Landwirtschaft in der Krise

Antworten: 31
  05-08-2009 13:11  Newbie
Landwirtschaft in der Krise
Gestern und vorgestern leider nix davon mitbekommen - aber noch heute (Mittwoch) der 3. Teil um 22:15 und morgen 4. Teil um 09:05 oder 22:15 im Radiokolleg auf Ö1

  05-08-2009 14:15  biolix
Landwirtschaft in der Krise
hallo newbie !

hab alles mitbekommen, zeigt gutdie zusammenhänge warum wie was so läuft .. :-)

aber muss es so laufen ?

lg biolix

  05-08-2009 21:05  jge
Landwirtschaft in der Krise
gestern zdf
90 milchkühe 100 mukus
will eine biogasanlage bauen
weil schei55e mehr wert ist als milch

  05-08-2009 21:31  Psycho
Landwirtschaft in der Krise
habs heut im internet angeschaut

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/808740 (hier kann man es sich anschauen - für alle dies verpasst haben)



schon traurig, wenn dreck mehr wert ist als milch


  05-08-2009 21:43  Gourmet
Landwirtschaft in der Krise
@biolix

Nein, es könnte auch anders laufen. Und es kann ja eh jeder so arbeiten, wie er will. Wenn man genug Kunden findet, die dafür zahlen, ist das schon in Ordnung.
Aber ich denke, die Bevölkerung wird nicht mehr zu diesen Zuständen zurück wollen, wo 80 oder mehr Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft arbeiten mussten. Die Bauern übrigens auch nicht. Wer will schon heute so arbeiten, wie vor 100 Jahren.

Der Motor der vielbeklagten Entwicklung ist der technische Fortschritt. Nicht irgendwelche Politiker, die es nicht gut mit den Bauern meinen würden. Ich habe es schon mal geschrieben: Alleine derjenige, der vor etwa 50 Jahren den Landewagen erfunden hat, hat Millionen Bauernhöfe und noch viel mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft auf dem Gewissen.

Frag heute einen Arbeitslosen oder jemanden, der einen anderen Job sucht, ob er gerne irgendwo schweißtreibende Handarbeit auf einem Bauernhof machen möchte. Die meisten werden nur ein Lächeln dafür übrig haben. Zurecht, wie ich meine. Denn für die meisten Arbeiten wurden in den letzten Jahrzehnten Maschinen erfunden.

Diese Entwicklung geht immer weiter, mit der Unterstützung der Bevölkerung, auch der Bauern. Kürzlich habe ich ein kurzes Referat über die Milchwirtschaft in den USA, ich glaube es waren etwa 80 Jahre, gehört. Die Milcherzeugung ist in diesem Zeitraum unglaublich effizienter geworden. Dagegen sehen die Leistungssteigerungen etwa in der Ferkelerzeugung recht einfach aus.
Milch wird heute mit immer weniger Kühen und mit immer weniger Futter erzeugt. Die Steigerung ist enorm und hört angeblich noch lange nicht auf.
Und niemand würde vermutlich Milch kaufen, wenn er sehen würde, wie dreckig es beim Handmelken von Kühen in veralteten, finsteren Ställen, zugehen kann. Effiziente Betriebe mit sauberen Melkständen sind genau das, was die Konsumenten wolllen. Und sicherlich auch die Bauern. Wer will schon heute noch mit der Hand eine Kuh melken, mit allen negativen Begleiterscheinungen für die eigene Gesundheit und die Sauberkeit der Milch.

Aber, wie oben schon erwähnt. Wenn man genug Leute findet, die für handgemolkene Milch aus dem Kleinbetrieb so viel zahlen, dass der Bauer mit Familie gut davon leben kann, ist ja alles in Ordnung. Ich habe da allerdings meine Zweifel.

  05-08-2009 21:50  walterst
Landwirtschaft in der Krise
das hab ich gar nicht mitbekommen, dass der Betrieb im ZDF gestern mit der Hand gemolken hat

  05-08-2009 22:04  jge
Landwirtschaft in der Krise
hamburger
du schreibst an pharisäerschmarrn
was ist ein landewagen?


