Antworten: 18
  28-12-2007 19:17  RichardGier
Junge Europäer
Mein beeindruckendstes Weihnachtserlebnis(abgesehen von der sehr feierlichen Christmette): Unser Jüngster,ein Dreikäsehoch, der erst ein paar Buchstaben lesen kann und gewiß noch nie etwas von Kärnten oder Österreich gehört hat,packt einen kleinen Spielzeugtraktor aus,den das fleißige Christkind für ihn dagelassen hat. Erster Kommentar:"das kommt aus Europa !" Ungläubiges Staunen meinerseits, doch bei genauerem Hinsehen findet sich am Spielzeug tatsächlich ein kleiner Aufkleber mit dem Sternenbanner und dem Satz "made in EU".Woher er das Symbol und dessen Bedeutung kennt ,ist mir und auch meiner Frau ein Rätsel.Aber ich muß feststellen :Da tut sich gewaltig was in den Köpfen. Da wächst eine Generation heran, die sich nicht mehr vorstellen wird können,daß es einmal etwas anderes als ein geeintes Europa gegeben hat; In der man über die Tschechen,Polen oder Slowenen höchstens noch neckisch schimpfen wird, so wie heute die Kärntner über die Steirer,Wiener über Burgenländer; stets im Wissen, daß man ja doch zusammengehört. Und die mit unserem rückwärtsgewandtem Betrauern der guten,alten Zeit vor dem EU-Beitritt absolut nichts mehr wird anfangen können.
Oder sollte ich mich da täuschen? mfG

  28-12-2007 19:46  sturmi
Junge Europäer
Je weniger unsere Jugend mit Vorurteilen aufwächst, desto eher gelingt die europäische Einigung in den Köpfen.
Kleines Beispiel das ich im Italienurlaub vor 3 Jahren erlebte. Wir waren in einem Appartement untergebracht wo vor allem Jugendliche aus Italien, Deutschland, Holland, Österreich, usw., untergebracht waren! Da wurde geflirtet, gelacht und gesoffen! ;-)) Und wir waren uns einig, hier wachsen Europäer heran die keine Berührungsängste mehr haben.
MfG Sturmi


  28-12-2007 20:51  helmar
Junge Europäer
Kinder haben solange keine Berührungsängst, solange nicht Erwachsene sich dazwischenstellen. Im Kindergarten geht das bei uns hier auch noch ganz gut, bis zu dem Moment wenn der Kindergeburtstag ansteht......unsere Tochter lud auch 2 türkische Kinder damals ein. Einer, der Bub, durfte kommen, dem Mädchen wurde dies von den Eltern untersagt....und der Bub ist noch öfter bei uns zu Gast gewesen, und auch dessen Geschwister und Eltern. nach der Schule trennten sich zwar die Wege, aber wenn wir der Fm. A. übern Weg laufen, dann wird gegrüßt und getratscht..... es ist eigentlich traurig, dass unsere Jugend innereuropäisch keine Berührungsängst hat, und dass hier in Österreich die Religionen, und da besonders der Islam, unnötige Grenzen setzen. Der einzige Platz an welchem die Jugendlichen unbefangen miteinander umgehen(islam-christlich) ist die Klasse in einer AHS, meistens halt....
Mfg, helmar

  28-12-2007 21:07  Halodri
Junge Europäer
Ich möchte euren Optimismus ja nicht bremsen. In Europa so lehrt uns die Geschichte hat es schon viele Großstaaten in vergangenen Zeiten gegeben und sind so ziemlich alle wieder zerbrochen. Die Vereinigten Staaten von Amerika hatten diese Geschichte nicht und sieht man vom Konflikt Nord und Südstaaten ab keine kriegerischen Auseinandersetzungen, deshalb keine "Altlasten" und somit keine inneren Probleme. Was die Kinder auch in den Geschichtsbüchern lesen können war der letzte Jugoslawienkrieg da sind Gräben aus längst vergangener Zeit aufgebrochen an die keiner mehr gedacht hätte und fürchterliche Massaker angerichtet wurden. Dieses Europa ist ein Friedensprojekt und wird hoffentlich jene Entwicklung nehmen die für uns alle von Vorteil ist, und nicht wieder in lauter Einzelstaaten zerfällt.


