruf deuten dsa sich um die Milch ordentlcih auch in Zukunft abschpielen wird um sie zu bekommen... und das ist die Bündelung schon ein sehr wichtiger faktor...
Irgendwie "kapieren" dsa die Offiziellen Agrarvertreter anscheinend auch, siehe Beitrag unten gegen die Quotenerhöhung, indirekt geben sie dann aber zu das die Quote sehr wohl einen sinn macht, und vielleicht tut sich da ja noch was und sie kommen auch drauf das dies ein wichtiges Instrument ist...
lg biolix
EU: Knappe Entscheidung zur Milchquote im Sonderausschuss
Kontroversielle Debatte auch im EP-Agrarausschuss
Brüssel, 30. Jänner 2008 (AIZ). - Im Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL) haben sich in dieser Woche fünf EU-Mitgliedstaaten gegen eine Erhöhung der Milchquote im April um 2% ausgesprochen. Deutschland, Frankreich, Österreich, Finnland und Malta verfehlen aber knapp die blockierende Minderheit. Ändert sich am Abstimmungsverhalten nichts, könnte die Milchquote im Agrarrat im April mit knapper Mehrheit angehoben werden. Ein Vertreter der deutschen Bundesregierung argumentierte im SAL, allein Deutschland und Frankreich produzierten 40% der Milch in der EU und gegen den Willen der Hauptproduzenten sollten keine Entscheidungen getroffen werden. Die slowenische Ratspräsidentschaft will in den kommenden Wochen nach einem Kompromiss suchen.
Auch im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments (EP) verlief die Debatte über die Milchquote gestern kontrovers. Die deutsche Berichterstatterin Elisabeth Jeggle (CDU) hält eine Quotenerhöhung für das falsche Signal, zumal ein Teil der Quoten ohnehin nicht ausgenutzt wird. Aber nur eine Minderheit unterstützte die Berichterstatterin im Ausschuss. Die Mehrheit sprach sich für eine Quotenerhöhung aus. Das Meinungsbild unter den Parlamentariern spiegelte in etwa die Positionen der Regierungen ihrer Herkunftsländer wider. (Schluss) mö - 1.234 Anschläge
Systemwechsel IG-Milch
Danke, lieber Petale, für die Auskunft, man lernt nie aus.......also soll in Zukunft die Milch verpulvert und bei Bedarf mit Wasser wieder angerührt werden?
Mfg, helmar
Systemwechsel IG-Milch
Liebe Helmar, falls das neu für Dich ist: Das Milchanrühren nach Bedarf war über Jahrzehnte der Sinn (oder Unsinn) der EU-Interventionslager von Milchpulver, das hat nicht der Petale erfunden.
Walter
Systemwechsel IG-Milch
Nein, erfunden hat ers nicht, aber löblicherweise mich darauf hingewiesen......und wer pulvert dann in Zukunft? Weißt du schon wer?
Mfg, helmar
Systemwechsel IG-Milch
Gratuliere.......helmar
Systemwechsel IG-Milch
Wem?
Systemwechsel IG-Milch
Dir!
Systemwechsel IG-Milch
also tch: das problem ist dann nur das man unseren BauernInnen vorgaukelt es wird bald keienr mehr ihre milch wollen... bzw. unsere Molkerei in WT verkauft sichernicht unter 50 Cent nach Italien... da gibts halt kleine Unterschiede... auch das 90% der Exporte bei uns das veredelte Produkt ist....
aber waqs sagt ihr zu Quotenaufstockung ?
g biolix
Systemwechsel IG-Milch
@tch
Nichts ist schlimm daran. Die Milch die Milch aus Ungarn wird auch nach europäischen Standards produziert.
Das Problem ist nur die Meinung vieler Bauern, Maschinen kaufen im Ausland ist ganz normal, Exportieren von Zuchttieren auch, aber die Konsumenten hier sollten gefälligst nur in Österreich produzierte Milch kaufen. Die IG-Milch fährt ja sehr erfolgreich auf diesem Gedankengut.
Ich verabscheue eine solche Denkweise zutiefst, aber ich bin ja auch nicht IG-Mitglied.
Systemwechsel IG-Milch
@biolix
Man kann schon versuchen, den österreichischen Bauern vorzugaukeln, niemand würde die Milch wollen. Man muss es ja nicht glauben. Und es ist ja auch nicht so.
Zur Quotenaufstockung sage ich: Es ist wahrscheinlich die beste Methode, kostengünstig aus der Quotenregelung auszusteigen. Mengenregulierungen sollten eigentlich der Vergangenheit angehören. Ich habe genug darunter gelitten, dass in den 80er-Jahren mit der Quote Sozialpolitik betrieben wurde. Politiker haben damals gemeint, 80.000 kg Milch pro Jahr ist genug für einen Betrieb. Wir hatten damals 86.000 und waren ein Opfer solchen Denkens. Während unsere Kollegen in Bayern die Quoten auf ihren Betrieben an die eigene Leistungsfähigkeit angepasst hatten, konnten wir nur zuschauen. Aus dieser Erfahrung heraus wird mich niemand heute dazu überreden können, für die Beibehaltung der Quotenregelung zu sein.