  05-08-2009 22:29  Newbie
Landwirtschaft in der Krise
Landwirtschaft in der Krise ?

http://www.youtube.com/watch?v=anqGtsl29R0

  06-08-2009 00:08  cfcRiccy
Landwirtschaft in der Krise
@ newbie

das gezeigte ist mehr als nur wahnsinn, aber ich glaub nicht dass das noch der landwirtschaft wie wir sie kennen entspricht. für mich ist das nur mehr übertriebene massenproduktion... keine familienbetriebe mehr. natürlich ist ein acker von 50 mal 60 kilometer nicht schlecht (insofern die angabe stimmt) aber sowas würde mir nicht mehr gefallen...

  06-08-2009 06:38  biolix
Landwirtschaft in der Krise
Morgen !


ja, ja jeder wie er will, mit den Auswirkungen die wir kennen, das wäre die LW des G... ;-))
Ja und Schweißtreibend lieber im Fitnesscenter oder viel viel Leut mit Übergewicht...
LW wie vor 100 jahren, wo ?? wir machen glaub ich die LW der Zukunft und ein wenig handarbeit kann ich dir nur sagen hat mir nciht geschadet...
Und das die LW keine Krise hat, das glaubst du ja anscheinend auch nciht, hauptsach bei uns sind alle konv. depremiert über die Getreidepreise, hoffen schon fast das es weiter regnt, damit sie die 170 EUro aAuswuchschaden wenigsten bekommen...

Apropos, keine Krise , alles ganz normal....;-((( brrr

USA wollen Milchpreise stützen


Das US-Agrarministerium stellt im Rahmen seines langfristigen Beihilfenprogramms für die Milchindustrie weitere USD 243 Mio. zur Verfügung. Die am Boden liegenden Erzeugerpreise sollen 2009 gestützt werden.


Wie Dow Jones News berichtet, erhöht die Regierung bis Oktober den Ankaufspreis für Magermilchpulver um 15% und für Cheddarkäse um 16%. Das USA-Agrarministerium (USDA) erwartet, dass der Staat im Rahmen dieser Maßnahmen weitere umfangreiche Milchpulver- und Käsemengen interveniert. Damit unterstützen die USA ihre Produzenten heuer mit mehr als USD 1 Mrd.
Die US-Regierung erhöht bis Oktober den Ankaufspreis für Magermilchpulver um 15% und für Cheddarkäse um 16%.



Reform der Milchpolitik
In Reaktion auf die neuerliche Hilfsmaßnahme kündigte die International Dairy Foods Association (IDFA) an, sich weiterhin für eine langfristige Reform der Milchpolitik einzusetzen. Zu höheren Preisen für die Verbraucher werde die Aktion aber nicht führen, sagte ein Ministeriumssprecher.

Verknappung des Angebots
Die Preise, die die US-Milchbauern für ihre Ware erhalten, lagen im Juli um 41% unter denen des Vorjahresmonats, schätzt das USDA. Im kommenden Jahr dürften sie jedoch wieder anziehen, meinen Ökonomen. Einer der Gründe dafür sei, dass zahlreiche Milchbauern ihren Betrieb aufgeben müssten und sich so das Angebot verknappe.


  06-08-2009 08:09  Gourmet
Landwirtschaft in der Krise
@ biolix

„jeder wie er will, mit den Auswirkungen ...“ das IST die Landwirtschaft, die wir haben. Was wäre denn die Alternative? Jedem vorschreiben, was er tun darf?
Mit meinem etwas lang geratenen Beitrag wollte ich nur darauf hinweisen, dass es die Landwirtschaft selber ist, die dafür sorgt, dass viele Betriebe und Arbeitsplätze verloren gehen. Durch Einsatz von immer besserer Technik und der Tüchtigkeit von allen, die in diesem Bereich arbeiten.

Wenn Du diese enorme Steigerung der Leistungsfähigkeit in den letzten 100 Jahren „Krise“ nennst, kann ich mit dieser Krise ganz gut leben. Für mich ist es eine fast unglaubliche Erfolgsgeschichte, dass heute nicht mehr 80% der Bevölkerung täglich mit der Nahrungsbeschaffung beschäftigt sein müssen sondern nur mehr wenige Prozent und der Rest sich anderen Tätigkeiten, auch dem Fitnesscenter, widmen können.

