"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Antworten: 36
  09-01-2009 13:51  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
OÖN, 30.12.2008

Verhungert: Tiere verendeten qualvoll

PFARRKIRCHEN/Mkr. Zwölf Rinder, zehn Hühner und eine Katze verendeten auf einem Bauernhof in Pfarrkirchen. Der alleinstehende Landwirt Josef Ö. (48) ließ die Tiere – vermutlich seit Februar – verhungern. Der Bauer stand unter behördlicher Beobachtung.

Durch eine anonyme Anzeige im Mai wurde die Polizei auf den mutmaßlichen Tierquäler aufmerksam. Die Einsatzkräfte fanden grauenhafte Bilder vor: „Häute, Skelette und ein unbeschreiblicher Gestank“, berichtete ein Feuerwehrmann. Der Landwirt hat ausgesagt, dass das erste Tier schon im Februar verendet ist. Laut Amtstierarzt dürfte das in etwa stimmen. Wahrscheinlich sind alle 23 Tiere in den zwei Wochen vor der Räumung verhungert.

Josef Ö. war der Bezirkshauptmannschaft nicht unbekannt: „Wir wurden im Vorjahr auf Missstände aufmerksam gemacht und haben diese überprüft“, sagte Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner. Es habe sich aber „nur“ um „nicht ganz artgerechte Haltung“ gehandelt. Ö. habe Auflagen bekommen und diese wurden im Dezember 2007 zum letzten Mal kontrolliert. „Damals haben wir eine Verbesserung der Lage festgestellt. Von Tierquälerei konnte keine Rede sein“, hieß es aus der BH Rohrbach.



  09-01-2009 14:02  halodrio
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
JaJa die BÖSEN Beamten!!!!

  09-01-2009 14:03  Christoph38
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Wozu gibt es eigentlich eine Behörde ?
Wenn die Behörde weiß, daß die Dinge nicht ok sind, wird bei der Haltung von Tieren eine einmalige Kontrolle wohl nicht ausreichen.
Wenn jemand das Vieh verhundern lässt, so ist meine Schlussfolgerung, dass wahrscheinlich dieser Mensch auch schwerwiegende Probleme hat und Hilfe bräuchte.

Die Vorgangsweise der Behörde erinnert mich ein bisserl an die amerikanische Börsenaufsicht beim Bernie Madoff. Gewusst hat mans eh, dass nicht alles korrekt läuft, aber ...

  09-01-2009 14:09  Gstettnbauer
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
unvorstellbar das sowas geschehen kann


  09-01-2009 14:12  Christoph38
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
PS: Dass die Katze auch verhungert ist, kommt mir komisch vor, die finden doch normal immer was zu fressen.

  09-01-2009 14:16  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Die Katze wird wahrscheinlich krank gewesen sein ...

  09-01-2009 16:15  Fallkerbe
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Geisteskranke gibt es überall, nicht nur in der Landwirtschaft. Dabei ist es für die Behörden sicher nicht immer absehbar, wie sich der Geisteszustand diese Offensichtich kranken Menschen entwickelt. Das die nicht jeden Tag aufs neue einen Kontroller losschicken ist verständlich, denn auch der Kontroller muss bezahlt werden.
Wenn man aber jedem geistig labilen Menschen die Tierhaltung untersagen würde, wohin sollte das wohl führen?

Bei aller Betroffenheit und allem Mitleid mit den Tieren, alles können die Behörden nicht sehen. In einem Polizeistaat möchte ich auch nicht leben.
Für mich zeichnet sich in diesem Fall ein Düsteres Bild der Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft. Evenuell hätte man da was bemerken oder sehen können - oder müssen.

aus der Zeitung: ZITAT
Penzing (dpa) - Das Ehepaar, das am Montag in der Güllegrube eines Bauernhofes im oberbayerischen Penzing tot entdeckt wurde, ist von seinem Sohn getötet worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, gestand der 34-Jährige, seine Eltern mit einer Axt erschlagen zu haben.
ZITAT ENDE

Da war mit dem Betriebsklima wohl auch was im Argen.




  09-01-2009 16:50  gerim84
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
der nachbar meiner freundin hat seit zig jahren unzählige vögel in seinem keller. durch den gestank und lärm der vögel ist man überhaupt auf die tiere drauf gekommen.also wurde anzeige gemacht, bh hat ihn abgestraft ----nix passiert.
nach 3 weiteren strafen haben sie die arche noah eingeschalten und die haben ein wenig druck gemacht bis er die tiere denen mitgegeben hat. eine woche später stehen die leut von der arche wieder vor der tür von dem tierquäler und geben die vögel wieder zurück, weil sie des fressen net finanzieren konnten,platz habens keinen gefunden und die kosten für einschläferungen waren zu hoch (haben sie wirklich gesagt).
seit dem is alles eingestellt und keiner kümmert sich mehr um die tiere im keller.

fazit: es dreht sich alles ums geld

  09-01-2009 18:44  Nobody
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Der Bauer phsychisch krank, die behördliche Beobachtung versagt völlig und dass obwohl die Behörde bereits aufmerksam auf ihn war , ist schlimm.
Aber vermutlich verhungerten die Tiere seit Febraur. Das kommt mir nicht sehr realistisch vor, dass wären ja 11 Monate ?

MfG
Nobody

  09-01-2009 20:30  tch
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Kontrolle...
das wäre gleich ein Job für die grössten Feinde der Bauern- abgehauste Bauern...
Jeden Stall Kontrollieren wäre das Beste, ui da könnte sich so mancher Versager profilieren..

Einen wüsste ich ...:-)

lg
tch

  09-01-2009 20:50  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Unser inzwischen pensionierter Amtstierarzt war keiner, der irgendwo lange zugeschaut hat....und er hat etliche Tierhaltungen räumen lassen. Bei einer dieser "Räumungen", wo auch ein Bauer mit psychischen Problemen betroffen war, hat man ihm von der Verwandtschaft desselben Vorhaltungen gemacht, dass das der arme.......nicht verkraften würde. Antwort.......wenn euch des so wichtig is, dann hätts euch um ihm und die Viecher gekümmert....und ich denke dass da alles gesagt wurde. Denn eines ist auch nicht zu unterschätzen: wenn noch lebende Tiere weggenommen werden, hat es die Behörde gar nicht so einfach, weil dann gern von Schikanen geredet wird und dann wenn sowas passiert ist von denselben die Untätigkeit der Behörden kritisiert wird.
Mfg, helmar

  09-01-2009 21:40  muk
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
dieser beitrag zeigt wieder einmal wohin die landwirtschaft getrieben wird - nämlich in die industrialisierung.

jede menge tiere ( so ab 400 stück läufts schon ) und fix angestelltes betreuungspersonal , dann läuft der laden obtimal .

und dann noch die gummistifelprobe ( ach das heißt artgerechte beläge auf den laufflächen ) jede menge schulden wegen dem teuren zeug - aber gesetzeskomform.