  29-12-2007 11:55  Hausruckviertler
Junge Europäer
Irgendwie kann ich den Optimismus, den hier in Bezug vom Zusammenwachsen von Europa, die meisten verbreiten, schon verstehen und ich wünsche mir auch, dass ihr alle recht habt. Nur so einfach wird sich das nicht abspielen. Das größte Problem beim Zusammenwachsen sind die unterschiedlichen Moralauffassungen zwischen den germanischen, romanischen und slawischen und in weiterer Folge der islamischen Bevölkerungsgruppen. Demzufolge müßte ein ethnisch einheitliches Bildungsystem eingeführt werden, das europaweit die gleichen Regeln in Sachen Ethik und Moral lehrt. Wobei ich mich bei Moral weniger um die sexuelle Moral Sorgen mache, als um die Moral in Bezug auf Eigentum und ausnutzen des sozialen Gefüges in den westeuropäischen Ländern.
Weil hier auch Amerika angesprochen wurde. Ich bin der Meinung, dass Amerika ja mit Ausnahme der Neger die ja als Sklaven eingeführt wurden und den letzten Resten der Urbevölkerung, genannt Indianer, zu 100% aus lauter Eiwanderern besteht, die aus mehr oder weniger den selben Motiven in Amerika gelandet sind und somit irgendwie alle wesensverwandt sind. Ihre Vorfahren waren im Grunde alle Mit viel Mut, Schaffenskraft und Optimismus ausgerüstet, was sich ja heute in den Erfolgen von Amerika niederschlägt. Also ein bunter Haufen Idealisten, die sich irgendwie im Laufe der letzen 4 Jahrhunderte zusammengerauft haben. Genau dieses Zusammenraufen steht uns in irgend einer Weise noch bevor. Es wird hoffentlich nicht so dramatisch verlaufen wie in den USA. Erschwerend kommt in Europa noch dazu, dass die Bvölkerungsdichte ungleich größer ist als in Amerika, was das Konflikpotential noch erhöht.
Ich bin auch für ein vereintes Europa, aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Solange Europa nur von Politkern verwaltet wird, die nur deshalb in Brüssel sind, weil sie in ihren Herkunftsländern nichts getaugt haben und deshalb nach Brüssel verschoben wurden, habe ich wenig Vertrauen an ein GLÜCKLICH vereintes Europa. So sehr ich es mir wünschen würde.

  29-12-2007 14:18  Hausruckviertler
Junge Europäer
Zu meinem vorigen Beitrag möchte ich noch was hinzufügen. Die EU soll sich nicht zu sehr in nationale Eigenheiten einmischen. Sie stößt damit den Großteil des Volkes vor den Kopf. Änderungen sind notwendig und sie werden auch kommen, aber bitte nicht mit Brachialgewalt. so wie sich die Völker bei freiem Grenzverkehr vermischen werden, so werden auch die Eigenheiten eines jeden Landes bis zu einem gewissen Grad verschwinden. Nur muß man dieser Entwicklung Zeit einräumen, so lösen sich viele Probleme, die sich die EU jetzt durch ihre Hudelei aufhalst, von selbst. Ein gewisses Maß an nationaler Eigenheit soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

  29-12-2007 14:42  Gourmet
Junge Europäer
@Hausruckviertler

Welche nationalen Eigenheiten wären das, die Du von der EU bedroht siehst? Hast Du einige Beispiele?

  29-12-2007 18:51  Gourmet
Junge Europäer
@Veltliner

Da ich mich mit Weinbau überhaupt nicht auskenne: Hätte das bedeutet, dass in Österreich erzeugter Wein mit italienischem verschnitten werden muss? Wohl eher nicht. Steht es nicht jedem Weinbauern weiterhin frei, seinen Wein so zu verkaufen, wie er ihn herstellt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass österreichische Weinbauern gezwungen worden wären, ihren Wein mit italienischem zu mischen. Wo ist das Problem genau?

Was haben die Wachauer Marillen von der EU zu befürchten?

  30-12-2007 11:52  Hausruckviertler
Junge Europäer
Beispiele dafür gibt s genug. z.B. Alle Artikelnamen, die für österreichische Qualität bürgen, wo immer wieder auf EU-Ebene versucht wird diese zu vereinheitlichen.Sonntagfahrverbot für LKW, ist der EU immer ein Dorn im Auge. Überschwemmung von ausländischen Studenten an unser Universitäten. Klagen seitens der EU wenn österreicheische Firmen, die an die Börse gehen an Ausländer nicht verkauft werden wollen.

  30-12-2007 12:04  Gourmet
Junge Europäer
@Hausruckviertler

Also das mit der Börse verstehe ich jetzt nicht. Es liegt doch am Verkäufer, an wen er sein Unternehmen verkauft. Das Unternehmen gehört sich doch nicht selber und hat daher hier auch kein Mitspracherecht.
Manchmal habe ich den Verdacht, da wird absichtlich ein großes Theater gemacht um zu verschleiern, wer der eigentliche Gewinner bei einem Börsengang ist, nämlich der Verkäufer. Der sich gerne dezent im Hintergrund hält.

  30-12-2007 12:40  Hausruckviertler
Junge Europäer
Ich versteh nicht weiß Gott was davon, aber mir kommt es immer komisch vor, wenn ein Unternehmen an einem anderen Interesse hat und es kaufen will. Das betreffende Unternehmen aber nicht verkeufen will, so mischt sich die Eu gleich ein. Siehe MOL aus Ungarn, an der die OMV Interesse bekundet und sich auch einkaufen will. Die MOL will aber nicht verkaufen und hat sich damit eine Klage der EU eingehandelt. In diesem Fall geht es um ungarische Interessen.