Alle Forderungen und Schuldzuweisungen an Politiker sind nur Zeichen von Hilflosigkeit gegenüber der eigenen Leistungsfähigkeit.

  06-08-2009 08:35  helmar
Landwirtschaft in der Krise
Nur soviel, weil ich keine Zeit mehr habe.......meine Mutter stammte aus einem Ackerbaubetrieb, welcher etliche ha Zuckerrüben und Kartoffeln hatte, und bis 1944 wurde dort händisch Rüben vereinzelt, ich weiss nicht wie oft mit der Hacke durch die Reihen geharkt, dann alles händisch ausgerissen, geputzt und auf die Wägen geladen. Ich habe gar nicht versucht, die Tonnen mal auszurechnen welche meine Mutter ab etwa 14 Jahren bis zu 22 Jahren bewegt hat. Sie war nicht mal 50, als sie wegen Spondylose, Abnützung aller Gelenke usw. von der SVB von sich aus jährlich zur Kur geholt wurde, und eine der Bergündungen für eine Kur, dieses Attest habe ich mir aufgehoben........"durch einseitige Be- und Überlastung irreparable Schäden".........will man das wirklich wenn man sich wieder Haue schwingende, mit dem Pferdepflug schindene Menschen ? Über solche Romantisierungen ärgere ich mich wirklich, und wie der Gourmet schon sagt..........frag mal einen Arbeitslosen......
Mfg, helmar

  06-08-2009 08:41  Gourmet
Landwirtschaft in der Krise
@Newbie

Danke für den Link. Zeigt ganz gut, was heute möglich ist und auch gemacht wird.

  06-08-2009 08:49  biolix
Landwirtschaft in der Krise
Wo mach ich schuldzuweiungen an Politker ?
Wo ist Biolandwirtschaft nciht leistungfähig ?

sie wird es zeigen das sie auf Jahrhunderte gesehen die leistungsfähigste sind udn waren..;-)

Ist Leistungsfähig das was newbie zeigt und das freut dich das ds gemacht wird, das ist die Zukunft für dich.. na danke... ben darum muss ein paar wenige geben die anders denken und den Trend dorthin schwächen, bis man drauf kommt was da passiert... irgend wann ists genug...

und vergleicht bitte die heutige Biolandwirtscahft nicht mit 1950.. ihr macht euch lächerlich.. ;-))

lg biolix



  06-08-2009 09:28  Mick
Landwirtschaft in der Krise
Das in dem Video vom Newbie gezeigte ist nicht das was möglich ist, sondern das was dort notwendig ist.

Das ist Australien, die sind froh wenn sie 1000kg/ha Gerste ernten können (bzw. in den letzten Jahren überhaupt etwas). Dass da natürlich dann nur mehr Null Aufwand pro ha gemacht werden darf ist klar. Und dass diese armen Hunde dort nicht von 50ha leben können sondern von 5000ha aufwärts sollte auch jedem mit einem gesunden Menschenverstand einleuchten.

Die MÜSSEN derart effizient sein, sonst können sie den Betrieb zudrehen!
Das ist so wie wenn ein indischer Kleinbauer ein Video von einem österreichischen (Bio-)Betrieb sieht, wie der grad mit einem relativ kleinen Mähdrescher erntet, der denkt sich dann auch: Wow, die sind größenwahnsinnig dort in Europa, das hat mit Landwirtschafts ja nichts mehr zu tun!!

Alles ist relativ.