  10-01-2009 12:42  Bergdoktor1
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Hallo Else

Du hast recht, solche Fälle gehören aufgezeigt und angeprangert.

Da ich mit dir über das Thema Tierschutz noch nicht diskutiert habe, möchte ich mal generell was dazu schreiben. Gut möglich, dass es etwas länger wird.

Du hast mich mit deinen Einträgen schon oft zum Nachdenken gebracht. Es ist doch tatsächlich schon vorgekommen, dass ich bei einem saftigen Steak kurz innegehalten habe und mich gefragt habe – muss ich unbedingt Fleisch essen?
Aber so viel ich auch nachdenke – ich werde auch in Zukunft nicht auf Fleisch verzichten. Erstens glaube ich ist es sehr gesund wenn ab und zu Fleisch auf dem Speiseplan steht. Zweitens ist der Mensch nun einmal in der Nahrungskette der Natur ganz oben angesiedelt – warum sollte man das ändern? Drittens was soll es bringen wenn jetzt alle zu Vegetariern würden? Die vielen Tiere, die zur Fleischproduktion gezüchtet werden, würde es nicht mehr geben. Wenn diese Tiere nun die Wahl hätten zu leben, wenn auch oft nur sehr kurz, oder gar nicht zu existieren – ich glaube die meisten würden sich für´s leben entscheiden. Noch dazu wissen sie zum Glück ja nicht dass sie von uns geschlachtet und gegessen werden. Viertens ist so ein saftiges Steak medium meine Lieblingsspeise. Dass mit Tieren sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen ist solange sie leben und ihnen bei der Schlachtung so wenig Schmerz wie möglich zugefügt wird, sollte wohl selbstverständlich sein. Dass es da immer schwarze Schafe geben wird, damit werden wir uns abzufinden haben.

Dass sich Leute wie du so für den Tierschutz engagieren, finde ich im Grunde gut, obwohl dieser Tierschutz aus meiner Sicht schon oft übertrieben wird.

Ich weiß aber, dass auch ich der Erwartung die du von Tierhaltern hast, nicht gerecht werden kann:

Ich habe zwar noch nie ein Tier misshandelt, oder getötet (auch nicht geschlachtet – wenn ich das selber tun müsste würde ich wohl zum Vegetarier werden – ich kann einfach kein Tier töten) ,aber da unser Hof mitunter die steilsten Flächen bundesweit aufweist, müssen wir unsere Tiere im Winter mit Anbindehaltung „quälen“ Auch im Sommer auf der Alm werden die Tiere zum Melken angebunden. Dass sie freiwillig in den Stall kommen und ihren Platz aufsuchen, um sich widerstandslos anbinden zu lassen, ist für mich eigentlich ein Indiz dafür, dass es vielleicht doch nicht eine so große Qual für die Tiere ist, wie manche Tierschützer behaupten. Auch hier ist es doch so dass wenn wir unsere Flächen aufgeben, diese Tiere nicht mehr existieren würden – ob ihnen das lieber wäre?

Noch ein paar Gedanken zum Begriff „Artgerecht“

Was ist eigentlich artgerecht?

Suggeriert dieser Begriff nicht allgemeines Wohlbefinden?

Ist es artgerecht wenn bei Tieren in freier Wildbahn Jungtiere oft von dominanten Männchen umgebracht werden?
Besonders stark ist dieser „Trieb“ bei Löwen ausgeprägt – stößt ein männliches Tier zu einem Rudel mit Weibchen und Jungtieren werden als erstes auf der Stelle sämtliche Jungkatzen getötet um sicherzustellen, dass nur die eigenen Gene weitergegeben werden. Auch Affen tun sich da hervor.

Ist es artgerecht, wenn in strengen kalten Wintern beim Wild schwache Tiere verhungern oder erfrieren? Trotz der Qual, die diese Tiere aushalten müssen, wird es als artgerecht angesehen, weil so sichergestellt wird dass nur die Starken überleben und ihre Gene weitervererben.

Kann man Haustiere generell artgerecht halten? Meiner Ansicht nach nicht, weil artgerecht bedeutet – so wie eine Art in freier Wildbahn lebt. Man kann ihnen zwar die Voraussetztungen schaffen dass ihr Leben in Gefangenschaft so nah wie möglich an das Leben in Freiheit herankommt - kann man das aber dann als artgerecht bezeichnen?

Der Mensch ist ja auch eine Art – wie sieht es da aus?

Ist es artgerecht wenn ein Mensch ein Leben lang arbeiten muss, bei Antritt zur Pension krank wird und oft viel zu früh verstirbt?

Ist es artgerecht wenn durch die Zivilisation eine Lebensform geschaffen wurde, wonach der Mensch dafür geeignet sein soll mit einem einzigen Partner das gesamte Leben zu verbringen? (Bis dass der Tod euch scheidet ?)

Artgerecht glaube ich wäre wenn die Männchen durch die Dörfer ziehen könnten um Ausschau nach Weibchen zu halten, die dazu geeignet erscheinen die eigenen Gene weiterzugeben. Zwischendurch natürlich genügend Erholungsphasen an einem Strand oder anderen schönen Plätzen ;-))
Ja das ist immer noch ein Urinstinkt der in uns schlummert, den wir aber mit Hilfe der Vernunft und des Verstandes mehr oder weniger erfolgreich unterdrücken.

Was ich damit sagen will – Vermeintliche Grausamkeiten sind durchaus artgerecht – vieles was wir als artgerecht einstufen, ist in Wahrheit nicht artgerecht. So sehe zumindest ich das.
Obwohl auch ich dein Engagement für Tiere etwas überzogen halte, finde ich es überhaupt nicht in Ordnung wie einige Kollegen hier mit dir umgehen. Du tust das was du für richtig hältst und das zu 100% und darauf kommt es an. Ich hoffe du lässt dich nicht aus diesem Forum vertreiben. Besser überzogener Tierschutz als gar keiner ;-)

L.G. Doc.


