Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung

Antworten: 12
  02-05-2011 21:05  siw5
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Hallo Leute!

Ich bewirtschafte einen 16ha großen Grünlandbetrieb im sonnigen Osttirol. Zur Zeit führe ich diesen Betrieb noch im Vollerwerb mit Milchvieh. Da ich im Zuge meiner Ausbildung zum Agrarpädagoge in Zukunft auf einen Nebenerwerbsbetrieb umstellen möchte, interessiere ich mich für die Schafhaltung.
Wie gesagt, ich komme aus dem sonnigen Süden und habe 112 BHK Punkte im Öpul. Eine Beweidung der Steilfächen ist möglich, und ein Almauftrieb ist ab Anfang/Mitte Mai möglich. Grundsätzlich habe ich an Mutterschafe mit Kälbermast gedacht, hat jemand andere Vorstellungen zu einer extensiven Bewirtschaftung?

x Wie viele Tiere kann ich pro ha Almfläche besetzen?
x Wie viel kg Heu benötige ich pro Tier für die Winterfütterung?
x Eignet sich eine Grassilage- und evtl Maissilagefütterung?
x Wie sieht es mit dem Schlachtgewicht aus?
x Mit welchem Preis kann ich für meine Kostenkalkulation für ein Lamm rechnen?
x Sind 1 1/2 Lämmer pro Mutterschaf pro Jahr möglich? oder 2?
x Welchen Kraftfuttereinsatz empfehlt ihr mir?
x Kann ich meine Schafe aus dem Grundfutter ausreichend versorgen?
x Welche Rasse empfehlt ihr mir?
x sonstige Tipps, Ratschläge sind natürlich immer willkommen.


solltet ihr noch mehr Infos zu meinem Betrieb benötigen, fragt einfach!
Lg

  03-05-2011 07:55  mfj
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung

Hallo Tobias,

...zum „Geldverdienen“ eignet sich diese Variante nicht.
Wenn dass in deinem Hinterkopf rumschwirrt – vergiss es ganz schnell...
Aber mit dieser Betriebsgröße – kannst Du Dir aussuchen was Du willst, es ist für alles zu klein.
Außer du erzeugst ein ungleichbares, nachgefragtes, selbsterzeugtes Produkt – wo du hinterher bist, wie der Teufel der armen Seel !

Wenn du so eine „Nebenher-Variante“ suchst, aus Spaß an der Freud oder als Familienausgleich – ist die vierbeinige Rasenmähergeschichte mit Schafen durchaus üblich und möglich.
Schafe professionell zu mästen ist aber die falsche Einstellung.
Hier sind die Anforderungen doch deutlich höher.
Schafe sind dazu da, mit Grundfutter zu überleben, die Entwurmung dazu, ein nettes Winterlager – dass sollte reichen.

...und noch was.

Schafalpen zeichnen sich zwar durch geringe Trittschäden und saubere Abweidung aus – die Einzäunung ist aber im Vergleich zum Rindvieh deutlich höher.
Und nicht eingezäunte Habitate sind der Schrecken aller Nachbarn und „braven Alpbauern“.
Und das Gams- und Rotwild sind nicht gerade symbiotisch mit den Schafherden. Dass werden dir die Jäger aber schon selber sagen...





  03-05-2011 09:42  Christoph38
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Also ich kann es mir schwer vorstellen wie du mit Mutterschafen Kälbermast betreiben willst.

Kommt so ein Kalb mit den kleinen Zitzen überhaupt zurecht ?
Das Kalb ist bald wesentlich grösser als seine "Schafmutter" etc.

Ich glaub da sind Probleme vorprogrammiert. ;-)

  03-05-2011 12:59  Vierkanter
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
In Österreich gibt es momentan ein Defizit an Schafmilch. Die Nachfrage ist stark im steigen und schön langsam steigen einige Bauern um auf Schafmilchproduktion.

Könnte noch interessant werden, jedoch bin ich kein Experte in Sachen Schafhaltung.

Kann da jemand vlt. seine eigenen Erfahrungswerte schildern???


  03-05-2011 13:15  traktorensteff
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Macht ihn doch nicht so fertig, er fragt doch nur.