Systemwechsel IG-Milch
Hahahha, du weisst genau wer 2 Jahrzehnte den BauernInnen den freien Markt eingeredet hat ... und jetzt wollen sie die freien Liefergemeinschaft auf teufel komm raus verhindern.....weiters weisst du das Ö sehr wohl Östereichisch kaufen wollen, wir haben noch eine Regionale Lebensmittelkultur... weiters weisst du was ich geschrieben hab, 90% der Ö Rohmilch bleibt in Ö....
also verdreh nicht was sondern sei ehrlich...
g biolix
Systemwechsel IG-Milch
Komisch GOurmet, die merhzahl der Milchlieferanten ist gegen die Abschaffung und nun siehe obige Meldung auch sind die gößten Milchlieferländer auch gegen die Erhöhung, komisch....was schreibst du drauf ? wie viel Kontingent hast denn noch ?
g biolix
Systemwechsel IG-Milch
@biolix
Blöd ist nur, dass nicht die Bauern alleine über die Quotenregelung entscheiden. Und das zu Recht. Bei so einem wichtigen Lebensmittel wie Milch haben die Konsumenten ein Interesse daran, dass die Produzenten nicht durch eine Kartellbildung den Preis künstlich hoch halten.
Systemwechsel IG-Milch
komisch gourmet, zerst schreibst du auf keinen fall das du für die beibehaltung bist, nun schreibst wieder die Konsumenten sind dafür......
wie viel Kontingent hast du denn noch ?
g biolix
Systemwechsel IG-Milch
@biolix
Inzwischen ca. 160.000. Das hat viel Geld gekostet. Auch ein Argument gegen die Quote.
Ich habe nicht geschrieben, dass die Konsumenten für die Quote sind. Ich habe gemeint, die Konsumten haben ein Recht darauf, dass Produzenten keine Kartelle bilden. Das ist ein Argument vor allem gegen das Ziel der IG-Milch, die gesamte Milch zu bündeln und den Preis diktieren zu wollen.
Systemwechsel IG-Milch
@biolix
Ich muss noch was hinzufügen: Die doppelte Menge von heute ist noch dazu viel leichter zu erreichen. Das fängt schon bei der Heuernte an (in den 80er-Jahren habe ich noch fast das gesamte geerntete Heu selber in das Gebläse werfen müssen) bis zur besseren Technik im Stall (Laufstall statt Anbindestall, Kraftfutterautomat, ...). Wenn ich die Waldarbeit abziehe, die nichts mit der Milchproduktion zu tun hat, schätze ich den Arbeitsaufwand für die Grünland- und Milchwirtschaft jetzt auf eine Vollarbeitskraft.
Die Effizienz ist sehr gesteigert worden. Das sollte man schon auch berücksichtigen, wenn Milchpreise in den 80er-Jahren mit heute vergleichen werden.
Systemwechsel IG-Milch
Meine Meinung ist, dass diese ganzen Diskussionen ob Quotenerhöhung oder nicht sowieso überflüssig sind. Nahrungsmittel werden schon mittelfristig Mangelware womit der Bedarf nicht mehr gedeckt werden kann und die Preise steigen. Ich werd meinen Betrieb so aufstellen dass bei Bedarf die Produktion gesteigert werden kann aber solang kein Anreiz dazu besteht wird sich an meiner Wirtschaftsweise nicht viel ändern. Momentan läufts bei mir eher extensiv mit einigen Reserven. Eine Verdoppelung der Liefermenge wär sicher in 2-3 Jahren machbar.
Systemwechsel IG-Milch
Die IG Milch Liefergemeinschaft wird ca. 500milionen Kondingent haben. Und wird somit die größte Liefergemeinschaft in Österreich.
Österreich hat bei der Milch nur 98% Eigenversorgung, solange wir keine eigenversorgung haben wirds schon gut gehen
Systemwechsel IG-Milch
Es ist an sich überhaupt nichts verwerfliches dran, wenn ungarische Milch in Österreich verarbeitet wird.
Es stellen sich nur einige Fragen:
Stimmt das alles, was die Molkereien so an Informationen an die Lieferanten weitergeben?
(Zu viel Milch in Ö, wir sind auf Euch nicht angewiesen.....)
Ist es sinnvoll, dass Österreichische Bauern mit enormen Genossenschaftsanteilen (bis zu 200€ je Tonne Anlieferung) für den Aufbau und die Haftung der Molkereien verantwortlich sind und dann mit billiger Ostmilch das Mitglied selbst verdrängt wird?