  10-01-2009 14:28  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Da kann ich dir nur zustimmen, lieber Doc.....auch wenn ich hin und wieder unsere liebe Else etwas runterhole.....
Mfg, helmar


  11-01-2009 18:03  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Hallo Bergdoktor!

Nun habe ich Deinen Eintrag zweimal gelesen.

Da habe ich schon einiges dazu zu sagen, was auch unmißverständlich formuliert werden soll.
Ich bitte Dich aber um Aufschub bis mindestens morgen.
Weil: heute muß ich noch die Zeit einbringen, die ich im Übermaß fürs Forum verbraucht habe. Und Morgen ist mein Wirbelsäulen-Tag ...

Eins möchte ich aber gleich anmerken: täusche ich mich, oder neigst auch Du dazu, mich auf den Tierschutz zu "reduzieren"?
Und ich habe den Artikel nicht deshalb eingestellt um einmal mehr auf schwarze Schafe unter den Bauern hinzuweisen. Das "bemerkenswerte" an der Geschichte ist die Sicht der Dinge der Behördenvertreter und ihr (Nicht)handeln.

Dann also bis bald lieber Doktor :-)

LG
Else


  12-01-2009 09:09  Bergdoktor1
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Guten Morgen Else,

Ja da täuscht du dich - obwohl dein Steckenpferd hier im Forum eindeutig der Tierschutz ist, reduziere ich dich ganz bestimmt nicht nur darauf. Ich lese deine Einträge sehr gerne und bewundere dich wie locker du die unfairen Attacken mancher User wegsteckst.
Jeder hier im Forum wird bein Stichwort Tierschutz als erstes Else einfallen, mit diesem Image wirst du leben können nehme ich an - bei mir ist es ja nicht anders - ich gelte hier wohl als Kirchen- und Religionskritiker der nichts anderes im Kopf hat als eben dieses Thema. Dabei nimmt es im realen Leben sehr wenig Platz ein. Hier scheint mir einfach der geeignete Platz zu sein um über dieses Thema zu diskutieren, weil wir uns sozusagen auf neutralem Boden befinden.

Also auch wenn aus meiner Sicht dein Engagement für Tiere leicht überzogen ist, regen deine Einträge doch zum Nachdenken an. Und - meine Sicht muss ja nicht unbedingt die richtige sein ? Vielleicht ist auch deine Sicht die richtige - wer weiß das schon ? ;-))

L.G.

  12-01-2009 09:36  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Naja, lieber Doc, a bissl überdrüber ist die Else hier schon unterwegs, und ich hab auch schon so meine "Gefechte" mit ihr gehabt, aber man weiss bei ihr woran man ist. Und wenn sie Links reinstellt schau ich die mir an........und ich gestehe, ich habe bei einigen Petitionslisten auch schon unterzeichnet.......Schächten und EU-weite Schlachtviehtransporte.
Liebe Grüsse, helmar

  24-01-2009 19:48  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Guten Abend lieber Bergdoktor!

Es hat doch etwas länger gedauert bis zu meiner AW. Und bestimmt habe ich auch einiges vergessen einzubringen.

Du hast recht, solche Fälle gehören aufgezeigt und angeprangert.
Da ich mit dir über das Thema Tierschutz noch nicht diskutiert habe, möchte ich mal generell was dazu schreiben. Gut möglich, dass es etwas länger wird.

Du hast mich mit deinen Einträgen schon oft zum Nachdenken gebracht. Es ist doch tatsächlich schon vorgekommen, dass ich bei einem saftigen Steak kurz innegehalten habe und mich gefragt habe – muss ich unbedingt Fleisch essen?
Aber so viel ich auch nachdenke – ich werde auch in Zukunft nicht auf Fleisch verzichten.

Auch ich möchte meine AW GENERELL anlegen:
Es ist nicht meine Absicht, durch meine Einträge im Forum jemanden dazu zu bewegen, „auf Fleisch zu verzichten“. Aber zum Nachdenken anregen möchte ich schon.
Es gibt Menschen, die noch gar nicht oder wenig über dieses Thema nachgedacht haben …
Es gibt aber viele, die um das – üblicherweise - mit dem Fleisch/Ei … auf dem Teller verbundene Leid der Tiere wissen - und trotzdem ihr Verhalten nicht ändern.
Diejenigen, welche konsequent nix hören und sehen wollen, spare ich hier aus.
Den beiden letzten Gruppen können (mich) weder mit Gott noch mit Darwin überzeugen.

Erstens glaube ich ist es sehr gesund wenn ab und zu Fleisch auf dem Speiseplan steht.

In den gesundheitlichen Aspekt will ich mich nicht vertiefen.
Das wäre vermutlich ebenso niemals-endend wie das Glaubensthema.
Allerdings überlege ich, was unter „ab und zu“ zu verstehen ist.

Zweitens ist der Mensch nun einmal in der Nahrungskette der Natur ganz oben angesiedelt – warum sollte man das ändern?

„In der Nahrungskette der Natur“, also Fressen und gefressen werden …
Ändern? Vielleicht weil der Mensch als „letzter“ in dieser Kette zuoberst steht und sich so gravierend von der Tierwelt unterscheidet? Weil sich der Mensch also nicht wie ein Tier verhalten soll/muß? Schließlich leben wir nicht in der Steinzeit.
Vielleicht, weil der Mensch nicht dem Aufruf „macht Euch die Erde (samt Tieren) untertan“ Folge leistet?

Drittens was soll es bringen wenn jetzt alle zu Vegetariern würden?

ZB bräuchten wir nicht so viele Flächen weltweit zur Herstellung von Tierfutter für die Fleischproduktion. Getreide (Brot) für die Menschen hat doch einen höheren Stellenwert und der kg-Aufwand an Getreide für 1 kg Fleisch … ich glaube, da brauch ich Altbekanntes nicht aufzuwärmen.
Allerdings sollte der „Vegetarier“ seinen Milch/Produkte-Konsum ebenfalls reduzieren, denn allein das Weglassen von Fleisch bringts auch nicht, wenn man dann umsomehr Milchprodukte isst (>Kälberproduktion).

Die vielen Tiere, die zur Fleischproduktion gezüchtet werden, würde es nicht mehr geben.

Für ein paar Kühe wäre sicher in den Zoo’s gesorgt ;-) und der Auerochs ist ja auch ausgestorben …

Wenn diese Tiere nun die Wahl hätten zu leben, wenn auch oft nur sehr kurz, oder gar nicht zu existieren – ich glaube die meisten würden sich für´s leben entscheiden. Noch dazu wissen sie zum Glück ja nicht dass sie von uns geschlachtet und gegessen werden.

