Landloser Bauer im österreichischen Parlament

Antworten: 45
  31-05-2011 08:35  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Habe letzte Woche den ersten landlosen Bauern meines Lebens im österreichischen Parlament reden gehört. Er hat geschimpft, dass es in Österreich extrem schwierig ist als Nichtlandwirt zu akzeptablen wirtschaftlichen Bedingungen an einen Betrieb heranzukommen. Das ist sehr bedenklich. Jedes Gewerbe braucht zur Erneuerung frisches Blut.

  31-05-2011 09:03  Christoph38
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ja weiss der gute Mann nicht, dass die Bauern von A-Z mit Fördergeldern verwöhnt werden ?
Oder lt. der Studie der Arbeiterkammer über ein überdurchschnttliches Haushaltseinkommen verfügen ?

Bei derart günstigen Bedingungen sollte es doch kein Problem sein einen Bauernhof zu kaufen und mit den Fördergeldern abzubezahlen. Dann kann er immer noch von den Produkterlösen leben.

  31-05-2011 09:17  agrobertl
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
soviel ich weiß muss man ein lw ausbildung haben und man/frau kann bauernhof kaufen. nur haben die angrenzenden bauern den vorteil, dass sie weniger grunderwerbssteuer bezahlen? oder?
aber andere gewerbebranchen sind ja noch mehr geschützt:
aptheker, rauchfangkehrer, installateure ( jedes bundesland hat andere richtlinien beim heizkessel aufstellen und dafür braucht man eine länderspezifische prüfung = defakto schutz)
und bei den angeführten beispielen vergibt immer die innung die neuen plätzte, falls welche anfallen
und diese liste lässt sich sicherlich noch verlängern
lg

  31-05-2011 09:18  Tyrolens
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Pachtpreise Österreich: 800 Euro. Pachtpreise Brandenburg: 80 Euro. Alles klar? ;)


  31-05-2011 09:26  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Wie man die Grunderwerbssteuer niedrig hält, könnt ich dir erklären!

  31-05-2011 09:32  Tyrolens
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Die ist auch schon egal, wenn man pro ha 60.000 Euro hinblättern soll.

  31-05-2011 10:20  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
der landlose Bauer redet vermutlich von der Grundverkehrskommision - derzufolge Landwirte grundsätzlich vorrecht auf Freiland (zum ortsüblichen Preis) haben und daher jedes Geschäft mit Freiland zu Fall bringen können.

Dass das vor dem OGH durchgeht (Gleichberechtigung) ist ja sowieso bemerkenswert.

Aber es ist halt ein weiteres Vorrecht das sich die Agrarlobby eingeheimst hat.
Derweil sie alle jammern wie arm sie doch nicht sind.
Und wie falsch alle Statistiken sich.
Und wie alle doch sooo neidig auf sie sind.

Die bedauernswerteste Bevölkerungsschicht überhaupt. Die soooo ungerecht gehandelt wird.

Überhaupt nachdem die Leut jetzt auch noch die Hundstrümmerln auf den Feldern lassen.

Mir kommen die Tränen.

  31-05-2011 10:31  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Also der Bodenpreisspiegel weist etwas andere Durchschnittswerte aus! Es geht aber richtigerweise, wie du bei diesem Bodenpreis andeutest um die Finanzierbarkeit des Unterfangens. Da gäbe es Handlungsbedarf, wie es so schön politdeutsch heißt.

  31-05-2011 10:48  Tyrolens
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ja, stimmt, Alois, bei uns im Westen wurden unlängst 1,5 ha um 600.000 Euro verkauft. ;)

  31-05-2011 10:54  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Kann ich nur bestätigen - Bauernhöfe, Freiland u.ä. werden in Tirol fast gar nicht angeboten. Sind absolute Raritäten und preislich jenseits von gut und böse.

Gleich danach danach kommen Salzburg und Vorarlberg.

Am billigsten ist die Gegend Jennerdorf und Leibnitz - mit 1 € je m2 oder manchal sogar weniger.

  31-05-2011 11:20  AnimalFarmHipples
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ein Problem bei der grundverkehrsrechtlichen Bevorzugung von Vollerwerblern in manchen Bundesländern (zB definiert das nöGVG einen "Landwirt" als jemanden, der "überwiegend von der LW lebt") besteht darin, daß es nicht darauf ankommt, ob das betreffende Grundstück landwirtschaftlich genutzt werden soll. Damit kommt man als Nebenerwerbler so gut wie nicht an gute Flächen.