Tobias, da hilft dir am besten ein Schafzuchtverband! Immer mehr geben Milchvieh auf und stellen um, da hat der Verband auf deine Fragen sicher Antworten.
Z.B. www.bergschafetirol.com
Du solltest dir die Arbeitsbelastung durchrechnen, wie es neben der Vollzeitarbeit als Agrarpädagoge (was macht der genau, Lehrer?) funktionieren kann.
Schafmilch wird immer gefragter, aber da ist wohl die Arbeitsbelastung im Nebenerwerb zu hoch.

  03-05-2011 14:12  siw5
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Hallo.

Also erstmal vielen Dank für eure Antworten. Vorallem vielen dank an mfj, deine Anwort scheint sehr ehrlich zu sein & danke für deine Antworten. Zum Thema Geldverdienen. Wo kann man heutzutage ohne Förderungszuschuss noch Geldverdienen in der LW? Also mit meiner Betriebsgröße ist es in der Milchviehzucht nicht möglich, Mutterkühe deto denke ich.

An christoph38, habe mich nur vertippt - meinte natürlich Lämmermast. Bin ja in meiner Ausbildung auf Rinderzuchts spezialisiert und nicht unbedingt auf Schafe.

An martin2503 wie gesagt, ich habe mich für Rinderzucht & -fütterung spezialierst. Ich wollte nur von Fachleuten eine Meinung zur Schafzucht und Lämmermast haben, von einem Facharbeiter kann man bei dir wohl nicht sprechen.. Eher ein Forumspamer.

Eine Schafmilchproduktion kommt für mich definitiv nicht in Frage da die Arbeitszeiten zu hoch, die Investitutionen in neue Geräte & Maschinen zu hoch sind.

An mfj, warum denkst du, dass diese Betriebsgröße für einen Zuerwerbsbetrieb zu klein sein sollte? Mit 16 ha Grünland und weiteren 100ha Almfläche dürften die Schafe doch versorgt werden können.
Und ich könnte mir durchaus vorstellen Schafe profesionell zu mästen, warum auch nicht?



Wie gesagt, danke für eure Beiträge, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass ihr konkreter auf meine Fragen eingeht. Ich kann natürlich eine gesunde Kritik ertragen, wer auch nicht?!



  03-05-2011 20:14  siw5
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
und wieder ein Beitrag der mir fachlich zu meinen Fragen keine Hilfe gibt.
Vielleicht haben hier einige noch nicht den Sinn dieses Forums verstanden...

  03-05-2011 20:36  siw5
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Edit.

Lieber tria, ich frage in diesem Forum nicht nach meiner eigenen Perspektive! Ich wollte nur Tipps, Anregungen von Schafzüchtern hören, nicht etwaige Kritik an meiner Peson, oder meinen Äußerungen, wobei du bei diesen falsch verstanden wurdest - mehr dazu später. Ich wollte einfach nur wissen, was Leute davon halten auf Schafe umzustellen und ob es einen Sinn macht, einfach wissen was andere Bauern für Erfahrungen mit Schafen gemacht haben.

"wo kann man heutzutage ohne Förderungszuschuss noch Geldverdienen in der LW?"
tja lieber tria, das ist aber leider heutzutage die Realität. Ich würde auch gern von meinem 16ha großen Grünlandbetrieb mit 12 Milchkühen leben und meinen Kinder eine Ausbildung bieten können. Leider ist dies nicht möglich, da der Markt von den Molkerein gedrückt wird und wir somit auf die Ausgleichszahlungen angewiesen sind! Das ist schlicht und einfach die Realität mein Freund! In naher Zukunft möchte ich meinen Betrieb in ein perfektioniertes HOBBY umfunktionieren, da ich wiegesagt von einem Vollerwerbsbetrieb nicht leben kann! Pure Realität! Ich sitze zur Zeit mit 23 Mitschülern in einer höheren landw. Schule - jeder weiß wie es in Zukunft weiter gehen wird. Große Besitzer werden größer, kleine Bauern sterben - etwaige Steilflächen werden nicht mehr bewirtschaftet. Folgen? Erosion, keine Landschaftspflege, Minuszahlen im Tourismus usw. Das sind nur drei Beispiele von vielen!