Mick

  06-08-2009 10:16  Tyrolens
Landwirtschaft in der Krise
Ah, die Glenvar Farm. Ist halt Austrailen und dort stllt sich die ganz einfache Frage: So oder gar nicht. Das sind ganz extreme Grenzertragsstandorte. Wie der Mick schreibt ist dort das Risiko überhaupt nix zu ernten recht groß. Alle drei Jahre gibt's eine gute Ernte, die zwei Jahre davor können kritisch sein. Dementsprechend wird Risikomanagement betrieben. Einmal Säen/Düngen, einmal Pflanzenschutz. Das war's.
Mit 5.000 ha bist dort eh noch klein. Heuer hat dort ein Betrieb alleine 90.000 ha eingesät. Er wollte zwar über 100.000 ha kommen aber das ging sich nicht aus. Er hätte auch 150.000 ha säen können. Fläche ist genug da. Busch. Es gibt nur eine hand voll Irrer, die dort wirtschaften wollen. ;)




  06-08-2009 10:53  Gourmet
Landwirtschaft in der Krise
So sieht es auch aus. Recht dünner Bestand, aber immerhin, wenn es gut läuft, wird sich der Einsatz ordentlich auszahlen. Das sind eben richtige Unternehmer. Meinen Respekt verdienen sie auf jeden Fall. Ein bisschen verrückt darf man da schon sein.

  06-08-2009 10:59  Gourmet
Landwirtschaft in der Krise
@ biolix

Fühlst Du Dich betroffen? Ich habe doch gar nichts gegen Biolandwirtschaft geschrieben. Die Schuldzuweisungen an Politiker kann man hier fast täglich lesen. Ist immer irgendwer schuld, dass man selber mit der eigenen Tüchtigkeit die treibende Kraft ist, will keiner einsehen.

Ich wollte nur darauf hinweisen dass, wenn man den Strukturwandel aufhalten möchte, man den technischen Fortschritt auf den Betrieben zurückdrehen muss. Und das wird niemand wollen.

Natürlich kann jeder den Trend zu größeren Betrieben zu schwächen versuchen, indem er selber nicht am Fortschritt teilnimmt. Da hat auch niemand was dagegen. Im Gegenteil, die Berufskollegen, die ja auch Konkurrenten sind, werden sich sehr darüber freuen.

  06-08-2009 11:26  iderfdes
Landwirtschaft in der Krise
Einerseits soll Nahrung nichts mehr wert sein, Überproduktion überall, usw. , andererseits wird fieberhaft daran gearbeitet, dass man mit viel Aufwand und viiieeel Geld noch mehr Flächen nutzen kann. Selbst in den größten Städten.

Guckst du hier:
http://www.orf.at/080717-27436/?href=http%3A%2F%2Fwww.orf.at%2F080717-27436%2F27437txt_story.html

Irgendwas passt da nicht zusammen.

  06-08-2009 12:10  biolix
Landwirtschaft in der Krise
na ja ist ja toll 1000 kg pro ha zu Weltmarktpreisen zu produzieren, kann mir da wer den DB ausrechnen ?

das ist egal ob auf 5000 oder 50 000 ha... ;-(((

  06-08-2009 12:33  Tyrolens
Landwirtschaft in der Krise
Die Rechnung geht auf. Was abschreckt ist ein Risiko. Wenn du drei Jahre in Folge keinen Regen hast, wird's sehr sehr eng. Hast du aber im dritten Jahr richtig viel Regen, dann erntest du nicht 1.000 ha sondern 3.000 kg/ha.
Der DB ist ja nicht das Problem. Die Kosten pro ha sind wirklich sehr niedrig und selbst wenn nur 10 Euro por ha übrig bleiben - denn das ist der springende Punkt, hast du bei 5.000 ha nicht schlecht verdient, bei 50.000 ha aber bombastisch.

  06-08-2009 16:07  remus
Landwirtschaft in der Krise
gewisse bauern in der landwirtschaft werden immer in der krise sein und sie werden immer arme bauern bleiben auch wenn sie noch so groß sind und viel besitzen
und wisst ihr auch warum ?


weil sie nie ZUFRIEDEN sind und nie GENUG haben.

  06-08-2009 16:42  Heimdall
Landwirtschaft in der Krise
Das lustigste ist immernoch dass der Staat der Automobilindustrie sofort mit Milliarden zur Seite steht, und die Landwirtschaft darf "verrecken".
Arbeitsplätze sichern.
blabla
An der Landwirtschaft hängen glaub ich mehr Jobs (nicht nur die Bauern, auch Molkerein, Maschinenhersteller usw).
Das macht mich mürrisch !