Ob diese Regelung unsachlich ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt, immerhin hat -wieder zB das nöGVG- zwei Ziele, nämlich einerseits den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen (was sich ja alternativ auch durch Flächenwidmungsregelungen bzw. Bewirtschaftungspflichten -ähnlich wie im Jagd- und Forstrecht- erreichen ließe) und aber andererseits auch den Erhalt einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft; unter letzterem Aspekt stellt sich durchaus die Frage, ob nicht der Vollerwerbler gerechtfertigtermaßen bevorzugt wird.

Die Kehrseite dieser Regelungen ist allerdings auch, daß viele Flächen ungenützt bleiben, weil die Eigentümer nicht dazu bereit sind, sie zum von der Kommission festzusetzenden "ortsüblichen" (niedrigen) Preis abzustoßen, und gleichzeitig aber die Pachtpreise geradezu absurde Höhen erreichen (was wiederum eine intensive Bewirtschaftung zur Folge hat, weil entweder muß man als Pächter schauen, daß sich's unterm Strich überhaupt noch auszahlt, oder aber man steht als Eigentümer fast schon ein wenig wie ein Idiot da, wenn man mit Verpachten ohne Aufwand und Risiko auf in etwa genauso viel käme wie mit Selberbestellen).

So oder so - als Nebenerwerbler stört es mich natürlich, daß ich nur mit enormem Kapitalaufwand an Flächen käme und damit eigentlich gar nicht, so lange ich nicht in den Vollerwerb gehe.
Andererseits hab ich schon auch Verständnis dafür, daß diejenigen, die als Vollerwerbler in jeder Hinsicht voll drinhängen, Vorrechte haben sollten.
Und so schlecht fahre ich ja als eigentlich de facto Landloser mit meinen prekaristisch überlassenen Flächen auch nicht.

  31-05-2011 11:57  pepbog
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
wenn wer für 1 Hektar 600.000 kassiert, dann hat dies vermutlich auch wer bezahlt - vermutlich nicht für landwirtschaftliche zwecke oder?
wenn doch, dann müsst ihr bei euch - allen den einheitswert auf diese höhe festlegen und danach auch grundsteuer löhnen !!
oder sehe ich da was falsch - nach dem gleichheitsgrundsatz?

  31-05-2011 12:02  Tyrolens
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ich glaube, dass der Erwerb von Eigentum ohnehin nur indirekt etwas mit Landwirtschaft zu tun hat. In anderen Gewerben ist es auch nicht unbedingt üblich, gleich Eigentum zu erwerben. Das ist dann mehr eine Frage der Reinvestition. Ich kenne doch viele Betriebe, die mit Null angefangen haben und sich im Laufe der Jahre mit dem Kauf von Flächen Vermögen aufgebaut haben. Angefangen haben die alle mit Pachtflächen. Anders wär's auch gar nicht möglich. Wenn man beginnt, muss man schon froh sein, eine Betriebsstelle als Eigentum finanzieren zu können.

Was den Grundverkehr betrifft, so stellt sich die Frage, ob der überhaupt etwas bringt. Es gibt genug Leute mit viel Geld, die sich einfach eine Agrar-GmbH gründen könnten um sich dann unter dem Deckmantel des Vollerwerbs mit Flächen einzudecken. Das wird auch oft genug gemacht.

Von Hobbybetrieben wie dem von AFH geht ohnehin keine Gefahr aus. Der wird kaum auf die Idee kommen, sich mit 50 ha einzudecken. Eher dass er mal hier und dort ein paar m² zusammen kauft.

Abschließend muss man halt auch sagen, dass die Strukturen in AUT eher sehr ungünstig sind. Ist immer wieder eine Wohltat, wenn man dann anderenorts Parzellen mit 200 m breit und 600 m lang bearbeiten kann.

  31-05-2011 12:18  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
AnimalFarmsHipples ... diese sogenannten Vorrechte dienen doch in Wahrheit nur dazu die Reichen noch reicher zu machen.