Ist es sinnvoll, für Österreichische Bauern höhere Qualitätsauflagen festzulegen und dann mit geringeren Anforderungen erzeugte Milch dazuzumischen?
Ist es gescheit, mit dem AMA-Gütesiegel zu arbeiten, wenn es im Werk drunter und drüber geht?
Passt die Werbung mit dem 1-Pinzgauerkuh-Bauer und dem Spruch "Ich bin ein Schärdinger Bauer....." noch?
Ist es notwendig, die heimischen Bauern mit der Genttechnikfrei-Auflage zu belegen, wenn sowieso ganz andere Milch verarbeitet wird?
Wegen der Frage der Einkaufssolidarität:
Meine Maschinen:
Steyr 548
Steyr 958
Ladewagen Steyr
LAdewagen Schröck
Schwader, Wender, Miststreuer Pöttinger
Vakuumfass Bauer
Kipper Brandner
Viehanhänger Pongratz
Weiters Geräte von Gruber, Wolfleder, Pöttinger, Reform...
Natürlich alles beim Lagerhaus gekauft.
Mähwerk, JD 2250 und Siloblockschneider gebraucht gekauft aus Betriebsauflösung.
Hab da ein gutes Gewissen, wenn ich an den Einkaufspatriotismus appelliere.
Walter
Systemwechsel IG-Milch
@Gourmet
du schreibst das du deinen ak bedarf gesenkt hast, das ist schön und gut, aber du mußt die kosten für die mechanisierung auch rechnen. wenn du heu nicht nicht händisch wirbst muß es wohl eine maschine machen? oder zumindest die silage. und bei so manchen schlecht ausgelasteten maschinen wärs dann wohl wieder besser, doch selbst hand anzulegen.
Systemwechsel IG-Milch
@Joschy
Die Eigenversorgung eines kleinen Landes hat heute keine Bedeutung mehr. Die Grenzen sind offen, wir haben Frieden, der Handel läuft gut, was sollen da besondere Anstrengungen zur Eigenversorgung bringen?
@walterst
Du hast zurecht viele Problem angesprochen. Ich habe aber den Eindruck, dass bei vielen dieser Zustände österreichische Bauern zugestimmt haben. Gentechnikfrei-Auflagen, Geschäftsanteile kaufen müssen, AMA-Gütesiegel-haben-wollen, das sind alles Sachen die ja nicht ohne Zustimmung der Genosschenschaftsmitglieder eingeführt werden können.
@leitnfexer
Natürlich kosten die Maschinen auch Geld. Und ich gebe auch zu, dass in den Bau des neuen Stallgebäudes viel Geld aus dem eigenen Wald geflossen ist.
Aber, es stellt sich halt immer die Frage, mitmachen mit dem technischen Fortschritt, oder stehen bleiben. Gegen stehenbleiben gibt es überhaupt nichts zu sagen, blöd ist nur, dass die anderen mit der Technisierung der Landwirtschaft trotzdem weitermachen und irgendwann in der Lage sind, billiger zu produzieren. Aber auch nur dann, wenn die freigewordene Arbeitszeit anderweitig sinnvoll eingesetzt werden kann.
Systemwechsel IG-Milch
Hallo!
@Gourmet,
ein bischen eigennütziges Denken mußt Du Dir schon vorwerfen lassen. Selber lieferst Du die Milch nach Deutschland, andererseits wetterst Du gegen die Liefergemeinschaften der IG. Dabei ist es uns Genossenschaftsmitgliedern satzungsmäßig verboten, die Milch an andere Abnehmer zu verkaufen, die Molkerei aber kauft scheinbar auch anderswo Milch zu. Und das ist eigentlich Vertragsbruch! Noch dazu wirbt sie beim Konsumenten mit den Slogan "100% österreichische Milch". Verträge und Statuten sollten halt für beide Seiten gelten ...
Und wenn Dir wer vorschreiben würde, Du mußt die Milch wieder an die Alpenmilch liefern, würdest wahrscheinlich auch nicht sehr erfreut sein. Also verlange das bitte nicht von anderen!
Gruß F
Systemwechsel IG-Milch
@Fadinger
Die Alpenmilch Salzburg ist keine Genossenschaft. Sondern eine AG die zu einem Drittel dem bayerischen Milchindustriellen und Butterspezialisten Meggle gehört. Das wird natürlich gerne vergessen zu erwähnen, wenn man sich als 'die Salzburger Molkerei' verkaufen will.
Systemwechsel IG-Milch
@Fadinger
KORREKTUR: War mir nicht ganz sicher, und habe noch mal nachgeschaut. Die Alpenmilch ist keine AG sondern eine Ges.m.b.H. Hier die Besitzverhältnisse:
Geschäftsanteile an der Alpenmilch Salzburg Ges.m.b.H.:
19 % Tauernmilch Bischofshofen reg. Gen.m.b.H.
