In Bayern ist der Teufel los

Antworten: 9
  13-11-2008 10:45  naturbauer
In Bayern ist der Teufel los
Die bayerischen Milchbauern rebellieren, müssen endlich den Abwärtstrend stoppen. Da aber der Bauernverband mit dem Bamberger Beschluss vom Juni 2007 sein okay zum Bauernsterben gegeben hat, ist in Deutschland vom Bundesrat gegen die Milchbauern abgestimmt worden.
Jetzt ist natürlich der Teufel los. Oder sind wir bald den Teufel (Sonnleitner) los? Eines ist gewiss. Immer mehr fangen an selber zu denken, anstatt sich vom Sonnleitner führen zu lassen. Unsere bayerische Landesbäuerin schreibt im Münchner Merkur in ihrer Montagskolumne lieber über Fahrräder als über Milchbauern. Sonnleitner läßt über den Merkur verbreiten wir sind zufrieden wie es ist. Nun wurde auf beide per Leserbriefe Gott sei Dank gscheit gegenüber gestellt wie es wirklich ist. Hat der Merkur bei den ersten Leserbriefen noch die Überschrift gebraucht Unzufriedene Milchbauern hieß es dann ein paar Tage später, bei den Bauern GÄRT es.
Komme um die Meinung nicht umhin, dass wenn Sonnleitner weg ist, die Preise wieder steigen werden. Sonnleitner versucht derzeit anscheinend sein letztes Aufgebot zusammen zustellen.




  13-11-2008 11:57  Gourmet
In Bayern ist der Teufel los
@naturbauer

Ich vermute, Du glaubst wirklich, dass der Milchpreis von einzelnen Personen abhängt. Das ist aber nicht so.
In Bayern habt ihr ja jetzt den Seehofer, der alles vom Himmel verspricht und dann aber nichts erreicht. Der ist ja noch schlimmer als der Faymann in Österreich und der ist beim machen von leeren Versprechen schon ziemlich gut.
Wirklich erschrocken bin ich, als ich vor kurzem den Seehofer am Titelblatt der SZ kniend in einer Kirchenbank gesehen habe. Zusammen mit seinem Sager in einem kurz zuvor gesehenen Interview, die CSU wäre für die Bayern eine „Schutzmacht“, im Interview klang das so, als wäre die CSU die heilige Mutter Maria, da habe ich wirklich gestaunt. Vermutlich wird die CSU mit dem Horst Seehofer an der Spitze jetzt bald eine Wallfahrt nach Altötting machen und dort für einen besseren Milchpreis beten. Das wird zwar den Milchpreis nicht beeindrucken, bei gläubigen Wählern aus dem einfachen Volk hilft so was aber schon noch.

  13-11-2008 12:05  Christoph38
In Bayern ist der Teufel los
@ gourmet
Neuesten Gerüchten zufolge ist von Faymann geplant mit einem universellen Universalanordnungsgesetz die Rezession in Österreich zu verbieten.
Pröll soll resignierend zugegeben haben, dass es in der ÖVP keinen gibt der so klasse Ideen hat, die nichts kosten und trotzdem bei vielen gut ankommen.


  13-11-2008 12:12  Fadinger
In Bayern ist der Teufel los
Hallo!

@naturbauer,
wart mal ab, was sich bei uns so tun wird ....
.... wenn jene "bauernbundnahen" Milchbauern, welche im Frühjahr mit 4 Cent mehr Milchgeld ruhiggestellt wurden, die Rechnung präsentiert bekommen ....

Gruß F


  13-11-2008 13:19  Gourmet
In Bayern ist der Teufel los
@Fadinger

Die Rechnung für den Milchstreik bekommen alle Milcherzeuger präsentiert. In Form von geringeren Preisen auf Grund gesunkener Nachfrage und verlorenem Vertrauens in die mitteleuropäischen Milchbauern.
Der kleine Unterschied ist nur, dass diejenigen, die die Milch nicht weggeschüttet haben, das Geld dafür in der Tasche haben.