  30-12-2007 22:58  schellniesel
Junge Europäer
Ich finde nicht das ein vereintes Europa so toll ist. Welche vorteile ziehen wir daraus? Wo bleibt die Nationalangehörigkeit,Stolz auf das Vaterland, wie schön Österreich ist. Das gehört unserer Kindern vermittelt das ist es was verloren geht.Österreichischhe Mentalität.Der Österreicher soll Österreicher bleiben und kein EU bürger. Alles globalisieren beteudet das es keine Individualität mehr gibt. Alle sollen gleich sein.Wollmöglich auch noch die gleiche prache lernen.Was eh schon im vormarsch ist. Siehe fernsehen jedes zweite wort kommt aus dem englischen. Viel zu viele Kulturen treffen hier aufeinander.Viel zu viel underschiedliche Geschichten. Und wollen wir dann die schweiz ausschließen nur weil sie kein Eu staat ist. Finde nicht das zusammengehörigkeit was Mit einer zugehörigkeit im sinne der Eu zu tun hat vielmehr mit der denkweise der menschen und die ist nun mal in Mitteleuropa anders als im süden oder osten!! Unsere Neutralität steht auf dem spiel!! Bitte sagt mir einen Vorteil für Normalbürger innerhalb der EU!!!
Schellniesel

  30-12-2007 23:46  traktorensteff
Junge Europäer
Der Spielzeugtraktor ist wahrscheinlich aus einem Land, dass sich gerne hinter "Made in EU" versteckt. Vor Kurzem war wieder in den Medien, dass die EU "Made in Austria" abschaffen wollte. Internationale Einfalt ist noch immer schlechter als nationale Vielfalt. schellniesel hat schon sehr recht. Man versucht, einen Einheitsbrei zu generieren, was meiner Meinung nach falsch ist.

  31-12-2007 00:52  Gourmet
Junge Europäer
@schellniesl

Wir wissen ja nicht, ob das vereinte Europa wirklich so toll bleibt, aber wie es früher war, als Europa aus vielen, teilweise verfeindeten Staaten bestand, und was daraus geworden ist, das steht in den Geschichtsbüchern. Und das will wohl keiner mehr haben.

Ich habe 3 Kinder. Ich bringe ihnen nicht bei, stolz auf das Vaterland zu sein sondern dass die Nationalstaaten immer mehr an Bedeutung in Europa verlieren. Da habe ich übrigens ganz schön zu tun, weil meine Frau und mein jüngerer Sohn recht sport-begeistert sind und diese Wettkämpfe einer der letzten Rückzugsgebiete des Nationalismus sind. Aber wie ich z.B. am Fußballclub Red-Bull-Salzburg sehe, wo nur einzelne Österreicher spielen, geht auch im Sport der Trend weg vom Nationen-Denken.
Ich erkläre meinen Kindern, dass sie, wenn sie mal erwachsen sind, in ganz Europa studieren, arbeiten und leben können. Und dazu gehört auch, dass sie die Weltsprache Englisch perfekt und ohne Akzent lernen müssen. Das sieht bei uns so aus, dass sie, wenn sie bei Premiere einen guten Film zum vierten oder fünften mal anschauen wollen, dies im englischen Original tun müssen.

Ich wüsste nicht, was österreichische Eigenheiten für einen Vorteil hätten. Österreicher soll Österreicher bleiben? Wieso? Für mich unverständlich. Bis vor ca. 200 Jahren waren die hier lebenden Salzburger auch keine Österreicher. Mozart, z.B. war damals in Wien ein Ausländer. Er war nie Österreicher.

Vielleicht sieht es bei Dir in der Steiermark anders aus. Aber mir als Salzburger sind kulturell und auch sprachlich Oberbayern und Niederbayern viel näher als Kärntner, Burgenländer oder Wiener. Da war früher eine Grenze dazwischen. Die Universität Salzburg hat vor knapp einem Jahr eine Untersuchung über den Salzburger Dialekt gemacht und festgestellt, dass im Rupertigau (das ist jener Teil des Flachgaues, der beim Wiener Kongress, als Salzburg zwischen Bayern und Österreich aufgeteilt wurde, zu Bayern kam) der Flachgauer Dialekt viel besser erhalten geblieben ist, als in den Dörfern um die Stadt Salzburg. Was übrigens zeigt, dass die Dialekte, trotz Fernsehen und unserer hochdeutschen Schriftsprache, noch sehr lange überleben werden.

Du schreibst von vielen Kulturen, die aufeinander treffen. Hier an der Grenze zwischen Österreich und Bayern wurde die gleiche Kultur 200 Jahre lang mit einer Grenze durchschnitten. Ich bin froh, dass die Grenze weg ist. Meine Kinder können sich gar nicht mehr daran erinnern, dass neben unserem Dorf hier eine Grenze war, wo man den Ausweis herzeigen musste und der Kofferraum nach Waren durchsucht wurde.

Die Neutralität steht auf dem Spiel? Und was soll diese veraltete Einstellung bringen? Außer billigen Schlagzeilen für recht einfach gestrickte Zeitungen.



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