33 % Molkerei MEGGLE Wasserburg GmbH & Co KG
48 % Milchhof Salzburg reg. Gen.m.b.H.
Systemwechsel IG-Milch
Hallo !
Mich würd jetzt eigentlich mal interessieren welche österreichische Molkerei ausländische Milch zukauft und dann als 100 % österreichisch deklariert? -
Systemwechsel IG-Milch
Gourmet, habs mir heute leicht gemacht und mal nur kopiert, was du so alles von dir gibst. Du widersprichst dir immer wieder selbst.
@leitnfexer
Natürlich kosten die Maschinen auch Geld. Und ich gebe auch zu, dass in den Bau des neuen Stallgebäudes viel Geld aus dem eigenen Wald geflossen ist.
Aber, es stellt sich halt immer die Frage, mitmachen mit dem technischen Fortschritt, oder stehen bleiben. Gegen stehen bleiben gibt es überhaupt nichts zu sagen, blöd ist nur, dass die anderen mit der Technisierung der Landwirtschaft trotzdem weitermachen und irgendwann in der Lage sind, billiger zu produzieren. Aber auch nur dann, wenn die freigewordene Arbeitszeit anderweitig sinnvoll eingesetzt werden kann.
Gourmet, was meinst du mit sinnvoll? Zusätzlich in die Arbeit gehen? Wohl nur möglich, wenn die "ALTEN" daheim rackern bis zum umfallen oder?
@biolix
Man kann schon versuchen, den österreichischen Bauern vorzugaukeln, niemand würde die Milch wollen. Man muss es ja nicht glauben. Und es ist ja auch nicht so.
Zur Quotenaufstockung sage ich: Es ist wahrscheinlich die beste Methode, kostengünstig aus der Quotenregelung auszusteigen. Mengenregulierungen sollten eigentlich der Vergangenheit angehören. Ich habe genug darunter gelitten, dass in den 80er-Jahren mit der Quote Sozialpolitik betrieben wurde. Politiker haben damals gemeint, 80.000 kg Milch pro Jahr ist genug für einen Betrieb. Wir hatten damals 86.000 und waren ein Opfer solchen Denkens. Während unsere Kollegen in Bayern die Quoten auf ihren Betrieben an die eigene Leistungsfähigkeit angepasst hatten, konnten wir nur zuschauen. Aus dieser Erfahrung heraus wird mich niemand heute dazu überreden können, für die Beibehaltung der Quotenregelung zu sein
Hier in Bayern haben viele Kontingent gekauft, so wie du schreibst, eben in der Hoffnung die Quoten auf die Leistungsfähigkeit ihre Betriebes anzupassen versucht. Lass dir sagen, war alles vergeblich! Nämlich diese Betriebe sind heute finanziell am Ende. Komplett am Ende. Viele stehen vorm Verkauf, Versteigerung..... schlagartig sind sie aufgetaucht. anscheinend wegen der weltweiten Finanzgeschichte. Stand sogar diese Woche im Lokalteil drin, Kreissparkasse und Raiffeisen beteuern, dass sie keine Schulden an dritte verkaufen usw.....
Gaukel deinen Landsleuten nicht was vor,was bei uns schon gelaufen ist. Es sei, du bist einfach frustiert und hofft darauf viele in den Ruin zu bringen
Dein Geschreibsl hier lässt den Verbraucher glauben, jeder Bauer melkt seine Kühe, dann kann er mit seiner Milch bei jeder Xbelibigen Molkerei die am meisten bezahlt verkaufen. Nach dem Motto den ganzen Tag lang mit seiner Milch herum zu kutschieren, weil es ja jedem Bauer seine Milch ist und bla blab...aaa Das Ganze drum herum verschweigst du. Milchproben, Gesetzliche Vorschriften etc.
Systemwechsel IG-Milch
@naturbauer
Wenn der Hof zu wenig bringt, um die ganze Familie zu ernähren, dann ist es schon sinnvoll, zusätzlich arbeiten zu gehen, oder was selbständiges zu machen. Die Alternativen wäre, Flächen zupachten und so groß zu werden, dass alle Familienmitglieder zuhause Arbeit haben, oder von der Substanz leben, jammern, und allen erzählen, wie schlecht es uns allen geht. Leider tun viele das Letzte.
Nicht sinnvoll wäre für mich, einen Teil der Arbeit von Maschinen oder Fremdarbeitskräften (Maschinenring) machen zu lassen, aber selber in dieser Zeit nichts zu tun.