Warum sollten sie sich für das Leben entscheiden? Wenn sie weder wissen, welches „Leben“ ihnen bevorsteht, noch, daß sie nur kurz (bei Dir bestimmt glücklich) leben, um dann auf eine mehr oder weniger lange „Reise“ zu einem Schlachthof geschickt zu werden und dort noch eine „geraume Zeit“ in der „Warteschleife“ verbringen müssen, bis der Bolzen (hoffentlich beim ersten Mal richtig) gesetzt wird?
Es ist kein Zufall, daß die Vorgänge rund um das Tier vom Verlassen des Hofes bis zum Schnitzel konsequent ausgeblendet werden. Bei den Schweinen ist sogar der ganze „Produktionsverlauf“ ein Geheimnis.
Es ist eine Tatsache, daß Tiere Schmerz und Angst empfinden.

Viertens ist so ein saftiges Steak medium meine Lieblingsspeise.

Ich hatte mal eine Lieblingsweste. Die ist mir zerbröselt. Dann hatte ich eine andere … Lieblingsweste …;-)

Dass mit Tieren sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen ist solange sie leben und ihnen bei der Schlachtung so wenig Schmerz wie möglich zugefügt wird, sollte wohl selbstverständlich sein.

Das sagst DU und für Dich ist es sicher selbstverständlich. Und vielleicht hast sogar einen kleiner Schlächter in Deiner Nähe – so wie zB Helmar.

Dass es da immer schwarze Schafe geben wird, damit werden wir uns abzufinden haben.

Ich werde mich niemals zB mit den bekannten tierquälerischen Tiertransporten abfinden, mit der Masthühnerproduktion, mit der Eierproduktion (> Käfighaltung) im großen Stil usw. Meine Einstellung zur Schweinehaltung kennst Du ohnehin.

Dass sich Leute wie du so für den Tierschutz engagieren, finde ich im Grunde gut, obwohl dieser Tierschutz aus meiner Sicht schon oft übertrieben wird.

Was findest Du übertrieben, wenn Du von Leuten wie mir sprichst?
Und was allgemein?

Ich weiß aber, dass auch ich der Erwartung die du von Tierhaltern hast, nicht gerecht werden kann:
Ich habe zwar noch nie ein Tier misshandelt, oder getötet (auch nicht geschlachtet – wenn ich das selber tun müsste würde ich wohl zum Vegetarier werden – ich kann einfach kein Tier töten) ,

Danke für Deine Offenheit. Ich glaube, in einem Deiner früheren Einträge gelesen zu haben, daß Du Deinen Hund töten musstest (das ist kein Vorwurf). Das hast Du auf eine sehr gefühlvolle Art beschrieben, daß ich es nicht vergessen habe (ich hoffe, ich verwechsle Dich jetzt nicht).
Ich kenne einige LW, die ihre Tiere nicht selbst töten können. Das muß dann ein anderer (weniger gefühlvoller Mensch?) erledigen. Das Töten wird nur delegiert (ist das Feigheit, Verrat?) Verantwortlich ist jedenfalls der Tierhalter/-produzent.
Irgendwie widerspricht jedoch Dein Eingeständnis dem von Dir georteten „übertriebenen Tierschutz“.
Frage:
Was ist daran so verwerflich, wenn jemand wie ich im Forum sich dazu bekennt, in der Regel kein Fleisch und auch sonst wenig Tierisches zu essen - aus den genannten Gründen?
Was ist an den Vegetariern/Veganern so verwerflich, wenn hingegen an den Fleischessern gar nix „verwerflich“ ist?

aber da unser Hof mitunter die steilsten Flächen bundesweit aufweist, müssen wir unsere Tiere im Winter mit Anbindehaltung „quälen“ Auch im Sommer auf der Alm werden die Tiere zum Melken angebunden. Dass sie freiwillig in den Stall kommen und ihren Platz aufsuchen, um sich widerstandslos anbinden zu lassen, ist für mich eigentlich ein Indiz dafür, dass es vielleicht doch nicht eine so große Qual für die Tiere ist, wie manche Tierschützer behaupten.

Ich habe mich bestimmt nicht gegen die teilweise-Anbindehaltung ausgesprochen.
Schließlich macht meine sogenannte Fretter-Freundin nix anderes. Ihre Rinder waren und sind soviel und solange es das Wetter zulässt auf der Weide.
Hingegen kann ich mich an einen Mühlviertler Bauern (und Gasthaus-Inhaber) erinnern der sagte: ich lasse meine Rinder nur auf die Weide, weil ich mehr Geld kriege.
Meine Fretter-Freundin sagt: „Ich lasse meine Viecher auf die Weide, weil es ihnen gut tut“.

Auch hier ist es doch so dass wenn wir unsere Flächen aufgeben, diese Tiere nicht mehr existieren würden – ob ihnen das lieber wäre?

Sein oder nicht sein … siehe oben.

Noch ein paar Gedanken zum Begriff „Artgerecht“
Was ist eigentlich artgerecht?

Ganz unwissenschaftlich meine ich zB:
Als erstes die Möglichkeit, sich zu bewegen, aber nicht in einem Käfig, einem Kastenstand, auf unnatürlichen Spalten- Gitterböden usw., auf einem Minimum an Fläche, welche keine Bewegung mehr zulässt.
Für ein Huhn die Möglichkeit zu scharren …
Eine Suhle für das Schwein …
Eine Wiese für das Kaninchen …

Suggeriert dieser Begriff nicht allgemeines Wohlbefinden?

Hm, könnte man so sagen …

Ist es artgerecht wenn bei Tieren in freier Wildbahn Jungtiere oft von dominanten Männchen umgebracht werden?
Besonders stark ist dieser „Trieb“ bei Löwen ausgeprägt – stößt ein männliches Tier zu einem Rudel mit Weibchen und Jungtieren werden als erstes auf der Stelle sämtliche Jungkatzen getötet um sicherzustellen, dass nur die eigenen Gene weitergegeben werden. Auch Affen tun sich da hervor.

Der Mensch ist ein Mensch. Warum soll er sich verhalten wie ein Wildtier?
Für das Wildtier ist das Verhalten sicher artgerecht.
Was das unterschiedliche Empfinden Wildtiere:Nutz(Haus)tiere beim „Erlegtwerden“ betrifft, gibt es eine wissenschaftliche Abhandlung. Sobald ich sie wieder gefunden habe, werde ich sie hereinstellen.