So wie jedes frei geborene Tier von Gott mit Grund und Boden und Luft versorgt wird - so sollte es auch jedem Menschen möglich sein Land - und auch Freiland zu kaufen. Sonst hät Gott die Landwirte ja gleich mit einem Zeichen ausstatten können.

Ebenso absurd ist es - du kaufst heute Haus + Land mit 1ha Freiland sagen wir um 100.000 aus was für immer gearteten Gründen.
Dann stirbt ein Nachbar weg. Der übernächste Nachbar ist Landwirt und kauft das Stück Land vom gestorbenen Nachbar. Nun ist er Dein Nachbar. Pech für dich - weil Dein Freiland ist dann über Nacht nur mehr 10.000 wert, falls es sich Dein neuer Nachbar (vielleicht eh schon ein 100ha Besitzer und Förderungssammler) einbildet haben zu wollen.

Für mich ist das schlicht und einfach Enteignung (oder zumindest gravierende Abwertung) zugunsten der Berufsgruppe Landwirte. Gegen die du dich auch nicht wehren kannst.
Abgesehen davon - Wennst das zu Ende spinnst - bleiben am Ende auf dem Planeten nur mehr die Landwirte übrig.

Das als "gerechtes" Vorrecht einer Berufsgruppe anzusehen tu ich mir halt etwas schwer.
Dazu hab schon zuviel Leid und Ungerechtigkeit gesehen.

Auf der anderen Seite ist auch die Natur so ... die kennt keine Gerechtigkeit. Der stärkste siegt - egal unter welchen Umständen und mit welchen Mitteln.
Aber da scheiden sich dann halt die Geister - die mit humanisischer Lebensanschauung (und von der nächsten Gruppe gerne als Kommunisten verschrien) und die hardcore Darwinisten, für die Leichen zum rumreichen Alltag gehören und Gerechtigkeit die Erfindung von Philosophen und Tagträumern ist.

In letzterem Sinne ... ist es halt so, haben es sich die Stärken schon so gerichtet, dass die Schwächlinge und Dummköpfe in die Falle tappen.

Und solange sich die Humanisten (ja, ja Kommunisten) nicht einig sind - werden die Darwinisten das sagen haben. Und das ist jetzt immerhin so seit es Menschen gibt.

Also wozu lamentieren ... Mensch hilf Dir selbst, weil sonst hilft Dir keiner.

  31-05-2011 12:46  Muuh
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Landwirtschaftlicher Grund für Nicht-Bauern
ÖVP und FPÖ haben eine Vorlage für eine Änderung des Grundverkehrsgesetzes erarbeitet. Demnach sollen künftig auch Nicht-Landwirte unter bestimmten Umständen landwirtschaftlichen Grund und Boden erwerben können

http://vorarlberg.orf.at/stories/518578/

  31-05-2011 13:06  Johannfranz
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
jaja

wenns als Bauland ausgewiesen ist funktioniert das schon,aber nur einmal !

  31-05-2011 13:11  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Mir nicht ganz klar ... scheint nur für Vorarlberg zu gelten?
Zumal der Landtag da im Spiel ist ...

Wie ist das dann in anderen Bundesländern - kann da anderes Recht gelten?


  31-05-2011 13:21  rp4225
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
ein paar Details.............

Das mit dem Vorkaufsrecht gilt nur bedingt – man kann in den bestehenden Kaufvertrag nur eintreten, wenn man den gleichen Preis bezahlt – von ortsüblich keine Rede (in der Praxis) – zumindest bei uns im Burgenland so

Bei uns wurde vor ca. 5 Jahren ein „Gutsbetrieb“ verkauft – Eigentümer war der Wienerberger Baukonzern – Gesamtfläche ca. 950 ha auf einem Fleck.

Es wurde den Landwirten angeboten, Angebote abzugeben, wer was bzw. wieviel erwerben würde.

Es wurden Angebote für sämtliche Flächen zu ortsüblichen Preisen abgegeben und von der Landwirtschaftskammer geprüft – alles war auf Schiene. Gekauft hat das ganze dann ein Aufsichtrat der ÖIAG (weiss den Namen nicht mehr) – alles auf einmal zu 30% über dem Orstüblichen Preis. Ein paar Bauern durften sich was absondern, die mussten den selben Preis zahlen wie der angeboten hatte, also nicht den Ortsüblichen.

So – und nun erklärt ihr mir mal wo hier die Landwirte bevorzugt werden bzw. wurden.

