Antworten: 21
  26-08-2015 20:18  Stef1144
Warum nicht?
Tja. In jeder dritten Diskussion hier im Forum merkt man den Unmut über die momentanen Preise der landwirtschaftlichen Produkte in Österreich.. Mein Unmut ist auch groß. Als junger landwirtschaftlicher Betriebsführer investiere ich nahezu 100 % meines jährlichen Gewinns in meinen Betrieb - und der fällt leider momentan mager aus... Na sicher, manch einer kauft noch einen großen Traktor oder baut seinen Betrieb sonst irgendwie mit Hilfe von Krediten oder von Geld aus den 80er oder 90 er Jahren aus - aber was wenn das Geld aus guten Jahren fort und die Kreditraten trotz zu geringer Rendite fällig sind??? Warum auf den BB schimpfen? gibt es nicht genug landwirtschaftliche oder landwirtschaftsnahe Organisationen die z.B.: Demonstrationen organisieren könnten. ?? Wie stehts mit der LJ?? Sind die Mitglieder nicht zu einem hohen Prozentsatz "Bauernkinder"........ Warum nur "Verschönerungsprojekte" und Wettpflügen? 500 Traktore in Wien, nein besser noch 50 Kühe und 200 Schwein vor dem Parlament (- ich will ja nicht sagen ein Misthaufen so wie in Frankreich üblich). Wie schauts aus lieber Bundesobmann der LJ - wär das kein tolles nächstes Projekt?? lg

  26-08-2015 20:23  eklips
Warum nicht?
Demonstrationen, wie Du sie dir vorstellst, hätte es heuer - vom BB organisiert - sicher schon mindestens 10 gegeben - wenn der Bauernbund bzw. die VP nicht selber in der Regierung vertreten wäre.

  26-08-2015 21:04  frank100
Warum nicht?
Und warum sind die Preise von Landwirtschaftlichen Produkte so niedrig? wahrscheinlich weil zu wenig am Markt ist. Warum soll man demonstrieren machen ja andere Betriebe auch nicht. Die fahren einfach mit der Produktion runter.

  26-08-2015 21:10  Icebreaker
Warum nicht?
Naja @Stef1144:
Die ohnehin durch div. Demos/Veranstaltungen staugeplagten/genervten Wiener werden gaaaanz bestimmt a Freud mit haben und \"die Bauern\" werden gaaanz bestimmt gaaanz viel Symphatie dafür erhalten ...

\"Die Bauern\" san jo Wurscht, so langs im Supermarkt und sonst wo eh ois zan kaufn gibt ...


mfg Ice


  26-08-2015 21:56  JD6230
Warum nicht?
genau, stellen wir ein paar Traktoren vor das Parlament.....nur welche? die neuen Fendt, John Deere und Steyr mit jeweils über 150 PS? wann hat es die letzte Demo in ö gegeben? da waren durchwegs neue bzw. neuwertige Traktoren in dieser Leistungsklasse vertreten. und dann sag noch mal dass es UNS BAUERN schlecht geht!
Damit bewirkst eben nur das gegenteil - die Wiener und die KronenZeitung sieht nur die großen teuren Maschinen. Und im endefekt hast garnichts bewirkt.


  26-08-2015 22:32  Quacksi
Warum nicht?
Es wird vom Bauernbund keine Demo geben, das würden die Öff. Voll Pfosten verbieten.
Ganz richtig lieber Wettpflügen und Sensenmähen, da kann nix falsche gehen ist aber voll fürn Hugo.
Stell dir vor der BB von der öVP geht demonstrieren, da würde ihnen deren Liebkind die WKO in den Rücken fallen, und die Wirtschaft allgemein ist ihnen lieber, wirft mehr geld ab.
Die Bauern sind nur mehr Fussabstreiferl, lästiges Anhängsel. Mal ehrlich welcher normale Bauer hat echt noch realen Bezug zur ÖVP.
Wäre ja so wie wenn das Kalb den Fleischhauer wählt!