Für mich war schon relativ früh, nach meiner Schulzeit in den 80er-Jahren klar, dass der elterliche Betrieb irgendwann nicht mehr genug abwerfen könnte, um genug Einkommen für zwei Vollarbeitskräfte zu erwirtschaften. Dazu brauchte man nicht viel mehr tun als sich mit den Eltern die Entwicklung in den 30 Jahren vorher anschauen und ein gesundes Misstrauen den politischen Sonntagsrednern entgegenzubringen, die überall gerne die heile Welt versprechen.
Ich könnte meinen 'Landsleuten' gar nichts vorgaukeln, die können sich nämlich alle selber informieren und das tun sie auch. Erst recht in Bayern, wo die Sprache und für viele sogar der Dialekt der Selbe ist.
Aber dass die Struktur der Milchlieferanten in Österreich gegenüber Bayern viel kleiner ist, hängt schon damit zusammen, dass die Politik nicht gerne gesehen hat, wenn Betriebe größer wurden und andere dafür aufgehört haben, Milch zu produzieren. Ein Bekannter, der viel bei Bauern in Bayern unterwegs ist, hat mir vor kurzem erzählt, welche Stallkapazitäten zur Zeit von Milchbauern, auch in traditionell kleinstrukturierten Gebieten, wie dem Allgäu, geplant werden. Inklusive Vorverträgen auf Pachtgründe die in 10 Jahren erst frei werden. Mir zeigt es, dass viele Bauern gute Unternehmer sind und weit in die Zukunft denken.
Betriebe, die sich übernommen haben, gibt es überall und nicht nur in der Landwirtschaft. Dass Du mir vorwirfst, ich würde gerne viele kaputtgehen sehen, ist eine bösartige Unterstellung!
Wie Du aus meinem Schreiben ableitest, die Bauern würden den ganzen Tag mit der Milch 'herum kutschieren', ist mir ein Rätsel. Und dass es ohne gesetzliche Vorgaben und Milchproben nicht geht, ist jedem Bauern klar und wird von jenen Konsumenten, die sich für die Milchproduktion interessieren, sicher auch erwartet.
Systemwechsel IG-Milch
Hallo!
jetzt mal von mir was grundsätzliches!
jeder muss selbst wissen wohin er seine milch liefert bzw. von wem er sie abholen lässt!
da ich nur 10 km von wels entfernt bin kommt da für mich nur die landfrisch molkerei in frage!
aber nicht nur wegen der entfernung sondern auch wegen der strategischen ausrichtung und allem drumherum.
zum thema liefergemeinschaft fällt mir folgendes ein:
gibts dort eine garantie dass die milch auch dann abgeholt wird wenn sie nicht gebraucht wird?
bei einer genossenschaft ist das nämlich so! d.h. die "benötigte milch" wurde den aufträgen entsprechend verarbeitet die restliche milch musste nicht veredelt billigst (teilweise nicht kostendeckend) nach italien verkauft werden.
jeder der von einer genossenschaft zu einer liefergemeinschaft wechselt sollte eiiniges beachten:
z.b. geschäftsanteile müssen erst nach 3 jahren ausbezahlt werden.
bei rückkehr zur genossenschaft müssen die geschäftsanteile sofort gezeichnet werden,und zwar für die volle a-quote.
d.h. wenn man in den letzten jahren viel an quote zugekauft hat wurden dafür keine zusätzliche zeichnung von geschäftsanteilen verlangt(da würden manche schön schauen wenn sie plötzlich die differenz von vorher 50000kg zu 300000kg bezahlen müssten)
Systemwechsel IG-Milch
@abes
1. Wenn die Geschäftsanteile erst nach 3 Jahren ausbezaht werden. Bin ich noch 3 Jahre Mitglied der Genossenschaft. Also kann ich immer noch zurück. Soweit ich das verstehe.
2. Bei unserer Molkerei, muss man Geschäftsanteile nachzeichnen wenn man Quote kauft, Das Geld wird dann ganz einfach beim Milchgeld abgezogen. Vielleicht ist dir das noch gar nicht aufgefallen, musst du mal auf deine Milchabrechnung nachsehen.
Und übrigens das ist da Problem der Bauern wir lassen unsere Milch einfach so abholen, ohne wenn und aber, hauptsache sie weg.
Überleg dir doch mal in welchen anderen Wirtschaftszweig läuft das so, nirgens nur bei den Bauern. Sag mir bitte wo wird so kalkuliert das der Handel sagt soviel darf das Produkt kosten, der Verarbeiter sagt soviel brauch ich das meine Kosten gedeckt sind und der Erzeuger des Grundrohstoffes muss mit dem auskommen was übrig bleibt.
Systemwechsel IG-Milch
@Petale
Du greifst da ein großes Problem der landwirtschaftlichen Ausbildung an. Ich leide heute noch etwas darunter, dass wir vor 30 Jahren in der Landwirtschaftsschule zwar viel über Produktion gelernt haben, aber nicht, wie man Rechnungen schreibt, Produkte präsentiert, oder Milch und Rinder möglichst gut verkauft.