……..und es bleiben am Ende nicht die Landwirte übrig, sondern jene die Geld haben, egal ob Landwirt, Politiker, Industrieller oder sonstwer.

Und kaufen kannst auch als Nebenerwerbler – das oben erwähnte stimmt nicht, zumindest bei uns. Das einzige was man braucht, ist ein ha Grund und einen AMA-Antrag, wo man sieht, dass man selber was bewirtschaftet – geht sicher auch mit einem halben Hektar………………


  31-05-2011 13:27  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
In der Steiermark ...

(4) Während der Bekanntmachungsfrist kann eine Landwirtin/ein Landwirt der Grundverkehrsbezirkskommission schriftlich mitteilen, dass sie/er bereit ist, ein gleichartiges Rechtsgeschäft über das land und forstwirtschaftliche Grundstück zum ortsüblichen Preis oder ortsüblichen Pachtzins abzuschließen. Erfolgt mit der Mitteilung der Nachweis, dass sie/er zum Rechtserwerb in der Lage ist, hat die Grundverkehrsbezirkskommission dem Rechtsgeschäft durch die Nichtlandwirtin/den Nichtlandwirt die Genehmigung zu versagen.

Menschen - und Unmenschen
Haves - and Not-Haves.

  31-05-2011 13:34  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
rp4225 ... vermutlich hat da dann auch eine sog. "Agrargemeinschaft" zugeschlagen. Natürlich mit Geld läßt sichs immer richten. Weil wo Geld ist kommt leicht eins dazu.

Aber in diesem nützt nicht mal immer Geld. Wennst nicht das Zeichen auf der Stirn hast - bist a Unmensch und des Fleckerls Erde für einen eigenen Gemüsegarten und a paar eigene Hendeln etc. nicht würdig.

Aber immerhin die EU hat das schon einmal erkannt, dass da was nicht mit EU-Bürgerrechten konform ist. Ist ja schon mal ein Anfang.

  31-05-2011 13:43  agrobertl
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
also nocheinmal: die bevorzugung von bereits in der branche tätigen personen/firmen etc. gibt es in jedem bereich - oder liege ich falsch?

ich bin für föderalismus, aber das wir hier beim grundverkauf/erwerb auch wieder neuen verschiedene regelungen ahben ist wieder der gipfel.

übrigens: wenn jemand an den bestbieter verkaufen möchte, dann macht er das seriös, still über einen makler und verkauft. ich glaub nicht dass alle dorfnachbarn beim verkauf von der grundverkehrskommission vorher schriftlich verständigt werden - wenn ja, wer bezahlt diese apparat für solch einen aufwand.


  31-05-2011 13:47  Hirschfarm
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
@tyrolens: Wennst die höchsten Pachtpreise von Österreich mit den niedrigsten von Deutschland vergleichst lachen ja nicht einmal mehr die Hühner. Auf der Insel Fehmarn sind sogar über 1000€ schon üblich.
@gdo:Wenn die Landwirte ach so massiv bevorzugt werden beim Landkauf wieso kaufen dann bei uns in letzter Zeit nur mehr Industrielle , Bankdirektoren und Gewerbetreibende? Obwohl die Bauern selber gerne kaufen würden kommen sie nur mehr in den seltensten Fällen zum Zug. So schaut die Realität aus.
mfg

  31-05-2011 13:52  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
bertl ... das muss von der Gemeinde einen Monat lang ausgehängt werden ... und Bauern die den Grund bereits irgendwann einmal gepachtet haben, müssen informiert werden.

Anonym geht da gar nix mehr ...

  31-05-2011 13:53  rp4225
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
ist bei uns leider auch so - es kaufen fast nur mehr Beamte, pensionierte Beamte, Banker, Zöllner, Lehrer und hin und wieder kommt ein Landwirt dann doch zum Zug..............

  31-05-2011 13:54  Johannfranz
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
na,warum kaufen die wohl,hm ? Weil eben Grund und Boden nur begrenzt vefüfbar sind und dadurch die sicherste Wertanlage für ihr "hart" verdientes Geld darstellen !

  31-05-2011 14:01  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Hirschfarm ... keine Ahnung, vielleicht "Agrargemeinschaften"?

Jedenfalls ist es längst kein freier Markt mehr ... und eigentlich beängstigend.