Ist es artgerecht, wenn in strengen kalten Wintern beim Wild schwache Tiere verhungern oder erfrieren? Trotz der Qual, die diese Tiere aushalten müssen, wird es als artgerecht angesehen, weil so sichergestellt wird dass nur die Starken überleben und ihre Gene weitervererben.

Da würde mich interessieren, wie viele Wildtiere verhungern, wo doch die Jäger dafür sorgen, daß sie gut gefüttert werden, damit sie (die Jäger) mehr „Ertrag“ haben.
Was das Erfrieren betrifft, stelle ich das einer Naturkatastrophe gleich:
Bei Hochwasser ertrinken Mensch und Tier, und der Schnee im Übermaß kann auch töten … Die Tiere für die Fleischproduktion jedoch tötet der Mensch, der leider kein Aasfresser ist (da hat sich der Schöpfer gewaltig verschöpft!.

Kann man Haustiere generell artgerecht halten? Meiner Ansicht nach nicht, weil artgerecht bedeutet – so wie eine Art in freier Wildbahn lebt. Man kann ihnen zwar die Voraussetztungen schaffen dass ihr Leben in Gefangenschaft so nah wie möglich an das Leben in Freiheit herankommt - kann man das aber dann als artgerecht bezeichnen?
Der Mensch ist ja auch eine Art – wie sieht es da aus?

Ja, Raum und Bewegungsfreiheit brauchen beide Arten.

Ist es artgerecht wenn ein Mensch ein Leben lang arbeiten muss, bei Antritt zur Pension krank wird und oft viel zu früh verstirbt?
Eine Krankheit stelle ich einer Naturkatastrophe gleich.

Ist es artgerecht wenn durch die Zivilisation eine Lebensform geschaffen wurde, wonach der Mensch dafür geeignet sein soll mit einem einzigen Partner das gesamte Leben zu verbringen? (Bis dass der Tod euch scheidet ?)

Ich glaube nicht. Das Leben mit einem einzigen Partner verbringen ohnehin die wenigsten. Die einen haben gleichzeitig mehrere Partner, die anderen hintereinander.

Artgerecht glaube ich wäre wenn die Männchen durch die Dörfer ziehen könnten um Ausschau nach Weibchen zu halten, die dazu geeignet erscheinen die eigenen Gene weiterzugeben. Zwischendurch natürlich genügend Erholungsphasen an einem Strand oder anderen schönen Plätzen ;-))
Ja das ist immer noch ein Urinstinkt der in uns schlummert, den wir aber mit Hilfe der Vernunft und des Verstandes mehr oder weniger erfolgreich unterdrücken.

Das tun sie eh, aber nicht so sichtbar ;-)

Was ich damit sagen will – Vermeintliche Grausamkeiten sind durchaus artgerecht – vieles was wir als artgerecht einstufen, ist in Wahrheit nicht artgerecht. So sehe zumindest ich das.

Ich sehe das nicht so. Beispiel Legebatterien, Schweinehaltung, Pelztierzucht, Tierversuche … Da gibt es keine Vermeintlichkeit!

Obwohl auch ich dein Engagement für Tiere etwas überzogen halte, finde ich es überhaupt nicht in Ordnung wie einige Kollegen hier mit dir umgehen. Du tust das was du für richtig hältst und das zu 100% und darauf kommt es an.

Mein Engagement: was ist dabei überzogen? Daß ich nur in Ausnahmefällen Fleisch esse? Von 100 % kann keine Rede sein.

Ich hoffe du lässt dich nicht aus diesem Forum vertreiben. Besser überzogener Tierschutz als gar keiner ;-)

Also von Usern lasse ich mich bestimmt nicht vertreiben.
Und wenn die Forumsbetreiber mich sperren möchten, wie im ersten Jahr durch Herr Semlitsch angedroht, werden sie mir den Grund mitteilen, nehme ich an.
Wenn es soweit ist, werde ich zumindest einen von Euch, zu welchen ich bereits direkten (E-Mail- oder auch persönlichen) Kontakt habe, von der Sperre informieren.

Liebe Grüße
Else


  25-01-2009 11:47  Bergdoktor1
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Hallo Else,

Da scheint dir ja einiges in den falschen Hals gekommen zu sein ;-)

Ich habe nichts persönlich gegen dich – im Gegenteil wie ich im Eintrag oben schon angemerkt habe, finde ich es gut wenn Leute wie du sich für den Tierschutz engagieren. Du hast in vielen Dingen wohl recht und ich gestehe auch dass ich vieles vom Tierleid vielleicht nicht sehen will. Ich fühle mich aber einfach zu schwach, um eine Änderung herbeizuführen oder um ein solches Engagement wie es bei dir zu beobachten ist zu entwickeln. In dieser Hinsicht bin ich halt ein mit Fehlern behaftetes Menschlein. Obwohl auch ich habe durch dich schon umgedacht. Beim Thema Aiderbichl zum Beispiel hast du uns Bauern sinngemäß die Frage gestellt, wo denn der große Unterschied zwischen diesem „Gnadenhof“ und uns sei. Ihr benützt doch auch Tiere um Geld zu verdienen, dort passiert nichts anderes. Ich muss gestehen – du hast recht.

Du fragst mich: „Was findest Du übertrieben, wenn Du von Leuten wie mir sprichst?
Und was allgemein?

Allgemein finde ich es übertrieben wenn Tierschützer zu Gewalt greifen und zum Beispiel in Tierhaltungsbetriebe einbrechen. Ich hab da so diverse Meldungen aus den Medien im Kopf, kann und will aber keine Beispiele nennen, weil es zu mich zu wenig interessiert. (Kannst mich schimpfen) Wenn ich falsch informiert bin, ziehe ich meine Andeutung dass es militante Tierschützer gibt zurück und behaupte das Gegenteil ;-)

Auf dich bezogen liebe Else hast du da was falsch verstanden – ich wiederhole mich: Aus meiner Sicht ist dein Aufwand für den Tierschutz übertrieben – Betonung auf AUS MEINER SICHT, IM SINNE ICH KÖNNTE DAS NICHT. Ich behaupte nicht dass meine Sicht die richtige ist. Aber wie gesagt in Sachen Tierschutz werden wir nicht auf einen Nenner kommen, vielleicht weil du zu viel erwartest? Eher wohl weil ich zu bequem bin.