Die Zeiten haben sich geändert, heute kann der einzelne Bauer besser am Markt teilnehmen, und deshalb hoffe ich, dass die Ausbildung der Bauern heute in diesem Bereich besser läuft.
Systemwechsel IG-Milch
Gourmet, da bin ich ganz deiner Ansicht! Die Ausbildung in der Landwirtschaft ist damals wie heute im kaufmännischen Bereich sowenig wert wie Benzin zum Feuer löschen. Bei guter Schulung im kaufmännischen hätten wir nicht die Probleme die wir heute haben. Ich geh schon lange davon aus, dass es Absicht ist Produktionsfeinheiten bis zum letzten Pauken müssen, damit ja keiner auf die Idee kommt, der kaufmännische Bereich wäre nützlicher! Denn wer hierin gute Kenntnisse hat, der ist ein SELBSTBEWUßTER. Solche sind nunmal nicht erwünscht, da wäre unser Erzeugtes pötzlich was wert, das darf aber nicht sein.
Drum sind BDM, IG Milch usw... so unerwünscht!!
Auf deine Antwort von gestern Abend geh ich vielleich später noch ein. Nur soviel in der Eile. Der BDM hat seine Keimzelle im Allgäu, das heißt dort sind sie schon lange am bisherigen System gescheitert. Bei Baugrundbauern siehts anders aus, die können nicht mit denen verglichen werden, die ihr Geld nur von der Milch haben.
Systemwechsel IG-Milch
@Gourmet
Wie kann der einzelne Milchbauer besser am Markt teilnehmen?
Übrigens, der Saal in Köstendorf war schön voll und ein interessanter Vortrag mit anschließender sachlicher Diskussion.
Viele Milchbauern haben sich prompt gleich an Ort und Stelle entschlossen.
Systemwechsel IG-Milch
@Muuh
Ich weiß nicht, wie alt Du bist. Ich kann mich noch sehr gut an die Zustände in der österreichischen Milchwirtschaft vor dem EU-Beitritt erinnern. Der Milchwirtschaftsfond bestimmte welcher Käse in welchem Betrieb produziert wurde. Und die Bauern hatten nicht die Möglichkeit, den Abnehmer einfach zu wechseln. In einer derart zentralen Planwirtschaft ist so etwas nicht vorgesehen.
Das ist heute anders. Das meine ich mit 'besser am Markt teilnehmen können'. Ob in einer Gemeinschaft oder als Einzelner, so etwas wie die IG-Milch wäre damals gar nicht möglich gewesen.
@naturbauer
Es kann schon sein, dass es Menschen gibt, die gerne diese Eigenschaft 'Selbstbewusstsein' nicht an Bauern sehen möchten. Allerdings muss man sich das nicht gefallen lassen. Man kann Selbstbewusstsein lernen.
Wenn Du meinst, BDM und IG-Milch wären unerwünscht, musst Du auch dazusagen, bei wem. Wir leben heute in einer Zeit, wo es keine Kurfürsten, Erzbischöfe oder sonstige 'starke Männer' mehr gibt, die uns vorschreiben könnten, was erwünscht oder unerwünscht wäre. Unerwünscht sein hat heute keine Folgen mehr, weil die Gegenseite kein Druckmittel mehr hat. Das ist gut so, und das sollten wir nutzen. Und gleichzeitig dafür sorgen dass das Recht der Menschen, die Umwelt und die Gesellschaftsformen selber zu gestalten, nicht eingeschränkt werden kann. Deshalb verurteile ich auch den Leserbrief des IG-Milch-Obmannes kürzlich in den Salzburger Nachrichten, wo er meint, der einzelne Bauer könnte nicht am Markt teilnehmen, dazu bräuchte es eine Gemeinschaft. Das stimmt nicht. Je selbstbewusster, desto leichter tut man sich.
Systemwechsel IG-Milch
An Gourmet:
Vielleicht im Flachgau und ganz wenigen Gebieten in Österreich kannst Du mit viel Glück, Zufall und günstigen Verhältnissen als einzelner am Markt teilnehmen, wenn man darunter die Möglichkeit versteht, ein anderes Angebot einer Molkerei zu nutzen.
Mehr als 80% der Milchbauern haben diese Möglichkeit als Einzelner nicht und können dann, wenn ihnen an ihrer Molkerei etwas nicht passt, den Ärger runterschlucken oder aufhören.
Ein Wechsel zu einem besseren Angebot oder eine Verhandlungsbasis gegenüber der Molkerei beginnt erst bei einer Menge von 4 Mill kg Quote, also einem Tankwagenzug alle 2 Tage.