  26-08-2015 23:10  Century
Warum nicht?
Sehts wies ist, der Österreicher braucht keine Bauern mehr, das Essen gibts eh im Geschäft^^

Der österreichische Bauer hätte nur dann Macht, wenn die Grenzen dicht wären, und es auf die Einfuhr von Lebensmitteln hohe Einfuhrzölle gäbe. Leider werden aber überall Lebensmittel verschleudert, was heißt, dass es bei uns nie zu einem Mangel und damit verbundenen Preissteigerungen kommen wird.

  26-08-2015 23:33  tch
Warum nicht?
@Century, träum weiter


tch

  27-08-2015 01:21  Century
Warum nicht?
Das hat wenig mit träumen zu tun, es ist das einzige, was WIRKLICH helfen würde.

Aber eben quasi undurchführbar.

  27-08-2015 04:19  Darki
Warum nicht?
Also das würde bestimmt nicht helfen.
Falls dies wie du sagst durchgeführt werden würde, wären Exporte sofort mit Sanktionen belegt, was wieder uns schadet. Österreich ist ein Export Land, und da würde ich solche Grenzschließungen und evtl. Einfuhrzölle tunlichst vermeiden.

Helfen würde eine Kombination aus geregelter Erzeugung, (sprich kontrollierte Produktion),
gekoppelt mit einem Mindestprozentsatz für den Erzeuger, bezogen auf den Endpreis im Handel.
Sprich der Erzeuger sollte z.B.: immer den vereinbarten % Satz bekommen, 35oder 40% vom Endpreis.
Hätte den Vorteil das man den Handel (der ja eigentlich das Übel ist), etwas entmachtet, und wenn er den Preis dann hochfährt, der Bauer ebenso davon profitiert.
Und damit Ihr Euch dann nicht gegenseitig wieder überbietet, für jeden Betrieb, je nach Größe eine Quote, allerdings nicht mit Strafzahlungen, sondern das Produkt wird wenn man überproduziert einfach nicht mehr gekauft, fertig. Kannst wegschütten oder selbst saufen.
Da es ohne Regelungen einfach nicht funtkioniert!


  27-08-2015 07:39  eklips
Warum nicht?
Mich hat es heute beim Zeitunglesen/Internet fast auf den Scheisser gehauen.
Die ersten 3 Seiten geht es nur um angekündigte Proteste von Kammer und Bauernbund am 12 September. Na Bumm.

Etliches wird aber auch gleich klargestellt:
1. Das wichtigste ist ein gutes Verhältnis zu A. Gabalier und ein erfolgreicher Bauernbundball. Dann kommt lange nichts. UNd dann kommen Produktpreise und bäuerliche Rahmenbedingungen.
2. man entschuldigt sich gleich im Vorhinein für die Proteste und wird mit den Traktoren eh nichts anstellen

Am meisten gefällt mir, dass die Zeitung für die Ankündigung von Bauernbund und Co Fotos hernimmt, von alten Protestkundgebungen, wo die Bauernbündler brav hinterm warmen Ofen gesessen und gemault haben, während andere klar und deutlich gesagt haben, was passiert, wenn man sich der Entwicklung nicht entgegenstemmt.

  27-08-2015 07:41  rossz
Warum nicht?
@Eklips, da hast du recht. Zu Kreiskys Zeiten sind sie öfter in Wien gewesen, das hat erst aufgehört, als sie in der Regierung waren. Hin und wieder sind sie dann in kleinen Gruppen ausgerückt, aber seit dem Spindi auch nicht mehr.

L. Gr. v.
Rossz

  27-08-2015 08:27  se123
Warum nicht?
Die Bauern sollten vielleicht einmal aufhören sich für die Gewinne des Handels einzusetzen, denn genau dass machen die Bauern aktuell. Eines ist ja klar - Die Erzeugerpreise im Lebensmittelbereich sind am Boden. Wenn jetzt irgendeine Handelskette beginnen würde, die gesunkenen Einkaufspreise an den Endkunden weiter zu geben, schreien die Bauern, dass darf nicht sein (Dumpingpreise bei Milch - oh mein Gott). Somit bleibt den Handelsketten nichts anderes übrig, als dass sie die gesunkenen Einkaufspreise zur Gänze in die eigene Tasche stecken (solche Lieferanten muss man erst mal finden, die das wollen). Da die Endkunden aber keinen günstigeren Preis haben, erhöht sich natürlich auch die Nachfrage nicht, mehr Angebot als Nachfrage heißt natürlich weiter, dass die Preise unten bleiben und zwar solange bis soviele Bauern zu produzieren aufhören, dass das Angebot wieder mit der Nachfrage übereinstimmt. Natürlich wäre es besser, wenn ein Teil des Anpassungsprozesses über die Nachfrageerhöhung erfolgen würde - aber das Verhindern die Bauern schon selbst, da erhöhen sie lieber den Gewinn des Handels. (Vielleicht schneiden die Molkereien und Fleischereien auch noch etwas mit...)