Ich soll einen Hund getötet haben? Else da verwechselst du wirklich was. Ich musste zwar einmal einen Hund von einem Jäger erschießen lassen weil er leidenschaftlich gewildert hat. Wie mich das Tier angesehen hat als es dasaß um auf den tödlichen Schuss zu warten werde ich nie mehr vergessen. Ich war dabei, weil ich sicher gehen wollte dass der Hund nicht leiden muss. Ich hab als ich dann alleine war geweint wie ein kleines Kind. Heute würde ich einen Hund einschläfern lassen, wenn er getötet werden müsste.

Du fragst ob es Verrat oder Feigheit ist wenn man das Töten von Tieren delegiert? Ja ich hab mich manchmal als feiger Verräter gefühlt wenn ein Tier verkauft werden musste und ich nicht wusste was damit nun genau passiert. Ich hab diese Verantwortung sozusagen an meinen Sohn weitergegeben. (Hofübergabe ) Richtig? Falsch?
Muss aber dazusagen, dass das nicht der Grund für die Übergabe war.

Du fragst: „Was ist daran so verwerflich, wenn jemand wie ich im Forum sich dazu bekennt, in der Regel kein Fleisch und auch sonst wenig Tierisches zu essen - aus den genannten Gründen?
Was ist an den Vegetariern/Veganern so verwerflich, wenn hingegen an den Fleischessern gar nix „verwerflich“ ist?

Hab ich mich wirklich so undeutlich ausgedrückt? Was soll denn verwerflich sein, wenn Leute glauben kein Fleisch essen zu dürfen? Es ist aus meiner Sicht halt nicht ganz verständlich, ganz auf Fleisch zu verzichten. Wenn diese Leute damit glücklich sind, bin ich der allerletzte, der da was einzuwenden hätte. Und wer behauptet dass an den Fleischessern "gar nix verwerfliches“ sein soll?

Wir zwei sind uns in gewisser Weise sehr ähnlich liebe Else – so wie sehr viele User hier offensichtlich mit „deinem Thema“ überfordert sind, oder wenig Verständnis dafür aufbringen, halten ebenso viele (oder noch mehr) die Art wie ich „mein Thema“ rüberbringen will, für überzogen und missverstehen mich. Wenn du ehrlich bist Else wirst auch du es für übertrieben halten wie ich in Sachen Religion zum Zweifeln anregen will – oder etwa nicht? Diese Art wurde auch schon als militant bezeichnet. Dabei ist es aus meiner Sicht einfach notwendig Fehler der Vergangenheit aufzuzeigen, um daraus für die Zukunft zu lernen, und esoterischem Gedankengut entgegenzutreten.

Erinnerung schafft Zukunft, hat mal jemand gesagt.

Sollte ich dir persönlich zu nahe getreten sein, möchte ich mich dafür entschuldigen.



L.G.


  25-01-2009 14:25  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Hallo Bergdoktor,

nein, Du bist mir überhaupt nicht zu nahegetreten!
Da müsste ich ja bei meiner AW die gleiche Befürchtung hegen.

Zu Aiderbichl:
Da möchte ich hinzufügen, daß es den Tieren dort bestimmt besser geht als auf vieelen Bauernhöfen.

Zu Tierschützer:
Auch ich bin kein Anhänger von Gewalt. Zu den von Dir erwähnten „militanten“ Tierschützern fällt mir aber ein, daß es in allen Gruppierungen sogenannte Trittbrettfahrer und schwarze Schafe gibt.
Allerdings stelle ich mir grad vor, was ich getan hätte, wenn ich die Behinderte auf dem Bauernhof seinerzeit nicht mit Hilfe der Behörde sofort befreien hätte können.
Vermutlich hätte ich versucht, in den Hof zu gehen mit einem Zeugen …
Was wäre dann gewesen? Der Bauer, hätte er mich erwischt, hätte er mich angezeigt? Aber vermutlich wäre der Richter milde gewesen, weil ich doch ein Menschlein, wenn auch ein behindertes, befreien wollte …

Auf dich bezogen liebe Else hast du da was falsch verstanden – ich wiederhole mich: Aus meiner Sicht ist dein Aufwand für den Tierschutz übertrieben – Betonung auf AUS MEINER SICHT, IM SINNE ICH KÖNNTE DAS NICHT.

Ich glaube nicht, was falsch verstanden zu haben.
Aber ich möchte Dich noch mal fragen, was ist aus Deiner Sicht „mein Aufwand für den Tierschutz“?
Meinst Du mein Schreiben hier im Forum? Was noch?

Hund:
Ja, Du hast recht, ich habe vergessen, daß Du nicht selbst Deinen Hund getötet hast.

Hab ich mich wirklich so undeutlich ausgedrückt? Was soll denn verwerflich sein, wenn Leute glauben kein Fleisch essen zu dürfen? Es ist aus meiner Sicht halt nicht ganz verständlich, ganz auf Fleisch zu verzichten. Wenn diese Leute damit glücklich sind, bin ich der allerletzte, der da was einzuwenden hätte. Und wer behauptet dass an den Fleischessern "gar nix verwerfliches“ sein soll?

Diese Frage war nicht an Dich gerichtet, weil ich meinte, daß DU es verwerflich findest. Das hast Du ja nicht. Jedoch wird es im Forum überwiegend so empfunden.

Die Leute und auch ich glauben nicht, kein Fleisch essen zu „dürfen“. Sie WOLLEN es (oft) nicht mehr, nachdem sie ERKANNT und oft auch GESEHEN haben, welches „Leben“ dem „Schnitzel“ vorausging. Dasselbe gilt für das Käfigei. Es kann einem schlicht der Appetit vergehen.
Ich habe außerdem vor laaanger Zeit gern geröstete Leber gegessen. Eines Tages war in der Leber der Wurm drinn. Ich schnitt sie auf und ein lebendiger mind. 10 cm langer Wurm schlängelte sich da vor mich hin. Auch ein solches Erlebnis kann einem den Appetit für immer rauben …

Wir zwei sind uns in gewisser Weise sehr ähnlich liebe Else – so wie sehr viele User hier offensichtlich mit „deinem Thema“ überfordert sind, oder wenig Verständnis dafür aufbringen, halten ebenso viele (oder noch mehr) die Art wie ich „mein Thema“ rüberbringen will, für überzogen und missverstehen mich. Wenn du ehrlich bist Else wirst auch du es für übertrieben halten wie ich in Sachen Religion zum Zweifeln anregen will – oder etwa nicht?

Zur Frage: Nein überhaupt nicht!