Das wären z.B. in meinem Gebiet ziemlich genau 60 Bauern.
Mit dem Selbstbewusstsein allein geht es da nicht.
Das solltest Du bei Deinem Urteil schon einrechnen.
Walter
Systemwechsel IG-Milch
Frage an dich walterst!
Wenn man seine Milch einer sogenannten Liefergemeinschaft ( in diesem Fall eine Vermarktungsfirma) übergibt, man aber selber keinen Vertrag mit dem abnehmenden Verarbeiter hat, nimmt man da auch am Markt teil?
gw
Systemwechsel IG-Milch
@walterst
Auch im Flachgau fahren die Molkereien und Käsereien nicht mehr zu jedem einzelnen Betrieb. Wir haben zwar die Auswahl aus einer Hand voll Verarbeitern, für die muss sich das Einsammeln aber auch rechnen. Da hast Du vollkommen recht.
In der Praxis kommt es ja auch so gut wie nie vor, dass ein Bauer alleine wechselt, wenn er nicht direkt an der schon befahrenen Route liegt und noch Platz im Sammelwagen ist. Meistens ist es eine Gruppe von Bauern, die wechselt. Mir wäre aber noch nie aufgefallen, dass diese Bauern Hilfe von einer bundesweit operierenden Organisation gebraucht hätten. Das hat sich noch immer zwischen den Bauern und den Verarbeitern abwickeln lassen.
Aber vielleicht ist diese Unterstützung in anderen Gebieten Österreichs notwendig. Ich glaube zwar nicht, dass die Bauern weniger Organisationstalent hätten als hier im Flachgau, aber vielleicht ist die Situation anderswo wirklich anders.
Systemwechsel IG-Milch
Wenn man zu der IG- Liefergemeinschaft geht ,tut man eigentlich nur "Steckerltauschen".Nur fühle ich mich bei meiner jetztigen Liefergemeinschaft (Gmundner Milch ) viel sicherer.Bei meiner Liefergemeinschaft wird die Milch gleich veredelt um so einen guten Preis für die Bauern zu erwirtschaften.Die IG-Liefergemeinschaft verkauft nur die "Rohmilch".Sie steigen dabei allerdings eine Stufe hinunter und degradieren sich zu einem einfachen "Rohstoff-
lieferanten".Ich weiss das auch bei meiner Liefergemeinschaft es immer was zu verbessern gibt ,aber wenn ich mir im vergleich zu anderen Milchpreisen in Europa meine Situation bei der Gmundner Milch anschaue so kann man sagen das sich der Vorstand der Gmundner Milch ( alles Bauern ) mit der Geschäftsführung in den letzten Jahren sehr gut geschlagen hat.
In Wahrheit ist es in Zukunft ein Kampf Bauer (die bei der jetztigen Genossenschaft bleiben) gegen Bauer ( IG-Liefergenossenschaft).Und bei diesem Gedanken blutet mir das Herz. Denn am Ende werden wir alle die Verlierer sein.
Ich hab mich schon des öfteren gefragt ? Warum versuchen die IG Leute nicht das "sagen" bei einer Molkerei durch Demokatische Wahlen bei den Genossenschaftsversammlungen zu erreichen. Wie die organisiert sind,da kann das doch nur ein Kinderspiel sein . Da könnten sie sofort den Milchpreis nach ihren Vorstellungen erhöhen.Aber das werden sie nicht tun, weil da hiese es wirklich Verantwortung übernehmen,aber zu dem sind diese Populisten nicht fähig, das wissen sie selbst ganz genau.
hans
Systemwechsel IG-Milch
@abcd
Die IG-Leute könnten gar nicht die Mehrheit in den Genossenschaften übernehmen, weil viele von ihnen schon sehr lange als Querulanten bekannt sind. Als solcher bekommt man in Genossenschaften, wo die meisten Lieferanten einfach ihre Ruhe haben wollen, und deshalb besonnenere Kandidaten wählen, nicht die Mehrheit.
Mit der IG-Milch wird diese Protestpotential bundesweit gebündelt. Ich finde, das ist die beste Lösung für beide Gruppen.
Systemwechsel IG-Milch
Ich bedanke mich bei abcd für die Argumentationshilfe.
Er ist schon lange bei einer Liefergemeinschaft und liefert zur Gmundner und ist damit zufrieden, wie er schreibt.
Das heisst also, bei der Gmundner ist das Thema Liefergemeinschaft schon seit langem auf dem Tisch, es gibt die Rohstoffkonkurrenz zu einigen Österreichischen und zu den bayrischen Molkereien, und die Bauern haben realistische Möglichkeiten, sich im Notfall auch zu verabschieden. Und deshalb ist die Gmundner beim Preis vorne dabei. Ist ja super.