  06-08-2009 17:00  remus
Landwirtschaft in der Krise
an extremat oder exkremen.....

glaubst du etwa die arbeiter , angestellten und gewerbebetriebe legen ihr geld unter die matratze ?
spar wo anders aber nicht beim denken.

  07-08-2009 10:38  Hausruckviertler
Landwirtschaft in der Krise
Lieber Gourmet, ich muß dir 100%ig recht geben. Ist auch meine Meinung, der größte Feind für die kleine Landwirtschaft ist der technische Fortschritt. Die technischen Errungenschaften fangen bei den Großen an und breiten sich nach unten aus, bis Betriebsgröße und Investition nicht mehr vereinbar sind. Es ist schon klar, wenn ein großer Betrieb mit optimaler technischer Ausrüstung mit der Arbeit eher fertig ist als ein Kleiner, der technisch nicht so auf der Höhe ist, dann wünscht sich der Kleine auch diese Technik. Geht aber nicht, weil es sich einfach nicht rechnet. Also entweder so weitermachen oder aufhören. Dass sich die meisten, vor allem Junge dann zum Aufhören entschließen, braucht niemand zu wundern.
Zu jeder Zeit wurden Zustände in der Landwirtschaft beklagt. Es hat noch nie Zeiten gegeben, in denen die Landwirte unisono gesagt hätten "Uns geht es gut". Dies Erkenntnis kommt immer erst später, wenn wieder eine Verschlechterung eingetreten ist. dann heißt es "Damals ist es uns gut gegangen".
Jede Krise hat auch ein Ende, auch diese. Es werden nur viele sein, dei diese Krise nicht überstehen werden, weil sie am falschen Fuß erwischt wurden, sprich zuviele Investitionen mit Fremdkapital in die Vergrößerung bei fallenden Preisen. Auch solche, die nicht gewillt sind das Ende der Krise abzuwarten, aus welchen Gründen auch immer.
Wir in Österreich dürfen uns glücklich schätzen in einem so wasserreichen Gebiet zu leben. Das wird nämlich in Zukunft das größte Problem werden. Die Süsswasserreserven werden weltweit massiv zurückgehen und für die Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung stehen, weil die Städter nicht einsehen werden, weshalb sie auf Trinkwasser verzichten müssen um Überproduktion in der Landwirtschft zu ermöglichen. Jährlich gehen 12 Millionen Ha für die Landwirtschaft weltweit verloren, weil zuwenig Wasser da ist. Das alles wird noch durch die Abholzung der Regenwälder beschleunugt, weil dadurch Wasserreservoire in gigantischem Asumaß verloren gehen.
Auch wenn es im Moment nicht den Anschein hat, aber wir werden in einigen Jahren nicht mehr von einer Krise in der Landwirtschaft reden, sondern von einer Ernährungskrise.

  07-08-2009 10:56  org
Landwirtschaft in der Krise
Hallo eXTrEmaT!
Mit den Vorhaltungen der Milliardenförderungen an Autoindustrie usw. müssen wir leise sein, denn der größte Posten des EU Budgets sind Agrarförderungen. Also dahin fließt viel mehr Geld als anderswohin. Dass davon leider beim Bauern so wenig ankommt steht natürlich auf einem anderen Blatt....

  07-08-2009 11:06  joholt
Landwirtschaft in der Krise
@ org wenn ich mich nicht irre ist das LW Budge das einzige gemeinsame bei den anderen hat jedes mitgliedsland sein eigenes oder nicht??? wenn das so ist ist es kein wunder das es so groß ist,
mfg

  07-08-2009 11:39  Christoph38
Landwirtschaft in der Krise
Auch in der Wirtschaftskrise gibt es keinen Wirtschaftszweig der so stark von Förderungen abhängig ist, wie die Landwirtschaft.

Mir ist auch kein Wirtschaftszweig bekannt, der inklusive der Förderungen sowenig Umsatz je Arbeitskraft macht, wie die Landwirtschaft.

Diejenigen die den Bauern die Förderungen neiden, sollten sich vielleicht auch fragen, warum ständig Bauern die Bewirtschaftung aufgeben bzw. ob die Bauern zu blöd sind Geldgeschenke abzuholen.