Diese Art wurde auch schon als militant bezeichnet. Dabei ist es aus meiner Sicht einfach notwendig Fehler der Vergangenheit aufzuzeigen, um daraus für die Zukunft zu lernen, und esoterischem Gedankengut entgegenzutreten.
Erinnerung schafft Zukunft, hat mal jemand gesagt.

Dem schließe ich mich an und füge hinzu: Erkenntnis schafft Veränderung!

Liebe Grüße
Else


  25-01-2009 15:17  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Hallo Ihr beiden.....eine tolle Debatte mit viel Niveau.......da möcht ich mich auch mit einklinken. Ihr "könnt" beide keine Tiere töten. nun, das beweist dass ihr mitfühlende Menschen seid. Aber was wann wenn ein Tier leidet und ihr seid die Einzigen, welche es z.B. mit einem Schlag des Wagenhebers auf den Kopf erlösen könnten? Ist mir schon einige Male passiert, dass ich gerade dazu gekommen bin als jemand ein Tier angefahren hat. Wenn sich das Tier dann krümmt vor Schmerzen, flüchten will und nicht kann, da fackel ich nicht lange.......im Sinne des Tieres. Ausserdem, eine jede tierärztliche Behandlung bedeutet dem Tier meistens Stress und Schmerzen, und ganz besonders Wildtieren gebrochene Beine zu schienen oder gar zu operieren( hab in meinem Krankenstand eine Serie von VOX geschaut in welcher Tierärzten über die Schulter geschaut wurde, und da wurde auch so ein Fall gezeigt), nachzubehandeln, ich weiss nicht recht, ob es Tierschutz ist, diese armen Kreaturen der Dauerangst auszusetzen. Ich hab vor Jahren mit der Jagsprüfung geliebäugelt, aber als ich dann gesehen habe was da alles unterwegs ist, dies schnell wieder bleiben lassen. Wer Tiere hält, sollte sich mit dem Gedanken vetraut machen wie er, wenn es nicht anders geht, diese im Notfall schnell erlösen kann...........im Vorjahr hab ich, ungern, mitten im stall eine Kuh erschossen, einfach damit sie nicht leiden muss.....
Lieber Doc, ich hoffe dass uns die paar noch selber schlachtenden Fleischer erhalten bleiben. Denn kurze Wege und Einzeltiertransporte im PKW-Anhänger sind doch etwas tierschonender. Als "mein" Fleischer aufgehört hat, hat ein anderer seinen Kundenstock z.t. mitübernommen und daher kommen meine Kühe jetzt dorthin. Das Gfrett mit dem Viehtransport ist jenes mit dem Schlachtvieh, auf Zuchtvieh ist man, wie du selber bestätigen wirst können, heikel.
Liebe Else.........der Wurm, das ist schon heftig, aber schaust wenn du vom Kirschbaum naschst, auch in jede Kirsche rein? Parasiten verschiedener Grösse sind vor allem dort, wo die Bekämpfung derselben entweder nicht erfolgt oder wegen irgendwelcher Vorschriften nicht erfolgen darf.
Liebe Grüsse Euch beiden, und ich werde mit Vergnügen eure Debatten weiterverfolgen.
helmar

  25-01-2009 15:41  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Hallo Helmar,

"im Notfall schnell erlösen" - da bin ich ganz Deiner Meinung.
Man muß es aber auch KÖNNEN, was bei Dir ganz offensichtlich der Fall ist.
Ansonsten muß man halt einen Schießkundigen beiziehen.
Aber selbst das kann im doppelten Sinn daneben gehen:

Ein erfahrener Jäger sollte den (großen!) Hund meiner Freundin erschießen, weil er infolge einer unheilbaren Krankheit sehr litt.
Dann schoß der Jäger (ihr Verwandter) den Hund nur an und der Riesenhund rannte in Panik blutend und jaulend ums Haus, der Jäger hinterher ...
Ich war selbst dabei. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie es meiner Freundin ging, die ihren geliebten, treuen Hund auf diese Weise verlor?

Und Helmar, zu den Kirschen:
Du darfst jetzt lachen. Ja, ich schau in jede Kirsche!
Mir graust einfach vor jedem Gewürm ...
Und für die Marmelade verwende ich ohnehin lieber Weichseln.

Liebe Grüße
Else

  25-01-2009 19:36  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Liebe Else!
Du brauchst auf Kirschen einkochen nicht verzichten. Kirschen 1 Stunde in Essigwasser legen, und alle Insassen sind draussen.....
Mfg, helmar

  26-01-2009 12:40  chili
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Tag !

Zitat von Else!

Ich habe außerdem vor laaanger Zeit gern geröstete Leber gegessen. Eines Tages war in der Leber der Wurm drinn. Ich schnitt sie auf und ein lebendiger mind. 10 cm langer Wurm schlängelte sich da vor mich hin. Auch ein solches Erlebnis kann einem den Appetit für immer rauben



Da ja Else bekennende BIO-Fleisch Esserin ist darf sie sich darüber nicht beschweren denn bei Bio kann das natürlich vorkommen denn es darf ja nicht Tiermedizinisch dagegen behandelt werden!

Im Gegensatz bei koventioneller Tierhaltung wird natürlich entwurmt um beim Menschen Wurmerkrankungen mit Spul-, Fadenwürmer und dergleichen ausschließen zu können!!

Aber beim kritisieren nehmen es die Bio-bekenner nicht so genau da wird es dann so in den Raum gestellt wie wenn es Konvie-Leber gewesen wäre!!! ;-(

Also wenn schon denn schon immer etwas genau sein beim kritisieren!

Und bitte nicht gleich den Apetit verderben lassen war ja eh ein BIO-Wurm ! ;-)))

mfg



  26-01-2009 12:45  sturmi
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Der Else graust vor einem Bio-Wurm.... :-D
MfG Sturmi

  26-01-2009 13:22  Nobody
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Ja das schlimme an diesen Würmern ist dass diese nicht nur durch den Verdaungstrakt ihren Weg gehen und sich dort vermehren - sondern die wandern im Körper auch ganz nach oben............

MfG
Nobody

  26-01-2009 19:43  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Es gibt ein Sprichwort:
Der Mann ist der Wurm im Apfel der Schöpfung.
Bei Euch beiden trifft das zu.

1. Es war keine Bio-Leber und daher auch kein Bio-Wurm.

2. Ja, die Würmer gelangen auch in die oberen Regionen und können sich dann auf eine eine Art bemerkbar machen, die Ihr beide mit Euren Beiträgen vor Augen führt.
Vermutlich habt Ihr zuviel konv. Schweinefleisch und -leber gegessen :-))))))))))))))))

Wie kann ein NIEMAND überhaupt ETWAS sagen ....

