USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...

Antworten: 9
  19-05-2009 20:31  helmar
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Damit man die Milchpreise stabilisieren kann, werden nun Milchkühe geschlachtet. Und mit den "Überlebenden" jedes Jahr wieder mehr Milch erzeugt, egal um welchen Preis, und egal von woher auch immer Soja und Co. herbeigeschifft werden. Die Variante weniger Milch pro Kuh scheint nicht sehr gefragt zu sein. Zumindest dort wo man ja selber das Futter dafür nicht hat und es hinschaffen muss. Ist ja auch kein Wunder............
Mfg, helmar

  20-05-2009 07:31  Schweiz
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Mich nimmt auch wunder, wo das positive von weniger Milch pro Kuh zu suchen ist.

Gruss

  20-05-2009 08:15  helmar
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Vieleicht ist es falsch rüber gekommen........die Milchwirtschaft ist eigentlich im Grünland daheim, und da sollte man mit den vorhandenen Ressourcen das Beste draus machen. Wenn im Ackerbau- und dessen Randgebieten Milchkühe gehalten werden, sind die Vorraussetzungen für hohe Grundfutterleistungen, und damit meine ich auch selber angebautes Getreide, vorhanden. Ob es allerdings wirklich Sinn macht in Gegenden wo vielleicht maximal 3 Schnitte möglich sind, mit den Leistungen von Erstgenannten, mit dem Zukauf von grossen Mengen Futter, zu konkurrieren, bin ch mir nicht so sicher. Die Frage geht aber da viel weiter. ...........wenn laut der Aussagen mancher jene Milchbauern in den sagen wir mal höflich genannten "rückständigen Gebieten" angepasst Milch erzeugen, sind dann das diejenigen, welche von den "Profis" nur noch als Landschaftspfleger, Süssbilderzeuger für den Tourismus, Lawinenverhinderer und ansonsten als grosse Deppen gesehen werden.
Mfg, helmar
Eine Frage aber schon noch........die absoluten Milchprofis, welche den Markt in der hand haben setzen schon länger auf LowInput.....Neunseeland z.B.

  20-05-2009 11:28  Schweiz
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Eine der Grundfutterbasis angepasste Milchleistung ist richtig, wobei sich eine gewisse Menge Ergänzunsfutter immer ausbezahlt.
Eine absolute Low Imput Strategie ist meiner Meinung nach nur in Gegenden sinnvoll wo keine teuren Stallplätze notwendig sind, wie eben in Neuseeland. Und man soll immer bedenken, dass gutes Grundfutter nicht viel günstiger (in vielen Fallen sogar teurer) ist, als richtig eingesetztes Ergänzungsfutter.
Ich habe übrigens nichts gegen Landwirtschaft im Berggebiet. In der Schweiz ist auf jedenfall
der Standortnachteil gut mit Direktzahlungen abgegolten. Das heisst im Berggebiet machen die Direktzahlungen einen sehr hohen Anteil am Einkommen aus, bedeutend mehr als im Talgebiet. Die genauen zahlen habe ich leider nicht zur Hand. Ich nehme mal an, dass das in Österreich nicht viel anders ist. Also bitte nicht immer jammern und über Standortnachteile klagen. Im Talgebiet ist der Produkteerlös (z.B. Milchpreis) entscheidend fürs Einkommen!!!!!

Gruss aus der Schweiz

PS: Morgen werden wir das letzte Heu einführen, immer noch beste Qualität. Eben für hohe Milchleistungen.


  20-05-2009 11:54  farmer_johnny
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
vor einigen Jahren galt die Theorie, das günstigste Futter für eine Milchkuh:
Futterstroh und Ergänzungsfutter - sprich keine "teure" Sillage, usw.

Jedoch wenn ich eine Schlachtprämie für meine alten Milchkühe bekomme, warum sollte ich die nicht schlachten?

Denke kaum, dass diese Kühe einfach "so" geschlachtet werden.

  20-05-2009 14:10  Gress
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Tja Helmar, glaub was Du da schreibst - so einleuchtend es eigentlich wäre - es kann wohl heutzutage keiner mehr verstehen . Uns habens in der Ausbildung erzählt : "mit Massenproduktion" können wirs in Bay niemals mit denen an der Küste aufnehmen . Dies stimmt meiner Ansicht nach noch heute , geholfen hats nix ... Hier werden Ställe für 60 Kühe gebaut die 500 000 ,- und mehr kosten und die Leut glauben ernsthaft das sowas Zukunftsfähig ist . Am Ende noch ein Futtermischwagen für schlappe 40 000 Mäuse und und und ... Für die die für hunderte oder tausende von Kühen pro Betrieb planen oder schon haben , schlicht lächerlich , für den der sich da hineinreissen lässt eine Tragödie. Es wird - wenn überhaupt nur noch mit sparsamsten Erzeugungskosten gehen . Bei 20 oder auch 25 ct Milchpreis lohnt keine Leistungsfütterung über das unbedingt notwenige hinaus . Glaub auch das da viel an falscher Eitelkeit mit im Spiel ist , wenn man erst mal die Leistungen erreicht die von der Beratung empfohlen ist , gleicht s einem Gesichtsverlust sich davon wieder verabschieden zu wollen. Dabei sparts (eben jetzt in dieser Zeit) einfach nur Geld

  20-05-2009 18:00  Gourmet
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Soweit ich die chemischen Vorgänge im Körper der Milchkuh verstanden habe, ist Milch von hochleistenden Kühen viel billiger zu produzieren. Nicht nur, dass der Erhaltungsaufwand anteilsmäßig sinkt, angeblich benötigt eine Kuh für den 41. Liter Milch am Tag weniger Futter als für den 21. Vermutlich ist das einer der Gründe, warum Milchwirtschaft weltweit nur mit Milchrassen gemacht wird und die Verwendung von Zweinutzungsrassen für die Milchgewinnung, wie wir sie hier kennen, nur eine Randerscheinung sind.