  27-08-2015 11:34  Martin456
Warum nicht?
Österreichische Landwirte werden mit den Erzeugerpreisen von Deutschland und co nicht mithalten können.
Ich denke wenn in Österreich alle Bauern streiken und mehr oder weniger keine Milch mehr liefern wird es nichts nützen.
Die deutschen und andere Länder können so viel Milch produzieren dass das kleine Österreich mitgefüttert wird.
Die EU wird die österreichischen Landwirte zum Teil umbringen.
Ob Ihr es wollt oder nicht.
Ich denke dass nur die größten in Gunstlagen überleben können und so günstig produzieren können.
Und dass mit dem Export ist der größte Blödsinn da gerade viele Länder wo die Milch und Lebensmittel hingeliefert werden selbst beginnen zum produzieren.
Da dort die Arbeitskräfte, Maschinen, Baumaterialien,... günstiger sind wird es auch hier wieder der Preis entscheiden...

Eine Zukunft für den Österreichischen Milchmarkt sehe ich nur wenn man sich von Importen aus anderen Ländern schützt.
Dies funktioniert aber in der EU nicht.
Somit könnt Ihr Euch ausmalen wo es hinführen wird.
Entweder es wird so günstig produziert wie in Deutschland oder man wird draufgehen.

Der einzige der dies ändern könnte wäre der Konsument.
Aber wie schafft man es diesen umzustimmen so dass er nur Milch und Produkte kauft von Österreichischen Bauern?



  27-08-2015 11:38  Martin456
Warum nicht?
Natürlich bestimmt auch die Nachfrage den Preis.
Früher gab eine Kuh maximal 20Liter
Jetzt mittlerweile das doppelte und mehr.
Die Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren aber nicht verdoppelt.
Somit ist auch einfach zu viel Milch da...

Theoretisch einfache Lösung:
Weniger Kraftfutter, nicht 5x silieren im Jahr, evtl. wieder mehr Heu, gesundere Kühe --> weniger Tierarztbesuche,
In folge weniger Milch, geringere Ausgaben, weniger Arbeit für die Bauern, besser für die Umwelt und mehr Nachfrage bzw. höherer Preis

Praktisch meiner Meinung nach aber nicht lösbar da:
Alle Anderen Länder sich eines ins fäustchen lachen und liefern was das Zeug hält
Es immer welche geben wird welche sich nicht daran halten

  27-08-2015 15:40  se123
Warum nicht?
@Der einzige der dies ändern könnte wäre der Konsument.
Aber wie schafft man es diesen umzustimmen so dass er nur Milch und Produkte kauft von Österreichischen Bauern?

Genau das machen die öster. Konsomenten doch längst. Es gibt keine andere Warengruppe bei denen den Konsumenten das Herkunftsland so wichtig ist wie bei Lebensmittel und auch bereit sind dafür mehr zu bezahlen. Wenn dem nicht so wäre, wären nicht so ein hoher Prozentsatz der Lebensmittel in den öster. Läden mit öster. Herkunft.
Der Anteil der verkauften ausländischen Landmaschinen in Österreich ist sicher höher als der Anteil der verkauften Lebensmittel!!!

Daher ist es ja auch ein gefährliches Spiel sich dafür mit Strassenblockaden und ähnlichem zu bedanken.