Ich möchte in der ersten Phase gar nicht mehr, als die selbe Situation für alle österreichischen Gebiete, wo diese Möglichkeiten den Bauern noch nicht offen stehen.
Walter
Systemwechsel IG-Milch
Gourmet, wenn bei euch die Molkereien schon nicht mehr jeden anfahren, dann kann ja jeder( zudem ja die Molkerei nicht mehr hinfährt) seine Milch selber dahin verkaufen wohin er will oder? So ist doch deine andauernde Argumentation oder?
Oder wie löst du sowas.
Stell doch mal genau herein wie das geht.
Systemwechsel IG-Milch
@naturbauer
Das weisst Du doch selber: Du sprichst mit gleichgesinnen Milchproduzenten in Deiner Nähe und mit potentiellen Abnehmern. Kann auch vorkommen, dass eine Molkerei auf der Suche nach Milch ist und von sich aus aktiv wird. Und wenn ihr euch einig werdet, zu beiderseits akzeptablen Bedingungen, dann steht der neuen Geschäftsbeziehung nichts mehr im Wege. So ist es bisher immer gegangen. Und ich kenne persönlich einige Milchbauern, die in den letzten 12 Jahren bereits zweimal gewechselt haben. Hilfe von einer dritten Organisation war da nicht notwendig.
Unser Betrieb hat erst einmal gewechselt. Der Grund war damals nicht der Preis, sondern das Fehlverhalten einiger Funktionäre in der Genossenschaft. Da haben sich dann einige Bauern zusammengesprochen und sind eben zu einem anderen Abnehmer gewechselt.
Systemwechsel IG-Milch
Genau deshalb sind bei uns in den letzten 50 Jahren von 3000 Molkereien nur mehr 115 übrig. Das heißt jetzt ist der Molkereienmarkt so zusammen gekürzt, dass die übriggebliebenen eine Monopolstellung haben. Um das wiederum auszugleichen muss Gegenmonopol her, sprich BDM IG Milch.... oder?
Unsere eingene Miolkerei die wir als Genossschaft hatten, ist aus deinem genannten Grund eingegangen, weil unsere Zulieferer (mehrere MEG´s )unzuverlässig waren. Konnte nicht längerfristig geplant und am Markt angeboten werden. Ihr habt damit den Markt so gestaltet wie er heute ist. Jetzt bleibt nix anderes als wieder gegengestalten.
Systemwechsel IG-Milch
@Gourmet
In unseren Gebiet wäre z.b. Molkerei wechsel ohne IG Milch undenkbar !!
Systemwechsel IG-Milch
Hallo,
die Liefergemeinschaften geben auch wieder den kleineren Milcherzeugern die Chance das die Milch vom Hof abgeholt wird.
Keine Mengenstaffelung mehr und keine Absprachen von größeren Lieferanten mit der Käserei bezüglich Preis den dass ist auch ein Vorteil gegenüber den kleineren das mit
der Androhung eines Molkereiwechsels mit dem Preis immer etwas geht.
Liefergemeinschaften sind FAIR
Systemwechsel IG-Milch
Hallo naturbauer!
Eine eigenwillige Meinung die Du vertritst.
Der BDM oder IG-Milch wollen nur mehr kurzfristige Verträge mit Molkereien, damit sie mehr Druck machen können (das zu deiner Verlässlichkeit der Meg`s).
Eine Frage an dich : wechen Milchpreis bezahlte der MVS im letzten Jahr aus (im vergleich zum Bayernmilchpreis).
fgn
Systemwechsel IG-Milch
Hallo milchproduzent!
Den MVS-Preis weiß ich nicht, da ich (noch)nicht zur MVS liefere. BDM, IG Milch wollen Flächendeckend, also überall einen Mindestpreis der die Kosten deckt. In großer Einheit........
Nicht mehr das Zerrissene, wo einer den anderen unterbietet!
Systemwechsel IG-Milch
Hallo tch,
nein nicht die Menge eines einzelnen, sondern aller Betriebe.
Systemwechsel IG-Milch
Lest euch das auch wieder einmal durch!!!!!
Schon komisch wie viele Prediger von damals verschwunden sind??
Doanald
Systemwechsel IG-Milch
Das hat damals der vielkritisierte Gourmet geschrieben und er hat Recht behalten...
"Allerdings gibt es normalerweise auch Zeiten, wo zu viel Milch da ist und die Molkereien mit der Grundversorgung der eigenen Lieferanten auskommen. Da könnte der Preis für Spitzenmilch dann ganz schnell ganz weit hinunter fallen. Für jemanden, der gerne spekuliert, und nicht darauf angewiesen ist, wenn das Milchgeld mal einen längeren Zeitraum ganz wenig ist, ist das Angebot der IG-Milch durchaus interessant. Ich würde mich aber nicht drüber trauen."
MfG Sturmi
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