Traurig, daß es solche regional benachteiligte Bauern gibt.

Ab jetzt könnt Ihr Euch wieder untereinander austauschen.





  26-01-2009 19:51  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Sag amal, chilli,

kannst Du nicht lesen?

Ich bin keine BIO-Fleisch-Esserin. Wie oft soll ich noch sagen, daß ich auch BIO-Fleisch nur esse, wenn wir fleischfressende Gäste haben? Das ist vielleicht 6x im Jahr!

Diese Leber habe ich vor laanger Zeit gegessen (habe ich geschrieben!). Das heißt vor mehr als dreißig Jahren und da eben noch nicht bio.

Müßt Ihr Euch ständig selbst bloßstellen?

Ihr tut mir schon langsam leid ...

  26-01-2009 19:54  ANDERSgesehn
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

else, else nicht aufregen. bringt nichts, ausser geschwüre! trink lieber ein kühles blondes.

;)
ANDERSgesehn.



  26-01-2009 19:57  schoosi
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
ja else

im krieg gabs auch noch kein bio


wenns schon so lang her ist


oder hast du die leber eines fischers erwischt, der diese mit den dauwürmern zum fischen wollte mitnehmen und....... wie im märchen!!

  26-01-2009 20:04  Else
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

ANDERS,
wie kommst Du darauf, daß ich mich aufrege?
Die Buben wollen spielen ...

Und ich trink grad ein kühles blondes ;-) sogesehen ...


  26-01-2009 20:06  ALADIN
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Hi Chilli!

Du kannst entwurmen soviel du willst! Es werden immer wieder Würmer in den Tieren sein, sowohl BIO als auch konv. Allerdings werden die Teile die Würmer enthalten normalerweise vom Tierarzt entfernt. Egal ob BIO oder konv.

  26-01-2009 20:18  ANDERSgesehn
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

... naja, dann spielt die eiserne lady mit dem bierkapsel...

  27-01-2009 10:31  Bergdoktor1
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

Hallo Else,

Du schreibst: "Ich glaube nicht, was falsch verstanden zu haben.
Aber ich möchte Dich noch mal fragen, was ist aus Deiner Sicht „mein Aufwand für den Tierschutz“?
Meinst Du mein Schreiben hier im Forum? Was noch? Zitat Ende

Klar schließe ich aus dem was du hier postest dass du viel Zeit, Geld und wohl auch Nerven für den Tierschutz opferst. Was sonst noch ? Nichts !
Sollte ich die falschen Schlüsse ziehen, entschuldige ich mich für diese "Unterstellung".
Dass du dich genauso für Menschen einsetzt wie für Tiere weiß ich natürlich längst.

Beim Thema Tierschutz fühle ich mich ein wenig zwischen zwei Fronten. Auf der einen Seite muss ich Tierschützern wie dir oft recht geben, andererseits bin ich auf einem Bergbauernhof mit der "ortsüblichen" Praxis in Bezug auf Tierhaltung aufgewachsen. Und was über X- Generationen aufgebaut wurde, kann man doch nicht von heut auf morgen über den Haufen schmeißen. Aber vielleicht löst sich das eh von selbst. Die Überlebenschancen für Bergbauernbetriebe in unserer Größenordnung sind ja nicht gerade rosig. Der Tag an dem das letzte Tier unseren Hof verläßt wird ziemlich sentimental und nicht ganz ohne Emotionen ablaufen - aber zumindest können wir uns dann gegenüber den Tierschützern damit rechtfertigen keine aktiven Tierquäler mehr zu sein. (nicht polemisch gemeint) Das Frühstücksei, das Wienerschnitzel oder bei speziellen Gelegenheiten ein saftiges Steak medium werde ich mir aber auch weiterhin schmecken lassen. Um auf diese Sachen zu verzichten, fehlt mir die letzte innere Überzeugung. Ich hoffe du akzeptierst das.


Ich werde mich in Zukunft wieder aus dieser Thematik raushalten. Wenn es dich befriedigt, ja ich gestehe ein komisches Gefühl zu verspüren, wenn du dich so für Tiere einsetzt, nenn es von mir aus Schuldgefühl - aber wer von uns ist schon ohne Fehler ? Bei den übrigen Themen scheinen wir ja gar nicht so weit auseinanderzuliegen mit unserern Standpunkten ;-) Jedenfalls bist du ein interessanter "Typ" ;-)


@ Helmar,

Zum Glück brauchte ich noch nie ein Tier "erlösen" - entweder jemand anderer tat es, der überfahrene Hase war schon tot als ich ausstieg, oder der angefahrene Fuchs schaffte es noch in die Dunkelheit zu "entwischen" usw.. Sollte es die Situation aber einmal erfordern, dass ich ein sterbendes Tier erlösen muss, werde ich es auch tun. Vermutlich würde mir das allerdings wesentlich schwerer fallen als dir. Vordrängen werde ich mich da bestimmt nicht. Übrigens wenn ich´s genau bedenke - ich hab doch schon ein paar mal ein Tier getötet. Angemähte Frösche oder Mäuse zertrete ich mit der Ferse, damit sie nicht unnötig lange leiden müssen. Und eins weiß ich auch - sollte wirklich noch einmal eine Zeit kommen wo meine Familie hungern muss, würde auch ich zum Wilderer und zum Metzger.

L.G.





  27-01-2009 11:44  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Lieber Doc...........deine Aussage dass du, falls deine Familie hungern müsste, du zum Wilderer und Metzger würdest, sollte eingentlich jene, welche dir hier im Forum schon allerhand an Herzlosikgkeit unterstellt haben, nachdenklich machen.........sie zeigt wie sehr du deine Familie liebst.
Liebe Grüsse, helmar

  27-01-2009 12:35  Bergdoktor1
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....

@ Helmar,

Das wäre dann allerdings nicht ganz uneigennützig - wenn meine Familie hungert, hungere auch ich, also würde ich Tiere töten um auch meinen Hunger zu stillen.

L.G.

  27-01-2009 19:36  helmar
"Nur" "nicht ganz artgerechte Tierhaltung" .....
Da hast natürlich recht, lieber Doc........wennst net bei Kräften bist, kannst auch nichts erbeuten................da würd ich eher fischen empfehlen......
Liebe Grüsse, helmar



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