Und lieber tria, ich schätze du bist kein Landwirt und bist einfach realitätsfremd! Mir ist es klar, dass junge Leute eine bestmögliche Ausbildung erhalten sollen, und ich werde auch alles daran legen meinen Schülern fachlich das beste Wissen beizubringen - nur die Realität mein Freund darf man nicht übersehn. Würde ich Schülern von klein strukturierten Betrieben erzählen sie könnten von 40000kg Milchkontingent noch überleben würde ich sie schlicht und einfach belügen!

  03-05-2011 20:41  helmar
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
Diese Einstellung ehrt dich.........aber du wirst dafür von jenen gegeisselt werden welche das nicht wahrhaben wollen. Und an der Realität vorbei vom Bauersterben reden.
Mfg, Helga

  04-05-2011 12:50  georgo
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
hallo

naja so einen doch für unser berggebiet nicht gar so kleinen betrieb auf einmal von milchkühen auf schafe umzustellen ist sicher keine einfache sache.

x empfehle dir vieleicht mal mit einer kleinen herde von 10 tieren zu beginnen und nicht sofort wie du wahrscheinlich bei 16 ha mähfläche und 100ha alm sofort 60 bis 90 mütter in den stall zu stellen.

x mit deinen landesschafzuchtverband in verbindung setzen.

x einige gute bücher lesen.

x verschieden schafzüchter zu besuchen und zu reden

x viel erfolg und ausdauer

x und zu guter letzt auf erfahrene leute zu hören

alles gute georg

Ps: hab grad in letzter zeit gehört von zwei betrieben die umgestellt haben auch in deiner grössenordnung bei einen funktionierts super udn einwandfrei und der zweite der kommt sozusagen auf deutsch gesagt grad nimmer aus der scheisse raus aufgrund falscher tierauswahl und zu vielen krankheiten im besonderen mit moderhinke.





  04-05-2011 15:16  siw5
Umstellung von Milchvieh auf Schafhaltung
ok, gut dann habe ich dich falsch eingestuft - sry dafür.
darf ich fragen was du für einen Betriebszweig führst?
für mich ist ein leeres Glas halbleer, da es voll sein sollte! verstehst du? ich will einfach in Zukunft mit einem minimalen Aufwand größtMÖGLICHE Gewinne erzielen.
Was ich Schülern von kleinenstrukturierten Betrieben erzählen werde? Die Realität! Dass sie in Zukunft auf Ausbildung setzen sollten und nicht mit der Einstellung "Geht uns das Geld aus, verkaufen wir wieder einen ha, oder holzen wir einen Wald ab .." verstehst du? Es ist schlicht und einfach nicht möglich mit 40000 kg Kontigent eine 5 köpfige Familie zuernähren - wie gesagt, ich bin Landwirt aus Leidenschaft, sollte der Markt es zulassen würde ich sofort diese Variante nehmen und nicht nebenbei einer Arbeit nachgehen!

Und vielen Dank dass du mich in einen Karton mit den Lehrern die null Interesse in LW, desintressierte Unterrichtsformen machen und keine neuen Inovationen in den Unterricht bringen wirfst.
Außerdem kann ich in noch nirgends gscheit daherreden weil ich wie gesagt selbst noch Azubi bin. Zu hause nichts vorzuweisen? Naja, wir hatten bis 2007 insgesamt 35 Stück Vieh, 3 ha Erdbeeren, 7 ha Feldgemüse und 3ha Kartoffelanbau - nichts vorzuweisen?
Tut mir leid für dich, dass meine Einstellung, nämlich 40 Jahre körperlich anstrengendste Arbeit zuverichten und dann noch jeden Euro 5 mal umzudrehen müssen nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Wie gesagt, ich lebe für die Landwirtschaft, leider kann ich davon nicht leben und M U S S somit einen Nebenberuf nachgehen, ich betone - Nebenberuf!

Mag sein, dass du falsche Lehrkräfte hattest - aber jetzt den Messias zuspielen und andere belehren zuwollen ist meiner Meinung auch der falsche Weg. Jeder muss diesen für sich machen, und ehrlichgesagt finde ich es falsch von dir, dass du mich in meiner Person kritisierst, ich wollte schlicht und einfach was über die Schafhaltung wissen!

Darf man fragen welche Schule du besucht hast?



und danke georgo für deinen hilfreichen Beitrag.



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