  31-05-2011 14:07  gdo
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
So ist es ... so wie Edelmetalle. Die einzigen verbliebenen sicheren Rückzugsgebiete - obwohl sie rein grundsätzlich keine "Zinsen" abwerfen.
Diese beiden Dinge werden - nicht zufälligerweise - auch steuerlich nachwievor bevorzugt behandelt.

Zugleich aber sind diese auch Alarmzeichen, dass es mit unserem Finanzsystem - entgegen allen Beteuerungen - nicht so gut bestellt sein kann. Und tatsächlich auch nicht ist.

  31-05-2011 14:08  Fallkerbe
Landloser Bauer im österreichischen Parlament

http://journal.juridicum.at/?c=143&a=2670

mal sehen, ob der Eugh da was bewirkt.

mfg
 

  31-05-2011 16:53  iderfdes
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ja Pepbog, wenn du im Ernst Ertragswert mit Verkehrswert verwechselst, siehst dur wirklich etwas falsch. Oder musst du für einen anderen Wertgegenstand jährlich Steuern für seinen Wert entrichten, nur weil du ihn vielleicht einmal verkaufen könntest?

  31-05-2011 16:55  iderfdes
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Deshalb verstehe ich auch nicht, wie es immer dazu kommt, dass manche meinen, Grundvermögen wäre steuerlich bevorzugt. Obwohl man dafür jährlich Steuern entrichten muss, überall sonst zahlt man nur Steuern, wenn man etwas dazu verdient. Sonst müsst man auf der Bank nicht nur für die Zinsen, sondern fürs ganze Geld Steuern zahlen, wenn man schon von Gleichheit vor dem Gesetz redet.

  31-05-2011 19:17  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Die Apotheker sind ein gutes Beispiel für fehlgeleiteten Schutz. Und bei den Rauchfangkehrern gehört nicht das Gebiet geschützt sondern die Dienstleistung geregelt. Da täte die Öffnung wirklich not. Beim Gewerbe generell. Zugangsbeschränkungen verbessern die Dienstleistung erwiesenermaßen nicht.

  31-05-2011 19:20  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Guter Hinweis!

  31-05-2011 19:25  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Ob sich eine Landwirtschaft rechnet soll der Markt klären. Wenn die Standesvertretung feststellt ob ein Betriebskonzept tauglich ist, beißt sich die Katze in den Schweif. Das ist Bevormundung statt Praxisbeweis.

  31-05-2011 19:30  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Mit einzelne Flächenfetzen ist einem landlosen Bauern = weichenden Erben so überhaupt nicht gedient, wenn er einen Betrieb sucht.

  31-05-2011 19:51  agrobertl
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
@alois burgstaller
"Ob sich eine Landwirtschaft rechnet soll der Markt klären."

ich bin noch immer ein beführworter des kompletten freien handel für alle güter, aber nur wenn die ökologischen und sozialen aspekte auch gleich gesetzt werden!!! und alle unter gleichen bedingungen produzieren (gibts ja dzt. leider nicht)

lg

  31-05-2011 22:20  traktorensteff
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
@ rp4225
Na na na, was machen denn dann die von dir genannten Bamten, pensionierte Beamte, Banker, Zöllner und Lehrer mit den Grundstücken? Verpachten? Ich glaube, da übertreibst du doch...

@ alois_burgstaller
Gibt es irgendwo eine Mitschrift (im Parlament üblich), wo man die Rede nachlesen kann? An welchem Tag war das letzte Woche, vielleicht finde ich ja etwas.

Zum Thema: Ich finde, jeder sollte kaufen können, solange die Bewirtschaftung selbst durchgeführt wird (= Landwirt werden) und nicht, wenn Geld in Boden angelegt werden soll! Das ist zwar ein Ausschluss vom "freien Markt", aber es wäre eine Gefährdung der Lebensmittelsicherheit, wenn Boden derart zum Spekulationsobjekt werden würde.