  13-11-2008 18:19  Noro
In Bayern ist der Teufel los
@ naturbauer: also ich weiss ja nicht was bei dir da los is, aber bei mir hier altötting bis münchen, sind die landwirte eher am heulen und zwar wirklich am heulen, denn sie bekommen jetzt gerade mal noch 32 cent für n liter. Gute betriebe, mit guter milch leistung und 30 bis 60 tieren, betriebe die zukunft haben/hatten und schon planungen für laufställe hatten, hegen immer mehr die überlegungen umzustellen, auf mast, biogas oder öko.....

klar der sonnleitner kört weg, is höchste zeit, sollt mal jemand junges her, aber nicht nur der sonnleitner muss weg sondern auch 10 bis 20% der betriebe, dass darf man leider nicht ausser acht lassen.

ich bin mal gespannt, was die neue bundesagrarministerin bringt, der neue landesagrarminister könnt schon ordentlich was machen..., wenn man ihn machen lässt und nicht ruhig stellt

  13-11-2008 18:29  johndeere
In Bayern ist der Teufel los
Es ist allgemein für keinen Bauernvertreter leicht, einen gerechten Milchpreis durchzubringen.
Vor allem hat der letzte IG Milch Streik gewisse Ausspielerein noch dazu zutage gebracht.

Die Norddeutschen von wo der Streik ausging, versuchten in der Streikzeit der sich dann die Süddeutschen anschlossen, öfters auszuspielen und mit ihrer "Streikmilch" den Süddeutschen Ausfall auszugleichen.
Sprich zu Hause wird gestreikt, diese Milch vermarkten wir jedoch bei unseren Milchmarktkollegen im Süden.

Die Südbayern versuchten die Tirol Milch zu zwingen, nichts mehr nach Deutschland zu liefern.
Und wollten die Auslieferungszentrale in Wörgl blockieren.
Im Grunde wäre dies für unsere Tirolmilch der Hinauswurf vom Deutschen Markt gewesen.
Denn wenn ein Milchwerk nicht Vertragskonform liefert, dann ist´s wohl vorbei.

Diesen Österreich Ausfall hätten die Deutschen ob Süd oder Nord sicherlich hernach selbst beliefert.

Es wäre ja gut, gebe es einen Dachverband sämtlicher Europäischer Milcherzeuger.
Ähnlich der OPEC. Dann könnte die Erzeugerschaft immerhin besser den Milchpreis selbst
festlegen.
Wenn die EU den Bauern wirklich helfen möchte, dann hätte dieses Gremium absolut die beste diesbezügliche Infrastrukturelle Einrichtung hiefür.
Aber lieber lässt man offenbar uns Milchbauern oder allegemein Bauern wirtschaftlich ums überleben kämpfen, so sind wir ja um Allmosen schon dankbar, und müssen dann obendrein als ausgebildete Bauern uns alles auch noch so Blöde (man denke gerade an den Blühstreifen) dafür befolgen.
Und das auf eigenen Grund und Boden.
Aus Solidaridätsgründen sollte jeder Hausgartenbesitzer ein Verwilderungseck haben müssen. Dann würde der Aufschrei politisch zu groß werden.

Meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen Gruß Sepp

  13-11-2008 18:29  alfalfa
In Bayern ist der Teufel los
ich kann mir nicht vorstellen, dass wenn 10-20% weniger betriebe milch produzieren sich die der markt entspannen wird, weil es die anderen das komensieren werden, genauso wie es im zuge des eu beitritts war, zielführend kann nur etweder eine breitere streuung der produktionsausrichtungen sein, vor allem dinge wie energie oder die senkung von importierten futtermitteln (vor allem soja), beides ist jedoch gleichbedeutend mit massiven öffentlichen protesten und einer kürzung/ streichung öffentlicher subventionen, weil der preis aufgrund der geringeren menge eh da is!
solche schritte können meiner meinung nach politsch nicht verantwortet werden wenn man sich einer wiederwahl stellen wird, desweiteren bringts wohl auch wenig wenns ned a konzentrierte aktion in diese richtung gibt, die wohl mehrer länder beinhalten muss,
schwierig wirds sicher auch dann wenn weniger (intessensvertretungen oder ein land) alleine was macht weil man den exporteuren in anderen ländern marktanteile schenkt, die man sich teuer zurückkaufen muss

lg alfalfa


  13-11-2008 19:34  helmar
In Bayern ist der Teufel los
Sepp, da kann ich dir nur zustimmen............wenn der Naturbauer meint dass es besser werden wird wenn Sonnleitner weg ist, dann denke ich dass Sonnleitner wohl so agiert hat, dass seine Glaubwürdigkeit zumindest bei vielen Milchbauern beim Teufel ist........ob aber ein
Wechsel an der Spitze des Bauernverbandes ausreicht bezweifle ich sehr....
Mfg, helmar

  13-11-2008 20:49  edde
In Bayern ist der Teufel los
du schreibst " wenn sonnleitner weg ist, die preise wieder stegen werden"
ein hochinteressantes wirtschaftsverständnis hast du, das muss man dir wohl lassen.....
schuldiger gesucht-gefunden--hat ja immer gut funktioniert speziell in der deutschen geschichte...
mfg
mfg




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