  27-08-2015 16:19  beginner
Warum nicht?
Ich bin da sehr der Meinung von Martin.

ich habe immer wieder Aussagen von Freunden/Bekannten, die uns mit unseren Alternativ-Ideen verdammen...weil was schon immer funktioniert hat ist auch immer noch das Beste.

-Ordentlichen Stall bauen
-Fleckvieh oder SchwarzBunt
-Milchliefern/Stiermast
-gscheite Maschinen
-etc....

Das sind jetzt auch die, die laut Schreien...

OBWOHL ich es auch schlimm finde, dass man so einfach die Preise zum Nachteil der Landwirte veränden kann.

Vielleicht liegt eben die LÖSUNG in einer Veränderung der Landwirtschaft..vor allem für die kleiner strukturierten Landwirte.

  27-08-2015 23:40  Quacksi
Warum nicht?
Leider wird sich jetzt mal gar nix ändern, ev. der Preis für Fleisch und Milch weiter sinken, bis maximal Weihnachten, dann ev. eine Besserung.
Die die es sich leisten können vegetieren weiter, einigen bricht es das Genick, es wird sich dennoch nix ändern. Wenn man sich die Meinung der leute draussen anschaut, denen ist das alles egal. Hauptsache sie kriegen billiges zeug zum beißen-Wetten wir, wenn es nix mehr geht sind genau diese die ersten die unsere Gegend und Produkte vor Ort plündern. Ich will nicht negativ sehen, aber eine Katastrophe und man muss mit so was rechnen.

Man sollte mehr für heimischen Konsum machen, so das es auch den letzten vergeht ausländischer Nahrungsmittel zu kaufen.
Dennoch helfen wird uns Bauern kaum wer, ausser die Zeit das Glück oder was weiss ich.

  28-08-2015 07:42  rossz
Warum nicht?
Seit ein paar Jahren gibt es bei uns einen Dorferneuerungsverein. Der sich bemüht, vieles schöner zu machen. Da kommen die tollsten Ideen. U.a. auch "urban gardening" hat einer gemeint. Er würde das managen, die anderen sollten die Arbeit machen. Und weil niemand drauf aufhüpfte, war er beleidigt. So ist das mit den guten Ideen. Die Arbeit sollen die anderen machen.

L. Gr. v.
Rossz

  28-08-2015 11:41  may
Warum nicht?
Die Diskussion Milch nur für Österreich ist immer interessant, es wird aber übersehen, dass der Selbstversorgungsgrad mittlerweile bei 167% liegt (Quelle: Google, Suchbegriff: selbstversorgungsgrad milch österreich) und solange so viel Milch produziert wird wir einen beträchtlichen Teil exportieren.
Es ist halt so, dass wir auch in der Landwirtschaft im sog. Weltmarkt angekommen sind.
Was wir in Ö tun können, ist zusätzliche Produktionsauflagen, welche die Produktion verteuern möglichst zu vermeiden. (Steuern u. Gebühren, sonst. (Stichwort Glyphosat))


  28-08-2015 13:23  sepp9
Warum nicht?
Demos sind nicht wirksam und schaden nur dem Ruf. Meiner Meinung sind die Landwirte zum Teil selber Schuld, durch die Überproduktion und das Extreme Wachstum das durch die gesteuerte und ganz gezielte falsche Beratung seitens der Kammern udgl. gelaufen sind haben wir uns einen Teil dieser Zustände selber gemacht. Wenn Bauernbündler in Aufsichtsrat der Banken sitzen ist es Bedenklich, oder?. Jeder Jammert zahlt aber brav den Bauernbundbeitrag und schlimmer noch sogar die Altbauern, würde keiner den Beitrag Zahlen würden sich vielleicht diese BAUERVERRÄTER sich Gedanken machen.

  28-08-2015 14:03  eklips
Warum nicht?
Ich habe weiter oben frech über unsere Vertretung behauptet: 1. Das wichtigste ist ein gutes Verhältnis zu A. Gabalier und ein erfolgreicher Bauernbundball. Dann kommt lange nichts. UNd dann kommen Produktpreise und bäuerliche Rahmenbedingungen.

Ich gebe zu, das ist nicht ganz richtig. Zuerst kommen Gabalier und der Ball und dann kommt SEHR lange nichts.
 


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