  31-05-2011 22:46  179781
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Wenn bei uns landwirtschaftlcher Grund verkauft wird, dann haben sicher 3/4 der Käufer das Geld dafür nicht in der Landwirtschaft verdient, sondern durch Baugrundverkauf, Schwarzhandel, Steuerhinterziehung Arbeitsgreise, die ihre Rente dazustecken usw.
Die Preise waren die letzten Jahre in annehmbaren Rahmen. Etwa bei 30.000 je ha gutes Ackerland. Aber seit der Wirtschaftskrise sind einige unterwegs, wo man genau weiß, dass sie ihr Geld in großem Umfang an der Steuer vorbeigeschwindelt haben, und die treiben ordentlich die Preise, weil sie Angst vor einer Inflation haben. "Wie der Schelm ist, so denkt er"

Gottfried

  01-06-2011 07:39  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Die Enquete war am 23. Mai. Protokoll noch nicht verfügbar. Nachzulesen auf www.parlament.gv.at

  01-06-2011 07:50  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
In Wien hat es einmal eine Steuer für leer stehende Wohnungen gegeben, Die Erträge sind in den Wohnbau geflossen. Und das waren beträchtliche Mittel. Dasselbe ist auch für ungenutzten Boden denkbar. 10 % vom Verkehrswert per anno.

Mir gefallen die Modelle, wie man in Nordwesteuropa mit Hoferwerb umgeht besser als unsere vom Reichnährstandsdenken geprägte Rechtslage. Da gehen die Banken in Vorlage und beurteilen die Kompetenz der Kaufwerber auf Grund der beruflichen Erfahrung. Und wie man sieht, ist die Effizienz der dortigen Landwirtschaft eher gut.

  02-06-2011 08:35  agrobertl
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
@burgstaller
in Ö wird der verdienst/vermögenszuwachs besteuert.
wenn an grund und boden kauft, dann hat man ja eh schon genug steuern bezahlt.
wenn eine vermögenssteuer auf den verkaufswert, dann muss der staat aber auch sofort bezahlen wenn die grundstückspreise fallen und auch sofort und jährlich (gleich wie die steuer eingehoben wird)
sonst ist es wieder nur eine abzocke.
der staat macht es sich halt leicht, zapft immer neue geldquellen an und wird reformiert selbst nix und wird immer ineffizienter.
lg

  02-06-2011 23:20  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
In Österreich herrscht die 5.größte Millionäresdichte weltweit und das sogar ohne Anrechnung der Immobilienvermögen. Nutzflächen zu erwerben, ohne sie einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen sollte im Interesse der Bürger möglichst teuer gehalten werden. Abgaben auf Brachland sind ein Möglichkeit, sinnvolle Bewirtschaftung zu befördern.

Wichtiger ist aber, dass in jenen strukturschwachen Gebieten, in denen die Abwanderung sogar schon die Landbewirtschaftung betrifft, Anreize zur Ansiedlung junger, engagierter Personen gegeben werden. Das wäre für die Dorfer hilfreicher als die Strukturveränderung.

  04-06-2011 21:24  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Laut Forbes geht es um Dollarmillionäre in Geldvermögen ohne Grund und Häusln. Der Wechselkurs zum Euro ist da schon ein Ablenkungsmanöverl.

Weil niemand gerne Steuern zahlt (Haselsteiner ausgenommen) sollten wir uns vielleicht über deren Abschaffung unterhalten.

Aber ich sehe gerade, dass es ja um den Landlosen Bauern im Parlament ging. Wie man sich verrent mit der Zeit!!

  04-06-2011 21:47  mfj
Landloser Bauer im österreichischen Parlament


Ich würde dem „kleinen Ferkel“ einfach die Jesuanische-Variante anbieten und ihm ein Talent geben.

Irgendwo wird´s doch noch Fleckchen Erde geben wo er verwalten kann ?
Vergräbt er es und legt sich auf die faule Haut – hat´s sich erledigt. Bringt er´s weiter profitieren die Verpächter.

Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben. Wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
Diese jesuanische Formel gilt noch immer...

...und da soll noch einer sagen die Bibel ist hinten nach !!





  15-06-2011 17:36  krähwinkler
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Auf Seite 75 findest du den Redebeitrag. Bernhard Antensteiner hat gesprochen!

Für Leute, die gerne neue Abkürzungen verschlingen: CSA - community supported agriculture.
Bei den kühlen Eidgenossen sagen sie dazu Vertragslandwirtschaft. Immer eine Nasenlänge voraus, diese Sturschädeln!
 

  15-06-2011 21:08  traktorensteff
Landloser Bauer im österreichischen Parlament
Danke Alois!



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