Ob jetzt jemand nur drei Schnitte machen kann, oder doppelt so viele, hat mit der Grundfutterqualität vermutlich gar nichts zu tun. Sonst gäbe es nicht Betriebe mit 11000 kg Stalldurchschnitt in Seehöhen über 1000 Meter oder mit Kühen im Sommer auf der Alm.

  20-05-2009 20:29  helmar
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
Stimmt schon, lieber Gourmet, aber wenn du die Grundfutterqualität ansprichtst.......auf 1000 m Seehöhe ist es auch eine Frage des Wetters, des Kleinklimas, und daraus ergibt sich die Zusammensetzung der Pflanzenbestände. Und je mehr Niederschläge und weniger Wind, umso besser ist die Zusammensetzung der Pflanzenbestände des Grünlandes. Trocken und kalt, das schaffen die diversen Schwingelarten, Knaulgräser, Wiesenrispe, Ruchgras etc. Der Kleeanteil hängt auch sehr von der jeweiligen Niederschlagssituation ab, und Leute westlich von mir können sich vielleicht nicht so ganz vorstellen wie es am Rande des pannonischen mitten im Grünland auf 700 m ist.....
Es waht im ganzen Jahr der Wind......
im Winter saukalt und im Summer heis,
und wenns 4 Wochen da net regnt,
dann ist der nächste Schnitt a..........
Was die reinen Milchrassen betrifft, denke ich, sind die schon in anderen Gegenden als in der meinen besser aufgehoben, also dort wo es mehr Niederschläge im Grünland gibt und in den Ackerbaugebieten. Auch in meiner Gegend haben das einige probiert, und manche haben noch einige in den FV Herden mitlaufen. Aber reine HF/BS Herden gibts sehr selten.
Mfg, helmar
Mfg, helmar

  21-05-2009 15:19  Gewessler
USA(und andere auch) schlachten Milchkühe...
@gourmet, helmar: Tatsache ist, daß trotz Kontigentierung in EU u. Kanada jährlich um ca. 10 Mio t Milch weltweit mehr produziert wird. D.h. wenn wir weniger produzieren, verlieren wir Marktanteile in Ländern mit einer Selbstversorgung von < 60%. Am Inlandsmarkt stehen 90 Molkereien 4 LEH -Unternehmen mit einem Marktanteil von > 80% gegenüber. Wollen wir das?
Wichtig ist die Molkereien zusammenzulegen, das liegt ausschließlich in eurer Hand, Liefersicherheit für die Verarbeiter (nicht einmal im Jänner 400.000 kg im Jahr darauf 800.000 kg) damit der Gf langfristige Verträge erfüllen kann. ( Die Tschechen sind wieder aus dem Italiengeschäft geflogen, das sie durch den Lieferboykott ergattert hatten, weil sie nicht liefern konnten). Eine Lebenseffektivität bei den Kühen von > 15 kg erreichen und Top Qualität < 100.000 Zellen. Überlegenswert erscheint mir, weil kurzfristig erreichbar, saisonale Abkalbung, dann gehen auch kurzfristig Low Input Geschichterln. Um den Markt etwas zu entlasten entweder sehr früh mit 35 Tagen pp belegen oder erst nach der neg. Energiebilanz ca 18 Wochen pp. Aber so Sachen gehen nur wenn ihr euch in euren Genossenschaften einig seit, einzelbetrieblich bringt das gar nix. Kosteneinsparprogramme auf den Rücken der Kühe zu fahren (= unter Leistungsbedarf zu füttern) lehne ich strikt ab! Betriebe egal welcher Branche, die in schlechten Zeiten nur Kosteneinsparung betrieben haben, statt sich um Umsatzsteigerung zu kümmern sind letztlich alle gescheitert, d.i. wie mit einer Chemotherapie den Tod möglichst lange hinauszögern - nur das Sterben geht halt etwas langsamer und sehr viel grauslicher.

Franz



Mehr Infos zeigen
Landwirt.com Händler
  • Händlersuche
  • Händleranmeldung
  • Mediadaten
Landwirt.com User
  • Einloggen
  • Registrieren

Hilfe/Kontakt
Unternehmen
Apple Store
Get it on Google Play
HUAWEI AppGallery
Landwirt.com GmbH, your marketplace, Rechbauerstraße 4/1/4, A-8010 Graz
Alle Angaben ohne Gewähr - Druck- und Satzfehler vorbehalten. marktplatz@landwirt.com
© Copyright 2024 Landwirt.com GmbH Alle Rechte vorbehalten.