Angesichts einbrechender Steuereinnahmen und staatlicher Schuldenberge ist der Ausblick bei den Förderprogrammen sicher negativ einzuschätzen. Von der verbleibenden Gelder werden die "Bauern" künftig stärker über die Schiene "ländliche Entwicklung" gefördert.

  07-08-2009 13:23  mfj
Landwirtschaft in der Krise
Im Moment haben wir eine Zeit, wo die Landwirtschaft sowie auch die anderen Wirtschaftszweige nach Boomjahren und Übertreibungen ihre Verhältnisse wieder korrigieren.
Schaut man sich um entdeckt man vielerorts das gleiche Schema.

Jahr 2000:
Man hat sich mit Nebenerwerb, oder Erbschaft oder reicher Heirat ;-) die Möglichkeit einen „Wachstumsschritt“ zu wagen ermöglicht, und sichert sich mit Flächenpacht dazu mal ab.

Jahr 2002:
Plan ist eingereicht und von der ABB genehmigt. Durch „neugerechneten Betriebsplan“ kann man das Vorhaben deutlich vergrößern...

Jahr 2004:
Alles ist in Betrieb, der Tag der offenen Stalltüre und der Firmenpräsentation ist hinter sich, und weil die Preise gut sind, pachtet und vergrößert man nochmals dazu...

Jahr 2005:
Arbeitseinsatz wächst, daher werden LW.-Arbeiten aus ausgelagert an MR und Lohnunternehmer.

Jahr 2008:
Preise fallen ins uferlose, und Zinsrückzahlungen werden kritisch. Man tritt noch schnell bei Impfverweigeren bei, weil Eigeninative von nun an gefragt ist.

Jahr 2009:
Betrieb wird noch schnell auf Bio- umgestellt, weil man das eigentlich immer schon vor hatte ;-)

Jahr 2010:
trotz Bioförderung und zusätzlicher D-Vermarktung reicht es hinten und vorne nicht mehr...

Jahr 2012:
Oma und Opa können nicht mehr, fallen aus und müssen von nun an gepflegt werden...

Jahr 2016
Der Stall entspricht nicht mehr den Anforderungen, und sollte erneuert oder abgerissen werden – die Bank knausert mit neuen Krediten.

Jahr 2020
Der einzige interessierte Sohn heiratet eine Lehrerin, die den Betreib umstellt auf UaB: in den Ferien bietet man ökologische Selbstfindungskurse an und verkauft Schnittblumen.

Jahr 2045 : Alles wird verkauft und man verlebt die Lehrerinnen-Pension im Wohnmobil in Südfrankreich und alles ist so schööööön – dank Landwirtschaft


  07-08-2009 15:04  remus
Landwirtschaft in der Krise
an mfj

schau daß du diesen virus wieder los wirst.....

  07-08-2009 15:09  org
Landwirtschaft in der Krise
@joholt: Die einzelnen Nationen, die Bundesländer und mancherorts auch die Gemeinden fetten die Landwirtschftsförderung der EU noch zusätzlich auf. Als auch von dieser Seite aus betrachtet ist die Landwirtschaft eine höchst geförderte Sparte.
Wie gesagt, es müsste nur wirklich beim Bauern ankommen und nicht allerorts "versickern".
Z.B wird einiges vom Agrarbudget in die Infrastruktur des ländlichen Raumes investiert. Soweit so gut, aber die Infrastruktur der Städte ist auch nicht billiger und die zahlt die Allgemeinheit ohne "Spezialbudget". Weiter Beispiele gäbe es viele...

  07-08-2009 16:16  joholt
Landwirtschaft in der Krise
@org ja der einflussreichtum für solche projekte ist gewaltig was aus diesem topf finanziert werden ist gewaltig. aber was ich gemeint habe das es sonst soviel ich glaub kein gemeinsames budget gibt. daher scheint das wir bauern am meisten bekommen. wie würde etwa ein gemeinsames verdeitigungsbudget der EU aus schaun. ich glaub da würden einige schaun kann mich aber auch irren.
Mfg



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